07.03.2022 - BERLIN, Deutschland - Mercedes-Benz Arena | GENESIS: The Last Domino? Tour

  • Das war emotional schwer auszuhalten und musikalisch beeindruckend vorgetragen.

    Da Abacab fehlt, vermute ich, du meintest es umgekehrt? ;)

    Wo wir gesessen haben (207) ging der Bass durch Mark und Bein. Der Sound kann nicht überall gleich gut sein, bei uns war er für diese Halle exzellent. Technische Ruckler auf den Screens sind mir gar nicht aufgefallen.

    Ich fand den Sound insgesamt sehr gut, aber tatsächlich konnte man von unseren Plätzen (allerletzte Reihe) beim Bass oft nicht Tonhöhen bzw. Melodien erkennen, nur noch den Wumms. [Update: Ich habe gerade gesehen, dass mein Earl das bereits weiter oben erwähnte.] Bei I Know What I Like, wo die Basslinie beim Refrain eigentlich das beste am ganzen Stück ist, war das schon schade, aber insgesamt mehr als zu verschmerzen. Natürlich sind selbst so riesige Hallen meistens um Längen besser als Stadien, insofern ist der Vergleich unfair, aber der Sound gestern war einfach so viel besser als der im Olympiastadium 2007, dass ich mich da kaum beklagen würde.

    FolkProg bei www.favni.de oder fauns.bandcamp.com und favni.bandcamp.com

    Einmal editiert, zuletzt von March Hare ()

  • Habe jetzt Earls Bericht im Last Domino-Thread gelesen (vielleicht könnte man den hierher kopieren?) und obwohl er vielleicht ein bisschen mehr aus dem Häuschen war/ist als ich, kann dem, was er schreib, nur beipflichten. Dass Arrangements, Sounds und Lichtshow näher an den Studioversionen bzw. an den jeweils zeitgenössischen Touren waren, hat mich sehr positiv überrascht. Insgesamt eine klasse Show mit unerwarteten Höhepunkten und erwartbaren Tiefen (soll heißen: wir wussten, dass Phil stimmlich und motorisch nicht mehr auf der Höhe von 1981 ist), so dass das Positive für mich klar überwog.


    Im Vergleich zu 2007 haben mir Setlist und Arrangement der Medleys damals besser gefallen -- v.a. der Übergang von Fading Lights zu Cinema Show ist von einer Band, die immer wieder betont hat, dass ihre langen Stücke durchkomponiert und nicht willkürlich aneinandergereiht sind und dass die Musik Geschichten erzählen soll, kaum verständlich; abgesehen vom Schockmoment des unerwarteten Übergangs hat das für mich keinen Sinn ergeben. Bei Fading Lights konnte man das insofern noch halbwegs verkraften, als durch das neue Arrangement ohne instrumentalen Mittelteil ein in sich geschlossenes Stück entstanden war (auch wenn es dadurch natürlich einen Teil der Kraft des Originals eingebüßt hat), aber das Instrumental von Cinema Show war musikalisch völlig sinnfrei und erschien nur noch wie ein Häkchen "1973 auch angerissen". Da noch Firth of Fifth und I Know What I Like aus dem gleichen Jahr folgten, hätte man darauf gut verzichten können, lieber hätte ich Fading Lights ganz gehört, das ich für eines des besten langen Stücke nach 1980 halte (wobei... siehe unten). Das In the Cage-Medley 2007 war viel organischer und durchdachter. Spielerisch dagegen fand ich das gestrige Konzert besser, was nicht zuletzt an Nicholas Collins und auch an dem etwas spielfreudigeren Mike Rutherford lag (seine Soli waren zwar denen von 1992 unterlegen, aber um Längen besser als 2007). Tony und Daryl waren eh eine sichere Bank.


    Beim Gesang gab es natürlich die erwartbaren Abstriche, und auch vergessene und vertauschte Textzeilen kamen vor (z.B. bei No Son of Mine und Dancing with the Moonlit Knight, wo Phil sich fast hilfesuchend umsah). Nun muss ich dazu sagen, dass ich das auch bei anderen Bands und Musikern erlebt habe und dass das bei meinen eigenen Livekonzerten praktisch Standard war; für mich hat es jedenfalls dem Ganzen keinen Abbruch getan. Überrascht war ich von den großen Schwankungen in der Gesangsperformance, was darauf hindeutete, dass einige Stücke für Phil in seiner jetzigen Verfassung doch sehr viel schwieriger zu singen sind als andere. Wie bereits Earl schon schrieb, klang seine Stimme bei Turn It On Again und Duchess von der Stimmqualität fast wie auf Duke; einerseits ließ das Heruntertransponieren die Stimme plötzlich wieder höher erklingen, andererseits scheint er das Harsche, Schreiende, das er ab Abacab drauf hatte, nicht mehr so richtig hinzubekommen, so dass seine Stimme wieder an diese spezielle Zwischenphase zwischen dem reinen Chorjungengesang der ersten Alben und dem Shouting der späteren Alben erinnerte. Diesen Stücken hat das echt was gebracht. Der unterstützende Einsatz der Backingsänger kam unaufdringlich herüber, ohne darauf hinzuweisen, was stimmlich für Phil nicht mehr drin war.


    Überraschend gut war auch der Gesang bei Throwing It All Away, Tonight Tonight Tonight und I Can't Dance, dessen Performance von der ganzen Band recht gut war (für Mikes Begriffe war seine Bühnenshow schon fast Pete Townsend-artig ;-)), obwohl ich wie Earl liebend gern darauf verzichtet hätte. Bei Home By The Sea dagegen hatte Phil arge Probleme, auch vom Timing her (das gab es auch noch an ein oder zwei anderen Stellen). Ganz anstrengend fand ich, dass Phil und die Backgroundsänger bei den Refrains von Home By The Sea teilweise komplett nebeneinander lagen, fast wie ein ungewolltes Echo. So schlimm wurde es zum Glück bei keinem anderen Stück mehr und der Instrumentalteil entschädigte immerhin.


