Schlechtestes Album von Genesis... ähem...

  • Huch, da ist ja wieder eine Debatte draus geworden.
    Ich denke aber immer noch, dass das Album nicht objektiv bewertet wird
    da Genesis draufsteht aber gefühlt nicht drin ist.
    Es soll jeder gut oder schlecht finden was er will, kein Problem,
    die Stücke sind jetzt sicher auch keine großen Kunstwerke
    aber was ist an den Kompositionen von CAS "schwächer" (was immer das heißen soll) oder "phantasieloser"
    als z.B. an denen vom Mama-Album (immerhin nur das 7-schlechteste Album)?

    • Offizieller Beitrag

    Huch, da ist ja wieder eine Debatte draus geworden.
    Ich denke aber immer noch, dass das Album nicht objektiv bewertet wird
    da Genesis draufsteht aber gefühlt nicht drin ist.


    Weshalb ist da für dich kein "Genesis" drin? Ich finde nach wie vor, dass sich kompositorisch als auch vom Klangbild her ein Großteil von CAS wenig von seinem direkten Vorgänger We can't dance unterscheidet. Unterschiede sind der andere Schlagzeuger und Sänger und fehlende eingängige Hits. Aber ansonsten, ob da jetzt "If that's what you need" drauf ist oder "Hold on my heart" oder "Tell me why" oder "Uncertain weather" oder auch "Fading Lights" oder "There must be some other way"... so einige Songs können finde ich problemlos zwischen beiden Alben ausgetauscht werden und es würde nicht auffallen (wenn man den Sänger tauscht natürlich).

  • Nun ja. das Mamaalbum kann immerhin noch mit Illegal Alien brillieren, während CAS einfach nur an aneinandergereihten Trauerklöpsen mit monotonem Drumming und Fadeoutgedudel besteht. Selbst das potentiell herausstechende "Alien Afternoon" wird vom zweiten Teil gnadenlos überwalzt. Ob man da auf die Idee kam, unbedingt Domino kopieren zu wollen, weiß ich nicht, aber zumindest klingt es so.


    Nein, ich bleib dabei. CAS ist (zumindest für mich, aber das ist auch der Einzige auf dessen Meinung auf die ich Wert lege) einfach nur laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Weshalb ist da für dich kein "Genesis" drin?


    Da hast du mich missverstanden. Für mich ist es nicht weniger Genesis.
    Außerdem bewerte ich es auch nicht abhängig davon.
    Wie ich aber hier schrieb, erschreckt mich die hohe Platzierung des (meiner Meinung nach nicht so schlechten) Albums und ich identifiziere als Grund, dass es bei vielen nicht als echtes oder vollwertiges Genesis-Album zählt,
    am Material liegt es ja auch deiner Meinung nach nicht.


    Ich finde nach wie vor, dass sich kompositorisch als auch vom Klangbild her ein Großteil von CAS wenig von seinem direkten Vorgänger We can't dance unterscheidet. Unterschiede sind der andere Schlagzeuger und Sänger und fehlende eingängige Hits. Aber ansonsten, ob da jetzt "If that's what you need" drauf ist oder "Hold on my heart" oder "Tell me why" oder "Uncertain weather" oder auch "Fading Lights" oder "There must be some other way"... so einige Songs können finde ich problemlos zwischen beiden Alben ausgetauscht werden und es würde nicht auffallen (wenn man den Sänger tauscht natürlich).


    Eben! Warum wurde es nun aber mit Abstand als "schlechtestes Album" bewertetet?
    WCD ist hier auf Platz 5 und hat mit 23 Stimmen deutlich weniger als CAS mit 106 Stimmen.
    Warum, wenn es sich doch "so wenig unterscheidet"...


    Nun ja. das Mamaalbum kann immerhin noch mit Illegal Alien brillieren, ...
    Selbst das potentiell herausstechende "Alien Afternoon" wird vom zweiten Teil gnadenlos überwalzt.


    ...Selbst das Highlight des Albums "The dividing line" ist erschreckend phantasielos.


    Wir haben also einen herausstechenden Song und ein Highlight.
    Auch wenn du dann beides wieder relativierst, steht dem ein einziger Song (ausgerechnet das Spaßlied - ernst gemeint?) des für dich viel phantasievolleren (?) Mama-Albums gegenüber.


    Hinzu kommt noch dieser von vorne bis hinten durchgezogene Sound von Trübetümpeligkeit. ...


    Schönes Wort und ja, ich glaube darum ging es.
    Diese Kälte des Gesamtsounds find ich übrigens passend und sehr gelungen!


    Deshalb: Du hast Unrecht! ;)

    • Offizieller Beitrag

    Eben! Warum wurde es nun aber mit Abstand als "schlechtestes Album" bewertetet?
    WCD ist hier auf Platz 5 und hat mit 23 Stimmen deutlich weniger als CAS mit 106 Stimmen.
    Warum, wenn es sich doch "so wenig unterscheidet"...


