Das lyrische Ich kann doch aber trotzdem eine fiktive Kunstfigur sein, in die autobiografische Bezüge eingeflechtet werden...
Hey, dichterische Freiheit !
Kann man sicher so machen.
Irritiert mich aber, denn ich habe Frank Goosens Band über die Beatles aus derselben Reihe, und das ist eine ziemlich durchgängig autobiografische Erzählung des Fans Frank Goosen über seine Entdeckung und Begleitung der Musik der Fab Four. Das ist vom ersten bis zum letzten Satz authentisch und deshalb mitreißend.
Ich wollte gerade im Buchladen mal bei Pasztor reinschauen, aber den Band gab es nicht. Charly Hübners Band über Motörhead stand da rum. Auch der scheint aus Hübners Sicht und damit autobiografisch angelegt zu sein.
Wenn Frau Pasztor nun in ihrem Band über Genesis mit diesem Ansatz bricht, so macht das m.E. im Kontext der Reihe keinen Sinn. Es machte nur dann Sinn, wenn sie selbst alles/vieles/einiges von dem von ihr Erzählten gar nicht selbst erlebt hat. Dann stellt sich sofort die Frage: Was davon ist denn nun selbst erlebt und was hinzugedichtet? Und wohlmöglich schließt sich die Frage an: Ist sie (im Falle von zu vielen fiktiven Ausschmückungen) die geeignete Autorin für einen Band über Genesis?
Ein 13-jähriges Mädchen besucht 1974 ein Konzert von Genesis und fährt total auf diese Art von Musik ab? Mein erster Gedanke war: Was für ein Schmarrn! Unglaubwürdig!