RAY WILSON: "The Weight Of Man" kommt 2021 / Crowdfunding Kampagne

  • Also der Kommentar von Borrelio ist ja wirklich kompletter Schwachsinn. Musik ist ein Studium und ein anerkannter Beruf. Ich verweise mal auf die Bundeszentrale für Arbeit:


    https://www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba013306.pdf


    Übrigens werden auch Filme und Computerspiele über Crowdfunding finanziert. Sogar der schweizer Pilot Bertrand Piccard flog mit Crowdfunding mit einem Solarflugzeug um die Welt und der Spielemacher Ron Gilbert verwirklichte sein Adventure Game Thimbleweed Park über Crowdfunding.

    And the Lamb lies down ... on broooooooaaaaadddddwayyyy ......

  • Gibt es dann etwa gar keinen Unterschied zwischen Crowdfunding und „normaler“ Vorbestellung???

    Für den Käufer macht es vermutlich keinen so großen Unterschied. Für den Künstler ist es einfach nur eine von verschiedenen Möglichkeiten ein Album zu finanzieren. Mit Betteln hat das nun wirklich nichts zu tun. Hier geht es eher um die folgenden Fragen:


    • Finanzstarker Kooperationspartner oder Vielzahl von Geldgebern
    • Geringe Marge bei geringem Risiko vs. hohe Marge bei hohem unternehmerischen Risiko
    • Finanzielle Abhängigkeit und Fremdbestimmung vs. Unabhängigkeit

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

  • Ist denn nicht die viel wichtigere Frage, ob es ein 'starkes' Album von Ray wird, als auf welchen Weg es finanziert wird. Ausserdem würde es mich dabei freuen, wenn er ein bisschen auch was neues wagt.


    Früher waren kleinere Künstler oft nicht sehr unabhängig und die Plattenfirma, etc. hat viel zu sagen gehabt, was aufs Album draufkommt und was nicht. So einen Druck haben ja auch ein bisschen andere Soloprojekte aus dem Genesis-Kosmos, z. B Anthony Phillips teilweise zu spüren bekommen, wenn ich mich richtig erinnere und ihre künstlerische Freiheit wurde so teilweise in Punkto Veröffentlichungen etwas eingeschränkt.

    Auch namhafte 'grosse' Künstler wie Prince, Tori Amos fühlten sich durch Verträge mit Plattenfirmen zeitweise sogar wie 'geknebelt'


    Demgegenüber finde ich Crowdfunding auch deshalb eine gute Sache, weil.es dem Künstler letztlich da seine Freiheit lässt.

    If we always keep on moving we know we get there in the end

  • Demgegenüber finde ich Crowdfunding auch deshalb eine gute Sache, weil.es dem Künstler letztlich da seine Freiheit lässt.

    Waaaaaaaaas? :huh: Da habe ich wohl wieder das Kleingedruckte nicht gelesen. Ich dachte, ich hätte nun ein Mitspracherecht für meine 20 €...

    Match of the Day

    is the only way

    to spend your Saturday.

  • Naja, ich denke man kann sich darauf einigen, dass Crowdfunding die nicht unbedingt herkömmliche Zahlungsweise ist und dass das Risiko des Künstlers auf den Käufer (Zahler) übergeht. Ohne dies schlecht zu reden bleibt tendenziell (bei mir) der Hauch der Vermutung dass der Künstler nicht so ganz flüssig ist. Viel Erfolg Ray mit dem neuen Album. Ich freu mich...

  • Wenn einem kein seriöser Geldgeber mehr ein Projekt finanziert, dann wählt man eben den leichten Weg: Betteln 2.0 im Web. Eigenes Risiko wird so minimiert. Und alle Gewinne werden privatisiert. Verluste würden im Zweifel einfach sozialisiert. So machen das Leute, die nicht einmal selbst an die eigene Idee glauben. Wenn ich ein Projekt umsetzten möchte, ist das ein Unternehmen. Als Unternehmer muss man sich auch Gedanken um die Finanzierung machen. Aber das ist vielen zuviel Arbeit. Für mich gehört Betteln 2.0 alias Crowdfunding in die Rubrik Unfug.