    Mehrere Gründe vielleicht:
    - vielen fehlt Collins als Sänger und Schlagzeuger
    - die neuen Schlagzeuger können Collins an seinem Instrument definitiv nicht in Sachen Lockerheit und Verspieltheit ersetzen
    - es fehlen die Hits (auf CAS ist kein No Son of Mine, kein Jesus he knows me und kein locker witziges I can't dance drauf)
    - auf CAS fehlt die instrumentale Verspieltheit, die auf We can't dance zumindest stellenweise noch aufblitzte (Driving the last spike, die Solos in Living Forever oder Fading Lights)


    Das mag jeder für sich anders gewichten. Persönlich finde ich, hatte We can't dance einige durchaus starke Momente aber auch viele richtig tiefe Griffe ins Klo bzw. Langeweile. Die Griffe ins Klo bzw. die langweiligen Sachen sind bei CAS in etwa gleich geblieben, allerdings gibts deutlich weniger starke Momente. Wo WCD in Teilen noch unbeschwert und locker klang (auch das durchaus eine Folge des entsprechenden Drummings von Collins), so klingt CAS (mit Ausnahme von Dividing Line) verkrampft und müde.
    Aber stilistisch / musikalisch / produktionstechnisch und eben gerade bei dem eher langweiligen Songs liegen zwischen beiden Alben wirklich kaum Welten. Die klingen, als seien sie nur mit 1-2 Jahren Differenz aufgenommen worden. So wie sich dahingehend auch das Mama und das Invisible Touch Album ähneln (oder die Alben W&W bis einschließlich Duke, oder Foxtrot und Selling England).

  • Oha, wenn man das „schlechteste“ Album auswählen darf, haben einige hier wohl besonderen Gesprächsbedarf. Ich habe noch nichts von Genesis wirklich als schlecht empfunden.


    Geht mir ganz anders. Die Range der Qualitätsunterschiede erlebe ich bei Genesis so krass wie bei kaum einer anderen Band. Das geht von überirdisch-himmlisch-anbetungswürdig bis zu unterirdisch-schrottig-fremdschamauslösend hoch zehn. Und wenn ich solche Qualitätsunterschiede wahrnehme, versuche ich im Forum auch, dies sprachlich einigermaßen prägnant kenntlich zu machen.


  • Ja, es ist schwierig, wenn man genau das vermisst, was fehlt! ;)
    Wenn es unter anderem Namen erschienen wäre, wäre sicher niemand auf die Idee gekommen, dass Phil als Sänger und Schlagzeuger fehlt aber okay,
    dann würde man es hier auch nicht mit anderen Genesis-Alben vergleichend bewerten.


    Congo hat übrigens Hit-Potential, finde ich. Ist keiner geworden, wegen, ja richtig, Phil Collins fehlt.
    So etwas wie I Can't Dance fehlt auch, stimmt, aber ist das in diesem Forum wirklich ein Grund für eine schlechte Bewertung?
    Es sind wenige Longtracks, stimmt auch, das Mama-Album hat nur einen, wenn man Home By The Sea komplett betrachtet und richtig verspielt ist da ja auch nichts und wo sind die Soli.
    Tja, wer weiß...


    Es wird eben das ungeliebte Album bleiben,
    wie gesagt, ja offenbar sogar bei Mike und Tony.


  • Wenn es unter anderem Namen erschienen wäre, wäre sicher niemand auf die Idee gekommen, dass Phil als Sänger und Schlagzeuger fehlt aber okay,


    Wenn es unter anderem Namen erschienen wäre, wären davon nicht mehr als 193 Stück verkauft worden.

    • Offizieller Beitrag

    Congo hat übrigens Hit-Potential, finde ich. Ist keiner geworden, wegen, ja richtig, Phil Collins fehlt.
    So etwas wie I Can't Dance fehlt auch, stimmt, aber ist das in diesem Forum wirklich ein Grund für eine schlechte Bewertung?
    Es sind wenige Longtracks, stimmt auch, das Mama-Album hat nur einen, wenn man Home By The Sea komplett betrachtet und richtig verspielt ist da ja auch nichts und wo sind die Soli.


    Ich habe jetzt frei rausgegriffene Gründe aufgezählt, von denen ich mir denken könnte, warum bei vielen Genesis Fans das CAS-Album so einen schweren Stand hat. Mit diesen Gründen gehe ich selbst nicht zwangsweise konform.


