Welches sind die 3 besten GENESIS Alben?

    • Offizieller Beitrag

    In die Ergebnisdarstellung hat sich ein Fehler eingeschlichen. Statt Gesamtteilnahmen (etwas mehr als 2.000) werden die Gesamtstimmen als Bezugsgröße ausgewiesen, was das Ergebnis natürlich verzerrt. Wir sind dran.

  • Bei Abacab hatte ich immer den Eindruck, Genesis wären damals mit der Einstellung ins Studio gegangen "Ach, lass uns doch mal eben 'ne neue Platte machen". Während ich z.B. bei dem (ebenfalls nicht ganz unumstrittenen) "... and then there were three" schon glaube bzw. meine heraushören zu können, dass die Band ambitioniert und mit frischen Ideen zu Werke ging. Auch wenn ich mir einige Tralala-Liedchen wie "Follow you, fallow me" bestenfalls nach einem ZDF-Fernsehabend mit Rosamunde Pilcher antun würde.

    Das ist immer wieder spannend, wie unterschiedlich, ja konträr die Eindrücke sein können. Gerade Abacab finde ich frisch, das strotzte nur so vor neuen Ideen, Herangehensweisen und sounds, während ATTWT doch eher ein "probieren wirs nochmal wie auf W&W" war (mit der löblichen Ausnahme FYFM - dem besten Track des Albums, mMn).

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

  • Hmm, warum hat denn Trespass nur 2 % bekommen? Ist doch eigentlich kein schlechtes Album.

    Die Umfrage misst halt die Lieblingsalben, nicht die Qualität eines Albums. Selbst wenn das Album bei 75% aller User als das viertbeste Album rangiert, wird es nicht weiter vorne rangieren, da nur X Prozent der User als Top-3 Album gewählt haben.

    Zy
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    "The music is the true currency. It's more valuable than the accolades or the money. The relationship is with the invisible muse and you know if she's pleased or if she ain't." - Steve Hackett

  • Meine drei Lieblingsalben, in chronologischer Reihenfolge:

    1. Trespass. Für mich das erste Wunder: Fünf Schuljungs, die bisher nur Beatleshits nachgespielt haben, bauen eine musikalische Wunderwelt auf.

    2. Lamb. Das zweite Wunder: Fünf Hardcore-Individualisten in prekärer sozialer Situation schreiben schräge Texte und schräge Musik, die auf so wundervolle und fast unbegreifliche Weise zusammenpassen, dass man sie nie mehr getrennt sehen und hören will.

    3. Trick. Das dritte Wunder: Hier zeigt sich, die Band besteht nicht nur aus einem Hardcore-Fuchs mit rotem Kleid, sondern aus vier Musikern, die für jede Krise eine wundervollere musikalische Lösung finden. Bis hin zur Popmusik, aber davon verstehe ich nix.

    Letztes Jahr schrieb Wolfgang Schneider in der FAZ, dass Prog keine Altherrenmusik sei, sondern die "Klassik des 20. Jahrhunderts". Das ist an diesen drei Alben wunderbar nachvollziehbar.

  • So, die Anzeigen sind nun wieder okay! Sind also 5% ;)

    Danke für Deine Arbeit, Christian.


    Scheint hier auch einige jüngere Genesis-Fans zu geben. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass Calling all Stations jetzt mit 6 % noch vor Trespass (5 %) liegt. Kiddies hören 08/15-Schmacht-Schnulzen wie "Shipwrecked" vielleicht ganz gerne. Ich bekomme bei solchen "Meilensteinen der Musikgeschichte" bestenfalls eingeschlafene Füße.


    Ein Positivum bzw. für mich erfreulich: Zwei meiner Genesis-Lieblingsalben (Selling England by the Pound sowie The Lamb lies down on Broadway) belegen auch nach der Aktualisierung die vordersten beiden Plätze in der Umfrage nach den besten Genesis-Alben.


    duke77

    Abacab hatte irgendwie einen guten Sound. Rein musikalisch hatte es IMO weitaus mehr Ideen als das glattgebügelte und Hitparaden-fixierte We Can't Dance. Aber was nutzen die Ideen, wenn dann unterm Strich ein (für meine Begriffe) ziemliches Mischmasch rausgekommen ist? Irgendwie machte Abacab einen unfertigen Eindruck, im Sinne von "Nix Halbes, nix Ganzes". Auch gibt es auf Abacab nicht einen einzigen Song, der mich voll gepackt hätte. Auf Genesis (1983) gab's ja als Opener immerhin noch das geniale "Mama" (über Songs wie "Illegal Alien" hingegen möchte ich mal lieber den Mantel des Schweigens hüllen).