    Dazu passt der Spruch des Tages:

    Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.


  • Wenn einem kein seriöser Geldgeber mehr ein Projekt finanziert, dann wählt man eben den leichten Weg: Betteln 2.0 im Web. Eigenes Risiko wird so minimiert. Und alle Gewinne werden privatisiert. Verluste würden im Zweifel einfach sozialisiert. So machen das Leute, die nicht einmal selbst an die eigene Idee glauben. Wenn ich ein Projekt umsetzten möchte, ist das ein Unternehmen. Als Unternehmer muss man sich auch Gedanken um die Finanzierung machen. Aber das ist vielen zuviel Arbeit. Für mich gehört Betteln 2.0 alias Crowdfunding in die Rubrik Unfug.


    Dazu passt der Spruch des Tages:

    Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.

    Bist du Lehrer? Oder weißt du nur als Liebhaber alles besser? ;)


    Wenn dem nur so wäre. Leider ist dein Beitrag (wieder einmal) nicht fundiert, sondern nur schrill:


    Crowdfunding - oder "Betteln 2.0", wie du es in deiner (m.E. unangebrachten) Arroganz nennst - ist kein Unfug, sondern vielmehr ein kluges Mittel, um sich nicht in die Abhängigkeit von Plattenfirmen und -managern zu begeben. Denn diese "seriösen Geldgeber" haben schon viele Entscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als grundfalsch erwiesen hatten; insofern sei nur die Absage an die frühen Beatles angeführt. Außerdem entspricht so ein Vorgehen auch marktwirtschaftlichen Regeln: Wenn niemand diese Alben hören wollte, würden die Künstler kein Geld erhalten, sondern müssten sich etwas anderes einfallen lassen. So jedoch können sie die Musik machen, die (offenbar genügend) Leute hören wollen, und sie vermeiden, dass Dritte daran verdienen, ohne etwas Nennenswertes dafür geleistet zu haben.


    Abgesehen davon erkennst du noch nicht einmal, dass Ray und die anderen, die Crowdfunding betreiben, nicht um einen Fisch bitten, sondern um ein Netz. Denn dieses Album wird mit ziemlicher Sicherheit nicht nur von denjenigen gekauft, die es zuvor finanziert haben. Und bringt dann weitere Leute in die Konzerte.

  • Machen etliche Künstler, auch richtig große, wie zb Genesis aktuell, nicht im Grunde auch Crowdfunding, indem sie Karten für ihre Konzerte schon ca 1 Jahr im voraus anbieten?

    Man kauft zt auch die Katze im Sack, man kennt das Programm nicht, man weiß nicht was sie drauf haben...

    (Nicht nur bei Genesis)


    Kaufen alle eine Karte sind alle happy.

    Kauft niemand oder nur wenige eine Karte, bleibt der Verlust gering. Alle sind versichert.

  • Also der Kommentar von Borrelio ist ja wirklich kompletter Schwachsinn. Musik ist ein Studium und ein anerkannter Beruf. Ich verweise mal auf die Bundeszentrale für Arbeit:


    https://www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba013306.pdf

    Das ist mir und den meisten Musikinteressierten natürlich bekannt, von daher dein Hinweis vollkommen überflüssig.


    Dennoch dazu drei Anmerkungen:


    1. Nicht jeder Unterhaltungskünstler besitzt tatsächlich eine musikalische Ausbildung im Sinne eines Berufs- oder Studienabschlusses.


    2. Nicht jeder Musiker mit staatlichem Abschluss findet eine Anstellung, von der er (allein) seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Und es gelingt auch nicht allen, sich auf dem Gebiet der Musik erfolgreich selbstständig zu machen.


