der Kino-Thread

  • Gerade in der Zeitung gelesen, es gibt jetzt einen Dokumentarfilm über Betty Davis: Betty, They say I´m different von Phil Cox, vielleicht sollte ich mir den ansehen.

    Kennt wer Betty Davis? Nicht zu verwechseln mit der legendären Schauspielerin Bette Davis.

    Betty war mit Miles Davis verheiratet und hat zwischen 1973 und 1975 3 LP´s rausgebracht. Danach verschwand sie von der Bildfläche.

    Es gab nie Videoaufzeichnungen, trotzdem hat Phil was aufgespürt, was nie gezeigt wurde, und ausfindig hat er sie auch gemacht, interessant, hmmm

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Gerade in der Zeitung gelesen, es gibt jetzt einen Dokumentarfilm über Betty Davis: Betty, They say I´m different von Phil Cox, vielleicht sollte ich mir den ansehen.

    Kennt wer Betty Davis? Nicht zu verwechseln mit der legendären Schauspielerin Bette Davis.

    Betty war mit Miles Davis verheiratet und hat zwischen 1973 und 1975 3 LP´s rausgebracht. Danach verschwand sie von der Bildfläche.

    Es gab nie Videoaufzeichnungen, trotzdem hat Phil was aufgespürt, was nie gezeigt wurde, und ausfindig hat er sie auch gemacht, interessant, hmmm

    Es lief Anfang März dieses Jahres eine Dokumentation über Betty auf ARTE, die ich leider verpasst hatte:

    https://programm.ard.de/TV/art…-davis/eid_28724543598121

    In der ARTE Mediathek ist diese Sendung aber nicht mehr verfügbar.

  • Keine Ahnung, warum ich den damals nicht im Kino gesehen habe, jetzt aber im TV. In Deutschland kam er raus als City of God, hier heisst er Cidade de Deus, der Name der Favela, in der der Film spielt, und er zeigt die Ereignisse da zwischen 1960 und 1980. Er wurde aber in anderen Favelas gedreht, da es in Cidade de Deus zum damaligen Zeitpunkt zu gefährlich war.

    Einer der realistischsten Filme, die ich gesehen habe, und wer den noch nicht gesehen hat, sollte das mal nachholen. Dazu braucht man aber starke Nerven und muss einiges aushalten können. Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Bis auf drei oder vier Ausnahmen sind alles Laienschauspieler, die aus mehreren Favelas in Rio kommen, darunter auch einige aus Cidade de Deus selbst.

    Ich weiss, wo die Favela ist. Da fährt man vorbei, aber ja nicht rein, wenn man in der Nordzone wohnt und zu den Stränden in Barra da Tijuca oder zum Rock in Rio will.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Ein kleiner Rückblick auf das Kinojahr 2018.


    Meine 10 Film-Favoriten und ein paar kurze Anmerkungen:


    Platz 10: DOWNSIZING

    Nette Grundidee, aus der man aber mehr hätte machen können. Nichtsdestotrotz genug Substanz für einen kurzweiligen DVD-Abend.


    Platz 9: MISSION IMPOSSIBLE: FALLOUT

    Cruise in seiner Paraderolle. Effektvolles Action-Spektakel, welches auch als Kino-Event für die ganze Familie taugt.


    Platz 8: ELTERNSCHULE

    Sehr interessante Doku über eine Gelsenkirchener Klinik, in der Eltern/Kinder in extremen Notlagen Therapieangebote bekommen. Begleitet wurde die Ausstrahlung dieses Films von einer oft wenig sachlichen Diskussion über die Zulässigkeit einschlägiger Therapiemethoden. Nach dem Anschauen des Films weiß man: An den Vorwürfen ist nichts dran.


    Platz 7: THE DISASTER ARTIST

    Schön-schräges Arthouse-Kino mit einem grandiosen James Franco. Die Geschichte über den vermeintlich schlechtesten Film aller Zeiten entpuppt sich als Stoff für einen sehenswerten Streifen.


    Platz 6: BOHEMIAN RHAPSODY

    Für Queen-Fans (wie mich) ein Muss, für Popfans eine klare Empfehlung.

    Alle anderen bekommen trotz chronologisch etwas unsauber sortierter Fakten aus der Bandgeschichte immerhin noch ein emotional sehenswertes Drama serviert.


    Platz 5: SEARCHING

    Mal ein ganz anderes Filmkonzept (der Computer-Bildschirm als Fenster zur Filmhandlung), welches überzeugend umgesetzt wurde. Lohnt sich!


    Platz 4: UTOYA 22 JULI

    Spannende Umsetzung einer realen Tragödie, welche komplett auf die Täterperspektive verzichtet. Intensiv, beklommen und ohne Schnitt gedreht. Ein Film, über den man lange nachdenken und diskutieren kann.


