BRUCE SPRINGSTEEN: "Letter To You" (VÖ: 23.10.2020)

  • ich habe unterschiedliche Kritiken gelesen. Ich habe das album jetzt selbst anderthalb Mal gehört und finde Western Stars besser. Aber natürlich ist es noch ein wenig zu früh für eine endgültige Bewertung.

    ... wipe out the noise ...

  • OFF TOPIC


    Oh Little Steven, was ist aus Dir geworden:

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    Wenn ich mir das Video zu Letter To you anschaue....

    Leave a big hole in the wall

    Just where you are looking in

  • Das ist doch alles äußerlich. Wart's ab, bis Du so alt bist. :/

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

    • Offizieller Beitrag

    ich habe unterschiedliche Kritiken gelesen. Ich habe das album jetzt selbst anderthalb Mal gehört und finde Western Stars besser. Aber natürlich ist es noch ein wenig zu früh für eine endgültige Bewertung.

    bei mir genau anders herum: Western Stars hat mich überwiegend kalt gelassen, aber Letter To You hat mich sofort gepackt

  • bei mir genau anders herum: Western Stars hat mich überwiegend kalt gelassen, aber Letter To You hat mich sofort gepackt

    Was mich stört: Springsteen klingt halt genau wie man es erwartet. Es ist nicht so, dass ich das schlecht finde, aber er schafft es nicht , anders als Dylan, zu überraschen. Drei der „neuen Songs“ sind ja wohl schon 1972 entstanden, aber nie abgeschlossen worden. Und das sind wohl tatsächlich die drei besten (ich habe erst nach dem ersten Durchgang nachgeschlagen, um welche es sich handelt). „Letter to you“ ist sicher besser als die letzten beiden Werke mit der E Street Band, wird aber ganz sicher nicht in meiner persönlichen Top 10 des Jahres erscheinen. Ich schätze Springsteen sehr, erwarte aber keine Geniestreiche mehr.

    ... wipe out the noise ...

    • Offizieller Beitrag

    Was mich stört: Springsteen klingt halt genau wie man es erwartet. Es ist nicht so, dass ich das schlecht finde, aber er schafft es nicht , anders als Dylan, zu überraschen. Drei der „neuen Songs“ sind ja wohl schon 1972 entstanden, aber nie abgeschlossen worden. Und das sind wohl tatsächlich die drei besten (ich habe erst nach dem ersten Durchgang nachgeschlagen, um welche es sich handelt). „Letter to you“ ist sicher besser als die letzten beiden Werke mit der E Street Band, wird aber ganz sicher nicht in meiner persönlichen Top 10 des Jahres erscheinen. Ich schätze Springsteen sehr, erwarte aber keine Geniestreiche mehr.

    lustig, den Vergleich mit Dylan empfinde ich wieder genau anders herum.


    mich bin aber weder ein ganz großer Springsteen fan, noch mag ich Dylan besonders. Aber Letter To You kann man gut durchhören - das gelingt mir nur bei wenigen Alben von Bruce. Daher gefällt es mir sehr gut

  • Ich mache jetzt mal das, was man wohl eher nicht tun sollte und schreibe direkt mal meinen ersten Eindruck, obwohl ich das Album erst einmal am Stück gehört habe. Letztlich muss ich sagen, dass ich mich eher der Meinung von SwissGabriel anschließen muss. Bin nun drei Jahrzehnte Boss-Fan, aber die neue Scheibe hat mich im Grunde nahezu komplett kalt gelassen. Nur die drei sehr alten Lieder, die mir als Sammler schon seit Ewigkeiten in ihrer ursprünglichen Form bekannt sind, mag ich wirklich gern. Wobei ich die Wucht von Janey Needs A Shooter in seiner 77er-Outtake-Variante lieber mag. Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass nun eine Version in Top-Soundqualität vorhanden ist, die man auch mal Freunden empfehlen kann, ohne dass sie aufgrund des matschigen Bootlegsounds angeekelt die Nase rümpfen. Und auch in der neuen Aufnahme überzeugt Janey Needs A Shooter mich zum Glück immer noch.

    Songs For Orphans und explizit If I Was A Priest gefallen mir hundertmal besser als damals, als Springsteen sie Anfang der 70er "mal eben schnell" aufgenommen hat. Da passt auch die pralle E Street-Instrumentierung und der gereifte Gesang des Meisters.

    Ansonsten... Vieles klingt irgendwie austauschbar. Ich weiß, dass das einige in der Vergangenheit schon oft über Springsteen gesagt haben. Und ich war immer der Erste, der ihn versucht hat zu verteidigen (warum auch immer... it´s only rock´n roll...). Aber diesmal muss ich selbst sagen, dass ich es so empfinde. Trotzdem freue ich mich natürlich, wenn es andere wie Christian genau gegenteilig sehen. Und vielleicht macht es bei mir nach dem ein oder anderen Song ja auch noch "klick". Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn nicht: Wenn ein gestandener, mittlerweile 71jähriger Mann mit einer solchen Karriere im Rücken nochmal etwas auf den Markt wirft, dann sehe ich das sowieso einfach nur als "Bonus" an. Wenn was gefällt: Wunderbar. Wenn nicht: Er muss niemandem mehr etwas beweisen, geliefert hat er schon seit Jahrzehnten. Wenn ich da so an die Genesis-Riege denke, die ja im Großen und Ganzen schon seit Ewigkeiten mehr oder weniger in Rente gegangen ist... ;)

  • Mittlerweile zweimal Letter to you gehört und anschließend noch Western Stars gehört.Western Stars klingt eher etwas nach Country Musik und gefällt mir vor allem auch klanglich nach wie vor sehr gut.

    Aber Letter to you ist wirklich gelungen.Es ist etwas rockiger als Western Stars doch können viele Songs wirklich überzeugen und müssen sich auch vor besseren Springsteen Songs nicht verstecken.Vor allen dingen Ghosts und der Titelsong aber auch viele andere lassen den Schluss zu das es ein Top Album geworden ist.Wenn auch klanglich Western Stars etwas besser abgemischt scheint.Bei Letter to you ist mir die Stimme etwas zu viel im Hintergrund während sie bei Western Stars klarer und deutlicher rüberkommt.


    Gebe dem Album 7,5 von 10 Punkten.

  • Ich bin wirklich ein großer Fan von Bruce und natürlich wächst das Album beim Hören. Aber es passt, was der Guardian geschrieben hat, nämlich das „Letter to you“ das „most Springsteen-esque album“ seiner Karriere ist. Klingt exakt so, wie man es von ihm erwartet. Ganz typisch finde ich das beim Titelsong und bei „Burnin‘ Train“. Das ist alles nicht schlecht und ganz sicher besser als die drei Alben davor mit der E Street Band, die ich praktisch nie höre, aber alles klingt exakt so, wie man es erwartet. Man hat das Gefühl, jeden dieser Titel schon mal gehört zu haben, auch das hat Gitarrensolo von „Buenin‘ Train“ könnte von fast jedem Album seit 1975 stammen. Ganz persönlich gehört es Album nicht zu meinen Jahresfavoriten.

    ... wipe out the noise ...

  • Die letzten drei Alben mit der E Street Band? High Hopes hab ich als Sammelsurium aus alten Songs (die darauf meist schwächer waren als zuvor live) und durchschnittlichen damals neuen angesehen. Von Working on a dream war ich damals echt enttäuscht, zumal ich Magic ein Jahr vorher total gut fand. Auf Working on a dream hat er erstmals angefangen, auf dem ein oder anderen Song so eine Art Schlagerflair aufkommen zu lassen. Dies stört mich auch auf Letter to you. Ich mag eigentlich immer, wenn er in den Falsett wechselt, aber auf dem aktuellen Werk klingt es meist auf einmal sehr... naja... flach. Im besten Fall nach Roy Orbinson, was ja wahrscheinlich auch genau so gedacht war, da dieser ja einer der großen Helden vom Boss war. Aber mein Fall ist es halt überhaupt nicht.

    Um das dritte der von Dir erwähnten letzten E Street-Alben zu nennen: Wrecking Ball hatte meines Erachtens einige wirklich starke Songs, hatte verschiedene Stile zu bieten und war damit durchaus "experimentell", ohne radikal zu sein. Will sagen: Ich mochte es.

    Jetzt zu Letter To You: Ich sehe es nach wie vor genau wie Du, SwissGabriel, klingt für mich als altem Springsteen-"Follower" durchgehend nach "alles schon mal (aber besser) gehört".

    Den Stil von One Minute You're Here mag ich, klingt nach einem guten Devils And Dust-Outtake. Aber da höre ich dann halt doch lieber die darauf enthaltenen The Hitter oder Matamoros Banks. Der Titelsong selbst ist okay, aber klingt immer wieder extrem nach anderen Boss-Songs. Beim Refrain muss ich immer wieder an Loose Ends denken.

    Abgesehen davon irritiert mich sehr, dass er sich nach dem ordentlichen Last Man Standing schon direkt mit dem darauffolgenden Lied The Power of Prayer melodietechnisch wiederholt. Nur, dass ich mit diesem wirklich gar nichts anfangen kann. House of a thousand guitars hat eine schöne Melodie und Atmosphäre, aber mit Text und ständiger Wiederholung tue ich mich noch schwer. Vielleicht gibt sich das aber noch.

    Was mich bei fast allen Songs stört ist die Tatsache, dass sie fast wie bei Calling all Stations extrem nervig schnell ausgefadet werden. Ron Aniello hat sowas in der Vergangenheit leider schon öfter produziert...

    Aber auch, wenn ich weiterhin nicht viel Positives zum Album zu sagen habe, bleib ich dabei, dass ich mich freue, dass er und die Band sich ein weiteres Mal getroffen haben und in Nostalgie geschwelgt sind, was ich vollends verstehe und ihnen von Herzen gönne. Dass es offenbar dem überwiegenden Teil der Käufer und Fans zu gefallen scheint, finde ich ebenso schön und sei auch diesen herzlich gegönnt. Man sieht, ebenso wie Springsteen werden auch Fans wie ich altersmilde und sentimental. 😏