Beste Tour zwischen 1976 und 1992?

  • Wenn Dich persönlich diese Diskussionen langweilen, dann ist es so. Scheinbar hast Du nicht erkannt, dass es in meinem Posting nicht darum ging, zu sagen, welche Phase von Genesis nun die bessere oder schlechtere ist. Und angereifen wollte ich schon niemanden - ganz im Gegensatz zu Dir: so haben also Deiner Meinung nach alle Genesis-Fans, die sich nicht so sehr mit dem neuen Genesis-Material anfreunden können, einen "eingeschränken Musikgeschmack" und sind grundsätzlich "konservativ". Dazu kann ich nur sagen: Niveau erkannt, Dialog beendet!

  • Zitat von Squonk

    Das ist ein emotionaler Unterschied - und auf nichts anderes wollte ich hinweisen.


    Okay, ist jetzt auch viel weniger polarisierend rübergekommen. Ich glaube, es ist diesbezüglich alles gesagt und wir können uns wieder neuen Themen widmen, oder? ;)

  • squonky: Ich habe nicht gesagt, dass alle "alten" Genesis-Fans einen eingeschränkten Musikgeschmack haben und konservativ sind. Ich meine mit meinem Kommentar nur diejenigen, die so besserwisserisch darüber diskutieren, was nach 1976 alles schlecht gewesen ist. Für mich ist das einfach nur eine Geschmacksfrage und kein Diskussionsthema! Es ist doch vertane Zeit immer und immer wieder um dieses längst ausdiskutierte Thema zu streiten, wenn man doch sowieso nichts mehr daran ändern kann. Ich finde, dass sich hier einige Leute gerade bei diesem Thema manchmal wie arrogante und intollerante "Musikexperten" aufspielen, obwohl sie selbst wahrscheinlich nicht mal Noten lesen können. Wenn man einer so genialen Band wie Genesis als Fan fast schon vorschreiben will, welche Musik gespielt werden muss ist das doch schon fast krankhaft! Kunst entsteht bestimmt nicht aus dem, was sich die Fans wünschen. Musiker haben einen eigenen Kopf und eine eigene musikalische "Seele". Daraus entsteht ihre Musik! Einige Fans können mit Veränderungen etwas anfangen und andere würden eben lieber zwanzig Jahre lang die gleichen Songs hören! So ist das eben! Ändern kann man aber auch durch das tausendfache Wiederholen von überflüssigen Diskussionen nichts daran! Deshalb gibt es auch nur noch zwei Dinge, die man zu diesem Thema sagen kann: 1) Für die Fans, die auch mit den "neueren" Platten von Genesis etwas anfangen können: Freut Euch, dass diese Band in ihrer Karriere so viele unterschiedliche Sachen gemacht hat, und dass sie nach Peter Gabriels Abgang nicht in einen musikalischen Trott oder Stillstand geraten ist! Auch nach 1976 sind viele richtig gute und interessante Genesis-Songs veröffentlicht worden, die man sich immer wieder mit Begeisterung anhören kann! 2) Für die Fans, die immer noch der Genesis-Zeit mit Peter Gabriel hinterhertrauern: Pech gehabt! Genesis und Peter Gabriel haben sich verändert! An Euch ist der Zug der Zeit scheinbar vor lauter Enttäuschung vorbeigefahren! Euch bleibt leider nichts anderes übrig, als Euch mit den alten Genesis-Platten zu begnügen...

  • Zitat

    Kunst entsteht bestimmt nicht aus dem, was sich die Fans wünschen. Musiker haben einen eigenen Kopf und eine eigene musikalische "Seele". Daraus entsteht ihre Musik!


    Hach, herrlich, wie poetisch! ;)


    Aber ansonsten meine volle Zustimmung!


    TheGen

  • @ Doctone:


    Wie jeder einzelne "Musik" empfindet ist in der Tat rein subjektiv. Allerdings gibt es auch außersubjektive "Wahrheiten" - auch über Kunst. Ansonsten kann hier jeder posten, dass er DJ-Özi geil findet und begründet dies, mit "bewußtem musikalischen Minimalismus, welcher den Humor des Stückes so gekonnt und herrlich auf den Punkt bringt" und niemand dürfte sagen, dass Özis Songs kompositorisch auf niedrigem Niveau liegen, weil "Geschmäcker halt verschieden sind". Ich möchte hier begründen dürfen, aus welchen Gründen ich die frühere Phase schätze (Songs waren komplexer, Arrangements komplizierter - meinetwegen auch vielleicht elitärer und überladener, je nach Sichtweise) ohne das ich hier gleich von den Fans der 80er Phase verbal gelyncht werde. Die 80er-Phase war - auch objektiv gesehen - nun einmal kommerzieller und viele, die diese Phase mögen - mich zum Teil eingeschlossen - sind doch deswegen keine schlechteren Menschen. Genauso wenig, wie alle, die diese Genesis-Phase nicht mehr richtig mitgehen konnten - mich zum Teil eingeschlossen - grudsätzlich "konservativ" sind oder einen "eingeschränkten Musikgeschmack" haben.


