GENESIS - The Last Domino? Tour 2021: *** SPOILERS ***

  • "Ich gehe zum Konzert, weil ich weiß was mich erwartet und ich einfach nochmal die Emotionen mitnehmen möchte."

    Was für Emotionen denn dann, die von der Lightshow, Sound und Instrumentalparts, und dann kommt Phil? Was sollen denn das für Emotionen sein?

    Aber natürlich muss jeder selber wissen, ob er hingeht oder nicht.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Und in Come Rain Or Shine wurde sehr plakativ gezeigt, wie Phil bei den Proben In Too Deep ziemlich krass verkackt. So what?


    ... ganz zu schweigen vom Duke Travels desaster... alle hören bedröppelt das Spielen auf, weil Phil mit der Bassdrum nicht mehr hinterherkommt. Und so flogen die Sticks in die Ecke.


    trotzdem haben sie's dann performed, und gar nicht mal so schlecht! :)

  • Wenn es einen einfachen Weg ohne Schikanen nach UK gäbe, hätte ich mir alles angesehen, was geboten wird. Aktuell hält mich nur das government von England und Co. davon ab, tun zu können, was ich im März 2020 geplant hatte.

    Phil's Zustand ist zwar schlimm und traurig, aber das hätte mich nun nicht abgehalten, mir die Shows anzusehen.

    Es ist also auch Spekulation, ob man nun via Dokumentation kurz vor der Tour sehr sehr tief stapeln will und die Erwartungen damit stark senken möchte. Oder vielleicht müssen wie bereits erwähnt, die Tickets noch kurzfristig verkauft werden.

    Natürlich werden die Hallen nicht ausverkauft sein, denn das waren sie bisher entgegen der offiziellen Aussagen nie. Ich hätte im Nachhinein also sehr viel entspannter beim Kauf 2020 vorgehen können, da selbst Topplätze bis heute jederzeit verfügbar sind. Dieses unmittelbare Sold-Out-Geschwurbel des Genesis Managements kurz nach VVK-Start sollte die Shows bedeutender darstellen als sie sind. Auch wenn ein Ausverkauf keine Bedeutung hat.

    Spoiler: Ich könnte im Strahl kotzen!

    Dies aber nur, weil man die Tour jetzt durchzieht und die Hallen noch leerer sein werden als nötig, denn sehr viele Stornierungen werden weiter bei Ticketmaster eingehen. Pessimisten (oder Realisten) würden jetzt sagen, es sei die letzte Gelegenheit: Jetzt oder nie. 2022 wäre zu spät. Sonst hätte man es ja nochmals verschoben.

    Die lächerlichen Mainstream-Medien melden in Deutschland jetzt als Top News: Phil kann nur noch im Sitzen singen!

    Dies bestätigt nur meine Meinung über diesen Propaganda Haufen.

    Ganz ehrlich: Man muss sich seine eigene Meinung bilden!

    Wie bereits hier erwähnt wurde, darf sich niemand anmaßen, etwas zu bewerten, was er nicht gesehen, gehört und erlebt hat. Ich habe damals alle Köln Konzerte der NDY Tour gesehen und hätte mir nach den sehr emotionalen Erlebnissen nie verziehen, das verpasst zu haben. Naja. Aber hätte ich es nicht selbst erlebt, hätte ich es auch nicht glauben können wie gut es war.

    Hätte hätte Fahrradkette. Das Problem ist für mich aktuell jedenfalls nicht Phil.

  • ... ich versteh die Punkte, nur einen nicht:
    sooo kompliziert ist die Einreise von D nach UK doch derzeit auch wieder nicht. Wenn D auf der green list bleibt, kommt man völlig unabhängig vom Impfstatus oder irgendeinem Cov-Pass mit einem englischsprachigen Test rein. Den kriegt man z.B. auch an den deutschen Flughäfen (dort nur gegen - recht erschwingliches - Geld, aber es mag auch kostenfreie Anbieter geben). Den Test kann man zumindest in Birmingham auch gleich für die Halle nutzen, wenn man nicht zu viele Tage Zwischenaufenthalt plant.
    Für die Day2 test Kits gibt es gleich auf der uk-gov Seite 20Pfund-Anbieter zur Auswahl.


    Teurer wird's klarerweise, no doubt. Aber wirklich kompliziert finde ich es nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Übrigens berichten die Fans, die bei Hackett in Leicester waren, von einer vollen Halle. Da scheinen also nur sehr wenige weggeblieben zu sein. Bei Genesis dürften das auch mehrheitlich non UK residents sein, die nicht kommen

  • Übrigens berichten die Fans, die bei Hackett in Leicester waren, von einer vollen Halle. Da scheinen also nur sehr wenige weggeblieben zu sein. Bei Genesis dürften das auch mehrheitlich non UK residents sein, die nicht kommen

    Ja, das denke ich auch. Es gab gestern noch viele Resale Tickets für die Konzerte in der O2 Arena.

