Peter,ein guter flötist?


  • Sorry off-topic, aber diese Berichterstattungen konnte man doch grösstenteils nicht ernstnehmen, besonders weil der zukünftige DDR-Meister doch fast immer festgelegt wurde. Stichwort Mielke. Gehört wahrscheinlich in einen Fussball-Thread:eek:.
    Ab "And then there were three" hätte es für mich heissen müssen: Weniger Pop wäre mehr gewesen.:topp:

  • ...will ich diesen Thread mal nutzen, um mal ein bisschen was über Instrumente generell zu schreiben. :)



    Ich habe oft jetzt in letzter Zeit beim Musikhören bemerkt, dass Versiertheit an einem Instrument zwar nicht schaden kann, aber für einen angehenden Musiker (der selbst komponieren will) nicht das Hauptziel sein sollte.


    dazu mal ein Beispiel:


    Eines meiner liebsten Alben ist "Hergest Ridge" von Mike Oldfield, ein Musiker, der eigentlich nur die Gitarre einigermaßen virtuos meistert.
    Trotzdem spielt er als Multiinstrumentalist diverses Schlagwerk, Tasteninstrumente, hier mal eine Geige oder eine Bouzouki.
    Doch obwohl er am Glockenspiel nicht besser als ein Glockenspielschüler ist, der seit 3 Wochen Glockenspielunterricht nimmt, schafft er es, in Stücken wie "William Tell Overture" eine einmalig schöne Stimmung zu erzeugen.


    Oder auch ein Paul Simon ("Simon&Garfunkel"), der in den 60ern hauptsächlich einfach auf der Gitarre zu spielende Stücke schrieb, durch sein Gespür für Melodien aber trotzdem Musik gemacht hat, die eine Aussage hat und vielen Menschen (wie auch mir) sehr gut gefällt.


    Was ist denn eigentlich ein Instrument?


    Wiktionary spuckt bei dieser Frage aus: ein spezielles Werkzeug, oder: ein "Mittel zum Zweck".
    Jedes Instrument ist anders und klingt anders: das ist der Mittel.


    Und der Zweck?
    Ich finde: Stimmungen auszulösen, den Hörer emotional zu erreichen, oder ein Musikstück zu verzieren. Kurz gesagt: dem Musiker dabei zu helfen, seine Empfindungen (und sich selbst) musikalisch auszudrücken.



    Ein abgefahrenes Solo kann selbstverständlich unglaublich mitreißend sein (ich nenne nur das >Vibraphonsolo< bei Gentle Giant bei "Funny Ways" ab 4:35).
    Aber große Virtuosität klappt einfach nicht ohne ein gutes Musikstück, wobei ein gutes Musikstück auch ohne große Virtuosität gut ist/sein kann.



    Und bei Peter Gabriel?


    Und so ist das eigentlich auch bei Peter Gabriel. Was er in "Looking For Someone" spielt sind für sich gesehen einfache Melodien, ein paar "Obertöne" in der Mitte, aber nichts Schwieriges. Aber zusammen mit den anderen Instrumenten, mit der sägenden Stratocaster und den Orgeltupfern, wirkt das Ganze einfach perfekt: das Ganze ist eben mehr als seine Flötenspur.


    Oder auch seine beinahe hilflose Oboe in "Cinema Show". Obwohl Robin Miller der technisch bessere Oboist ist und vielleicht auch eine tolle Melodie dorthingezaubert hätte: was Gabriel hier hingesetzt passt-es muss hier nichts anderes hin, weil diese verhallten Töne an dieser Stelle (mit Hacketts schwebenden Gitarrenakzenten) einfach genial wirken. Das Gefühl ist wichtig - wie Sebastian ja auch schon gesagt hat. :topp:


    Und auch dem Teemeister - mit dem wunderschönen Ausdruck "impressionistische Tupfer" (irgendwo meine ich mich auch an die "Pastelltöne" zu erinnern :confused:) gebe ich da absolut Recht: der musikalische Wert eines Instrumentalisten misst sich nicht an der >höchsten Spielgeschwindigkeit<, sondern an der Wirkung, die sein Spiel - im Rahmen der Musik - auf uns Hörer macht. :)

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

    8 Mal editiert, zuletzt von Max ()

  • Es gibt auf "We know what we like" eine Orchesterversion von I know what I like mit Ian Andersons Flötenspiel drauf. Hört sich interessant an.


    Die Version von den "Genesis Files" mag ich dagegen überhaupt nicht.