    Bei Mama merkte man, dass Phils Stimmumfang inzwischen doch recht eingeschränkt ist, einige Stellen waren so tief, dass er Mühe hatte, sie hinzubekommen, für die hohen brauchte er Hilfe (die aber wiederum so unaufdringlich ausfiel, dass es nicht groß auffiel). Für ein Konzert fand ich das allemal OK, und wie Earl schrieb, hat das Heruntertransponieren die Atmosphäre noch mal sehr viel bedrohlicher gemacht, so dass es am Ende eines der besten Stücke war. Für eine etwaige Liveaufnahme müsste man aber wahrscheinlich sehr feinfühlig abmischen, um die Schwächen ein bisschen zu kaschieren. Bei Fading Lights war es dagegen schon traurig zu hören, wie Phil den Refrain kaum noch singen konnte. Man hatte fast das Gefühl, er ringt nach Atem. Vielleicht hätte man unter solchen Umständen doch besser darauf verzichtet.


    Für mich waren all diese Schwächen verkraftbar; spielerisch war die Band besser und mehr bei der Sache als 2007 und auch der Gesang, von dem man ja wusste, dass er nicht mehr an frühere Zeiten herankommt, hat mich oft positiv überrascht -- bei manchen Stücken gefiel er mir besser als 2007. Wir durften jetzt auch mal Tonys rechte Gesichtshälfte sehen (man dachte ja zwischenzeitlich, die existierte gar nicht mehr) und obwohl Phil meist in nur sich zusammengesunken dasaß, hat er eine verwunderlich gute Show hinbekommen. Die Audience-Participation, die 2007 eher müde durchgelächelt erschien, hatte trotz altbekannten Inhalts etwas Frisches an sich, was vielleicht auch daran lag, dass sie (zumindest so mein Eindruck) etwas verkürzt war und scheller zum Song hinführte. Nachdem ich im Herbst in ein paar Konzertmitschnitte reingeschaut hatte, hatte ich eigentlich vorgehabt, nicht hinzugehen; dank Earl habe ich mich dann doch anders entschieden und hatte ein sehr schönes Konzerterlebnis. Ich bin vielleicht nicht der absolut begeisterungsfähigste Mensch, so dass es mich nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen hat, aber ich war doch alles in allem mehr als zufrieden und froh, meine Lieblingsband noch einmal live erlebt zu haben.

  • Eine Frage an diejenigen, die gestern beim Konzert waren: Gibt es spezielle Shirts für die Städte, wie in den USA, als Merchandise zu kaufen? Und gab es andere Artikel als in GB/ USA ? Vielen Dank :)

  • Eine Frage an diejenigen, die gestern beim Konzert waren: Gibt es spezielle Shirts für die Städte, wie in den USA, als Merchandise zu kaufen? Und gab es andere Artikel als in GB/ USA ? Vielen Dank :)

    Ich glaube nicht. Was ich an Merch gesehen habe, war das, was es auch im Online-Shop gibt (minus die Event-Shirts). Ich hab den grauen Hoodie gekauft an einem der kleineren Stände im Obergeschoss, wo es nicht alles gab, was sie unten im Foyer an den großen Ständen anbieten. Das Tourprogramm kostet 20€ und enthält keine Tourdaten, ist also auch flexibel einsetzbar. Das Shirt mit der so nie gespielten Setlist verkaufen sie auch nach wie vor.


    Mehrwegbecher gibt es in mindestens 3 Ausführungen (2€ Pfand): Einer ist transparent im Last Domino-Look, einer ist weiß mit Last Domino auf der einen und dem Lamb-Cover auf der anderen Seite und dann gibt es noch ein buntes Design mit einer Bühnenbild (?)-Montage.

  • Ich glaube nicht. Was ich an Merch gesehen habe, war das, was es auch im Online-Shop gibt (minus die Event-Shirts). Ich hab den grauen Hoodie gekauft an einem der kleineren Stände im Obergeschoss, wo es nicht alles gab, was sie unten im Foyer an den großen Ständen anbieten. Das Tourprogramm kostet 20€ und enthält keine Tourdaten, ist also auch flexibel einsetzbar. Das Shirt mit der so nie gespielten Setlist verkaufen sie auch nach wie vor.


    Mehrwegbecher gibt es in mindestens 3 Ausführungen (2€ Pfand): Einer ist transparent im Last Domino-Look, einer ist weiß mit Last Domino auf der einen und dem Lamb-Cover auf der anderen Seite und dann gibt es noch ein buntes Design mit einer Bühnenbild (?)-Montage.

    Ok, dann schaue ich mal am Samstag in Köln, was ich mir hole. ;) Dank' dir.:thumbup:

  • Wer nur einmal Genesis Live gesehen und gehört hat, der weiß dass die YouTube Schnipsel oder Mitschnitte nur Schrott sind. Ich darf Sie am Donnerstag Gott sei Dank live erleben und die dritte Show in London und damit wohl auch die letzte Show und ich denke es wird grenzgenial mehr muss ich gar nicht haben. Ich habe Genesis dann bei der letzten Show 33 mal gesehen und live gehört und die Unterschiede sind natürlich da aber man wird älter auch ihr vergesst das nicht und die Performance die er immer noch abgibt unser Phil..... Respekt