SdW [20.-26.07.09]: GENESIS - The Carpet Crawlers

  • Mir gefällt sowohl das Original von Peter, als auch die Phil Live Versionen. Ganz einfach ein schönes Lied. Auch wenn es, gefühlt, schon tausend mal durch die Gehörgänge ging, ist es mir 13 Punkte wert.

    "Mal abgesehen von sanitären Einrichtungen, der Medizin, dem Schulwesen, Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, Straßen, der Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen, was, frage ich euch, haben die Römer je für uns getan?"

  • DER Übersong. Und das bezieht sich auf Interpretation und Komposition. Ob Studio oder Live, einfach immer überragend. Die Neuaufnahme ist eine schöne Ergänzung, ersetzt natürlich nicht das Orginal. Und die Ray Wilson Live-Version (auf *Live*) ist wie gemacht für ihn. Ein Song für die Ewigkeit. Schade, dass Gabriel ihn bei seinen Konzerten ignoriert. Damit würde seine Aussage *Erwartet das Unerwartete* bestätigt.

    Ach ja, 15 Punkte!

  • Also nochmal, @Vers Tappen: Das Original auf dem Lamb Lies Down On Broadway-Album mit Peter Gabriel beginnt mit "There is Lambswool ...". Es gibt übrigens nur ein Original, nämlich dieses. Ab 1976 (mit Phil Collins als Sänger) hat man dann mit " The Crawlers covered the floor" begonnen. Warum? Das hat Herma doch erklärt! 1999 (nein, das ist kein zweites Original, es gibt immer nur eines) ist man dann für die neue Studio-Version eben wieder zum originalen Intro für die Neuaufnahme retour. Nun alles klar? Warum? Weil man sich an das Original halten wollte. Wahrscheinlich auf Wunsch von Peter.

    Sehr nett und vorallem freundlich erklärt.

  • Ich habe den Song vor zwei Jahren mal zusammen mit meinem Gesangslehrer bearbeitet und mir dann auch die unterschiedlichen Versionen wieder angehört, um zu schauen, was ich mir stilistisch von wem abgucken kann. Für mich persönlich ist Ray Wilsons Fassung vom Album „Live & Acoustic“ sehr ansprechend. Diesen Song auf Gesang und Gitarre runterzubrechen finde ich schon interessant. Gerade bei Bands wie Genesis, Pink Floyd usw. sind mir Sounds und die zusammenspielende Band schon eigentlich wichtig. Aber Ray hat es aus meiner Sicht mit einigen Akustikversionen sehr gut geschafft, zu zeigen, wie stark diese Songs auch ohne das alles sind. Auch bei der Akustik-Version von „Mama“ finde ich das super und insgesamt bei all seinen Genesis-Interpretationen auch besser als seine späteren Full Band-Versionen. Akustisch hat das einen ganz eigenen Charme, mit ganzer Band ist es für meinen Geschmack zu sehr 1:1 Cover.


    Insgesamt kann ich sowohl mit dem Original s als auch mit der 1999er Version, Rays Akustik-Versionen und Phils Live-Versionen etwas anfangen und gesanglich auch verschiedene Dinge für mich herausziehen. Mir persönlich liegt Phil dabei allerdings am wenigsten. Ich empfinde den Song mit seinem Gesang immer etwas glatter und kann mit der rauen Stimme von Ray im Vergleich etwas mehr anfangen. Aber das ist einfach Geschmackssache und nichts, was man objektiv gesehen als besser oder schlechter beurteilen kann. Macht auf jeden Fall Spaß, den Song zu singen. ;)

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  • Ich glaube, das Besondere an dem Song ist das Emotionale (ich glaube, keiner will hier Schmalz gespürt haben...), da sind diese tiefen Töne von Peter so voll von besonderen Vibrationen, dass es kaum zu toppen ist (ich zumindest kenne nichts Vergleichbares). Ich war eigentlich davon ausgegangen, Phil hätte es ihm hier niemals das Wasser reichen können, dagegen staunte ich sogar, wie gut auch Phils Version war.


    Carpet Crawlers hat für mich persönlich noch zusätzliche Pluspunkte: Erstens war das der Lieblingssong von Genesis meiner Mama, die es sehr gerne melodisch hatte, in meinen jungen Jahren war sie aber, nach ein paar Jahren Cat Stevens, fast die ganze Zeit Genesis ausgesetzt, meistens wider Willen, und oft beklagte sie, keine Ruhe haben zu können, aber wenn die Crawlers dran waren, war sie wieder beruhigt, im Frieden mit der Welt und summte mit. Später bereitete ich ihr eine CD mit CC (und etwas aus "The Dark Side of the Moon") drauf vor, da freute sie sich sehr. Daher denke ich jedes Mal an meine Mama, wenn ich es höre.

    Zweitens machte mich (schon vor ein paar Jahrzehnten) ein befreundeter Psychologe, der Genesis auch liebte, auf den Satz aufmerksam "we've got to get in to get out" und füllte ihn mit tiefgreifenden Deutungen, auf die ich noch nicht gekommen war.


    Tja, eben ein Meilenstein. :topp:

    Ja, ich würde es auch für mein Leben gern singen können, mindestens nicht so peinlich schlecht... :(:weinen:

    Mit Arroganz kann man sich schützen, aber keine Herzen gewinnen (noch weniger Niveau erreichen) :rolleyes:.

  • Ja, ich würde es auch für mein Leben gern singen können, mindestens nicht so peinlich schlecht... :(:weinen:

    Schon mal dran gedacht, Gesangsunterricht zu nehmen........:mrgreen::huhu:?

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Schon mal dran gedacht, Gesangsunterricht zu nehmen........:mrgreen::huhu:?


    Oh ja, schon, wenn ich einen mutigen Gesangslehrer finden könnte... hoffentlich wenigstens im Ruhestand (hege aber kaum Hoffnungen, in meinem Kaff) :weinen::uhh:

    Mit Arroganz kann man sich schützen, aber keine Herzen gewinnen (noch weniger Niveau erreichen) :rolleyes:.

  • Ach was, einfach rauströten, wenns Dir danach ist. Unterricht ist was für Weicheier und solche, die es werden wollen.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ich stand' mal fast 90 min. als Sänger auf der Bühne. Angekündigt als alternde amerikanische Rockband, welche ein kurzes Comeback feiert. Natürlich nur mit Coversongs. Es gab Textschwächen, wenig Zeit der Probe. Ausgedruckte DINA4-Teleprompter zur Erinnerungsstütze. Die Band arbeitete extrem und gewollt extrovertiert, Rockgrößen halt. Das war ein Mordsspaß, das Singen - auch mit Textlücken, abgeänderten Zeilen oder kurzer Gesangsübernahme des Bassisten - eine wahre Freude.

    Als ich die Video-Aufzeichnung sah, hat es mir fast die Schuhe ausgezogen, so schräg klang alles.

    Aber man sah auch, dass die Menge ordentlich mitging.

    Deshalb: Singen ist toll, man muss kein Gabriel oder Collins sein, nur man sollte nicht denken, dass man es kann, nur weil die Menge jubelt :)

    Ich hab' dann auf dem Höhepunkt der Karriere diese auch beendet...

    Aber heimlich zu Hause, da geht sogar Carpet Crawlers...