    zu "... and then there where Three": ist ein Album, das meiner Meinung wirklich "frisch" kling. Produktionstechnisch (für damalige Verhältnisse, 1978), aber auch im Sinne von "verspielt" (nicht im Sinne von: "ver-spielt"). Mir klingt ATTWT insgesamt zu bombastisch (von daher teile ich Deinen Vergleich mit W & W), gleichzeitig deutet es bereits die Hinwendung zum Mainstream an. Finde, "Fallow you, fallow me" und "Many too many" sind typische Phil Collins-Weichspül-Balladen. Dieser Trend, auch 10-Klässlern gefallen zu wollen, setzte sich dann auf Duke ("Missunderstanding", "Alone Tonight") und sogar auf dem von Dir als "frisch und vor neuer Ideen strotzenden" Abacab-Album ("Man on the Corner") fort.


    Für mich waren W & W und in gewisser Hinsicht vielleicht noch ATTWT die letzten wirklich interessanten Genesis-Alben. Als Genesis-Fan besitze ich natürlich noch die Alben, die danach kamen. Denn als Fan ist man ja irgendwo immer auch Sammler und möchte alle Alben haben. Ist auch nicht so, dass ich mit den "neuen Genesis" (etwa ab "Duke") absolut nichts anfangen könnte. Einzelne Songs wie "Tonight, Tonight, Tonight" oder "Land of Confusion" (Invisible Touch) gehen (wenn man die richtige Anlage hat) verdammt gut ab. Und Sachen wie "Keep it dark" (Ababac) kann man gut während der Autofahrt hören. Aber die wirklich ausgeklügelten Songs, die fantastischen Geschichten, dieser ganze Zauber, der von Genesis ausgeht, all das verbinde ich eher mit den älteren Alben der Band.

  • @ BigJim: Da bin ich ganz bei dir. Mal das erste Album ausgelassen, bis The Lamb inklusive war das absolut geile Musik, bei der man sogar noch heute Sachen entdecken kann, die einem vorher nicht so aufgefallen sind. Kann man auch teilweise bei A Trick.... und abgespeckt bei Wind and Wuthering.

    Alles was danach kommt ist, mit wenigen Ausnahmen, ein Rock-Pop Kram, den ich eigentlich von Genesis nicht hören will, wie gesagt, es gibt auch Stücke die mir gefallen aus der 3-er Phase. Das hält sich aber schwer in Grenzen.

    Es gibt unglaubliche Entgleisungen für mich, wenn man das mit früher vergleicht. Und den Verlust von Steve konnten Genesis nie wegstecken. Peter schon, Steve auf keinen Fall. Was Mike da manchmal auf der Gitarre fabriziert, vergiss es.

    Ich war übrigens live bei The Lamb in Hannover:topp::topp:8-).

    Der Kreis schliesst sich: Erstes Album schlecht, aber das kann man ihnen nicht anlasten, da haben sie noch geübt, und letztes Album bis auf 2 Stücke grottenschlecht.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Erstens schrieb ich "Aber es gibt drei Alben die FÜR MICH dramaturgisch perfekt sind."

    Zweitens: Gerade diese "Kraut und Rüben" Geschichte wurde bewusst auf die Spitze getrieben, eben immer wenn ein Song kommt wo man sich als "Fan der vorherigen Genesis" wieder versöhnt hat folgt wieder so ein Stilbruch das man sich fragt was das ganze soll, das finde ich dramaturgisch richtig klasse. Eben nach "Abacab" kommt "No Reply At All" ... nach "Me And Sarah Jane" kommt "Keep It Dark" und vor allem nach "Dodo" folgt "Who Dunnit" ... Jedes Mal wenn man sich wieder "sicher" fühlt kommt das nächste "ätsch" :D

    Und wer will sowas hören, der mit den ¨alten¨Genesis aufgewachsen ist? Doch kaum einer.

    Stilbruch?, ersezte doch mal The Lamia durch Hold on my Heart. Was soll denn daran toll sein?

    Und komm jetzt nicht damit, dass Hold on my Heart in der Pop-Phase komponiert wurde. Du weisst was ich sagen will.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski