Über die Frage, wie viel Buchautoren von sich preis geben sollten

  • Bevor hier die Spekulationen ins Kraut schießen, möchte ich Folgendes sagen:


    • Ich kenne Mark Bell nicht, ich kann keine Aussagen darüber treffen, ob Mark Bell wirklich so heißt, ob Mark Bell ein Mann, eine Frau, ein Diverswesen oder ein Komodowaran ist.
    • Es dürfte offensichtlich sein, dass Mark Bell nicht als Mark Bell aus der Salmacisquellenstraße in Hinterslippermanshausen identifiziert werden möchte. Die Gründe dafür gehen uns nichts an. Wir haben das zu respektieren, und ich für meinen Teil gedenke das zu tun.*)
    • Über das hinaus, was in der Rezension zu Mark Bell enthalten ist, werde ich nichts weiter über Mark Bell sagen.


    *) Ich denke dabei gerade an Kurt Schneider, der seit der ersten Ausgabe des Süddeutsche Zeitung-Magazins Woche für Woche ein herrlich kniffliges Rätsel bereitstellte, das er unter dem Autorenkürzel "CUS" bereitstellte. Erst nach seinem Unfalltod vor einigen Monaten enthüllte die SZ in einem Nachruf seine Identität.

    Sieht so aus, als verstünde ich nicht alles, was für Andere womöglich klar auf der Hand liegt. Ich wundere mich nämlich gerade, dass es hier im Forum hieß, er, Mark Bell, signiere seine Bücher bei den TMB-Konzerten. Und es gab User, die ihn getroffen zu haben glaubten. Und dennoch wagst du, martinus, es nicht, dich darauf festzulegen, dass er männlich sei. Du formuliertest zuvor auch die Möglichkeit, der Name Mark Bell könne ein Synonym sein. Obwohl ein Dr. davor steht, der für mein Empfinden seriöserweise einen Realnamen nach sich ziehen müsste.

    Ich bin wirklich verwirrt, und so langsam wirkt es auf mich auch etwas halbseiden.

    Ich empfinde den Dr. Historiker/Kulturwissenschaftler mittlerweile als Fragwürdigkeit. Wenn jemand unerkannt/anonym bleiben möchte: Warum gibt er so etwas dann preis? Und stellt sich den Lamb-Fans dann zum Signieren hin?


    Ich wünsche von dir, martinus, darauf keine Antwort. Dir scheinen solche Fragen unangenehm zu sein.

    Und ich sage auch gerne noch einmal, dass die Person, die hinter dem Titel + Namen steht, jedes Recht hat, selbst darüber zu entscheiden, was an die Öffentlichkeit gelangt. Was ich oben geschrieben habe, sind keine Vorwürfe. Es ist Ausdruck von Verwirrung und einem Gefühl der Unsicherheit. Und ein Gefühl von: Wenn die Person anonym bleiben möchte, dann könnte sie das geradliniger und klarer kommunizieren. So wirkt es obskur.

  • Die Diskussion droht nach Absurdistan abzudriften.

    Können wir jetzt bitte zum Buch zurückkehren?

    Falls du dich auf mich beziehst: Die Instanz des Autors hat für meine Begriffe mit einem Buch ganz unmittelbar zu tun. Und dass ich gefühlte Unstimmigkeiten benenne, finde ich persönlich wirklich relevant und akzeptabel. Solange mein Kenntnisstand sich nicht erweitert, bleibt das, was mir Mark Bell an Infos hat zukommen lassen, eine ziemliche Merkwürdigkeit.

    Sollten sich dahinter Zusammenhänge verbergen, die dennoch einen guten Sinn ergeben, wäre es für mich absolut in Ordnung. Ich finde es aber legitim anzumerken, dass bei mir eine ziemliche Verunsicherung entstanden ist.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht mal von mir als jemandem, der zumindest einen gewissen Teil der Buchszene ziemlich gut kennt:


    Es gibt jede Menge AutorInnen, die unter Pseudonym schreiben. Gründe dafür gibt es viele.


