David Bowie

  • Es dauerte nicht lange, und ein weiteres Konzeptalbum lag vor. Earthling hatte aber eher ein musikalisches Konzept. Trip-Hop, Drum & Bass - man konnte fast alle Modeerscheinungen auf diesem Album finden. Das ganze verpackt in Songs wie Little Wonder, Looking For Satellites, Telling Lies, Dead Man Walking oder I'm Afraid Of Americans. Alles Songs, die vermutlich auch unplugged prima funktioniert hätten.


    Es gab zum 50. Geburtstag von Bowie eine Live Show von dieser Periode die mitte den 90' im TV direkt übertragen wurde, neue Sounds, neue Arrangements, hinausgezogene Songs, ein ganzes Abenteuer an Entdeckungen.


    Der französische Sender Canal+ machte das damals sehr oft. Bowies' Show kam irgendwann nach der von Pink Floyd (die ebenfalls direkt am 1 November 1994 live ausgestrahlt wurde das heisst ohne der Remix-eingriffe die zu Pulse beigetragen haben)


    Bowie's Show war verrückt, ein spitzen Lineup.
    Alle seine früheren Song bekamen ein neuen Schimmer und wurden zu den neueren perfekt in der Show integriert.
    Eine ganz spezielle Lightshow mit lebendige Bilder die auf Körperteile und Bühnenumstände projetziert wurden ohne dass man ahnen konnte dass es animierte Dias waren.


    Höhepunkt war der atemberaubende Psychopunk Song "I'm Affraid of Americans" dass den 50 Jährigen David in seiner Jugend zurück sendet, er teufelte so wild auf der Bühne wie ich ihn selten gesehen habe.


    Das ganze war ein voller Genuss und ich fragte mich am ender der Show ob Bowie da den 90' keine eindeutig neue künstlerische Richtung gegeben hat, denn man konnte wirklich behaupten was da ablief ist nie zuvor von anderen Acts derartig gebracht worden.

    10 Mal editiert, zuletzt von doctordiper ()

  • Ich bin kein Bowie-spezialist, aber großer Liebhaber von Earthling! Ein Hammer-Album. Von ihm habe ich noch Hunky Dory, was mir manchmal im iPod reingeshuffelt wird.. und wo ich meistens weiterskippe.
    Interessant finde ich an Eahrthling, wie man kompositionstechnisch den alten Bowie raushören kann, aber das Arrangement ganz klar sagt "Nein, das soll rocken!" (Du hast es bereits erwähnt, Christian). Das funktioniert in meinen Ohren ganz außerdordentlich, vor allem Schlagzeug und Gitarre sind toll brachial (der Drummer war auch auch bei den B-52´s Spätwerk, "Loveshack" etc. Was machtd er heute? Any Idea?).


    Einer meiner Lieblingssongs ist ein eher simpler, typischer Bowie-Song, der "alten" Bowie-Style und brachialen "Earthling-Style " in einem Song vereint : "7 Years in Tibet".


    NAch allem was ich hier so lese , mußm ichn mir mal Outside wirklich zulegen.

    Here come the Cavalry!

  • Oh ja! An Outside hab ich ganz tolle Erinnerungen. Die Outside Tour war nach Phils Both Sides Tour das zweite große Konzert, daß ich in der Frankfurter Festhalle besucht habe. Im Unterschied zum Collins Konzert gab es einen glasklaren Sound. Erstes Lied: The Motel - grandios!
    Earthling hat mir außer "Little Wonder" nicht so toll gefallen und irgendwie hab ich dann ein bisschen das Interesse verloren. Glaube die Klassiker sollte ich mir aber irgendwann mal zulegen....
    Heroes z.Bspl. find ich ein weltklasse Lied.

    Music is the best

  • Es gab zum 50. Geburtstag von Bowie eine Live Show von dieser Periode die mitte den 90' im TV direkt übertragen wurde, neue Sounds, neue Arrangements, hinausgezogene Songs, ein ganzes Abenteuer an Entdeckungen.


    Nach seiner Show zur Heroes-Tour anno 1978, bei der ich eines der Konzerte live erleben konnte, das genialste, was Bowie (abgesehen von den Ziggy Stardust Shows) je auf die Bühne gebracht hat. Gab's aber leider nur einmalig in New York, und damals hatte ich leider keine Zeit.... ;) .