    Deine Definition von Musik bzw. Kunst ist ja ganz nett, ignoriert aber gänzlich die Marktwirtschaft, welche - seien wir mal ehrlich - nicht allzu selten die Richtung einer Kunstform bestimmt. Von daher ist der Gedankenansatz zwar wünschenswert, trifft in der Realität nicht oft zu.


    Guten Rutsch an alle!

  • squonky: Klar! In einigen Punkten stimme ich Dir natürlich zu. Es gab in den 80er-Jahren schon sehr viel mehr Stücke, die in eine kommerziellere und poppigere Richtung gehen. Allerdings finde ich das nicht zwangsläufig schlimm! Stücke wie "No Son Of Mine" sind meiner Meinung nach in kommerzieller und künstlerischer Hinsicht genial! Jedenfalls finde ich den Text und die Musik in diesem Song schon sehr gelungen. Vielleicht klingen einige Stücke (wie z.B. "Domino" oder "Mama") auch nur aufgrund der moderneren Sounds auf den ersten Blick poppiger. Genau betrachtet gehören diese Stücke dann aber auch nicht gerade zum Standardrepertoire von Viva. Die Grenze zwischen poppig und modern finde ich gerade bei Genesis und dem näheren Umfeld von Genesis in eigen Fällen ziemlich schwierig zu definieren. In gewisser Hinsicht könnte man schließlich auch Peter Gabriel mit Stücken wie "Sledgehammer", "Steam" und "Red Rain" eine kommerziellere oder "einfachere" Richtung vorwerfen. Meiner Meinung nach zeichnet sich gute Musik aber auch nicht zwangsläufig durch komplexe Strukturen, krumme Takte, viele Rhythmuswechsel, schräge Akkorde oder schnelle Soli aus. Die Hauptsache ist doch, dass Musik und Text gut zusammen passen, und dass das Stück insgesamt dir richtigen Emotionen vermitteln kann. Mal abgesehen von schleimigen Balladen wie "Hold On My Heart" oder "Throwing It All Away" ist das bei Genesis doch immer gelungen. Meiner Meinung nach kann man das besonders an Mike Rutherford deutlich sehen. Ich persönlich finde ihn beispielsweise als Gitarrist gar nicht schlecht! Stücke wie "Mama" oder "Domino" sind bestimmt nicht schwierig zu spielen, aber die Gitarrensounds sind sehr geschmackvoll und interessant. Mike Rutherford ist ein absolut solider Rhythmusgitarrist für poppigere Songs und hat ein Händchen für Atmosphäre und Sounds. Das ist natürlich ein ganz anderer und sparsamerer Stil und eine ganz andere "Philosophie" als bei Steve Hackett. Aber das macht die ganze Sache ja auch nicht unbedingt schlechter. Die grundlegende Frage ist vermutlich einfach nur, was man als Fan für die Musik persönlich wichtig findet. Je nach dem persönlichen Geschmack können sich da natürlich die alten und neuen Genesis-Stücke an einigen Stellen mal beißen. Ich finde die Entwicklung von Genesis insgesamt ziemlich interessant. Man kann schon über viele verschiedene Zugänge bei Genesis, Phil Collins, Peter Gabriel oder Ray Wilson ankommen und die unterschiedlichsten Dinge in der Musik entdecken, die interessant und gut gemacht sind. Deshalb mag ich eigentlich sehr sehr viele Sachen von Genesis und auch vom näheren Genesis-Umfeld...
    Naja! Genug dazu! Ich wünsche Euch allen ebenfalls alles Gute für das Jahr 2004! So wie es aussieht werden wir in diesem Jahr konzertmäßig scheinbar alle auf unsere Kosten kommen. Ich werde mir Peter Gabriel, Phil Collins, Steve Hackett und Ray Wilson live anhören und bestimmt alle Konzerte auf irgendeine ganz eigene Art gut finden... :D

  • Stimme Dir zu, es kann tatsächlich passieren, das ein kommerzieller Song nicht gleich peinlich sondern auch durchweg gut und intelligent klingen kann. Und ich sag ja auch nicht das das komplette Material der 80er grundsätzlich schlecht war. Zwei Alben fallen aus meiner subjektiven Sicht auch mehr ab, als die anderen zwei. Trotzdem habe ich bis heute noch nicht begriffen, warum man hier des öfteren Mike, Toni und Phil immer ausschließlich eine künstlerische Motivation zur Erklärung des kommerziellen Weges unterstellt - und nicht auch dessen verlockende Aussicht auf Gewinnmaximierung. Banks, Rutherford und Collins sind nämlich auch nur Menschen und haben vermutlich ebensolche Schwächen! Ansonsten: Deiner Meinung!