Der AOR-Thread !!!

  • Es geht ja nicht darum, ob die Musiker mit voller Seele dabei sind, sondern ob die Musik Seele hat oder nicht. AOR erinnert oft an einen Roboter, der stereotyp einen Rhythmus (incl. Schlagzeug, Keyboards und Bass) durchklopft, ab und zu ein Gitarrensolo oder zusätzliche Keyboardsounds einstreut, so in etwa wie Microsoft Songsmith...
    Die Texte und Melodie sind dann eigentlich das einzige, was wirklich eine Seele hat - und das ist einfach zu wenig.


    :gruebel: Ich akzeptiere deine Meinung ja, aber dass du das alles aufsplitten willst, finde ich schon etwas seltsam. Für mich gehört das alles ja, irgendwie zusammen. Und entweder hat das Endprodukt dann Seele oder eben nicht.


  • Ansonsten würde ich gerade von dir, gerne mal wirkliche Argumente lesen.


    Wie wär's damit:


    - veralteter Sound
    - das unheimliche Gefühl, mehrfach das Gleiche zu hören
    - stets und ständig irgendein Gedresche oder eine kitschige Ballade
    - alles wirkt mehr oder weniger aufgesetzt

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • Kann man auch "Momentary Lapse Of Reason", "Division Bell (die beiden Waters-losen Pink Floyd-Alben) und Dave Gilmours letzte Solo-CD "On An Island" dazuzählen? Als ich das erste Mal "Learning To Fly" gehört habe, hab ich nicht an Pink Floyd gedacht, sondern auch eher an eine typische AOR-Band.

  • Wo ist AOR heute noch Mainstream? Das hört doch kein Schwein (mehr)!


    Das stimmt nur bedingt. Wenn du z. B. den ganzen Tag WDR 2 einschaltest, wirst du eine Vielzahl von Stücken aus dem AOR/Melodic-Rock-Bereich hören. WDR 2 ist ein Radiosender mit großer Reichweite und einem großen Marktanteil. Würde "kein Schwein" AOR hören bzw. jeder AOR blöd finden, dann würde WDR 2 diese Musik mit Sicherheit nicht so häufig spielen. Darüber hinaus gibt es auch im AOR-Bereich eine Stammhörerschaft, die sich auf bestimmten Webseiten (z. B. MelodicRock.com - Melodic News, Reviews, Interviews and Previews)
    gezielt über die AOR-Szene informiert. Da ist also nach wie vor ein Markt und eine Fanbase, nur nicht mehr so groß wie früher.


    Bei Springsteen etc. klappt das Ganze mit dem "Wall Of Sound", aber beim AOR klingt das wie eine auf Dampfhammer gemachte, aber total überzogene Musik, weil da meistens alles zugekleistert ist.


    Hör dir mal "Eye of the tiger" von Survivor an. Da ist nichts zugekleistert, sondern noch jede Menge "Luft" im Arrangement. Springsteen hat da auf seinem neuen Album viel bombastischere Soundwände geschaffen. Wenn man jetzt sagt, bei Springsteen klappt das, aber bei AOR-Bands ist das überzogen, so misst man mit zweierlei Maß.



    Es geht ja nicht darum, ob die Musiker mit voller Seele dabei sind, sondern ob die Musik Seele hat oder nicht. AOR erinnert oft an einen Roboter, der stereotyp einen Rhythmus (incl. Schlagzeug, Keyboards und Bass) durchklopft, ab und zu ein Gitarrensolo oder zusätzliche Keyboardsounds einstreut, so in etwa wie Microsoft Songsmith...


    Und wann hat Musik nun Seele? Die Antwort bleibst auch du mir schuldig! Der Vergleich mit dem Roboter ist m.E. voll daneben. Wahrscheinlich verwechselst du stereotypes Spielen mit sauberem Spielen. Natürlich zeichnen sich viele AOR-Produktionen durch ein exaktes Spiel der Musiker und einen sauberen, differenzierten Klang aus. Das hat aber nichts mit Seelenlosigkeit zu tun, sondern mit musikalischem Können. Oder findest du dahingerotzte Produktionen und Stümperei seelenvoller? Ich nicht!

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"


  • - veralteter Sound
    - das unheimliche Gefühl, mehrfach das Gleiche zu hören
    ...


    Wen meinst du? AC-DC, die Rolling Stones, Oasis oder Bruce Springsteen?:rolleyes:

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  • Das stimmt nur bedingt. Wenn du z. B. den ganzen Tag WDR 2 einschaltest, wirst du eine Vielzahl von Stücken aus dem AOR/Melodic-Rock-Bereich hören. WDR 2 ist ein Radiosender mit großer Reichweite und einem großen Marktanteil. Würde "kein Schwein" AOR hören bzw. jeder AOR blöd finden, dann würde WDR 2 diese Musik mit Sicherheit nicht so häufig spielen. Darüber hinaus gibt es auch im AOR-Bereich eine Stammhörerschaft, die sich auf bestimmten Webseiten (z. B. MelodicRock.com - Melodic News, Reviews, Interviews and Previews)
    gezielt über die AOR-Szene informiert. Da ist also nach wie vor ein Markt und eine Fanbase, nur nicht mehr so groß wie früher.


