TV-Serien

Kennt hier noch jemand die Zeichentrickserie „Kranich und Drachenlibelle“ (im Original: Crazylegs Crane)? Gehört, wie die blaue Elise, zu der übergeordneten Serie Der rosarote Panther (zuletzt auf Tele 5 zu sehen). An den Sohn vom Kranichpapa muss ich immer denken, wenn ich das aktuelle Bild unseres Admins sehe.

Bis 18.5.2022 ist Diener des Volkes mit dem Hauptdarsteller Wolodymyr Selenskyj (ja, genau dem Wolodymyr Selenskyj) bei arte verfügbar (auch über MediathekViewWeb zum Herunterladen):

https://www.arte.tv/de/videos/…A/diener-des-volkes-1-23/

Es gibt sie wohl auch bei der ARD, allerdings hatte ich bei meiner Suche neulich nur eine Folge ohne Untertitel gefunden, was suboptimal ist, da ich das Ukrainische nur verstehe, soweit es eng mit dem Russischen verwandt ist. Und da meine Russischkenntnisse allenfalls marginal sind....

Wegen der Untertitel war ich skeptisch, jedoch hat mich die erste Folge überzeugt, so dass ich mit Begeisterung weiter schaue. Es ist eine schöne Mischung aus Boulevardkomödie und Satire, die einem die Ukraine auf eine etwas andere Weise näher bringt. Manches wirkt aus aktueller Sicht beklemmend, vor allem die immer wiederkehrende Erwähnung von Wladimir Putin. Dennoch ist sie sehr unterhaltsam und entspannend. Da sie dazu beitrug, dass Selenskyj Präsident wurde und nunmehr sein Land in einer sehr schweren Zeit führen muss, ist sie darüber hinaus geschichtsträchtig.

Mittlerweile habe ich Diener des Volkes zu Ende geschaut und bin begeistert. Die Serie ist gut geschrieben, hervorragend besetzt und trotz aller satirischen Elemente sehr unterhaltsam. Als Beispiel eine Szene, die aus sich heraus verständlich ist:

Abgesehen davon gibt es immer wieder Minuten, die vor den aktuellen Ereignissen so beklemmend wirken, dass einem das Lachen vergeht:

Die Serie, die in der Zeit als "verblüffend weitsichtig" bezeichnet wurde, ist noch bis zum 18. Mai 2022 in der Arte-Mediathek verfügbar.

Letztes Wochenende habe ich auf Netflix die neue Mini-Serie "Heartstopper" geschaut. Was heißt hier geschaut, ich hab's in einem Rutsch weggeatmet, durchgesuchtet.

Eine britische Coming of Age / Teenager-Lovestory, soweit so banal bisher, hat man schon tausendfach gesehen. Diesmal allerdings nicht Boy meets Girl, sondern Boy meets Boy. Nun gab es gerade in den letzten Jahren natürlich immer mehr LGBTIQ-Charaktere in Film und Serie, auch explizit queere Storys als Hauptthema. Selten aber sowas wie Heartstopper. Weder geht es um das große Schwulendrama mit AIDS-Kranken oder in den Selbstmor getriebenen Mobbingopfern (wobei Homophobie und Mobbing in der Serie durchaus eine Rolle spielen), noch um den allerbuntesten Paradiesvogel, der - alle Genderketten sprengend - es der ganzen Welt zeigt. Nein, es geht hier vordergründig ganz einfach um eine stinknormale Liebesgeschichte. Sehr süß erzählt und umgesetzt mit tollen sehr authentischen Schauspielern, die eben auch nicht unbedingt so aussehen, als hätte man sie beim letzten Boyband-Casting abgegriffen.

Ich kann gar nicht genau erklären, was es im Einzelnen ist, das mich so begeistert. Emotional hat mich das richtig fertig gemacht. Was hätte ich in meiner Teeanagerzeit dafür gegeben, eine solche Serie schauen zu können? Das ist exakt das, was ich damals gebraucht hätte. Einerseits macht es mich sehr glücklich, dass die queere Jugend von heute jetzt sowas hat, auf der anderen Seite macht es mich aber auch sehr traurig und vor allem auch regelrecht wütend, dass mir sowas in meiner Jugend verwehrt blieb und ich mit exakt Null Rolemodels aufwachsen musste. Keine Ahnung, wie viele hier das halbwegs nachempfinden können, aber als ich nach dem Schauen der Serie die Social Media danach durchforstete (ich musste nicht suchen, ich wurde regelrecht überrollt), stellte ich neben einer überwältigenden Begeisterung für diese Serie fest, dass sehr sehr viele Menschen gerade aus der Generation Anfang 30 bis Ende 40 exakt diese meine Gedanken teilten. Viele bingen die Serie bereits zum dritten Mal, ich werde sie mir bestimmt demnächst wieder ansehen.

Der Auftakt zur 4. Staffel von STRANGER THINGS war für mich eine Enttäuschung.

Ich hatte echt Probleme, wieder in die Serie zu finden.

Woran liegt es?

War die Pause zu lang?

Sind die Darsteller optisch zu sehr gealtert?

Sind die Folgen zu sehr in die Länge gezogen?

Gibt es zu viele Figuren, Orte, Handlungsstränge?

Ist der ursprüngliche Charme mit seinem 80er Retro-Ansatz verflogen oder aber nicht beliebig reproduzierbar?

Vielleicht von allem ein bisschen.

Ich werde noch eine zweite Folge versuchen. Wenn es mich dann nicht packt, werde ich abbrechen.

Mir geht es aktuell ähnlich. Der Charme ist etwas verflogen. Ich glaube der Horroranteil ist zu hoch. Was in den bisherigen Staffeln nebenher immer noch etwas diffus aufbaute, knallt hier sofort rein. Darunter leidet der Spannungsaufbau. Auch der Witz wurde massiv zurück geschraubt. Habe jetzt 4 Folgen hinter mir.

Schaue derzeit die Miniserie Clark auf Netflix, weil die Musik zur Serie von einem gewissen Mikael Akerfeldt stammt (Opeth). Nach 3/6 folgen Zwischenfazit: Die Musik ist super, die Serie aber noch besser, sie handelt "basierend auf Wahrheiten und Lügen" vom schwedischen Bankräuber Clark Olofsson, https://de.wikipedia.org/wiki/Clark_Olofsson

Spitze inszeniert, grandios eingestreut immer wieder zeitgenössische TV-Nachrichtenausschnitte, schauspielerisch überzeugend und dazu noch sehr witzig.

Nach Ausstrahlung der letzten der 125 "Monk"-Episoden (8 Staffeln) hat ZDFneo diese etwas andere Krimi-Serie heute erneut gestartet (zwei Folgen nachmittags an allen Wochentagen).

Adrian Monk im Kampf gegen die Kriminalität und seine eigenen Probleme, dargeboten von sympathischen Schauspielern. Ich finde die Serie klasse, erst recht nachdem man die Charaktere kennengelernt und liebgewonnen hat.

Infos: Monk (Fernsehserie) – Wikipedia

"You'll thank me later."

Oh mein Gott, ich liebe diese Serie!

Folge 8 der letzten Staffel von BETTER CALL SAUL legt gegenüber dem schon fulminanten Midseason Finale noch einmal eine Schippe drauf.

Drehbuch, Kamera, Darsteller - alles herausragend!

Nur die Warterei auf die nächste Episode nervt ... ein wenig.