Perfect Calling All Stations?

  • Ok, es ist 18 Jahre her... Dann mal los: Ich hätte mich gegen Ray Wilson als Sänger entschieden. Ich hätte das Album mit einem oder mehreren Sängern gemacht (bei den Mechanics funktioniert das Konzept ja auch), mit Paul Carrack: Ich finde ihn generell sympathisch (zumindest sympathischer als Ray) und er hat eine gute Stimme. Ich hätte Chester als Schlagzeuger mit ins Boot geholt und hätte vielleicht Hugh Padgham als Produzenten geholt. Dann hätte ich mir ein paar Gastmusiker dazu geholt aus dem Genesis / Phil Collins Umfeld, bspw. Lee Sklar als Baßisten. Hätte man einen Song wie "Run out of Time" mit aufs Album geholt, dann hätte ich das Saxophon von einem echten Saxophonisten spielen lassen. Ich hätte auch mehr für Double Drumming Momente gesorgt, vielleicht mit einem zweiten Drummer wie Gary Wallis. Vielleicht hätte man sich Steve Hackett mit ins Boot holen sollen als weiteren Gitarristen. Hackett/ Rutherford/ Wallis/ Thompson/ Banks/ Carrack mit Gästen, vielleicht auch aus dem Genesis Revisited Umfeld und das ganze produziert von Padgham, mit unterstützung von Steven Wilson bei den Mixen. Und keine schlechten Balladen wie "That's whats you need" oder grausame Pop-Songs wie "Congo". Ray war ein Fehler, man hätte ihn nicht dazunehmen sollen...

    [INDENT]A nod is as good as a wink to a blind horse
    [/INDENT]

  • Ray war ein Fehler, man hätte ihn nicht dazunehmen sollen...


    Es war nicht der einzige Fehler. Man hätte sich einen fähigen Songwriter und Arrangeur dazuholen und Banks entmachten müssen. Man hätte ihm andere Keyboards kaufen müssen. Man hätte den Drummer flexibler drummen lassen und Rutherford vorher zwingen müssen, sich diesem dann auf dem Bass auch flexibel anzupassen.
    Mit irgendwelchen Songs will ich hier gar nicht jonglieren, denn es war von vornherein keine Band am Start. Und das sagt schon alles.

  • Wenn ich die bisherigen Posts richtig verstanden habe,
    wäre es also gut gewesen, keinen Ersatzsänger zu suchen
    und stattdessen die beiden verbliebenen Genesis-Mitglieder
    zu ersetzen oder wenigstens kalt zu stellen. :gruebel:


    Vielleicht war es tatsächlich ein Fehler,
    das Album unter dem Namen Genesis zu veröffentlichen.
    Eventuell wäre es milder beurteilt worden,
    wenn es ein weiteres Nebenprojekt gewesen wäre.


    Was mich tatsächlich immer sehr an diesem Album gestört hat,
    sind diese seltsamen Fade-Outs.

  • 1. Man hätte Ray in das Songwriting stärker einbeziehen müssen.
    2. Die Jungs hätten sich mit Produktion und Sounds mehr Mühe geben müssen. Die nervigen Fade Outs stören beispielsweise.
    3. Es hätte dem Album vielleicht gut getan, etwas mehr Zeit zu investieren. Vielleicht liegt es gerade auch an diesen Fade Outs, die zu schnell sind und in fast jedem Song auftauchen. Aber mir gibt das insgesamt das Gefühl, dass man sich keine Zeit für richtige Enden nehmen wollte. Mehr Liebe zum Detail hätte sich da bemerkbar gemacht. Naja, vielleicht ist das letztendlich doch Punkt 2.
    4. Ich hätte es gut gefunden, wenn die Band vor den Aufnahmen zu einem neuen Album ein großes Unplugged-Konzert organisiert und als CD veröffentlicht hätte, um den Fans erstmal den neuen Sänger zu präsentieren und zu zeigen wie er auf seine Art die alten Songs singt. Das hätte die Fangemeinde vielleicht immer noch gespalten, aber der Ausgangspunkt wäre einfach ein anderer gewesen. Vielleicht hätte das dem Album eine andere Eigendynamik gegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Fans sich schon mehr für die Scheibe interessiert hätten, wenn sie vorher gehört hätten, wie Ray beispielsweise "Lover's Leap", "No Son Of Mine" oder "The Carpet Crawlers" singt. Alles natürlich Geschmacksache, aber gerade diese Songs fand ich damals sehr sehr überzeugend. Vielleicht wäre das in Richtung MTV Unplugged sogar ein großer Erfolg geworden.

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  • Wenn ich die bisherigen Posts richtig verstanden habe,
    wäre es also gut gewesen, keinen Ersatzsänger zu suchen
    und stattdessen die beiden verbliebenen Genesis-Mitglieder
    zu ersetzen oder wenigstens kalt zu stellen. :gruebel:


    Zumindest mein Posting hast du damit exakt auf den Punkt gebracht. :topp:


    Vielleicht war es tatsächlich ein Fehler,
    das Album unter dem Namen Genesis zu veröffentlichen.


