Wer da jetzt (immer noch) die Pazifismus-Fahne schwenkt (und fordert, die Ukraine solle sich ergeben), macht es sich meiner Auffassung nach zu einfach.
So plakativ ausgedrückt, klingt das im ersten Moment irgendwie richtig. Aber echter Pazifismus ist viel mehr bzw. etwas anderes, als eine Fahne zu schwenken. Und schon gar nicht ist Pazifismus das gleiche wie "sich ergeben". Ich könnte auf dieser oberflächlichen Ebene auch entgegnen: Und wer jetzt (immer noch) meint, einfach die Ukraine - Fahne zu schwenken und mehr schwerere Waffen zu liefern, würde den Krieg schnell beenden, die Probleme lösen oder das Leid mindern, macht es sich auch zu einfach. Hat sich bis jetzt zudem gar nicht bewahrheitet, im Gegenteil. Es wird eher schlimmer und das Risiko eines atomaren Weltkrieges steigt.
Zur Komplexität : Ich meinte damit natürlich nicht die Wirklichkeit an sich, sondern die Art und Weise, wie diese in den Medien dargestellt und (heute zumindest für meinen Geschmack zu gefiltert bzw. verkürzt) wiedergegeben wird. Aber ist ok, muss nicht zu Ende diskutiert werden, hier geht es ja um Waters. Ich bin jedenfalls nicht der einzige, der das so wahrnimmt. Ich empfehle zu diesem Thema das neue Buch "Die vierte Gewalt" von Welzer und Precht, basierend auf statistischen Studien. Lässt sich schwer leugnen. Im Rolling Stone Artikel/Interview gefiel mir übrigens der Satz : Waters’ claim isn’t true, but it isn’t completely false, either.