For Absent Friends...

Mit 88 Jahren abzutreten ist sicher nicht das schlechteste Alter. Als Kind
fand ich die Show "Wünsch Dir was" mit Dietmar Schönherr und Vivi
Bach klasse (das Wort "cool" gab es damals noch nich im allgemeinen
deutschen Wortschatz). Später habe ich Schönherr für sein Engagement
in Nicaragua schätzen gelernt. Ich glaube, er war einer von den Guten.

James Garner, Detektiv Rockford, ist verstorben. Die Serie habe ich immer gern geschaut.
James Garner: US-Schauspieler im Alter von 86 Jahren gestorben - SPIEGEL ONLINE

Manfred Sexauer vom Beatclub und Musikladen weilt auch nicht mehr unter uns.

Wurde eigentlich schon Ronnie Dio erwähnt? 10.6.1942 + 16.5.2010 (Krebs)

Andere Abwesende, die mir am Herzen liegen:

Robbin Crosby (Gitarrist bei Ratt) 4. August 1959 - † 6. Juni 2002 (Drogen) Dass er obendrein AIDS hatte, hat wohl dafür gesorgt, dass er vom Heroin nicht los kam

Thomas Dinger (NEU! u.a.) 28.10. 1952 — + 9 .4.2002
Klaus Dinger (NEU! u.a.) * 24. März 1946; † 21. März 2008

Gerhard "Jerry" Fuchs (Drummer bei !!! , Maserati, Turing Machine u.a.) 31.12.1974 – + 8.11.2009 (Unfall)
Er hätte einer der ganz Großen werden können
MASERATI "Show Me The Season" 10/24/09 - YouTube

Benjamin Curtis (Ex-Gitarrist der Secret Machines) 23.9.1978 – 29.12. 2013) Krebs
vielleicht jammt er jetzt mit den Dinger-Brüdern, immerhin haben die S. Machines mal Harmonias "Immer wieder" gecovert

Der Filmproduzent Menahem Golan ist verstorben. Er produzierte unter anderem Filme mit Chuck Norris und van Damme. Und den von Barbet Schroeder gedrehten Film Barfly mit Mickey Rourke und Faye Dunaway, Drehbuch Charles Bukowski.
Menahem Golan: Hollywood-Produzent ist tot - SPIEGEL ONLINE

Danke Martinus, für die Info. Bin tief berührt.
Robin Williams hat wohl seine Alkoholsuchtnicht mehr ertragen, die er oft im Zusammenhang mit schweren Depressionen beschrieb und gegen die er immer wieder lange ankämpfte, ... welch ein Verlust! So alt wie unsere Genesisser und er war deren Freund.
Sein Mork vom Ork war bahnbrechend komisch. Seine StandUps klasse ... rasend schnell wie er war keiner.
In seine Filmrollen brachte er immer noch eine hintergründige Ebene mehr hinein: In der Anfangssequenz von Mrs. Doubtfire verliert er seinen Job, weil er als Synchron-Sprecher einem qualmenden Tweetie-Vogel Warnhinweise gegen das Rauchen in den Schnabel legt. Als Flaschengeist in Disneys Alladin parodiert er sich durch unsere gesamte Medienlandschaft. Im realen kämpfte er gegen Disneys Knebelverträge und gewann.

Sein schönster Auftritt für mich: In Spielbergs Hook als Anwalt Peter Banning , der meint, Forscher würden lieber an Anwälten statt an Ratten experimentieren, weil sie mit denen kein Mitleid zu haben bräuchten. Er will nicht wahrhaben, dass er der Peter Pan ist oder war - der Junge, der niemals erwachsen werden wollte und einst als Anführer die Verlorenen Jungs gegen die Piraten verteidigte. Jetzt ist er kein leader mehr: Du willst der Pan sein ?? - kannst nicht kämpfen, kannst nicht fliegen, kannst nicht krähen - ein tiefes Sinnbild, wie Robin einmal sagte.
Erst der Kleinste der Verlorenen Jungs macht sich die Mühe, hinter der Fassade des alternden Gesichts nach vertrautem zu forschen und entdeckt die Magie: Da bist Du ja, Peter Pan!
Das warst Du ja, Robin!
R.I.P.

Robin Williams' Wirken steht für Lachen mit einem weinenden Auge - und umgekehrt. Ein ganz großer Komiker, Schauspieler und Performer verlässt unseren Planeten. Ein trauriger Start in den Tag. "O Captain, my captain"...

"Der Club der toten Dichter" war einer meiner ersten Lieblingsfilme. Die Art, wie Williams dort mit dem tradierten Verständnis der Lehrerrolle bricht und bewusst gegen Konventionen verstößt - letztlich auch zum eigenen Nachteil -, berührt mich beim Ansehen jedes Mal aufs Neue. Gerade heute brauchen Schüler mehr denn je solche Lehrer, die für Werte und Haltungen stehen, auch wenn sie sich nicht unmittelbar aus Dienstanweisungen und Lehrplänen ergeben. Im Zentrum des Unterrichts von Mr. Keating stand vor allem das Ziel, dass die Schüler sich selbst finden können - im Zuge der jüngsten bildungspolitischen Reformen scheint dieses ein wenig verlorengegangen zu sein.

Eine der ganz grossen Rollen von Robin Williams fehlt hier noch. In Terry Gilliams "the fisher king" hat er auf absolut grandiose Weise einen Literaturprofessor verkörpert, der nach einem traumatischen Erlebnis in den Wahnsinn fällt und als Obdachloser in New York nach dem Heiligen Gral sucht. Unvergesslich die Szene in der er die Bahnhofshalle der grand central station in seiner Fantasie in einen Tanzsaal verwandelt.

https://www.youtube.com/watch?v=lASPrnWf6cA