SdW [27.07.-02.08.09]: PETER GABRIEL - Come Talk To Me

  • US war das erste PG-Album, das ich hatte (nach der Best of Shaking The Tree) und hat mich gleich völlig überzeugt, nimmt heute noch einen besonderen Platz in meiner Musiksammlung ein. Und der Opener Come Talk To Me hat mich damals wirklich nur umgehauen. Fremde Klänge, Sounds wie von zwei aneinanderreibenden Kontinentalplatten. Dazu Manu Katches großartige Drums und einfach eine wunderbare, eingängige Melodie.


    Einziges Manko: Wie hier schon mehrfach erwähnt ist der Song ein kleines bisschen lang geraten. Etwas gekürzt würde er besser wirken, besonders weil die Albumversion am Schluss einfach nur noch ausfadet, was ich grundsätzlich immer blöd finde.


    Es existiert noch ein weiterer Mix für eine Videoversion - zu finden auf der All About US VHS. Die ist kürzer, hat einen etwas anderen Drumsound, im Großen und Ganzen aber wie die Albumversion. Schade, dass diese Version nicht auch auf der Play gelandet ist; das Video ist gar nicht übel.


    Live auf der Secret World Tour natürlich sowieso ein Highlight mit der Telefonzelle und Paula Cole als Sängerin. Mit Melanie kann mich der Song nicht so begeistern, was aber nicht speziell an ihr liegt, ich finde nur, dass der Song insgesamt in den letzten Liveversionen etwas von seiner Magie verloren hat, was u.a. am geänderten Arrangement, Peters veränderter Stimme und auch an Ged Lynch liegt (den ich grundsätzlich ausgezeichnet finde, aber zu CTTM passt Manu einfach besser!).


    Die Studioversion, wie überhaupt das gesamte US-Album hat sich bei mir in den letzten Jahren ein klein wenig abgenutzt; Peters Stimme klingt oftmals ziemlich dick und manchmal viel älter als auf UP. Trotzdem noch ein toller Song, den ich immer wieder gerne höre.


    Im Moment würde ich 12 Punkte vergeben.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Ich gebe 8 Punkte - ein durchschnittlicher Song (für mich).


    Rein subjektiv fand ich den Song nie so ganz toll. Fällt mir aber schwer, das jetzt zu begründen. Mag daran liegen, dass da zuviel auf einmal drinsteckt, man weiß gar nicht so recht, wohin man hören soll (Dudelsack, blasse Drums, Gesang...). Oder dass die Worte "Come talk to me" gefühlte 50x vorkommen. Ich weiß es nicht - so wie manchmal ein Song beim ersten Hören eine Gänsehaut verursacht (positiv gemeint), fand ich Come talk to me von Anfang an irgendwie nervig und laut.


    Dennoch war der Song als Opener beim Konzert damals in Dortmund natürlich schon packend mit der Telefonzelle und so. Und auch als Beginn des Albums passt er irgendwie - der gewaltige Bumms zum Auftakt und dann schön runterkommen mit Love to be loved und Blood of Eden...

    "Man muss die Messlatte hoch genug legen - sonst kommt man nicht unter durch." 8-)

  • Ich habe die volle Punktzahl gegeben. Dieses Lied war neben Digging auf dem US Album zunächst der "Catcher". Voll entfaltet hat sich das Lied aber erst Live. Ganz großes Kino. Neben "Lay your hands on me" "Secret world" und "Downside up" wohl die beste visuelle Liveumsetzung die ich überhaupt bisher gesehen habe.


    Ein Phänomen ist es bei mir übrigens, das ich die Gabriel Studio Alben nie besonders aufregend finde, bis ich die Stücke Live sehe. Das hab ich eigentlich bei keiner anderen Band so. Die Visualität ist für Peters Songs sehr wichtig.

  • 10 Punkte, es gibt bessere Songs! Der Anfang ist gut mit dem Dudelsack etc. aber nacher wiederholt sich der Refrain zu oft...


