Madcap entstand und wurde vermarktet, als Syd noch im bekannten, schlanken, stylishen Kreativ-Chic unterwegs war. (Einen Style, der viele Jahre später Heroin-Chic genannt wurde) Es ist das Zimmer der WG-Wohnung, die Syd mit Storm und anderen teilte. Syd gefiel der Look des Fussbodens nicht und so strich er ihn zweifarbig an. Mick Rock erinnert sich: >Der Lack war nicht glatt, sondern hubbelig, weil Syd einfach über den ganzen Schmutz, die Krümel und sogar Zigarettenstummel hinweg gestrichen hatte.<
Syds Kunst und Songs nach Madcap können für jemanden, der nahe Menschen an Drogen oder Abhängigkeiten verloren hat, mitunter schwer erträglich sein. Besonders schwer erträgich, wenn man die Menschen VOR den Drogen als sehr besonders und exclusiv, vielleicht ADSish oder aspergerisch, kannte und liebte. Man meint, den Fussabdruck der Drogen in jedem Pinselstrich und jeder Songzeile von Syd nach 68 zu spüren. Seine persönliche Transformation schloss in den ersten 10 Jahren nach seinem Austritt das übliche "Haare scheren" und Gewichtszunahme ein, fast schon ein Cliché. Es war wie eine trotzige, gleichsam schüchterne Aussage: Ich wurde geliebt wegen meiner Oberfläche, weil ich so unfassar gut, zeitstylish und fotogen aussah. JETZT lasse ich dem dicken, hässlichen CouchPotatoe-Anteil in mir seine Freiheit.
Typischerweise gibt es auf fast allen Veröffentlichungen nur Fotos von Syd vor 68.
Seine Transformation fotografisch zu begleiten hat sich wohl niemand getraut. Oder nicht ausgehalten.
justplay, hörs Dir unbefangen an und berichte gern >> https://www.sydbarrett.com/music/syds-recordings/
Einiges würde sich lohnen, etwas überarbeitet und als Cover neu aufgenommen zu werden