    Ich denke, dass der Fehler war, es überhaupt zu veröffentlichen. Da ich aber ja weiß, dass es wirklich auch Leute gibt, die sich das gerne anhören, war der Name Genesis dann doch wahrscheinlich richtig - ansonsten wäre es nämlich wohl ein Album geworden, von dem kaum jemand Notiz genommen hätte.

  • und wenn ihr alle euch noch soviel Mühe gebt - MIR könnt ihr das Album nicht madig machen, ich oute mich: CAS ist (nach Trick und Duke) meine 3.liebste Genesis-Scheibe !


    vergleichen wir es doch mal mit dem Vorgänger:
    > es sind weniger Kröten drauf (hier nur Small Talk, dort Since I Lost You, Never a Time u. Tell me why)
    > die Highlights können absolut mithalten (CAS, There must be some other way, No man´s Fool u. Not about us ergeben in summe imho bessere 30 minuten als No Son of Mine, Dreaming while you sleep, Hold on my Heart u. Fading Lights)


    aber es ist beileibe nicht perfekt:
    > nervige Fade Outs
    > zT fürchterliche Keyboardsounds u. v.a -soli
    > Phil´s drumming fehlt an allen Ecken

  • Nix, geiler Titeltrack, Congo macht Spaß, Shipwrecked/Not about us sind schöne Balladen mit tollen Melodien, Alien Afternoon Procked, One Man's fool, The Dividing Line, There must be some other way rocken, Uncertain Weather auch ein schöner Song, nur Small Talk/If thats what you need sind "nett". Und ich mag Fade Outs, wobei mir das egal ist wie ein Song endet
    Die Richtung von Banks/Rutherford war eigentlich richtig, nur war das Album 2-3 Jahre zu früh am Start, da zu dem Zeitpunkt diese Art von Musik, also Richtung Rock, überhaupt nicht angesagt war (Charts: Becksbier Boys, Aaaron Carter, Mister President etc.). Eine Band wie die Foo Fighters kannte damals auch so gut wie keiner, die heute Stadien vollmacht. Wenn man sieht was für Bands um 2000 so richtig Erfolgreich waren für Ihre Verhältnisse (und ich erst da überhaupt kennengelernt habe) in den Genres abseits des Pop-Mainstreams (Spocks Beard, DT, Flower Kings) Dazu fährt 1997 Lady Di in Paris in die Tunnelwand als das Album rauskommt, also wie soll Genesis da erhöhte Aufmerksamkeit von den Medien geschenkt bekommen, wenn die ganze Welt Candle in the Wind hört von Elton John. An dem Samstag als ich in Köln meine Konzerttickets für Dortmund gekauft habe, war die Beerdigung von Lady Di im TV weltweit, nein das war nicht sehr glücklich gelaufen für Genesis zu dem Zeitpunkt.


    Charts Juli 1997 als Beispiel Top10 Charts Juli 1997
    Charts September 1997 als Beispiel Top10 Charts September 1997


    Ich höre gerade Hand.Cannot.Erase von Steven Wilson was für mich ganz klar das Album des Jahres, da kann dieses Jahr nix mehr besseres kommen. Wäre das Album in 1997 veröffentlich worden, wäre das nie in die Top 100 gekommen und nicht auf Platz 3!


    Ein zweites Album mit Ray mit mehr Anteil am Songwriting von Ray wäre bestimmt ein Knaller gewesen. Alleine wenn man Rays Millionairhead hört und dann das mit Genesis kombiniert, was für eine spannende Mischung.


    Genesis


  • 4. Ich hätte es gut gefunden, wenn die Band vor den Aufnahmen zu einem neuen Album ein großes Unplugged-Konzert organisiert und als CD veröffentlicht hätte, um den Fans erstmal den neuen Sänger zu präsentieren und zu zeigen wie er auf seine Art die alten Songs singt. Das hätte die Fangemeinde vielleicht immer noch gespalten, aber der Ausgangspunkt wäre einfach ein anderer gewesen. Vielleicht hätte das dem Album eine andere Eigendynamik gegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Fans sich schon mehr für die Scheibe interessiert hätten, wenn sie vorher gehört hätten, wie Ray beispielsweise "Lover's Leap", "No Son Of Mine" oder "The Carpet Crawlers" singt. Alles natürlich Geschmacksache, aber gerade diese Songs fand ich damals sehr sehr überzeugend. Vielleicht wäre das in Richtung MTV Unplugged sogar ein großer Erfolg geworden.


    Ob ein großer Auftritt mehr Aufmerksamkeit gebracht hätte? Es gab doch diese kleine Unplugged Auftritte in Berlin, Cape Caneveral und RTL Paris. Gab es davon eigentlich noch mehr, oder waren es nur diese 3 Unplugged Sessions?
    Genesis Live - Calling All Stations Tour da scheint es noch was in Dänemark gegeben zu haben (Hotel Richmond, Copenhagen)