    3. Es existieren auch andere Berufe (mit oder ohne Studium), bei denen das Risiko besteht, seinen Lebensunterhalt davon im Rahmen einer Selbstständigkeit nicht auf Dauer bestreiten zu können.

    Beispielhaft fällt mir dazu der Rechtsanwalt ein, der nicht genügend Mandanten findet und nebenher ein völlig branchenfremdes Arbeitsverhältnis aufnimmt oder ein Schriftsteller, dessen Werke nicht mehr genügend Menschen lesen wollen.

  • Drei Anmerkungen, denen ich nicht widersprechen kann und möchte. Aber auf die näher eingegangen werden muss:

    Wer wiederholt Unterstützung durch Crowdfunding benötigt, um ein Album überhaupt herausbringen zu können, sollte sich m. E. eine weitere oder andere Berufstätigkeit suchen. Musizieren kann auch ein schönes Hobby sein.

    Ray und andere Musiker, die Crowdfunding betreiben, werden für deinen Tipp mit Sicherheit dankbar sein. :P


    Da keiner von uns beiden (bei mir weiß ich es und bei dir vermute ich das) wirklich Bescheid weiß, wie teuer einerseits die Produktion eines Albums ist und welche positiven finanziellen Auswirkungen die Veröffentlichung andererseits haben kann (Verkäufe, Tantiemen, Konzerte usw.), möchte ich auf ein anderes (von dir genanntes) Terrain eingehen, das ich aus eigener Anschauung kenne:


    Was soll ein Rechtsanwalt tun, der nicht genügend Mandanten findet? Einer deiner Vorschläge ist die Suche nach einer weiteren Berufstätigkeit. Das tun viele Anwälte, die z.B. Taxi fahren, um ihren Lebensunterhalt sicherzustellen. So weit, so gut. Das macht der Kollege allerdings bestimmt nicht, weil ihm das Freude macht, sondern aus purer Not. Denn weder ist die Bezahlung der Taxifahrer sonderlich gut noch lösen die Arbeitszeiten Freude aus. Von den Risiken, denen sich ein Taxifahrer täglich aussetzt, mal ganz abgesehen.


    Das Ergreifen eines ganz anderen Berufs erscheint mir keine sinnvolle Alternative zu sein, denn eine ungelernte Beschäftigung ist alles andere als zukunftssicher. Würdest du einem Anwalt allen Ernstes empfehlen, noch eine Ausbildung zu machen oder gar noch ein weiteres Studium zu absolvieren?


    Wenn der Kollege stattdessen die Möglichkeit hätte, durch eine eher "ungewöhnliche" Art der Finanzierung seinen erlernten Beruf wenigstens im weitesten Sinne auszuüben, würde er dies mit Sicherheit vorziehen. Zum Beispiel durch das Schreiben von Zeitschriftenbeiträgen. Doch das kann nicht jeder (dazu gehört mehr als nur Fachkenntnis); außerdem gibt es dafür nur einen begrenzten Markt.


    Wie die Musiker tut er das in der Hoffnung, dass irgendwann doch der "Durchbruch" kommt, so dass er darauf nicht mehr angewiesen ist. Doch wirklich rechnen kann er damit (leider) nicht, was (wie beim Musiker) nicht an Unvermögen liegen muss.


    Etwas Vergleichbares tun die Musiker, wenn sie sich über Crowdfunding finanzieren. Das ist kein Betteln, denn es gibt eine genau definierte Gegenleistung. Abgesehen davon erscheint es mir sinnvoller, wenn Ray ein Album produziert, anstatt dass er Taxi fährt oder Teller wäscht, nur um deinem Rat zu folgen. Ich gehe davon aus, dass er genügend Interessenten findet. Andernfalls wird das Projekt scheitern und kann sich dann immer noch vertrauensvoll an dich wenden. ;)