TotW: [27.03.-02.04.2017] ANTHONY PHILLIPS & ENRIQUE BERRO-GARCIA - Sand Dunes

    • Offizieller Beitrag

    Bewertung des Tracks "Sand Dunes" nach Schulnoten 20

    1. 15 Punkte - überragend (1+) (0) 0%
    2. 14 Punkte - sehr gut (1) (2) 10%
    3. 13 Punkte - sehr gut (1-) (1) 5%
    4. 12 Punkte - gut (2+) (3) 15%
    5. 11 Punkte - gut (2) (6) 30%
    6. 10 Punkte - gut (2-) (3) 15%
    7. 9 Punkte - befriedigend (3+) (1) 5%
    8. 8 Punkte - befriedigend (3) (1) 5%
    9. 7 Punkte - befriedigend (3-) (0) 0%
    10. 6 Punkte - ausreichend (4+) (0) 0%
    11. 5 Punkte - ausreichend (4) (2) 10%
    12. 4 Punkte - schwach ausreichend (4-) (0) 0%
    13. 3 Punkte - mangelhaft (5+) (0) 0%
    14. 2 Punkte - mangelhaft (5) (0) 0%
    15. 1 Punkt - mangelhaft (5-) (0) 0%
    16. 0 Punkte - ungenügend (6) (1) 5%

    [Blockierte Grafik: http://i10.photobucket.com/alb…6_0001-25_zpsci9hcgew.jpg]


    Jahr: 1982 (aufgenommen Juni 1981 in Send Barns)
    Album: "Private Parts & Pieces III: Antiques - A collection of Guitar Duets and Ensembles"
    Arbeitstitel: unbekannt
    Credits: Anthony Phillips/Enrique Berro-Garcìa
    Musiker: Anthony Phillips: Nylon Gitarre, 12-String; Enrique Berro-Garcìa: Nylon Gitarre
    Länge: 8:24 min
    live gespielt: nie
    bekannte Coverversionen: keine


    Link zum Anhören: https://www.youtube.com/watch?v=_MclcAw1ewo


    Whilst mixing "Sides" I was introduced to an Argentinian guitarist, Enrique Berro Garcia [sic] who was a fan of mine. At the session end he took up a guitar and played "Collections" from "Geese and The Ghost" brilliantly. I felt I should be his fan! A collaboration seemed inevitable, this album is the result.

    Im Herbst 1979 trafen sich Anthony Phillips und Enrique "Quique" Berro-Garcìa also zum ersten Mal. Doch erst eineinhalb Jahre später kam es zur beschlossenen Zusammenarbeit in Ants "Send Barns"-Studio.


    Überraschenderweise erschien das Ergebnis 1982 (also vor ziemlich genau 35 Jahren) in der Reihe "Private Parts & Pieces", die man bis dahin eigentlich eher als eine Art Vehikel zur Veröffentlichung von Demos und Outtakes wahrgenommen hatte. "Antiques" war jedoch trotz seines Titels ein Album ausschließlich mit Neuaufnahmen, mithin also ein reguläres Studioalbum. Es war auch das erste Anthony Phillips-Album, auf dessen Cover Phillips nicht allein genannt wurde.


    Ob es, wie überall angegeben, tatsächlich im März 1982 veröffentlicht wurde, erscheint mehr als fraglich, denn Anthony Phillips' abschließende Widmung "I dedicate this album to Enrique and Sylvie and all their generous and charming Argentinian friends and all the innocent on both sides who died in the international conflict" bezieht sich eindeutig auf den Falkland-Krieg, der jedoch erst am 2. April 1982 begann und 74 Tage dauerte.*
    Berro-Garcìas Aufenthalt in England wurde leider in der Folgezeit problematisch. Nachfolgeprojekte hatten daher lange keine Chance; erst Jahre später entstanden mit seiner Mitwirkung zwei weitere Stücke, die 1987 auf "Private Parts & Pieces VII - Slow Waves Soft Stars" veröffentlicht wurden. Anthony Phillips verarbeitete inzwischen den Falkland-Krieg in dem Song Exocet (auf dem Album "Invisible Men", 1983).


