• townman: Kannst du mal an einem Beispiel erläutern, wo du das neue Album als überladen betrachtest? Und inwieweit sich das für dich negativ auswirkt?
    Oder habe ich diese Kritik missverstanden?

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Apropos Tears For Fears... Mich erinnert der Titelsong des neuen Steven Wilson Albums vom Aufbau her sehr an den Titelsong des Tears For Fears Albums "Everybody Loves A Happy Ending".


    Erst das instrumentale Intro, dann mit dem Einsatz des Gesanges plötzlich der Break zu einer völlig anderen Stimmung, dann der extrem harmonische Refrain mit Verweisen an die Beatles oder die Beach Boys... Bereits beim ersten Hören des Songs hatte ich sofort diese Parallelen im Kopf.


    Bisher fielen ja bereits diverse Namen wie eben Tears For Fears, Prince, Abba oder Talk Talk, aber ich fühle mich oftmals auch an Bryan Ferry erinnert, welcher ebenfalls von sehr üppig arrangierten bin hin zu schon nahezu minimalistischen Songs auch heute noch ein ziemlich breites Spektrum abdeckt.


    Überladen empfinde ich "To The Bone" übrigens auch nicht... Vielschichtig auf jeden Fall, aber ganz sicher nicht überladen.


    Ich müsste jetzt wirklich nach Stellen suchen, an denen ich sagen würde, dass das vielleicht doch etwas zu dick aufgetragen ist.


    "Song Of I" konnte mich vorab noch nicht vollends überzeugen, aber im Kontext des Albums funktioniert der Song als Atempause zwischen dem wuchtigen "People Who Eat Darkness" und dem kleinen Epos "Detonation" nun einfach unglaublich gut und gehört inzwischen sogar zu meinen Highlights.


    "To The Bone" ist auf jeden Fall das erste Steven Wilson Album, welches ich bereits beim ersten Hören nahezu durchgehend wirklich toll fand.


    Ob das nun gut oder langfristig vielleicht doch eher schlecht ist, dass ich einige Refrains schon nach den ersten Durchgängen direkt im Kopf hatte, das wird dann die Zeit zeigen.

  • :love: Die letzten Nächte lief das Album bei mir durch.
    Zu kämpfen hatte ich mit meinen Kopfhörern.
    Die proggigen Elemente kristallklar, alles wunderbar. Auch meine geliebten Percussions sind richtig schön ausformuliert.


    Wermuths-Tropfen :rolleyes:: Meine Kopfhörer ließen das gated reverb-artige drumming bei Permanating, bei einigen Phasen von The Same Asylum As Before und ein wenig auch bei People Who Eat Darkness zu prominent durch. Bei der solchermaßen gefilterten Art monotonen Geknalles wird mir leider schlecht, also wirklich körperlich.
    Zum Glück sind das nur kurze Sequenzen und keine 20 Minuten Stücke. ((Ich nehme an, dass er mit drum-machine eine Reminiszenz an Phil, PG und Prince setzen wollte, aber mein Equipment nicht einkalkulierte.)) Vermutlich sind DAS die Kompositionen, die SW selbst als poppig bezeichnet. Hab nun verschiedene Kopfhörer ausprobiert und mehrere Player, hab die Filter der Player verstellt und nun gehts etwas besser.


    Kann mir einer von Euch drummern erklären, was mich da so stört?

    Abgesehen vom drumming kann ich mit diesen speziellen Pop-Zitaten gut leben, die Prog-Anteile sind immer noch verspielt und interessant genug, die Texte tief, die Arrangements alles andere als langweilig und das Ganze insgesamt wundervoll. Song of I ist kaum noch zu toppen, ich entdecke bei jedem Durchgang etwas Neues daran.


    Song of the Unborn wächst auch sehr an mich heran.


    Das Album ist schon jetzt mein Lebensabschnittsalbum ... es ist gekommen, um zu bleiben :) Das beste Geschenk in diesem ganzen vertrackten Jahr! :love::love::love:

  • Anfangs war ich ja noch etwas sauer, dass mir die Bestellmöglichkeit der Deluxe Box über den deutschen Store irgendwie völlig entgangen ist, aber nachdem ich selbige heute bei einem Bekannten begutachten und auch anhören konnte, bin ich nun echt froh, dass ich da zu spät dran war und mir das Geld somit gespart habe.


    Die Bonus-CD enthält nichts, was ich mir unbedingt mehr als einmal gerne würde anhören wollen.


    Die ansonsten unveröffentlichten Songs sind meist genauso schnell wieder vorbei, wie sie angefangen haben, und im Nachhinein frage ich mich, was ich da eigentlich gehört habe, da bis auf die Flöte bei "A Door Marked Summer" irgendwie kaum etwas hängen geblieben ist.


