Irgendwie sind mir diese neumodischen "Adventure"-Spiele, in denen es primär "nur" darum geht, an den richtigen Stellen die vermeintlich richtigen Entscheidungen zu treffen und dann zu schauen wie es die Story weiterbringt, zu anspruchslos. Wie bereits geschrieben sind das mehr interaktive Filmchen. Ich komme ja noch aus der klassischen "Point'n'Click" Zeit (Monkey Island, Day of the Tentacle usw.), da fühle ich mich bei sowas wie Life is Strange völlig unterfordert.
Die Rätsel sind sicherlich nicht die kniffligsten, aber darum geht es bei diesem Spiel auch nicht. Wer das sucht, ist sicher mit Spielen wie der Myst-Serie o.ä. besser bedient, und hätte vielleicht die Beschreibung des Spiels aufmerksamer lesen sollen. Was mich besonders gepackt hat: Ich treffe für die Protagonistin die Entscheidungen, und dadurch bin ich moralisch sehr involviert (ich denke da an die Entscheidung, ob ich einen gewissen Schlüssel verschwinden lasse oder nicht - schraxx die finde ich fast noch härter als die letzte, die inhaltlich irgendwie immer im Raum steht). Und ich kann mich unmittelbar nach der Entscheidung, nachdem ich ihre ersten Konsequenzen sehe, anders entscheiden, vielleicht: besser entscheiden. Und sehe erst ein ganzes Stück später das größere Bild.
Klar, muss man mögen. Bzw. muss man auch nicht mögen. Dann spielt man halt was anderes.