DAVID RHODES: Bittersweet-Tour 2010

  • (...)
    letztendlich mündet alles in der Frage, was jemandem persönlich gut gefällt und was nicht, und weniger darin, ob es Kunst ist oder nicht.


    Sehr geehrter Herr Vorsitzender,


    da möchte ich Ihnen mal unbedingt ganz nachdrücklich widersprechen: Letztlich mündet auf jeden Fall alles in der Frage, ob es Kunst ist.
    Ob mir das nämlich nun persönlich gefällt, ist für alle außer mir selbst völlig uninteressant und unwichtig.
    Ob aber Musik eine Art sozialer Bedeutsamkeit und vielleicht kulturelle oder gar zeitlose Relevanz gewinnen kann, das ist doch ungleich wesentlicher.
    Über Geschmack lässt sich nicht streiten - wie langweilig! Da bleibt dann jeder für sich...


    Für nichts Anderes ist diese manchmal so bekackt abgehobene Kunstdiskussion da als für die Kommunikation der Menschen zur Bildung ihres kulturellen und dann letztlich auch wieder individuellen Selbstverständnisses (dies ist im günstigen Falle eine ganz konstruktive Wechselwirkung).
    Geschmack isoliert (und man braucht hier im Forum auch nicht lange zu suchen, um das Leiden an dieser Tatsache mehrfach implizit formuliert zu bekommen), Kunst dagegen verbindet. Und sei es hier die gemeinsame Erkenntnis, dass der rote Pflasterstein erst mit Hundekot zum wahren Kunstwerk würde.

  • Sehr geehrter Herr Vorsitzender,


    Hier darf jeder "Hallo Helmut" zu mir sagen, auch die, die mich nicht persönlich kennen. "Sehr geehrter Herr Vorsitzender" sagt nur meine Frau zu mir.


    Wie dem auch sei, schade, dass ich mit meinem Posting die Diskussion noch weiter vom eigentlichen Thema des Thread entfernt habe. Daher sag' ich dazu auch nicht mehr, als dass ich Davids Show in Aschaffenburg sehr gut fand und sich diese Einstellung vermutlich auch nicht ändern wird, wenn ich mich mit vielen anderen Menschen darüber austausche, ob sein Auftritt Kunst war oder nicht oder das Einschleifen von Loops mit einem Playbackauftritt gleichzusetzen ist.


    Helmut

  • Hier darf jeder "Hallo Helmut" zu mir sagen, auch die, die mich nicht persönlich kennen. "Sehr geehrter Herr Vorsitzender" sagt nur meine Frau zu mir.


    Wie dem auch sei, schade, dass ich mit meinem Posting die Diskussion noch weiter vom eigentlichen Thema des Thread entfernt habe. Daher sag' ich dazu auch nicht mehr, als dass ich Davids Show in Aschaffenburg sehr gut fand und sich diese Einstellung vermutlich auch nicht ändern wird, wenn ich mich mit vielen anderen Menschen darüber austausche, ob sein Auftritt Kunst war oder nicht oder das Einschleifen von Loops mit einem Playbackauftritt gleichzusetzen ist.


    Helmut


    Hallo Helmut,


    mach dir keine Selbstvorwürfe - es ist hier im Forum durchaus üblich, dass in einem Thread mal ein Seitenaspekt aufgegriffen wird, um dann trotzdem wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen.
    Und die Frage nach Kunst / persönlichem Geschmack resultierte ja auch direkt aus dem Sachverhalt mit den Loops (wobei ich sagen muss, dass ich den kreativen Einsatz technischer Hilfsmittel in der Kunst grundsätzlich notwendig und bereichernd finde).
    Schade, dass du so wenig Wert auf eine inhaltliche Auseinandersetzung legst, ich finde das alles nämlich sehr interessant.


    Was den YT-Link angeht, bin ich echt ganz angetan: David macht einen wirklich inspirierten Eindruck und kreiert mit dem Song / dieser Performance eine ganz runde Sache. Ich find's sehr musikalisch, wie er die Musik "anschubst", um dann additiv etwas zu entwickeln (schöner Gesang, schöne Git.-Solos). Nach einigen Postings war ich ja etwas skeptisch, ob ich mich bei einem solchen Konzert nicht tödlich gelangweilt hätte, aber dieses Video macht wirklich Lust auf mehr und verdeutlicht auch die Klasse und Professionalität dieses Musikers.

