TMB - The Lamb - 14.02.2012: Chemnitz - Impressionen

    • Offizieller Beitrag

    So, ich komme grad frisch aus Chemnitz. Der Saal war voller bekannter Gesichter, der Genesis-Stammtisch war mehrheitlich vertreten usw...


    Es war bei weitem nicht mein erstes Lamb-Konzert von TMB - vor allem 2005 konnte ich nicht genug kriegen. 7 oder 8 SHows waren es damals, so genau weiß ich das nicht mehr. 2006 beließ ich es dann bei einer Show und 2012 nahm ich mir zunächst 2 Shows vor, musste aber aus zeitlichen Gründen dann eine auslassen, so dass ich beim deutschen Tourfinale in Chemnitz erst dabei sein konnte.


    SOmit hab ich schon viel gelesen von euch und war sicher nicht ganz unbefangen, allerdings:


    - glaube ich, dass für fast alle, die das zum ersten Mal sehen, es ein grandioses Konzert zu erleben gibt mit vielen tollen Momenten
    - dass viele hier die SHow durch die Häufigkeit des Erlebens bereits so verinnerlicht haben, dass die Anfangsmagie verständlicherweise nicht mehr so präsent ist


    Aus dieser Sicht betrachtet war das Konzert grandios, das sahen auch meine Begleiter so, die teilweise auch schon einige Lämmer geschlachtet haben.


    Aber: Was ist das für ein Keyboarder? Das geht gar nicht. Es mag dem "first timer" nicht auffallen, wer aber die Show kennt (oder vor allem: die Musik), der dürfte das ungenaue, teils zerfahrene Spiel nicht grad als angenehm empfunden haben. Ok, es ist live und Tony war damals sicher auch nicht immer sattelfest, aber letztlich waren die früheren Keyboarder von TMB alle eine oder gar 2 Klassen besser.

  • Nachdem ich nun 2012 4 Konzerte gesehen habe, Hamburg, Berlin, Stuttgart und eben gestern Chemnitz, hat sich bei mir ein Bild verdichtet. Ohne es genau nachzurechnen, werde ich wohl an die 50 Shows gesehen haben und denke, die Unterschiede der Konzerte beurteilen zu können.


    Dabei muß ich allerdings sagen, daß ich immer nur vom Höreindruck ausgehen kann, da ich mich weder mit den Instrumenten noch der eingesetzten Technik auskenne.


    1. der Keyborder hat mich bei keiner Show wirklich überzeugt. Würde ich nur diese Show gesehen haben, fiele mein Urteil sicher milder aus. Aber er muß sich an den Vorgängershows. und gerade an den alten Lämmern, messen lassen. Bei manchen Einsätze bin ich innerlich zusammen gezuckt und stellenweise hatte ich das Gefühl, der Keyborder spielte an der Band vorbei.


    Weiterhin habe ich den Eindruck, daß der Keybordsound früher näher am Original war. Damit meine ich nicht, daß die alten Platten exakt nachgespielt wurden, sondern die Klangfarbe. Früher hörte es sich "weicher" an, heute habe ich das Gefühl, irgendeine Einstellung, die den Klang beeinflußt, steht etwas daneben oder die eingesetzte Technik gibt es nicht her.


    2. Für mich ist Martin Levac in der Schießbude unübertroffen. Der heutige Schlagzeuger beherrscht sicher sein Instrument sehr gut. Martin dagegen hat die Kleinigkeiten noch rausgeholt, die mich jedesmal begeistert haben. Wer mal mit ihm gesprochen hatte, weiß, wie akribisch er an die Sache herangegangen ist. Er hat so fein und nuanciert gespielt, daß es mich immer wieder umgehauen hat.


    Ich hatte den Eindruck, daß die Beckenn dieses Jahr zu stark hervorgehoben waren. Damit komme ich auch zum nächsten Punkt.


    3. Die Abmischung des Sounds war dieses Jahr meine Sache nicht. Denis Gagné öfters zu leise, das Keybord überstrahlte alles (bei dem Keyborder, ohjeh) auch das Schlagzeug in den hohen metallischen Tönen zu dominant. stellenweise habe ich nur Soundbrei gehört.


    Die zweite Stimme kam mir auch manchmal zu sehr hervorgehoben vor.


    Allerdings, und das sage ich nun ganz bewußt, ist das alles Kritik an einer Leistung, die insgesamt höchstes Niveau darstellt. Wer ist schon noch in der Lage, das Konzert in dieser Nähe zum Original dazustellen?


    Meine größte Freude an den Konzerten ist, die Unterschiede zu sehen. Mal ist eine Ansage etwas anders, dann eine Geste, mal geht etwas daneben, was ich sehr sympathisch finde. Das ist toll. Wenn ich den original Plattensound hören will, lege ich die Platte auf...


    Von mir aus dürften sich TMB auch in der Interpretation noch etwas freier bewegen. Auf dem Rückweg von dem Konzert habe ich im Auto eine Live-Version von Genesis gehört, die ich noch nicht kannte. Für mich sensationell. Hätte TMB das so dargeboten, wären sie wahrscheinlich in der Luft zerissen worden, "weil sich Genesis so nicht anhörte".


    Es bleibt für mich dabei, ich bin ein glühender Fan der TMB-Konzerte und daran ändert auch der dieses Jahr etwas schwächere Eindruck nichts. Ich bin der Band so dankbar, daß sie das Lamm auf die Bühne zurückgeholt haben und freue mich auf die nächsten Jahre.


    Danke dafür.

  • Was ist das für ein Keyboarder? Das geht gar nicht. Es mag dem "first timer" nicht auffallen, wer aber die Show kennt (oder vor allem: die Musik), der dürfte das ungenaue, teils zerfahrene Spiel nicht grad als angenehm empfunden haben. Ok, es ist live und Tony war damals sicher auch nicht immer sattelfest, aber letztlich waren die früheren Keyboarder von TMB alle eine oder gar 2 Klassen besser.


    An David Myers kommt er sicher nicht ran, der ist die Perfektion in Person, der spielt absolut fehlerfrei, wie eine Maschine...aber Éric Savard, den Keyboarder von der Lamb-Tour 2005 hab ich eher in schlechteter Erinnerung als Michel Cloutier, den aktuellen Keyboarder...