    So hat Congo durchaus ähnliches Hit-Potential wie z.B. Jesus he knows me oder Land of Confusion. Gleiches gilt auch für die dritte Single "Not about us", da dachte ich damals tatsächlich, dass dies durchaus ein Hit werden könnte (warum eine zähe Gurke wie Shipwrecked als 2. Single ausgewählt wurde, war mir dagegen damals schon schleierhaft). Aber eines darf man dabei nicht vergessen: Zwischen den Hits von Invisible Touch und We can't dance einerseits und den potentiellen Hit-Songs von CAS liegen Jahre dazwischen. Jahre, in denen sich der allgemeine Musikgeschmack drastisch geändert hatte. Invisible Touch (das Album) passte produktionstechnisch als auch stilistisch wunderbar in die Zeit Mitte der 80er. Gleiches gilt für die Songs der "We can't dance", da hörte man die gleiche Produktionsart auch auf zeitgleichen Mainstream-Produktionen von z.B. Bon Jovi oder Roxette (die Sounds, die Produktion, eben der Produktionsstil). Zudem wurden damals noch Bands "der 80er" im Radio gleichberechtigt gespielt.
    Das alles änderte sich ca. '93/'94 drastisch! Plötzlich regierte erst Grunge a la Nirvana, dann Eurodance, gleichzeitig Boygroups wie Take That und Britpop a la Oasis. Die alten Bands wurden im Radio dadurch größtenteils verdrängt. Das hatte sogar Mike erkannt, der mal sagte, dass er mit seinem "Over my shoulder" gerade noch so durchgekommen ist, aber danach die Türen zufielen in Sachen Radio-Airplay. Auch gut erkennbar am zeitgleich plötzlich wegbleibenden kommerziellen Erfolg von Collins-Solo im Vergleich zu davor.
    Und in diese Situation platzen dann Genesis anno '97 mit Singles, die noch den gleichen Sound hatten wie Anfang der 90er. Rückblickend gesehen: konnte nichts werden. Der Markt hatte sich völlig geändert, nur Genesis nicht.


    Unabhängig dessen ist für mich CAS nicht das schlechteste Genesis Album. Neben seinen Schwächen hat es auch starke Songs (der Titeltrack, Congo, auch Alien Afternoon finde ich gut, Dividing Line richtig gut, Not about us mag ich und There must be some other way hätte gut werden können, wenn Tony sich mehr Mühe im Instrumentalpart gegeben hätte). Das ist eine ähnliche Ausbeute wie dem Vorgänger (No Son of Mine, Jesus he knows me, Driving the last spike, Dreaming while you sleep, Living forever und Fading Lights, der Rest ist eher mähhh). Und weil du das Mama-Album ansprichst, das rangiert bei mir definitiv unter CAS. Mama ist geil, Home by the sea herausragend, Illegal Alien und Silver Rainbow (mit starken Abstrichen) noch ganz nett, aber der Rest ist langweiliges Füllmaterial. Da ist das Invisible Touch Album meilenweit besser, da kompromissloser auf Kommerz getrimmt und melodisch und kompositorisch einfach besser.


    Aber kurz zu den Soli's: Viele Soli's gab es ja nach Duke eh nicht mehr bei Genesis zu hören, aber die Instrumentalparts - sofern vorhanden - wie bei Home by the sea, The Brazillian, Living forever oder Fading Lights waren alle wahlweise technisch anspruchsvoller, auf jeden Fall ausgearbeitet und hatten Melodien, die einen Sinn hatten und im Ohr hängen blieben. Dagegen ist das einzige Solo auf CAS ein uninspiriertes langweiliges Gedudel, was zu nix führt, außer dass es eben da ist.

  • Zitat

    Auch wenn du dann beides wieder relativierst, steht dem ein einziger Song (ausgerechnet das Spaßlied - ernst gemeint?) des für dich viel phantasievolleren (?) Mama-Albums gegenüber.


    Es ist das einzige Lied des Mamaalbums, welches mir gefällt. Und trotz seiner ebenfalls grandiosen Schlechtigkeit und seines Knallbonbonsounds ist dieses Album um einiges abwechslungsreicher, als das was einem bei CAS und seinem ewig gleichen Friedhoftsounds geboten wird.


    Außerdem schrieb ich, dass Alien Afternoon nur potentiell herausstechend wäre, wenn nicht eben immerhin etwas anders klingende erste Teil dann nicht vom zweiten niedergetrampelt worden wäre.


    The dividing line sticht jedoch wirklich heraus, zumindest beim ersten unreflektierten hören. Spätestens beim dritten Mal erkennt man jedoch auch hier, dass sich alles wiederholt und eigentlich auch nach ein bis zwei Minuten hätte Schluss sein können, weil man schon alles hörte.


    Zitat

    Schönes Wort und ja, ich glaube darum ging es.
    Diese Kälte des Gesamtsounds find ich übrigens passend und sehr gelungen!


    Deshalb: Du hast Unrecht!


    Als Nächstes willst Du mich davon überzeugen, dass die Gesetze der Physik nicht mehr gelten. :p


    Im Ernst: Bei einem oder zwei Stücken mag das ja noch in Ordnung gehen. Aber auf einem kompletten Album? Und dann noch dermaßen uninspiriert?


    So, nun aber ab in die Falle und von Trespass träumen.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.