  • Ich meinte mit der von mir angesprochenen harten Arbeit auch nicht, dass David in technischer Hinsicht Angeber-Musik produziert, sondern sehe die Schwierigkeit in seinem Solo-Konzept eher in künstlerischer und kreativer Hinsicht. Er hat sich eine Menge einfallen lassen, um seine Songs allein vortragen zu können. Und gerade weil man das merkt, macht es mir Spaß und spricht mich auch an. Wie schwierig die Sachen zu spielen sind, ist mir komplett egal. Mich beeindruckt mehr, dass er sich diese Songs ausdenkt, und wie er sie live arrangiert!



    Mein Beitrag war auch eigentlich auf den Vorschreiber gemünzt, der es fast so aufgeschlüsselt hat: Vom Band = einfach billig/ anspruchslos = schlecht.


    Ich fand's auch sehr spannend zuzusehen, wie er mit Füßen die richtige Schalter bediente. Hat auch etwas gedauert, bis ich gemerkt habe, dass die Riffs, die da kommen, gar nicht mehr Live gespielt werden :p.

    Keep 'em mowing blades sharp!

  • Hat auch etwas gedauert, bis ich gemerkt habe, dass die Riffs, die da kommen, gar nicht mehr Live gespielt werden :p.


    Bei mir war das eher umgekehrt : Es hat ein Bißchen gedauert, bis ich gemerkt habe, daß das kein Playback war. ;)

    "There are crawlers under my lambswool feet..."
    (Quelle)

  • Ich komme gerade aus HH zurück und möchte kurz mal meinen Eindruck schildern:
    Paintbox -
    junge Band mit tollen Melodien und einer charismatischen Sängerin, manchmal ein uhuhu oder ein ahaha zuviel, aber sie haben tolle Songs im Set, standen beim Gig von DR direkt vor uns und sind begeistert mitgegangen
    David Rhodes -
    die Songs vom Album kommen mit Band live sehr viel härter, Crazy Jane + Reality slips sind tolle Pop-Songs, One touch mag ich eigentlich nicht so gerne, live ein absoluter Höhepunkt, Monster Monster kommt auf der CD besser, Bittersweet ein würdiger Abschluß
    Richard Evans hat richtig abgerockt, nicht so zurückhaltend wie bei P.Gabriel
    Ged Lynch hat ebenfalls richtig Spaß gehabt, lustig seine Reaktion auf DRs Beekeeper-Story
    David himself gut bei Stimme, hat es offensichtlich genossen, daß das Set gut angekommen ist
    Eine Frage an die Insider vom Fan-Club:
    Waren da noch weitere Zugaben geplant? Wir standen direkt neben dem Mischpult, die waren nach Bittersweet noch in Bereitschaft, bis jemand daher gerannt kam und ganz aufgeregt mitteilte, daß jetzt Schluß sei.
    In der Fabrik waren ca. 80 bis 100 Menschen, der Sound wie fast immer sehr gut in meinem Lieblingsclub in HH.

  • Jep, gut 80 hab ich auch gezählt.

    Wenn ich Zeit finde, schreib ich morgen noch was zum Konzert. Hat sich aber auf jeden Fall gelohnt :topp:


    Gruß an jkruse :huhu:

    Saw that look of recognition

    When they know just who you are

  • ...Dann bin ich doch mal gespannt, was mich morgen in Bremen erwartet, denn da werden ja ebenfalls Richard und Ged mit dabei sein.


    Hat David in HH denn alle Songs mit Richard und Ged gespielt, oder gab es auch dort reine Solo-Performances mit den hier mehrfach diskutierten Loops?


    Zumindest die ein oder andere Solo-Performance würde mich nämlich durchaus interessieren.

  • Gruß an jkruse :huhu:


    Gruß zurück! :huhu: Bin pünktlich zu Hause gewesen. Auf die Bahn ist halt Verlass.


    War 'n Klasse Konzert, leider definitiv zu wenig Leute da. Paintbox fand sehr gut, ich kannte sie vorher nicht. Wirklich tolle Songs und mit dem Cello bei manchen der Stücke auch klasse arrangiert.


    Rhodes & Co. haben richtig rein gehauen, die Jungs hatten ihren Spaß und der übertrug sich auch auf das Publikum. Und da die Sets nicht sooo lang waren, kam ich rechtzeitig zum letzten Zug.


    Ein wirklich gelungener Abend. :cool: