BRIAN MAY - Back To The Light (Deluxe Edition, 6.8.2021)

Driven By You hört sich für mich sehr nach Queen an selbst ohne Freddy.

Der Song strahlt sehr viel Lebensenergie und Lebensfreude aus. Da hatte sich Brian von seinen Depressionen gut erholt. Klingt nach einem Neu-Anfang, wie der Phönix aus der Asche. Ich habe mich bisher zu wenig mit Brain May befasst, dabei wollte ich mir schon damals eigentlich die Mini-LP "Star Fleet Project" (Sternenflotten-Projekt) holen, als sie 1983 von Mal Sondock vorgestellt wurde. Der Mann ist hochintelligent und sehr engagiert. Er studierte Astrophysik und promovierte zu den "Radialgeschwindigkeiten im interplanetaren Staub". Das Lied "39" hat auch damit zu tun. Später engagierte er sich sehr im Tierschutz (gründete eine Organisation) und in der Politik.

Ich dachte erst, der einzige Grund für die Depression sei der Krankheitsverlauf und Verlust von Freddie gewesen. Sicher kam das auch noch zusätzlich dazu. Aber erst waren es wohl familiäre Probleme - das gefühlte und erlebte Scheitern als Ehemann und Vater, sowie der Tod seines Vaters. Und dann kam zu allem Überfluss auch noch der Tod von Freddie dazu. Ich lese gerade in Wiki: Nach dem Tod von Freddie Mercury am 24. November 1991 habe er einen Suizid in Betracht gezogen. Er wies sich selbst in eine Klinik in Arizona ein und meinte dazu: "Ich betrachtete mich als vollkommen krank. Ich war verletzt und zerbrochen. Ich verfiel in eine ernsthafte Depression. Ich war von Gefühlen des Verlustes überwältigt." "Back to the Light" war die Entscheidung für das Leben. Man hört es. Schade, dass Brian May nicht der neue offizielle Queen-Sänger wurde. Seine Stimme gefällt mir besser als die von Adam Lambert, weil sie viel mehr nach Queen klingt.

Ich finde, wenn Back to the Light ein offizielles Queen Album gewesen wäre, wäre es das beste Album nach A night at the Opera. So gutes Material aus dem Queen Umfeld habe ich seit Ende der 1970'er Jahre nicht mehr erlebt. Ich hätte mir wirklich gewünscht, wenn noch Roger Taylor auf dem Album gewesen wäre .... Teilweise spielt da ja sogar John Deacon Baß. Mir gefällt es viel besser als A kind of magic, Miracle, Innuendo und Made in Heaven. Es hat so eine Wucht und die Gefühle transportiert das Album so hervorragend.

Zitat von Christian

Innuendo? Das ist das beste Queen album. Ein unfassbares Spätwerk...

Toller Opener, toller Closer - und dazwischen sehr viel Mittelmaß.

Zitat von Christian

Innuendo? Das ist das beste Queen album. Ein unfassbares Spätwerk…

back to the light hatte leider etliche Längen.
driven by you entstand ja vor Freddies Tod, als ob er da seine Depressionen im Griff hatte ist jetzt arg spekulativ

Dass er bei den Aufnahmen von "driven by you" bereits seine Depressionen im Griff hatte, glaube ich auch nicht, zumindest nicht endgültig bzw. für immer. Aber dem Stück ist schon eine positive Energie (oder ein positiver Wille?) anzumerken, und der Titel des Albums, das ja insgesamt erst 9 Monate nach dem Tod von Freddie erschien, klingt für mich nach einer bewussten Entscheidung für das Leben statt für Selbstmord oder Fatalismus. Das heißt nicht, daß er danach für immer restlos frei von Depressionen ist.

Mir gefällt das Album, aber noch mehr gefällt mir das Starfleet Project, das ich schändlicherweise tatsächlich heute erst zum ersten Mal gehört habe. Sagenhaft, aber leider viel zu kurz. Die Gitarrensoli, vor allem im Mittelteil des Titelsongs (Starfleet), erreichen eine selten gehörte Dichte und Intensität.

Meine Lieblingsalben von Queen sind A Night at the Opera, Jazz und Innuendo.

Zitat von mutzelkönig

Toller Opener, toller Closer - und dazwischen sehr viel Mittelmaß.

Wie bitte? I'm Going Slightly Mad, I Can't Live With You, Don't Try So Hard, These Are The Days etc.

Solche Sachen als Mittelmaß zu bezeichnen, ist schon sehr gewagt. Selten gab es ein bewegenderes Schlusswerk als Innuendo.

Zitat von Father Tiresias

Wie bitte? I'm Going Slightly Mad, I Can't Live With You, Don't Try So Hard, These Are The Days etc.

Solche Sachen als Mittelmaß zu bezeichnen, ist schon sehr gewagt. Selten gab es ein bewegendes Schlusswerk als Innuendo.

Nicht weniger gewagt ist es, dieses Album als bestes Queen Album zu bezeichnen.

Bewegend ist das Ganze sicherlich, wenn man die Begleitumstände berücksichtigt.