Marillion / Fish

Zitat von Warlord`s order

Danke 666!
Erstaunlich bei der Masse an Songs, die zur Verfügung stehen, daß seit Jahren die Setlist immer weniger verändert wird. Das war früher mal erheblich variabler.

Naja immerhin verändern sie nach wie vor ihre Setliste deutlicher, als Genesis dies zwischen '83 und 2007 üblicherweise getan haben.

Och nööööööö, nicht auch noch hier einer dieser potentiellen Fish- gegen h-Fanboy Threads (analog zu den absolut unleidlichen Gabriel vs Collins vs Wilson Threads).

Beide Sänger, Fish und h, haben ihren ureigenen Stil. Beide kann man mögen, beide kann man genauso gut aufgrund ihres jeweils speziellen Gesangsstils hassen (Fish wegen seines theatralischen Falset-Sprechgesangs, h wegen seines speziell auf späteren Alben oftmals weinerlichen Gesäusels).

Umgekehrt muss man auch konstatieren, dass der eine Sänger die Songs des anderen niemals so hätte bringen können. h scheitert quasi immer an so manchem typischen Fish-Song (z.B. Script), hauptsächlich weil er stets versucht, die Songs zu singen und Fish nunmal kein richtiger Sänger war sondern die Songs in einer Art Sprechgesang brachte. Umgekehrt würde Fish an so tollen h-Songs wie "The Space" oder "Afraid of Sunlight" kläglich scheitern.

Und musikalisch kann man Marillion schwerlich zwischen Fish- und h-Ära hart trennen. Dazu hat die Band zuviele musikalische Haken geschlagen und sich konstant musikalisch weiterentwickelt. Beispiele: Wo unterscheidet sich "Clutching at Straws" (letztes Fish-Album) wirklich von "Seasons End" (erstes h-Album)? Eben. Dagegen ist der musikalische Kontrast zwsichen "Clutching at Straws" und "Script for a Jester's Tear" oder auch "Fugazu" (ersten beiden Fish-Alben) dann doch sehr deutlich. Genesis hat ja auch nicht sofort mit Collins als Sänger Popalben produziert.

Was mich betrifft:
Ich mag Marillion als Band und damit beide Sänger. Beide haben ihre Stärken und Schwächen und gute Musik hat die Band unter beiden Sängern größtenteils gemacht. Dagegen kann ich z.B. mit den Solowerken von Fish größtenteils wenig anfangen (zudem hat seine Stimme ab Ende der 90er auch sehr deutlich ziemlich schlapp gemacht).

Ich sehe einiges wie Prophet, habe aber dennoch noch ganz andere "Erfahrungen" gemacht.

Marillion habe ich nie live gesehen, Fish dagegen relativ oft. Dies mal als Einleitung.

Es gibt vieles bei Marillionm da schlafen mir die Füße ein. Script ist so ein Album - Fugazi finde ich deutlich besser. bei den späteren Werken ist es Brave, zu dem ich überhaupt keinen Zugang finde. Marbles dagegen fand ich wieder ganz gut. Ich habe ein Faible für This Strange Engine - Man Of A Thousand Faces hat mich damals richtig gepackt. Seasons End und Holidays In Eden - naja ... dann eher Afraid Of Sunlight. Beautiful und Cannibal Surf Babe sind gelungene Nummern.

Misplaced Childhood ist ein Klassiker, den ich immer wieder gerne höre.

Spätere Werke:

Radiation - davon höre ich fast nix mehr, ab und zu mal Cathedral Wall, aber das Album krankt meiner Meinung nach vor allem daran, dass das Sonmaterial nix für Hogath ist

Das geht schon besser auf marillion.com, so richtig konsequent ist das Werk aber auch nicht.

Das angesprochene Strange Engine Album ist mein heimlicher Favorit. Hope For The Future und 80 Days sind feine Nummern, dazu eben Man Of A Thousand Faces - das vermutlich in einer Marillion Top 5 gesetzt wäre.

Anoraknophobia ist ebenfalls ein schönes Album, es hat fast keine Ausfälle, ist zuweilen aber auch etwas zu berechenbar - aber eben mit guten Songmaterial. Hier passt zB Hogaths Stimme viel besser als auf Radiation. Wie er einen bei This Is The 21st Century einlullt - herrlich

Marbles. Lustig und erfolgreich, damals die Idee mit dem geplanten Singleerfolg und Auftritt bei Top Of The Pops. Dazu war You're Gone auch ein guter Song und nicht einfach nur eine einfach Single. Als Gesamt-Kunstwerk hatte Marbles aber auch seine Längen - kein Wunder bei einem Doppelalbum. Mit The Wall oder The Lamb kann Marbles es jedenfalls nicht aufnehmen.

Somewhere Else .... das hätten die sich auch sparen können

Happiness Is The Road ist das Album, das mich ein wenig abgekühlt hat. Was sollte das? Bis auf den Mann vom Planeten Marzipan hab ich überhaupt nix hörenswertes mehr entdecken können.

Mal sehen, ob ich das neue Album kaufe .... bisher habe ich alle Marillion-Alben

FISH
Auch von Fish habe ich alle Alben. Er hatte tatsächlich ein Stimmproblem, das hatte zum Teil physiologische Gründe (er wurde ja auch dann operiert), aber eben auch auf Grund seiner aberwitzigen Ideen, die Songs immer so wie früher zu singen. Als er das änderte, klang er auch wieder besser. Sein bestes Werk ist m.E. Raingods With Zippos - auf der Tour dazu hatte er aber eben jene Stimmprobleme. Auch das Album danach, Fellini Days, konnte überzeugen. Richtig Spaß machte er auf der Return To Childhood Tour, da war auch seien Stimme wieder soweit in ordning. Das alles ist ja auf CD und DVD nachzuhören.

Seine jüngeren Werke Field Of Crows und 13th Star haben beide schöne Songs (Moving Targets, Shot The Craw oder Arc Of The Curve, Openwater), aber auch viel Füllmaterial.

Nichtsdestotrotz höre ich Fish lieber als Marillion und ich finde seine Alben auch stärker.