    Platz 3: READY PLAYER ONE

    Etwas mainstreamiger orientiert als die sehr nerdige Buchvorlage, aber eine immer noch sehr unterhaltsame Hommage an die Popkultur der 80er mit tollen grafischen Effekten und viel Musik aus meiner Jugend.


    Platz 2: THE BALLAD OF BUSTER SCRUGGS

    Sohn teilt sich mit Schulfreund ein Netflix-Abo, und das habe ich dazu genutzt, ihm mal zu demonstrieren, wozu talentierte Regisseure in der Lage sind. Die Coen-Brüder enttäuschen auch dieses Mal nicht und bereichern diesen Episodenfilm aus dem Western-Genre mit ihrer ganz eigenen makabren Ästhetik. Sehenswert!


    Platz 1: A QUIET PLACE

    Bester Horrorfilm seit Jahren und somit einer der besten Filme in meinem Lieblingsgenre. Ein innovatives Konzept trifft auf eine spannende Handlung und Figuren, zu denen man eine emotionale Beziehung aufbauen kann. Habe es übrigens noch nie erlebt, dass es im Kino so mucksmäuschenstill war. Absolut fantastisch!


    Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: THE HOUSE THAT JACK BUILT

    Ich geb's zu, dass ich vor diesem Film tatsächlich ein wenig Schiss hatte, weil ich

    nicht genau wusste, welche Wirkung er auf den Zuschauer hat. Letztlich wird aber wohl die Neugier siegen.


    Drauf gefreut, aber nach Anschauen des Trailers verzichtet: SO VIEL ZEIT

    Schade, schade, schade. Das Buch von Frank Goosen ist so toll, und die Besetzung ließ die Vorfreude steigen. Aber es scheint eine dieser typisch deutschen Emo-Komödien geworden zu sein. Noch dazu scheint man für die Band im Film eigene, neue massentaugliche "Rockmusik" geschrieben zu haben. Im Buch besteht der Soundtrack aus Deep Purple und Co. Unverzeihlich, diese Änderung.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben: THE HOUSE THAT JACK BUILT

    Ich geb's zu, dass ich vor diesem Film tatsächlich ein wenig Schiss hatte, weil ich

    nicht genau wusste, welche Wirkung er auf den Zuschauer hat.

    Ich gebe zu, dass ich mich da auch nicht reingetraut habe. Ich war mal ein grosser Verehrer von Lars von Triers Werk, aber in letzter Zeit ist er mir einfach zu krass geworden. Irgendwie hab ich den Verdacht, er provoziert einfach nur noch um der Provokation willen. Der letzte Film von ihm, der mich wirklich begeistert hat, war "Melancholia". Und das Beste, was er je gemacht hat, ist sowieso die Miniserie "Riget"/"Kingdom"/"Geister". Schade, dass er diese nie zu Ende gebracht hat.

    "Don't get up gentlemen, I'm only passing through"

  • Ich habe heute GLASS gesehen, hat mir gefallen. GLASS ist der dritte Film einer Trilogie aus UNBREAKABLE, SPLIT und GLASS von M. Night Shyamalan. UNBREAKABLE war übrigens von Anfang an als Trilogie geplant, aber zum einen war der Film dem Studio damals nicht erfolgreich genug, zum anderen hatte Night damals erstmal andere Film-Ideen.


    Vom Erzählrhythmus passt GLASS ganz gut zu UNBREAKABLE, auch hier wird wieder die Comic-Mythologie zum Thema. SPLIT habe ich noch nicht gesehen, m. E. genügt es grob zu wissen worum es in SPLIT geht, um GLASS zu verstehen, UNBREAKABLE ist sicher die wichtigere Quelle. Ich finde die Art, wie in GLASS die Ereignisse und Figuren aus UNBREAKABLE und SPLIT zusammengeführt werden, gelungen, muss mir die drei Filme aber irgendwann mal am Stück anschauen, sicherlich habe ich nicht jedes Detail mitbekommen.


    Ich habe GLASS (natürlich) im Original gesehen. McAvoy bringt die verschiedenen Charaktere sehr interessant rüber, alle haben eigene Mimik/Gestik und Sprache. Ich kann mir nicht vorstellen dass das in der deutschen Synchronisation ähnlich gut rüberkommt.

  • Zwischen Golden Globe und Academy Awards (25.02.) werden am 10. 02. die BAFTAS und wurden heute die Screen Actors Guild-Awards SAGes vergeben.


    Bohemian Rhapsody-Darsteller Rami Malek gewann gegen ein sehr starkes Feld an Hauptdarstellern Film (u.a. gg. Christian Bale, Viggo Mortensen). Er hat es echt verdient und ich bin sehr froh, dass Sasha Baron Cohen als Freddie-Darsteller von Brian May abgelehnt wurde.


