Wolfgang 'Wölli' Rohde - langjähriger Schlagzeuger der Toten Hosen - ist mit 66 Jahren an Krebs gestorben.
Farewell Wölli.
Nun, das ist - bei aller Pietät - ein "konsequenter" Abgang.
[...]
Todesursache war wohl u.a. Lungenkrebs.
Er ist an Nierenkrebs gestorben, meint Wikipedia.
Nicht ganz falsch, aber auch nicht vollständig.
In other news:
Der Schlagzeuger von Trio ist gestorben. Ich nehme es zur Kenntnis und bin mäßig bewegt. Möge die Erde ihm leicht sein.
Ein paar Gedanken zum Tod von Peter Behrens.
In meiner persönlichen musikalischen Sozialisation haben TRIO für immer ihren festen Platz. Ihr erstes Album war auch gleichzeitig mein erster käuflich erworbener Longplayer. Ich erinnere mich nicht daran, die Musik auf diesem Album geliebt zu haben. Sie war eher verwirrend, gleichwohl interessant, aber auch ein wenig monoton. Schon wenig später verliebte ich mich in IDEAL, welche die besseren Melodien und Musiker (und sogar einen Bassisten:)) hatten.
Insgesamt war die Neue Deutsche Welle Anfang der 80er Jahre sicherlich prägend für mich, und Trio waren ein Baustein in dieser Prägung.
Ich habe mir das erste TRIO-Album erst vor ein paar Wochen ein zweites Mal gekauft - in der Deluxe Edition auf CD. Heute glaube ich, den musikalischen Ansatz der Band besser zu verstehen. Das, was mir früher dilettantisch und "schlecht" erschien, war in Wahrheit ein selbst verordneter Minimalismus von Musikern, die vorher bereits viele Jahre Rockmusik in "klassischen" Arrangements gemacht hatten und auf der Suche nach etwas Neuem waren. Sie haben es gefunden!
Im Rückblick erweist sich die Musik von Trio, diese anarchisch-witzige Mischung aus Musikrevue, Rock'n Roll und Zirkus als quasi einzigartig. So einzigartig und durch die drei unterschiedlichen Musiker perfekt inszeniert, dass niemals versucht wurde, dieses Konzept zu imitieren. Dies hätte auch sicher nicht funktioniert.
Wer sich die Stücke auf dem Debut etwas näher anhört, wird erkennen, dass nicht nur Krawinkel ein wirklich guter Gitarrist war, sondern auch das Drumming von Behrens tight und auf den Punkt gespielt war. Dazu die Texte von Remmler, dieses Mischmasch aus Deutsch, Englisch und Gaga, bei denen man nie genau wusste, wo der Spaß aufhört und der Ernst beginnt - herrlich!
Peter Behrens war der Clown in dieser Band, der (oft) stumme und mit eingefrorener Mimik trommelnde Dienstleister, sicher auch der Unglücksrabe, weil er anders als Remmler und Krawinkel nie als Songwriter aufgeführt wurde, was ihm später finanziell sehr zum Nachteil wurde. Vor ein paar Jahren sah ich ihn auf einer Lesung in der Mayerschen Buchhandlung. Er hatte gerade seine Biografie veröffentlicht. Schon damals wirkte er gesundheitlich angeschlagen und vom Leben eines (gescheiterten) Rockstars gezeichnet. Er las auch nicht selbst, sondern spielte ein paar prägnante Trommelfiguren, fungierte sozusagen als Dekoration für die eigene biografische Selbstaufarbeitung.
Jetzt läuft gerade im Hintergrund, während ich das hier schreibe, NUR EIN TRAUM vom TRIO-Debut. Was für ein irrer Song! Kann man nicht beschreiben, muss man hören.
Krawinkel beschrieb die Band augenzwinkernd einmal folgendermaßen: Er sei das Herz, Remmler sei der Kopf und Behrens sei das ... Arschloch. Peter Behrens hat dem nie widersprochen. Er wusste, dass er für diese Band so essentiell und unverzichtbar war, wie die beiden anderen. Nicht umsonst war das letzte TRIO-Album, welches ohne ihn eingespielt wurde, auch ein völliger Flop.
Vor ein paar Jahren war mal eine Reunion der Band im Gespräch. Glücklicherweise kam es aber nie dazu. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie funktioniert hätte. Manche Dinge gehören einfach in eine bestimmte Zeit. Dort soll man sie lassen.
Als NDW-Band waren TRIO musikalische Pioniere, und ihre Musik zu hören, macht auch heute noch Spaß.
Last but not least: TRIO beim Dieter:
Ein paar Gedanken zum Tod von Peter Behrens.
In meiner persönlichen musikalischen Sozialisation haben TRIO [...]
Als NDW-Band waren TRIO musikalische Pioniere, und ihre Musik zu hören, macht auch heute noch Spaß.
