SdW [17.-23.05.10]: GENESIS - Driving The Last Spike

  • Driving The Last Spike hat nichts mit Prog zu tun, finde ich.
    In den 1990er Jahren, fällt mir auf, waren viele Bands, die in den 1970er Jahren hochkarätigen Prog und in den 1980er Jahren New Wave aufgenommen haben, bemüht, zu ihren Wurzeln zurückzukehren.


    Heraus kamen dabei alben wie "Talk" von Yes, "Division Bell" von Pink Floyd oder "We Can't Dance" von Genesis, die allesamt wieder Longtracks enthalten haben, die in den meisten Fällen jedoch schlichte Rocknummern waren, bei denen ich mich frage: wo holen die Herren die ganze Zeit her?


    Driving The Last Spike ist eines dieser Stücke... da gibt es Strophen, einen Refrain und variierte Strophen im zweiten Teil. Instrumentalteile gibt es nicht, auffällige Zwischenspiele auch nicht - nein, Rock, der sich Zeit lässt.


    Bei Genesis funktioniert das Konzept jedoch wunderbar.
    Das Stück läuft flüssig durch, könnte zwar mehr Substanz vertragen, aber hat einen überragenden Refrain ("Can you..."), der 15 Punkte bekommen würde.


    12 Punkte erhält das Stück von mir im Normalfall, aber die Orgelsimulation - wenngleich es auch schlechtere gibt - bringt mich dazu, einen Punkt weniger zu vergeben: 11 Punkte von mir.


    Zitat


    Es ist für mich einfach nur Klangbrei, der das, was vielleicht an gutem Material vorhanden war, einfach niedertrampelt.


    Ich weiß nicht, wie der neue Remix ist, aber für meine alte CD-Version ist das objektiv falsch.
    Man kann den Sound weichgespült, seicht oder langweilig finden, matschig ist er aber nicht.


    Das Stück hat ein sehr dünnes Arrangement, bei dem die Gitarre nur aufgelöste Akkorde einstreut, das Keyboard für Klangflächen sorgt und das Schlagzeug für den Rhythmus.
    Dass hier ein Instrument ein anderes überdecken würde ist hier nicht der Fall.

    So, let's drink some wine
    And have a good time.
    But if you really want to come through
    Let the good time, good time have you.
    It's what you've got to do.

    Einmal editiert, zuletzt von Max ()

  • oh, ich muss sagen ich bin ein wenig überrascht über den bisherigen Verlauf. Hätte nicht gedacht das noch einige mehr weniger als 12 Punkte verteilen. Die Argumente sind für mich größtenteils sogar nachvollziehbar.

    Zitat

    Das ist das was dem Song fehlt, eine etwas instrumentale Phase, Und da würde ich mal sagen: Hör die Living Forever an, und was Rutherford mit seiner Gitarre macht.

    stimmt. Hatte ich bislang noch nicht so gesehen, hat aber was.

    Ich finde den Titel im Gesamten schlicht zu zäh (eben wie eine Lok die sich stakr abmüht um vorwärts zu kommen). Andererseits, Teil 2 des Titels zieht durchaus, wiederholt sich nur leider genesis-atypisch (mM) zu sehr. Kurz und gut; die agilen/aktiven parts sind zu selten und zu knapp bemessen. Ein Instrumentalteil hätte vll was geändert ?!?!? :gruebel:

  • Ich zähle Driving the last Spike zu dem Besten, was Genesis je geschrieben haben.
    Ich mag auch den Sound von We can't dance - Dynamische Drums, sehr helle Becken und nicht ganz so penetrante Keyboards wie auf Invisible Touch oder dem Mama-Album. Auch die Gitarre finde ich gut abgemischt, obwohl ich von Mike als Gitarristen so gut wie gar nichts halte ;)
    Das "Problem" von WCD ist nur Phils Stimme und einige dieser Lückenfüller-Songs (Tell me why, Way of the World, Living forever...), die das ganze etwas abwerten.
    Das Album wäre wohl mit ihr bestes, wenn es nur aus No Son, I can't dance, Jesus, Fading Lights, Since I lost you, Dreaming while you sleep und eben Driving the last Spike bestände.