    WDR 2 ist von der Musikauswahl her in den 80ern steckengeblieben. Die paar neuen Songs, die man da hört, ändern da auch nichts dran. Das große Mysterium ist, dass dort manchmal irgendwelche Songs aus den 80ern laufen, die kaum einer kennt und die auch nichts Besonderes sind. Und die Hörer sind dann wahrscheinlich Ewiggestrige, die sich die alte Zeit zurückwünschen und mit der neuen Musik nicht klarkommen (wollen) - getreu dem Motto "Früher war alles besser". Das sind auch die Typen, die nach einem Konzert von Eros Ramazotti oder Rosenstolz sagen, die hätten "voll hart abgerockt". :augenrollen:


    Springsteen hat da auf seinem neuen Album viel bombastischere Soundwände geschaffen. Wenn man jetzt sagt, bei Springsteen klappt das, aber bei AOR-Bands ist das überzogen, so misst man mit zweierlei Maß.


    So überzogen wie der Sound mancher AOR-Bands klingt Springsteens neues Album überhaupt nicht. Das könnte man eher über Coldplay sagen, zumindest bei "Viva La Vida".
    Wenn Leute meinen, "Born In The USA" wäre AOR, kennen sie die alten Alben von Springsteen nicht. Das ist eine ähnliche Musik wie in den 70ern, nur im 80er-Sound.

    "Da hab ich mich gefragt, was dieses Hotel wohl vorher gewesen ist. Es muss etwas ziemlich unglaubliches gewesen sein. Wahrscheinlich Peter Gabriels Haus. Das ist fantastisch..." - Rick Wakeman, Keyboarder von Yes, über den Ort dieses Interviews

  • Kann man auch "Momentary Lapse Of Reason", "Division Bell (die beiden Waters-losen Pink Floyd-Alben) und Dave Gilmours letzte Solo-CD "On An Island" dazuzählen? Als ich das erste Mal "Learning To Fly" gehört habe, hab ich nicht an Pink Floyd gedacht, sondern auch eher an eine typische AOR-Band.


    "On an Island" ist mit Sicherheit kein AOR. Die beiden von dir genannten Floyd-Alben waren zwar beide kommerziell sehr erfolgreich, gehen aber doch stilistisch in eine andere Richtung als typische AOR-Musik.


    WDR 2 ist von der Musikauswahl her in den 80ern steckengeblieben.
    ...
    Und die Hörer sind dann wahrscheinlich Ewiggestrige, die sich die alte Zeit zurückwünschen und mit der neuen Musik nicht klarkommen (wollen) - getreu dem Motto "Früher war alles besser". Das sind auch die Typen, die nach einem Konzert von Eros Ramazotti oder Rosenstolz sagen, die hätten "voll hart abgerockt". :augenrollen:


    Früher war alles besser - war das nicht auch das Motto des ROLLING STONE, als er die 100 besten Alben aller Zeiten kürte? Gerade die Musikkritiker, die WDR 2 seine 80er-Lastigkeit vorwerfen, sind doch mit ihrem Geschmack oft in den 70ern oder 60ern steckengeblieben. Was ist daran so schlimm, wenn man die Musik, die man vor 20 Jahren gut fand, heute immer noch gut findet? Das spricht doch für diese Musik und nicht gegen den Hörer! Ja, früher war Vieles gut - gerade auch in den 80ern. Warum kommen die 80er eigentlich immer so schlecht weg?


    Solange ein Ryan Adams von Musikjournalisten mehr beachtet wird wie ein
    Bryan Adams
    , stimmt etwas nicht in diesem Land!!! :teufelgrins:

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    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • "On an Island" ist mit Sicherheit kein AOR. Die beiden von dir genannten Floyd-Alben waren zwar beide kommerziell sehr erfolgreich, gehen aber doch stilistisch in eine andere Richtung als typische AOR-Musik.


    Dann war es wohl doch nur "Learning To Fly" oder "Take It Back", die mich daran erinnert haben.


    Vom musikalischen Standpunkt her waren die 80er großartig: Elektro-Pop, New Wave, New Romantic, eben AOR, dieses Jahrzehnt hatte schon viele Facetten, genau wie die 50er, 60er, 70er und 90er. Warum aber immer die 80er und 90er so schlecht wegkommen, keine Ahnung. Ob man in 10, 20 Jahren auch noch über die 00er sprechen wird?

  • Wenn Leute meinen, "Born In The USA" wäre AOR, kennen sie die alten Alben von Springsteen nicht. Das ist eine ähnliche Musik wie in den 70ern, nur im 80er-Sound.



    Ich kenne die alten ALben von Springsteen auch nicht, aber Born in the USA ist definitiv AOR. Was haben die älteren ALben damit zu tun? Wenn man sich die Hits von Springsteen aus den 80ern so anhört... klingt für mich nach reinrassigem AOR.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’