Stimme ich dir weitgehend zu, nur der Einordnung von Trio zur NdW muss ich widersprechen - das war ein großes Missverständnis, ausgelöst in erster Linie durch Da da da. Dieser Song war ursprünglich nicht einmal Bestandteil des großartigen Debutalbums, das ich mehr oder weniger zufällig ohne den Superhit kennen- und lieben lernte. Es wurde eine zeitlang nämlich fast täglich in unserem Stammcafé gespielt, das war so eine kleine Alternativklitsche namens "Schaumarein", wo Frauen, Männer, Kinder und Oma Müller (Achtung! Trinkt gern aus den Milchkännchen!) in Latzhosen und selbstgestrickten Pullovern saßen und wo ich ungefähr um dieselbe Zeit meinen ersten Soloauftritt hatte. Da redete noch niemand von NdW - für mich war das nichts anderes als Punk, allerdings ohne jede "No future"-Attitüde mit gehaltvollen, kritischen und witzigen Texten. Selbstironie war kein Problem - siehe das großartige Sabine Sabine Sabine, wo Remmler sich am Telefon um Kopf und Kragen redet (auf dem Stück gibt es übrigens doch einen Bass und ich habe mich immer gefragt, ob den wohl Klaus Voorman selbst gespielt hat).
Wie dem auch sei, Behrens war ein großartiger Drummer, was man sogar trotz der Beschränkung auf sein lächerliches Stand-Kit herausfinden konnte. Man höre sich mal z.B. Los Paul an, da liefert er ein wahres Feuerwerk ab.
Die 2CD-Deluxe-Edition des Debutalbums ist ein absoluter Kauftipp, auch wenn Da da da da nicht fehlt. Dafür fehlen zum Glück die doch deutlich dürftigeren Spät-Hits wie Anna oder Turaluralu, um die man bei den gängigen "Greatest-Hits"-Verpackungen nicht drumrumkommt.
Stimme ich dir weitgehend zu, nur der Einordnung von Trio zur NdW muss ich widersprechen - das war ein großes Missverständnis, ausgelöst in erster Linie durch Da da da.
Nun ja, TRIO werden in so ziemlich allen Besprechungen zur NDW gerechnet, also folge ich da einfach der Mehrheitsmeinung. Ich weiß sehr wohl, dass es regelrechte Glaubenskriege darüber gibt, was zur NDW zählt und was nicht. Und dass z.B. die eher unkommerziell und politisch orientierten Bands der Anfangsjahre Künstlern wie Nena oder Peter Schilling absprechen, zur "echten" NDW zu gehören. Aber diese Diskussion mache ich mir nicht zu eigen.
Ich habe auch kein Problem mit DA DA DA. Ich bin über dieses Stück auf die Band gestoßen, und für mich passt es sich auch gut in ihr erstes Album ein - auch wenn es erst später aufgenommen wurde.
...tatsächlich habe ich ihn im stück "heiße ecke" (glaube ich) gesehen. das war von seinen schauspielerischen leistungen nicht gerade überzeugend aber passte in das ganze...
also musiker kann ich ihne nicht beurteilen. was trio machte war zu reduziert. aber mucker müssen daraus lernen nicht einfach nur musik zu machen, sondern auf zu passen, wenn's um kohle geht. nachdem nun kralle krawinkel vor gut zwei jahren dahin ging, ist peter ihm gefolgt. jetzt ist es wieder ein duo. und remmler bleibt übrig sich vielleicht fragend: "war das alles richtig so?" ... ich trauere schon etwas...
Nun ja, TRIO werden in so ziemlich allen Besprechungen zur NDW gerechnet, also folge ich da einfach der Mehrheitsmeinung. Ich weiß sehr wohl, dass es regelrechte Glaubenskriege darüber gibt, was zur NDW zählt und was nicht. Und dass z.B. die eher unkommerziell und politisch orientierten Bands der Anfangsjahre Künstlern wie Nena oder Peter Schilling absprechen, zur "echten" NDW zu gehören. Aber diese Diskussion mache ich mir nicht zu eigen.
Ich will ja kein Fass aufmachen, aber ist NDW nicht einfach eine missglückte Übersetzung/Bezeichnung für "New Wave aus Deutschland" (Und New Wave ist doch letztendlich verweichspülter Punk...)? Und ich dachte, mal gehört zu haben, dass Krautrock letztendlich einfach deutscher Prog ist (war). Die Phänomene kommen halt immer mit ein paar Jährchen Verspätung an oder so.
Jedenfalls haben wir heute auch ein Trio-Tribute gemacht. Junior hat nämlich schon die Fähigkeit, rudimentäre Ohrwürmer wiederzugeben. Sein Tophit bisher: Steve Hacketts "Every Day". Da ist es natürlich ein Leichtes, ihm eines beizubringen...
DA DA DA...
Nun weg von den (musikalisch) umstrittenen TRIO zu einem Pionier (?) der elektronischen Musik: TOMITA ist am 04.05.2016 an Herzversagen im Alter von 84 Jahren verstorben. Er hat u. a. Mussorgski´s Bilder einer Ausstellung mit Synthesizern eingespielt.
Ein guter Freund von mir ist der Musik des Japaners sehr zu getan. Ich erinnere mich mit etwas Stirnrunzeln an den Augenblick, wenn er bei unseren Musikabenden nach YES, GENESIS u. ä. eine TOMITA - Platte auflegte. Puuhhh, es zirpte, blubberte und quietschte mir doch zu sehr....na ja, bin halt kein Elektronik-Freak.....und zu rücksichtsvoll hinsichtlich des Musikgeschmacks meines ollen Kumpels. Da half dann: 
Ach, TOMITA, mögest Du nun die Musik der tanzenden Sterne auf ewig begleiten.
Isao Tomita gestorben | [progrock-dt]
