SdW [19.12.11-01.01.12]: GENESIS - Supper's Ready

Was wäre die Genesis Discographie ohne Supper's ready - unvorständig - unvorstellbar!
15 Punkte

Zitat von paulschlunz

Was wäre die Genesis Discographie ohne Supper's ready - unvorständig - unvorstellbar!
15 Punkte

92! Noch 8 Stimmen, weiter, Leute!

Ich kann leider noch nicht festlegen, wie ich das bewerten soll...

Denn eigentlich ist das ja kein "Song", sondern die zweite Seite eines Albums der Woche.
Und wenn ich das SO betrachte, dann kann ich schonmal sagen, dass Willow Farm höchstens... nicht soviel Punkte wie Who Dunnit? bekommt... :p

Wahrscheinlich werde ich das wirklich so aufschlüsseln... Aber wann ist bei Supper's Ready ein teil wirklich zu Ende? Da, wo laut Cover ein neuer Teil beginnt? Da, wo es Sinn macht?
Macht das Ganze irgendeinen Sinn?

Semantik ist doch etwas... schwierig.

Ich muss auch gestehen, dass ich beim erstmaligen Hören häufig von Lover's Leap direkt zur Apocalypse übergegangen bin. Bei der damaligen CD-Fassung - das war eine dieser CDs mit dem hässlichen grauen Rahmen um das Originalcover, dafür aber mit einem Ausschnitt des Covers auf die CD draufgedruckt - gab es ja noch diese Index-Angabe wie bei den Klassik-CDs, wo man innerhalb des Titels Nr. 6 auch noch die Untertitel einzeln direkt anwählen konnte. Mittlerweile habe ich aber den Song als Ganzes lieben gelernt - inkl. Willow Farm... da verzeihe die fehlenden Indizes der überragenden Remastered-Ausgabe. Ich bevorzuge hier die Foxtrot-Version - die rockt richtig auf dem Weg in die Apocalypse! Und neben der Glocken hat Peters Stimme halt dieses entsprechend apokalyptische rauchige Etwas.

Ich stimme Monti zu - das ist das perfekte Lied zum Entspannen nach der Arbeit im Auto - wann hat man schon die 23:05 am Stück?

Bin gespannt auf die umfassende Analyse der Lyrics. Und jetzt kommst Du, Martinus!

14 Punkte, weil ich "Cinema Show", "Musical Box", "In the Cage/Afterglow" und "Stagnation" noch besser finde. Gerade "Cinema Show" kommt für mich ein wenig funkiger daher, mehr groove mehr Melancholie, gerade bei der Apokalypse habe ich immer stark das Gefühl: Ohne "Supper" wäre Domino nie entstanden: Die Apokalypse ist sogar sehr ähnlich mit "The Last Domino". Einziger Schwachpunkt an "Suppers Ready": Viel zu lang: Ich hätte den Song auf 10 Minuten gekürzt und die teilweisen Improvisationsübergänge weggelassen. Ich wette 100% das Songs wie Home by the Sea und Domino in ihrer Rohfassung genau so klangen wie Suppers Ready, aber die Improvisationen auf das wesentliche reduziert wurden.

Aber generell ein nicht zu verachtendes Meisterwerk!

Ich könnte jetzt eine lange Geschichte schreiben, wie ich den Song das erste mal hörte oder wie ich ihn zu lieben begann....aber das erspare ich euch.

No other way.....15 P.

OK...mach mir erstmal ein Bier auf...prost:-)
Ich habe 1990, von einem guten Freund, eine Kopie von Seconds out, auf Kassette, bekommen.
Ich kannte Genesis zu dem Zeitpunkt schon aber er wollte mir die "alten" Sachen nahebringen.
Wir hörten die Kassette zusammen an...dann kam die zweite Seite drann und er meinte, daß jetzt ein laaaanger Song kommen würde.
Geb zu daß ich damals dem ganzen Ding nicht folgen konnte.
Der rest der Kassette war allerdings geil. Afterglow viel mir zuerst auf und dann Musical box, dann Carpet crawlers usw.
Da ich an Supper natürlich nicht vorbei kam, weil es ja Teil des Konzerts war, hörte ich es doch öffter und dann fiel mir die Apocalypse auf.
Ich spulte also das Band immer an den Anfang der Apocalypse, damit ich nur noch auf Play drücken musste um sie zu hören.
Mir gefiel die Düsterheit und die Leidenschaft mit der Phil sie sang....Gänsehaut!!!!:-)
Das Band war dann irgentwann ziemlich abgenudelt und kaufte sie mir dann als CD...war aber vom Klang nicht so begeistert. Dann kaufte ich Seconds out, second Hand:-), als Platte.
Dann kam die Zündung, der Sound war großartig, und hörte fast nur noch die dritte Seite.
...so lernte ich Supper´s ready kennen und lieben.
War danach von der Studioversion etwas entäuscht...aber da war Genesis mit Gabriel noch etwas neu für mich, finde diese Version aber mit der Weile (nach 20 Jahren?) auch sehr stark, aber an die Second out Version reicht (für mich) keine andere heran....first love halt:-)