    Driving the last Spike finde ich perfekt komponiert und arrangiert, da passt alles. Die Bridge im zweiten Teil finde ich auch richtig gut, die Stimmung, die die Kompositon da erzeugen kann, ist klasse... Das ist das, was ich an Genesis so liebe.
    Dazu noch der Kontrast zwischen den melancholischen Strophen und dem kraftvollen Refrains.
    Ganz toll finde ich auch den "I'll never forget that night.. as they waved ...goodbye.. to their faaaaaatheeeers!", ganz großes Kino :)


    Wäre da nicht die dämliche Drum-Maschine, wäre es wirklich perfekt. Ich gebe trotzdem 15 Punkte.

  • Interessant, wie oft der Vergleich mit einer Lok / einem Zug herhalten muss... Genau deshalb gebe ich 15 P, da ich den Song nicht nur musikalisch überragend finde, sondern eben auch eine schlüssige Verbindung zum Text entstanden ist.


    Und was die Diskussion zum Thema Sound angeht: Die Alben der Siebziger litten (im Original-Mix) meiner Meinung nach alle unter dem "Pappkarton"-Syndrom, welches mir zu oft die Eigentümlichkeiten der Musik verschmierte. Ich betrachte Driving The Last Spike als echten Fortschritt sowohl was Atmo als auch Substanz angeht. Der Song 1970 - 1975 geschrieben wäre ein zweites Supper's Ready (von der Länge!), weil Genesis damals nicht anders waren als jede andere junge Band: "Hört, wie clever/schnell/kompliziert.... wir spielen können!" Später war dann mal der Song wichtiger und nicht so sehr das Ego des Einzelnen...

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

    Einmal editiert, zuletzt von al board () aus folgendem Grund: Fehlerteufel ... :o)

  • 15 Punkte, ich liebe die Nummer, egal ob live oder Studio. Als ich Knebworth damals noch auf VHS zuerst sah war mir Driving zu langsam und ich hab immer nur Confusion und No Son geschaut :D


    Einer von Phils besten Texten und musikalisch allererste Sahne (der Aufbau / die Dynamik), einfach einer meiner allerliebsten Songs von Genesis und Co

  • Habe das "Lied" zum ersten Mal 1992 (?) in GE Parkstadion gesehen. Hat mich nicht vom Hocker gehauen.
    Daher gibt es leider nur ein ausreichend.
    Evtl. müsste ich es öfters hören, wüsste aber nicht warum.

  • Jaaa, nicht schlecht. 9 Punkte. Ich finde den Sound weder kristallklar noch pampig. Wäre das Stück kürzer, hätte ich mir vielleicht ein bis zwei Punkte mehr abringen können. Aber so... WCD ist halt auch nicht meine Scheibe.

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • kann keine 15 punkte geben, wegen supper´s, the cinema show etc, aber es ist ein song der durchaus auf der cd heraussticht, 10 punkte mal dafür.

  • "We Can't Dance" zählt zu meinen Lieblingsalben von Genesis und darauf ist nur ein Stück dass mir von Anfang an nicht sonderlich gefallen hat (ja klar "Hold on My Heart"). Ansonsten gibt's nicht was weniger als gut wäre. "Driving the Last Spike" ist eins der Stücke die mich nie so richtig gepackt haben, obwohl es gut gemacht ist und einen interessanten Text hat. Ich weiss nicht so recht was mir daran fehlt, vielleicht ist's doch einfach etwas zu lang.

    11 Punkte - gut, nicht mehr & nicht weniger.

    ich finde bei WCD den gesamten Sound und die Atmosphäre des Albums am besten. Meiner Meinung nach haben Genesis nie frischer und besser geklungen (ohne Wertung der Songs an sich) - vor allem die Drums klingen fantastisch!

    Von mir gibt es 12 Punkte. Der Song ist ggf etws zu lang.

    Es gibt auch ne interessante Single-Edit Version des Songs.



    Zum Sound volle Zustimmung!

    Wo gibt es denn den Edit? War "Last Spike" mal als Single gedacht? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Wozu wurde der Edit denn angefertigt?