    Alleine das Line-Up - wer von den heutigen Rockstars hat schon den Mut seine Songs live von anderen Stars mitinterpretieren zu lassen? Das waren dann so unterschiedliche Leute wie Lou Reed, Billy Corgan, Robert Smith, Frank Black oder Dave Grohl und die Foo Fighters oder Sonic Youth.

  • Ich zähle "Earthling" zu meinen Lieblingsalben (sagen wir mal zu den Top 25 oder so), das hat mich vom ersten Hören damals fasziniert. Ich bin kein grosser Fan von Konzeptalben (oha, was suche ich dann im Genesis Forum), daher finde ich "Outside" recht schwierig. Auf "Outside" sind einige gute Songs drauf, es hat mir aber nie leid getan dass die Nathan Adler Diaries nicht fortgesetzt wurden. "I'm Afraid of Americans" zähle ich (insbesondere die Album Version und V1 von NIN) zu den besten Bowie Songs, ein Stück dass sehr regelmässig bei mir läuft.

    Es überascht mich wie viele hier "Earthling" mögen. "Outside" hat ja einige Fans, aber "Earthling" wird ja meist als misratenes Bowie Album gesehen. Ich finde es dagegen klasse, dass er auf diese Weise Tin Machine doch noch fortgeführt hat.

  • Es überascht mich wie viele hier "Earthling" mögen. "Outside" hat ja einige Fans, aber "Earthling" wird ja meist als misratenes Bowie Album gesehen. Ich finde es dagegen klasse, dass er auf diese Weise Tin Machine doch noch fortgeführt hat.


    :gruebel: Interessante Theorie


    Siehst Du wirklich Gemeinsamkeiten von "Earthling" und den beiden Tin Machine Alben? Ich mag beides, aber ich kann da keinen gemeinsamen Nenner finden - auch wenn Bowie und Reeves Gabrels (also die bessere Hälfte von Tin Machine ;-)) dabei waren.

  • doctordiper Hast Du übrigens diese Show komplett gesehen oder aufgezeichnet? Die Aufzeichnung, die ich gesehen habe war nämlich nicht vollständig.



    Canal+ spezielles Live Programm waren immer vollständige Übertragungen - damals noch in Stereo, und das war schon eine Sensation.......für die Franzosen.....;) :D....für die Franz-Hosen :D:D:D:D:D:D:D

  • Canal+ spezielles Live Programm waren immer vollständige Übertragungen - damals noch in Stereo, und das war schon eine Sensation.......für die Franzosen.....;) :D....für die Franz-Hosen :D:D:D:D:D:D:D




    .....da werde ich ja richtig neidisch und traurig, dass mir da doch etwas entgangen ist. :( Na ja, befürchtet hatte ich es ja schon.

  • :gruebel: Interessante Theorie

    Siehst Du wirklich Gemeinsamkeiten von "Earthling" und den beiden Tin Machine Alben? Ich mag beides, aber ich kann da keinen gemeinsamen Nenner finden - auch wenn Bowie und Reeves Gabrels (also die bessere Hälfte von Tin Machine ;-)) dabei waren.



    Na ja, zum einen ist Reeves Gabrels dabei, zum anderen war Tin Machine ja die bewusste Abkehr von Mainstream und Disco-Pop. Das gilt auch für "Outside" und "Earthling".

    Wobei Du natürlich recht hast, so richtig ähnlich sind Tin Machine und der Sound von "Outside"/"Earthling" dann doch nicht. Ich hab das aber damals schon so verstanden, dass Bowie diesen Weg abseits des Pop-Mainstream weitergehen wollte, wenn auch wieder unter eigenem Namen und nicht mehr als Band "Tin Machine".

    Allerdings hat er nach "Earthling" ja wieder ein echtes Pop-Album ("Hours...") gemacht, allerdings ein ziemlich gutes, und dann mit "Heathen" wieder ein wirkliches Highlight (allerdings nur musikalisch, vom Design her zählt "Heathen" für mich zu den misslungensten Alben die ich kenne, sogar noch schlimmer als "Hours..." - und was sollen die Punkte bei "Hours" bedeuten?). Und auch "Reality" gefällt mir. (Seine Version von "Waterloo Sunset" ist einfach klasse, wenn auch nicht ganz so grossartig wie die von Def Leppard.) "Reality" scheint ja wieder etwas abseits des Mainstreams gewesen zu sein, jedenfalls kenne ich keinen, der das Album mag...

    Einmal editiert, zuletzt von HoHoHo ()