    Genesis

  • 13 Punkte. Mit Come Talk To Me hat Peter das Fade In und Fade Out als Kunstform vollendet. Zusammen mit den repetitiven Elementen im Song fällt es mir gar nicht auf wie lang er doch ist. 7min? Gefühlte 4min. Können ebenso aber auch 12min sein. Wie ein flüchtiger Ausschnitt aus einem großen Ganzen wirkt er. Im Kopf spielt er weiter....

    • Offizieller Beitrag

    Come Talk To Me hat für mich dies gewisse etwas. Es war mein Einstig ins Gabriel-Universum, durch diesen Song wurde ich zu Fan.
    Ich hatte immer das Gefühl, dass Gabriel gegen die Instrumentierung des Songs anzusingen versucht. Es ist ein grandioser Opener des für mich besten Peter Gabriel-Albums.


    Ich habe Gabriel 1993 auch gesehen und war von der Performance dieses Songs begeistert. Den wirklichen A-Ha-Effekt hatte ich aber in Montreal 2002, dort spielte Gabriel das Stück am ersten auch (als Zugabe) und diese Live-Version finde ich grandios. Ich finde auch, dass Ged Lynch das Stück ganz famos spielt - mit mehr Power und weniger Finesse als Matché, aber eben gut.


    Die Single-Version ist übrigens auch unter dem Clearmountain Mix Edit bekannt und dauert 4:44. Sie ist u.a. auf der MaxiCD-Promo enthalten.

  • Hatte den Song jahrelang nicht mehr gehört und das in Erinnerung, was einige auch hier geschrieben haben: zu lang(weilig), 1000xig gesungenes "Come talk to me", nerviger Dudelsack, insgesamt zu gleichförmig und eintönig.
    Mein jetziges Empfinden nach 3x hören: viel besser, als gedacht.
    Bei PG fällt mir mal wieder auf, dass das Zeitgefühl beim Hören merkwürdig verändert wird: Wenn meine innere "Normalgeschwindigkeit" sich verlangsamt, dann gewinnen plötzlich die etwas langatmigeren Gabrielsongs eine faszinierende kontemplative Energie (so auch bei "Secret World" oder "Biko"). Und das passierte mir jetzt auch wieder. Und wie schön, was der Song einem dafür schenkt: Er ist voller unterschiedlicher Schattierungen und Klangfarben, keine Formteil klingt wie der andere, alles ist in ständiger, aber ruhiger Veränderung. Und so kann ich navada nur vollstens zustimmen: Das jeweils sehr langgezogene Fade In / Fade Out entspricht diesem ständigen Fließen ohne festen Anfangs- und Endpunkt in wunderbarer Art und Weise.
    Unwillkürlich erinnere ich mich an mein Urteil zu "Fly So Close": Vordergründig gibt es sicherlich Parallelen, aber bei PC ist das musikalische Material sowie Instrumentation und Sound wie zerkochtes, weiches Gemüse, hier bei Gabriel hingegen wie ein guter Wein mit verschiedenen Aromen und Düften.
    Lediglich über die dauernde Wiederholung der Titelzeile komme auch ich nicht hinweg: Die wahrscheinlich intendierte Eindringlichkeit des Appells verkommt so ein wenig zur nervigen Jammerei.
    11 Punkte
    @ Christian: Findest du die Instrumentierung zu dicht / breiig / füllig / vollgepackt?

    • Offizieller Beitrag


    @ Christian: Findest du die Instrumentierung zu dicht / breiig / füllig / vollgepackt?


    sagen wir mal so, ich würde mich tierisch über eine flockig-aufgelockerte 5.1 Surround-Version freuen :)


    Der Clearmountain Mix ist m.E. etwas besser als das Original


    Die Instrumentierung ist auf jeden Fall eines: einzigartig

  • 14/15




    Insgesamt mag ich den Song wie Christian, auch wenn ich bei ein was einer völlig anderen Meinung bin: Ged Lynch passt rein absolut überhaupt gaar nicht zu diesem Song. Ged hat, wann immer er auch spielt, mehr Kraft als Verstand - ich halte ihn für keinen guten Drummer, lediglich für einen, der hart draufhauen kann.... Manu Katche passte viel mehr zu Come talk to me.