    Ein Pseudonym kann auch einen Doktortitel enthalten. Warum nicht - wenn der ganze Name erfunden ist?


    Es gibt auch AutorInnen, die nicht unter Pseudonym schreiben, aber einfach keine Tendenz zur Rampensau haben und gar nicht verstehen, warum sie irgendwas persönliches der Öffentlichkeit preis geben sollten.


    Wenn wir von Mark Bell nichts näheres wissen, kann man vielleicht den Autor nicht weiter irgendwo verorten, aber das mindert die Qualität des Geschriebenen ja nicht wirklich.

  • Ich möchte dir da gar nicht widersprechen. Dr. Mark Bell kann rauslassen, was er/sie/es (auch 3. Pers. Plural wäre möglich) möchte. In jeglicher Form.

    Und ich darf das dann ebenso in jeglicher Form kommentieren. Die Vorstellung z.B., jemand erfände für ein zu veröffentlichendes Sachbuch ein Pseudonym mit Dr.-Titel, ginge bei mir zu einem gewissen Teil als mäßig origineller Gag durch. Zu einem anderen Teil erzeugt sie auch das Gefühl von Befremdung und Obacht, ob es da womöglich Seriositätseinschränkungen gibt.

    Für mich passt in der Strategie der spärlichen Selbstdarstellung des Dr. Mark Bell einiges nicht zusammen.

  • Ich habe eine E-Mail-Adresse und eine handschriftliche Widmung in meinem Exemplar des Buches. Auf welcher Basis sollte ich mich also festlegen? Dickpics haben wir nicht getauscht.

    Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es Usys, die sich ihr Buch von einem Mann haben signieren lassen. Du hältst es für möglich, dass dies nicht Mark Bell selbst war und er sein Lesepublikum auf dreiste Art und Weise getäuscht hat? Andere Möglichkeit: Du glaubst den Berichten der Usys nicht?


    Vor diesem Hintergrund deiner Skepsis bezüglich des Geschlechts und deiner obigen Begründung: Ich kann dann nicht nachvollziehen, dass du die Info, Bell sei Historiker, einfach ungeprüft akzeptierst. Dafür hast du ebenfalls keine Beweise. Und noch nicht mal "Augenzeugenberichte".


    Übrigens hast du in deiner Rezi von Bell als "er" gesprochen. Ich bin mir sicher, dass deine Lesys zu 100% davon ausgehen, dass du damit sein natürliches Geschlecht angibst.

  • Als Außenstehender finde ich den Aufriss um den Autoren von etwas Trivialliteratur auch etwas befremdlich.


    Schreibt doch lieber Hans-Jerg Dorn und bittet ihn, euer frisch gekauftes Tafelwerk zu signieren. 👍

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Das Buch scheint ja auf jeden Fall inhaltlich und sprachlich sehr gelungen zu sein. Ich habe hier von denen, die es lesen/lasen nur Lob vernommen. Der Autor hat seine Zielgruppe also voll erreicht. Glückwunsch!


    Zu den Gründen, warum man so etwas nicht unter seinem echten Namen veröffentlicht, hätte ich eine Vermutung. Die lass ich jetzt aber mal stecken, weil ich den adventlichen Frieden hier nicht weiter stören will.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Verstehe diese Diskussion gerade nicht wirklich.

    Wenn das Buch so gut ist, wie ja auch bestätigt wurde, ist mir doch egal wer

    Dr. Strange ist, es sei denn es ist ein Genesis-Band-Mitglied oder eines aus diesem Forum :lol:


    GENESIS..............................Fan seit 1992 > Auslöser: 'We Can't Dance'
    PHIL COLLINS........................Fan seit 1992 > Auslöser: 'I Can't Dance' :tanzen:

    PHIL COLLINS........................Live 07. Juni 2019 Berlin

    GENESIS - the last domino ?.....Live 22. März 2022 Amsterdam