    "There are crawlers under my lambswool feet..."
    (Quelle)

  • Er hat sich selbst ja auch nie als guten "Flötist" bezeichnet. Die Flöte war für ihn nur Mittel zum Zweck, um bei Genesis abseits des Gesangs auch an der Instrumentenfront tätig werden zu können; etwas, was sein ausdrücklicher Wunsch war.


    Und ich dachte, er wäre durch King Crimson dazu inspoiriert worden. Immerhin hatten Genesis das Cover des KC-Debütalbums in ihrem Probenraum an einer Pinnwand hängen und wenn man sich ganz besonders "I Talk To The Wind" anhört, da fühl ich mich persönlich schon an einige von Peter's Flötenparts bei Genesis erinnert:


    YouTube - I talk to the wind - King Crimson

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)

  • Hallo!
    Ich möchte nur sagen: Ich habe den Post nicht gelesen...musste jedoch schmunzeln über den Titel, weil ich echt dachte "oh es gibt wieder mal nichts mehr über Genesis zu sagen, dann werden jetzt die ganz irrelevanten und selbsterklärende Themen aufgegriffen" :)


    Peter ist kein guter Flötist...er ist etwa sogut wie Phil Collins am Klavier oder Mike Rutherford am Schlagzeug...oder Bob Dylan an der Gitarre..


    will heissen: unbedeutend...aber gut genug um sich und das was man Spielen will, auszudrücken!

  • Hallo!
    Ich möchte nur sagen: Ich habe den Post nicht gelesen...musste jedoch schmunzeln über den Titel, weil ich echt dachte "oh es gibt wieder mal nichts mehr über Genesis zu sagen, dann werden jetzt die ganz irrelevanten und selbsterklärende Themen aufgegriffen" :)

    Peter ist kein guter Flötist...er ist etwa sogut wie Phil Collins am Klavier oder Mike Rutherford am Schlagzeug...oder Bob Dylan an der Gitarre..

    will heissen: unbedeutend...aber gut genug um sich und das was man Spielen will, auszudrücken!


    Sehr schöner Kommentar, das trifft es. Peter ist kein Querflötist sondern einer, der einige Töne und Melodien auf der Querflöte hinbekommt, die zu den Songs passen.
    Natürlich gibt es nichts mehr über Genesis zu berichten, höchstens ab und zu etwas über die einzelnen Mitglieder. Genesis ist tot, töter, am Totesten, oder siehst Du das anders?.:gruebel:

  • Peter ist - wenn nun eben kein guter Instrumentalist - ein guter Musiker mit einer tollen kreativen Vorstellungskraft und einem wunderbaren Gestaltungswillen, was es ihm auch erlaubt, seine dilettantischen Flötenfähigkeiten Gewinn bringend einzusetzen. Auch wenn ich sein ungeschliffenes, unkontrolliertes Zitter-Vibrato in "Firth of fifth" immer bewusst überhören muss, gilt m.E. für ihn: "Aus wenig viel gemacht."
    Trotzdem hätte ich mir bei den exponierteren Stellen gewünscht, Steve Hackett hätte mal kurz seinen Bruder angerufen.

  • Sehr schöner Kommentar, das trifft es. Peter ist kein Querflötist sondern einer, der einige Töne und Melodien auf der Querflöte hinbekommt, die zu den Songs passen.
    Natürlich gibt es nichts mehr über Genesis zu berichten, höchstens ab und zu etwas über die einzelnen Mitglieder. Genesis ist tot, töter, am Totesten, oder siehst Du das anders?.:gruebel:


    dazu fällt mir gerade Phil's Introduktions-Text zu "that's just the way it is" auf der Berlin-DVD ein:


    "blinder Glaube tötet oft Unschuldige"


    das war das einzige das mir gerade zu der Wortfolge "tot.töter.am tötesten" eingefallen ist

  • Tötesten?
    Ist das nicht dieses Dorf in der Nähe von Hamburg, wo ein gewisser Dieter B., seines Zeichens Produzent und Buchautor wohnt?:gruebel:

    31.10.1997 PHIL COLLINS (Hannover)
    11.06.2004 PHIL COLLINS (Berlin)
    15.06.2007 GENESIS (Hamburg)
    15.06.2012 ROACHFORD (Kiel)
    24.06.2012 MIKE & THE MECHANICS (Kiel)
    18.05.2014 STEVE HACKETT (Hamburg)