    Die Demos der Album-Songs finde ich größtenteils schon regelrecht enttäuschend, da ihnen wirklich alles fehlt, was die Album-Versionen der Songs so großartig macht.


    Mein Album-Highlight "Pariah" plätschert die ganze Zeit einfach so vor sich hin, und das grandiose Finale wird noch nicht einmal angedeutet.


    Andere Songs sind in der Demo-Version rein instrumental oder wurden gänzlich ihrer magischen musikalischen Momente beraubt, auf die ich mich beim Album nach wie vor immer wieder freue.


    "Detonation" wird in seiner über zehnminütigen Demo-Version sogar schon fast zur Qual, denn besonders die zweite Hälfte bewegt sich von einfach nur langweilig bis hin zu absolut nervig.


    Und die Vinyl-Single... Der Song hätte genauso gut auch noch mit auf die Bonus-CD gepasst, aber so kann man immerhin einem ansonsten rein digitalen Set noch einen analogen Tonträger unterschieben.


    Der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht wirklich.


    Mir ist bewusst, dass es sich bei all diesen Songs um noch nicht fertig ausgearbeitete und unproduzierte Work-in-Progress Aufnahmen handelt, was sich natürlich auch beim für Steven Wilson Verhältnisse schon regelrecht miesen Klang bemerkbar macht.


    Manch anderer wird die Songs evtl. sogar wegen genau dieser Unvollkommenheit lieben, aber mir gibt das so wirklich absolut nichts... Vielleicht bin ich dazu dann doch einfach zu wenig Fan.


    Die Blu-ray gibt es mit identischem Inhalt auch einzeln zu kaufen, und die DVD enthält nichts, was es nicht auch auf der Blu-ray gibt.


    Es bleibt also das Buch, welches wirklich sehr schön aufgemacht ist, aber das alleine rechtfertigt für mich einfach nicht den weit höheren Preis.


    Im Nachhinein bin ich nun also wirklich froh, dass ich Dank einiger Müller Rabattcoupons für die CD und die Blu-ray nur etwa 27,- Euro bezahlt habe, denn damit habe ich eigentlich alles, was ich hinsichtlich dieses Albums wirklich brauche und woran ich mich auch nach wie vor wirklich gerne immer wieder erfreue.

  • Jetzt bin ich doch auf youtube ausgewichen.
    Detonation wäre auf Fear of a Blank Planet klanglich nicht aus dem Rahmen gefallen.


    Und auch sonst, weit weniger 1980er Pop als angekündigt, wurde von Euch aber eh schon festgehalten. Bin positiver angtetan als erwartet. Mal schauen, wie es wächst.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Die Deluxe Edition wird ja auf eBay schon für ordentliche 3-stellige Beträge gehandelt....gerade ist eine für über 180 Euro weggegangen.....ein Bieter bewirbt die Box mit einer Limitierung von 1000 weltweit und davon nur 40 für Deutschland....ist das Verkaufsgetöse oder hat jemand diese Zahlen schonmal woanders gelesen ?

  • Die Deluxe Edition wird ja auf eBay schon für ordentliche 3-stellige Beträge gehandelt....gerade ist eine für über 180 Euro weggegangen.....ein Bieter bewirbt die Box mit einer Limitierung von 1000 weltweit und davon nur 40 für Deutschland....ist das Verkaufsgetöse oder hat jemand diese Zahlen schonmal woanders gelesen ?


    Offiziell wurden mWn keine Zahlen genannt. 1000/40 stimmt sicher nicht.

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • So als großer Wilson Fan, mein Fazit: großes Album. Es wurde schon alles gesagt. Es kann von mir nicht mehr besser beschrieben werden.
    Aaaaaaaaaber...... mein Problem, so gut die Scheibe und die ganzen Kompositionen sind, mir fehlt trotzdem der Wilson Prog ala 3 years older, Home Invasion, Luminol, Holy Drinker usw...
    Bei den Konzerten weiß ich halt, dass mir solche Dinger fehlen werden. Ich persönlich brauche bei Wilson nicht Text und Gesang. Ich brauch die endlosen Instrumental Sachen, bei denen ich halt meine Gänsehaut bekomme.


    Nicht falsch verstehen, ich finde das Album großartig, das ist mein persönliches Empfinden, was Kritik auf sehr sehr hohem Niveau ist. Herr Wilson ist mit diesem Album wahrscheinlich endgültig in den Musiker Himmel aufgestiegen.
    Song of I ist sowas von geil, da hätte Prince sogar ein Ständer davon bekommen.( Sorry die Formulierung)