Wünsche allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch

Och jo, dann bequemt sich der alte Mann auch einmal einen Schwank aus seinem Leben zum besten zu geben.
Damals war ich zarte 14 Jahre alt und bereit es mit allerlei unbequemer Mucke aufzunehmen. Nach ELO hatte mir Genesis mit Wind and Wuthering bereits beigebracht das nicht nur schlüpfrige Sülze in meine Ohren laufen konnte. Wenn ichs nur lange genug versuchte dann fanden selbst die sperrigsten Sachen den Weg durch meine Ohren, nur um sich dann auf faszinierende Art in meinem Hirn einzurichten (Mittlerweile siehts in meinem Oberstübchen wahrscheinlich aus wie bei Hempels unterm Kannape).
Ich trug also mein schwer verdientes Taschengeld zum regionalen Schallplattenhändler und kaufte mir Foxtrott. Das schrullige Gemälde schien gut zu meiner damaligen Gefühlslage zu passen.
Zuhause stellte ich fest dass auf beiden Plattenseiten exakt das Gleiche zu hören war. "Hey super", mögen manche denken, erhält man doch statt 6 ganze 8 Songs! Ich war verärgert, zumal ich auf dem Cover sah das auf der zweiten Seite was Großes auf mich wartete! Außerdem dachte ich, aufgrund des Covers dass ein gewisser McPhail zu Genesis gehörte. Aber das ist eine ganz andere Verwirrung....
Nun denn. 2 Monate später entdeckte ich bei meinem Onkel die Seconds Out. Er riet mir zwar davon ab, aber mein erbärmliches Flehen suchte nach Erlösung. Das Beste daran war dass er sogar ein Notenbuch zu der Platte hatte, und ich gerade anfing Gitarre zu spielen.
Suppers ready erschien mir zunächst etwas trüb und glanzlos. Es hatte aber etwas wirklich mystisches. Ich fand meinen ersten Halt seltsamerweise in Willows Farm dass ich immer und immer wieder hörte. Man, war ich krank! Es war mir jedoch unmöglich diesen Part mit der Gitarre zu begleiten. Zu wirr und abwechslungsreich waren die Akkordwechsel. Also versuchte ich es mal von vorn und fan ziemlich schnell Zugang. Kurze Zeit später war ich überzeugt hier das großartigste Werk der Rockmusik vor mir zu haben. Ja, man war jung, dumm und glücklich.
Das alles ist nun fast 30 Jahre her und es fällt mir einigermaßen schwer Suppers Ready nüchtern zu bewerten. Ich danke Genesis dass sie mir den Zugang zu symphonischer Musik und Klassik schufen. Und hier spielt SR eine große Rolle. Das Stück zeigt den großen kreativen Output der Twens. Sie begaben sich zusammen auf die Reise ohne auf klassisches Songwriting zu achten. Bereit für experimentelles Theater mit einem sehr unverstellten, ziellosen Flow. Eine interessante, geniale Facette des jugendlichen Sturm und Drangs. Ich vergebe 14 Punkte, denn ich glaube hier musiziert eine authentische Band die mich an vielen wirren Ideen teilhaben lässt. Viel von dem was ich an SR ganz stark finde hätte es wohl ohne den großen kompositorischen Überbau nie auf eine Platte geschafft. Diese Zwischenspiele machen für mich auch SR aus, denn sie kontrastieren die Parts und steigern sie so enorm. Die Schlacht und die darauf folgende Tristesse geben hier ein schönes Beispiel. Insgesamt ist SR ein tolles Musiktheater fernab jeder Perfektion. Mit Kraft, Übermut, Humor, Aggression und Melancholie.

Das Stück zeigt den großen kreativen Output der Twens. Sie begaben sich zusammen auf die Reise ohne auf klassisches Songwriting zu achten. Bereit für experimentelles Theater mit einem sehr unverstellten, ziellosen Flow. Eine interessante, geniale Facette des jugendlichen Sturm und Drangs. Ich vergebe 14 Punkte, denn ich glaube hier musiziert eine authentische Band die mich an vielen wirren Ideen teilhaben lässt. Viel von dem was ich an SR ganz stark finde hätte es wohl ohne den großen kompositorischen Überbau nie auf eine Platte geschafft. Diese Zwischenspiele machen für mich auch SR aus, denn sie kontrastieren die Parts und steigern sie so enorm. Die Schlacht und die darauf folgende Tristesse geben hier ein schönes Beispiel. Insgesamt ist SR ein tolles Musiktheater fernab jeder Perfektion. Mit Kraft, Übermut, Humor, Aggression und Melancholie.[/quote]


Dem kann ich mich nur anschliessen: Sehe das eher auch im Kontext von Pete´s "Musik-Theater-Experimenten". Denn live wurde auch dieses Stück mit absoluter Hingabe dargeboten (samt der "Old-Henry-Einleitung").
Zum "Thema": Zusammengeklebt und inhomogen.
Aber genau das ist ja meines Erachtens nach auch Ausdruck der damaligen Qualität (während dieser Schaffens-Periode). Denn ich betrachte das als: Echte Kreativität und Einfallsreichtum!
Da kommt für mich absolut KEINE Langeweile auf, sondern das genaue Gegenteil!
Kann mir das Stück (aller Prog-Stücke) deshalb auch immer wieder anhören.
Das ist natürlich immer wieder was zum genauen Hinhören und da baut sich in der Tat sehr schöne "Spannung" auf.

Viele danach gekommene Prog-Bands haben sich sicherlich an "Supper´s Ready" orientiert und es sozusagen als "Referenz" betrachtet.

Wenn ich an Genesis denke/ bzw. danach gerfragt würde, wäre SR jedenfalls das von mir erstgenannte Stück.

Deshalb auch selbstverständlich: 15 Punkte (da hier ja keine höhere Wertung möglich ist...)!