Schlechtestes Album von Genesis... ähem...

  • Aber das wäre ja mal was - eine Neuabmischung und / oder Neueinspielung der Songs von dem Album im heutigen Sound.

    Also ich meinte eine Neueinspielung von FGTR.


    IT war zu dem Zeitpunkt innovativ in meinen Augen und im Großen und Ganzen ok, aber mit guten und schlechten Momenten.


    Das Förmchen Album empfand ich damals zum Erscheinungszeitpunkt " modern". Imgrunde waren die beiden Alben die am erfolgreichsten was das Geldverdienen angeht (leider)....

    Dam di dam di dam dam.......:huhu:

  • Ein bisschen 'of topic', weil Live Album, aber Live over Europe is für micht das 'schlechteste'' Album. Hab mir die Gesternabend nach etwa 3 Jahren wieder angehört, aber wie die Songs gespielt wurden, damals in 2007, gefällt mir gar nicht. Zu poliert, zu langsam und mit merkwürdigen Keyboard sounds. In 2007 war meine Meinung viel positiver...

  • suche solche Songqualität auf Abacab

    Muss man nicht, da gibt's auf der Scheibe deutlich Besseres.

    Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Album aus den 80ern nach den 80ern klingt?

    Was ist so schlimm daran, wenn man es 34 Jahre klangtechnisch (und / oder sonstwie) erbärmlich findet?

    Die 80er waren gerade in soundtechnischer Hinsicht ein sehr progressives Jahrzehnt. Unglaublich viele neue Instrumente und Klangeindrücke, die es so vorher noch nie gab.

    Die 80er zeigten zumindest eindrucksvoll, was passiert, wenn die Technik den Verstand überholt.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn ein Album aus den 80ern nach den 80ern klingt?

    Die 80er waren gerade in soundtechnischer Hinsicht ein sehr progressives Jahrzehnt. Unglaublich viele neue Instrumente und Klangeindrücke, die es so vorher noch nie gab.

    Absolut verständlich, wenn Musiker das genutzt und ihre Soundpalette dadurch erweitert haben.

    Es ist für mich dann schlimm, wenn es steril, flach, stumpf, leblos und trivial klingt. Gabriel hat zur gleichen Zeit wie "Invisible touch" ja "So" rausgebracht - soundmäßig ebenfalls voll 80er, aber im Gegensatz zu Genesis moderne Feinschmeckerküche statt auf die oberflächliche Wirkung abzielend. Es kann ja jetzt nicht darum gehen, dass alle zeitgemäßen Sounds per se als ästhetisch gelungen abgefeiert werden.

    Ich folge da wohl Eric am meisten: Vielleicht ist das Plastik beim Förmchenalbum nicht so ausufernd eingesetzt, vielleicht mischen sich diese komischen und für sich genommen sehr mäßig klingenden E-Drums einfach atmosphärisch besser mit anderen Klangfarben, die darauf verwendet werden.

    Und klar: Ich finde das Songwriting auf dem Förmchenalbum signifikant besser, das kommt natürlich dann noch dazu. Bei "Anything she does" und "The brazilian" z.B. ist die Kombi aus flacher Komposition und Plastiksound so ungenießbar wie auf keinem einzigen Titel von 1983, selbst mit Blick auf "Illegal alien" oder "Taking it all too hard".

  • Ein bisschen 'of topic', weil Live Album, aber Live over Europe is für micht das 'schlechteste'' Album. Hab mir die Gesternabend nach etwa 3 Jahren wieder angehört, aber wie die Songs gespielt wurden, damals in 2007, gefällt mir gar nicht. Zu poliert, zu langsam und mit merkwürdigen Keyboard sounds. In 2007 war meine Meinung viel positiver...

    Wie wäre es mit einer Umfrage "schlechtestes Live Album"? Mein Kandiat wäre auch "Live Over Europe". Musste es damals einmal verschenken. Habe heut noch Gewissensbisse deswegen.

    Leave a big hole in the wall

    Just where you are looking in

  • (suche solche Songqualität auf Abacab..)


    Aber das wäre ja mal was - eine Neuabmischung und / oder Neueinspielung der Songs von dem Album im heutigen Sound.

    Zum ersten zitierten Satz: Ich finde, dass sich Abacab definitiv nicht hinter den anderen Scheiben ab 78 verstecken muss, die Genesis produziert haben. Und das soll nicht die anderen schlecht machen, sondern ein Plädoyer für Abacab sein. Schon der Titelsong hat es in sich und bekommt den Spagat zwischen Eingängigkeit und durchaus innovativen und interessanten Anteilen - man beachte allein schon das Bassdrum-Spiel von Herrn Collins - hin. Keep It Dark kommt - wie der Arbeitsttitel schon sagt - echt "odd" rüber und ist schräg und eingängig zugleich.