    Ein echt aufregendes Filmjahr. Black Panther als bester Film, in einem starken Feld.

    Glenn Close dreht richtig auf.auf mit einer zweiten Trophäe nach dem Globe. Tony Shaloub in TV.Miniserie Mr. Maisel erfolgreich (3 Preise). Bewährte Hauptdarsteller Antonio Banderas, Anthony Hopkins, Hugh Grant und Bill Pullmann mussten bei ihrem Ausflug in die TV-Miniserien-Welt gegen den relativ unbekannten Darren Criss zurückstehen. Wow!


    SAG Winners 2019

    • Offizieller Beitrag

    So, Bohemian Rhapsody ist ein wunderbarer Film und ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Bandgeschichte so "echt" darstellen lässt. Die Schauspieler waren aber auch alle grandios.


    Als Queen-Kenner sind mir aber natürlich viele Ungereimtheiten aufgefallen - die gibt es ja auch nachzulesen im Web.

    Die Phase von 1978-1981 ist ziemlich durcheinander, dazu die "Trennungs"-Zeit, die wohl nie so ablief wie hier dargestellt. Als ziemlich sicher gilt auch, dass Freddie von seiner HIV-Infektion nach Live-Aid erfahren hatte und vermutlich sogar erst nach der Magic Tour. Die Band selbst soll ja nach Aussagen von May und Taylor auch erst vor The Miracle bescheid gewusst haben.

    Für den Film ist das aber sicher aus dramaturigischer Sicht ein guter Schachzug, es quasi ne Woche vor Live Aid zu platzieren.


    Dennoch ein grandioser Film - der mit auch mal wieder in Erinnerung rief, was das für eine grandiose Band war!

  • Habe mir heute DER GOLDENE HANDSCHUH von Fatih Akin angeschaut.

    Was soll ich sagen? Die Romanvorlage von Heinz Strunk war schon sehr intensiv, aber die visuelle Ausgestaltung durch Akin hat dies nun getoppt.

    Jonas Dassler spielt die Hauptrolle überragend. Und die Ausstattung des Films ist fantastisch. Sowohl die Wohnung von Fritz Honka, als auch die Kneipe sind mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt worden.

    Der Film zeigt jede Menge Gewalt, Elend und menschliche Abgründe. Das Ausmaß ist stellenweise verstörend, aber ich glaube, das muss in diesem Fall so sein. Alles in allem ein beeindruckender Film, dem aber ein großes Publikum aufgrund seiner Extremität

    verwehrt bleiben dürfte.


    Fazit: Wer mit FSK18 keine Probleme hat, das Buch mochte und/oder gegenüber Filmen abseits des Mainstreams nicht abgeneigt ist, sollte sich das nicht entgehen lassen.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

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  • Für mich der Film der Woche (des Jahres ?):


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    Eine wahre Story mit sehr hochkarätigem Cast:


    Christian Bale (Dick Cheney)

    Steve Carell (Donald Rumsfeld)

    Amy Adams (Lynne Cheney)

    Sam Rockwell (George W. Bush)


    und noch viele andere ...


    Wirklich nur mit den Mitteln der Satire zu ertragen (was ist dagegen der "Goldene Handschuh" ?). Ein Blockbuster, der sich nicht scheut, auch mit recht ungewöhnlichen Stilmitteln zu arbeiten. Aber was heißt das schon, bei einer solch unglaublichen Geschichte. Man wünscht sich nach dem Film, dieser Blick hinter die "Abseite der bürokratischen Macht" wäre einem erspart geblieben, auch wenn man das alles so zumindest schon geahnt hat. Ein Film der sicher noch lange nachwirkt, genau wie die Politik um die es hier geht. Spätestens am Ende des Films wird dann auch noch dem letzten Zuschauer, mit dem selbstironischen Hammer der Macher (Brad Pitt) klar gemacht, worum es eigentlich wirklich geht ... mit uns ist zu rechnen (halb Hollywood ist ja auch dabei).


    Einer der ganz heißen Oscar-Kandidaten, in so ziemlich allen wichtigen Kategorien. Besonders natürlich Christian Bale, den ab jetzt jeder Politiker fürchten sollte.


    Die 8 Nominierungen für den Oscar 2019:


    Bester Film

    Beste Regie (Adam McKay)

    Beste Originaldrehbuch (Adam McKay)

    Bester Hauptdarsteller (Christian Bale)

    Bester Nebendarsteller (Sam Rockwell)

    Beste Nebendarstellerin (Amy Adams)

    Bestes Make-up und die besten Frisuren (Greg Cannom, Kate Biscoe und Patricia DeHaney)

    Bester Schnitt (Hank Corwin)


    Unbedingt reingehen !

    "Before Elvis, there were nothing ..."

    - John Lennon