    Sand Dunes ist das vorletzte Stück des Albums, eine auf den ersten Blick etwas unscheinbare, über acht Minuten lange Suite. Das erste Thema (im 6/8-Takt) liefern zwei Nylon-Gitarren, die eine Folge von sieben Arpeggio-Tönen langsam variieren, bis die Variationen in einem komplexeren Thema aufgehen. Ab 2:15 wechselt Anthony Phillips zur 12-saitigen Gitarre während Enrique Berro-Garcìa bei der Nylon bleibt. Über die Aufteilung kann man eigentlich nur spekulieren, aber es scheint hier so zu sein, als seien Phillips' Gitarren vorwiegend links, Berro-Garcìas rechts im Stereobild zu hören.
    Das Thema steigert sich, bis bei 3:59 die 12-String einige typische Phillips-Akkorde anschlägt. Fast übergangslos folgt dann ein kurzes Nylon-Solo Berro-Garcìas, bis Phillips' 12-saitige erneut einsetzt, diesmal mit abgedämpften schnellen Pickings, die sich mit hart angeschlagenen, sehr räumlich klingenden Noten abwechseln. Bei 5:17 setzt dann der dritte Teil ein, jetzt sind es erneut zwei wunderschön gespielte Nylon-Gitarren, die ab 6:22 wieder bei den sieben Tönen des ersten Themas angekommen sind, diesmal unterstützt von der 12-String, die einige Diskantnoten einstreut. Das Ende klingt dann ruhig aus - Berro-Garcìa spielt vereinzelte Noten über Phillips' zartem, gedämpften Strumming, das man auch von seinem Solostück Reaper kennt.


    *Die Drucklegung des Covers muss also einige Zeit danach erfolgt sein. Im Booklet der Esoteric-Rerelease-Box von 2015 ist Oktober 1982 angegeben; das käme zwar mit Falkland hin, stimmt aber trotzdem nicht. Meinen persönlichen Aufzeichungen nach habe ich das Album (Deutsche Pressung, RCA PL25437) am 28. September 1982 für 18,95 DM bei "Elpi" in Dortmund gekauft - da ich damals fast täglich die Plattenläden nach Phillips-Alben abgesucht hatte, kann es nicht wesentlich früher, aber auch nicht später veröffentlicht worden sein.

  • Allerdings, Urlaub passt sehr gut.
    Auf einer spanischen oder griechischen Insel in der Mittagshitze ganz relaxt bei einem Bauernsalat mit einem Souvlaki und einem eiskalten Wein oder Bier zu sitzen, beschreibt es ganz verlockend und gut.
    Es ist schön, das zupfen jeder einzelnen Note an der Gitarre mitverfolgen zu können, aber das reicht nicht für den ganz großen Wurf gemessen am schier unendlich Genesis-Universum.
    Wie gesagt, schön klingt es trotzdem.

  • Wunderschönes Stück. Das einleitende Duett wirkt gegen Schluss etwas langatmig, wird dann aber vom stimmungsvollen zweiten Teil abgelöst. Ich sehe mich bei diesem Video eher am Abend auf einer Terrasse mit einem Kelch schweren Rotwein, die Sonne ist bereits untergegangen und am Horizont zeichnet sich noch ein roter Streifen ab.
    Total 12 Punkte.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Mich als nur Zuhörer, der kein Instrument spielen kann, geschweige denn von Noten etwas versteht, erstaunt es immer wieder, wie man mit wenigen Instrumenten wunderschöne, stimmungsvollen Musik machen kann. Ant ist zweifellos ein großer Künstler in dieser Richtung - als Komponist, als Arrangeur und als Spieler. (Es muss ja auch einen Grund haben, warum seine Library - Musik so gefragt ist). Das Beglückende ist, wenn man bereit ist, die Augen für einen (mehrere) kongeniale(r) Partner offen zu haben, sie zu finden und mit ihnen neue musikalische Horizonte zu entdecken. Ant hat mit Enrique Berro-Garcìa solch einen Partner getroffen. Beide haben so dieses kleine Meisterwerk auf einem tolle Gitarren-Album geschaffen und das zu Zeiten des Falklandkrieges. Ja, Musik schlägt Brücken!
    Meine Vorredner haben die Stimmung gut beschrieben. In Sommerurlaubshitze, diese Musik im Hintergrund, den Sonnenuntergang genießen. Das Glas Wein darf nicht fehlen....hach! 13P


    P. S. tom: Mmh, ich habe damals die Scheibe auch im September 82 gekauft....Nun ist der TOTW ein Anlass auf das Boxset zurückzugreifen;-)