    Me And Sarah Jane ist durch seine ständig wechselnden Stimmungen und Melodien proggig ohne Ende und schafft das, was Chester vortrefflich beschrieben hat. Ich zitiere mal aus dem gerade gelesenen Werk "Two eras of Genesis" von Philipp Röttgers: "(Thompson) admits that ,some of their older stuff was really quite advanced for its time´ and that ,they now say in five minutes what used to take them fifteen minutes´ and confirms that ,there´s some magic that happens when the three of them (Banks, Collins, Rutherford) get together." (S. 97)

    Und Dodo/ Lurker muss sich nun wirklich nicht vor irgendwelchen anderen Stücken verstecken, auch nicht aus den 70ern. Ich bin allerdings froh, dass es 1981 geschrieben/ aufgenommen worden ist, da der knackige Sound und die Spielfreude in diesem Jahr nie besser war. Von Phils Stimme mal ganz zu schweigen, und seine Drums sind bei dem Lied einfach nur Weltklasse. Voll aufgedreht auf Kopfhörer im 2007er-Mix geht das Ding einfach nur nach vorne!


    Zum zweiten zitierten Teil: Ich hab mir vor einigen Tagen die Frage gestellt, wie das Invisible Touch-Album wohl ohne die hier kritisierte 80er-Produktion geklungen hätte. Und ich komme für mich zu dem Schluss, dass ich mir das kaum vorstellen könnte. Vielleicht bin ich bei dem Werk altersmilde geworden, aber ich finde gerade bei den Singles, dass die Produktion ihnen absolut gerecht wird und passend ist. Die Keyboard-Basslinie (die Musiker hier können sicher direkt den Namen des Sounds benennen) von Land Of Confusion klingt unverwechselbar nach 80er, haut mich aber in diesem Fall wirklich nach wie vor um und ist absolut passend. Klar, ein Vergleich mit "realem" Bass wäre interessant, aber wäre Letzteres zwangsläufig besser? Ich habe meine Zweifel. So komme ich zu dem Schluss, dass das Album bei mir weiterhin nicht so angesagt ist wie die anderen, dies aber eher an der Pop-Orientierung der meisten Songs liegt als an der Produktion. Und nochmals: Wenn man den Schritt, "poppiger" zu werden, akzeptiert, so muss man feststellen, dass das im Falle dieses Album hervorragend funktioniert hat. Für das Genre sind das klasse Nummern. Selbst In Too Deep oder Throwing It All Away, die ich mir in drei Jahrzehnten vielleicht jeweils fünfmal freiwillig angehört habe, muss ich dies anerkennen. Bei We Can´t Dance sehe ich das weitaus kritischer. Hier fehlt bei den "leichteren" Songs meines Erachtens auch hinsischtlich des Pop-Faktors oftmals die Substanz.

    Einmal editiert, zuletzt von Virgil () aus folgendem Grund: Mal wieder grobe Tippfehler erkannt...

  • Bei "Anything she does" und "The brazilian" z.B. ist die Kombi aus flacher Komposition und Plastiksound so ungenießbar wie auf keinem einzigen Titel von 1983, selbst mit Blick auf "Illegal alien" oder "Taking it all too hard".

    Trotz meiner mittlerweile oben beschriebenen Milde bezüglich des 86er-Albums muss ich sagen, dass ich das bei den beiden von Dir angeführten Songs nach wie vor genauso sehe. Ich würde nicht so hart sein, sie als flach komponiert zu sehen und hätte hier tatsächlich ganz gerne mal eine andere Produktion interessant gefunden. Aber ich finde auf jeden Fall, dass das Plastik in diesen Fällen wirklich weh tut, allen voran die Keyboard-Bläser (?) bei Anything She Does und... äh... alles beim Brasilianer. ;)

  • Aber ich finde auf jeden Fall, dass das Plastik in diesen Fällen wirklich weh tut, allen voran die Keyboard-Bläser (?) bei Anything She Does und... äh... alles beim Brasilianer. ;)

    Exakt meine Wahrnehmung. (Dieser Bläsersound von Tony kann sonstwie zeitgemäß gewesen sein, aber er verkörpert das 80er-Plastik für mich auf ganz exemplarische Weise.)

  • Gerade bei The Brazilian seh ich das nun wieder anders. Das Ding ist so herrlich geradlinig und konsequent in seinem 80er Jahre Plastebombersound. Hier wirken die Instrumente so, als sollten sie genauso klingen und nicht wie beim Rest des Albums, als hätte man sie genommen, weil es gerade hip, toll und supidupi progressiv sei. Das merkt man recht eindrucksvoll beim Wembleykonzert. Das Ding funktioniert live überhaupt nicht. Vielleicht ist es auch nur eine Art tauber Fleck, aber in meinen Ohren ist es dennoch das einzig fremdschambefreite Stück auf der Scheibe.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.