  • So, nun habe ich die Doku auch endlich in Augenschein genommen. Es ist doch einfach so ein "Hach-Gefühl", die alten Recken wieder zusammen auf einer Bühne zu sehen. Da hätte ich echt nicht mehr drauf gewettet.


    Was ich auf jeden Fall sehr interessant finde: Die ganzen alten Gassenhauer in anderen Tonarten und teilweise anderen Arrangements/Sounds zu hören. Viele Songs sind (für mich) einfach totgedudelt und ich fand es sehr erfrischend, auch mit dem lebendigen Drumming von Nic. Das setzt doch einen etwas anderen Akzent.


    Die Bühne und die Lightshow sind UMWERFEND. Beste Bühne seit der "Mama"-Tour, finde ich. Ganz großes Kino, was man da so sehen konnte. Gerade die klassische Varilight-Arbeit wurde 2007 etwas vernachlässigt, man muss nicht alles mit Videos dichtballern.


    Bei "That's All" musste ich auch mal schlucken. Aber genau, da steht "Rehearsals Day 1", es ist der Beginn einer Reise. Sicher hat sich die Stimme von Phil verändert, aber auch das gibt eine interessante Variation. Live-Versionen, die exakt wie die Studioaufnahmen klingen, hatten wir nun ja echt genug. ;)


    Ich bin gespannt! Und hoffe, es gibt eine DVD/Bluray (oder doch VHS?) davon. Live sehen wird für mich leider kaum möglich sein.

    • Offizieller Beitrag

    Die Bühne und die Lightshow sind UMWERFEND. Beste Bühne seit der "Mama"-Tour, finde ich. Ganz großes Kino, was man da so sehen konnte. Gerade die klassische Varilight-Arbeit wurde 2007 etwas vernachlässigt, man muss nicht alles mit Videos dichtballern.

    Volle Zustimmung, gerade 2007 wirkten Großteile der Lichtshow (insbesondere beim Cage-Medley mit den "Lichtschlangen-Lichtern") wie Beleuchter-Dutzendware mit einem aktiven Standard-Beleuchtungsalgorithmus. Eben 0815 Lichtorgel. Zudem war vieles unpassend zu hell ausgeleuchtet (bestes Beispiel: Los Endos).

    Dagegen ist die aktuelle Bühne wieder ein "back to form" der Mama- bzw. Invisible Touch Ära.


    Was ich auf jeden Fall sehr interessant finde: Die ganzen alten Gassenhauer in anderen Tonarten und teilweise anderen Arrangements/Sounds zu hören. Viele Songs sind (für mich) einfach totgedudelt und ich fand es sehr erfrischend, auch mit dem lebendigen Drumming von Nic. Das setzt doch einen etwas anderen Akzent.

    Da bin ich geteilter Meinung. Zuerst das Positive: Nic's Drumming! Das was man bisher zu hören bekommt ist ein klarer Fortschritt gegenüber dem, was Phil als auch (!) Chester 2007 noch zu leisten im Stande waren. Mehr Power, mehr Energie, frischer, unverkrampfter. Das wird funktionieren, ohne Frage.

    Was dagegen - für mich - nicht funktioniert, ist das erneute Transponieren der Songs. Gerade Mama ist derart nach unten transponiert, dass es zu einem düsteren Soundbrei verkommt, der nicht mehr die Atmosphäre des Originals verbreiten kann. Bei Domino scheint die Transponierung bei der Gitarre sogar einige Riffs negativ dahingehend zu beeinträchtigen, dass diese nicht mehr originalgetreu korrekt gespielt werden können (die "Now you never did see such a terrible thing" Sektion).

    Ebenso kann ich nicht ganz die Meinungen nachvollziehen, die Mike attestieren, er sei wieder spielfreudig wie lange nicht mehr. Sein Mama-Solo ist für meine Ohren deutlich schwächer und einfallsloser als noch 2007 (und da war es im Vergleich zu früher schon naja... ...unorigineller).


    Über Phil will ich hier kaum Worte verlieren, wie man dazu steht ist eben höchst individuell und er gibt im Rahmen seiner mittlerweile stark limitierten Möglichkeiten sicherlich sein professionell bestes.

    Für mich gilt da das gleiche wie schon zu seiner NDY-Solotour: Ich empfinde Mitleid und Traurigkeit, ihn so sehen zu müssen. Und ich möchte nicht Geld ausgeben um auf einem Konzert diese Emotionen zu empfinden bzw. jemanden für mein Geld - gefühlt - beim Leiden zuzusehen. Das bereitet mir persönlich keinen Spaß. Ergo gehe ich nicht hin. Aber absolut OK, wenn andere dies anders empfinden und hier einen schönen Abend haben, es ist ihnen aus vollem Herzen gegönnt.

    Was für mich allerdings - ebenfalls persönliche Empfindung - gar nicht geht, ist seine aktuelle stimmliche Verfassung. Mama sowie Domino sind für mein Musiker-Gehör in der aktuell aufgenommenen Fassung schwer ertragbar. Schiefe Töne / mangelhafte Intonation, schlechtes Timing und verschliffene Artikulation (Lallen) stören hier deutlich meinen akkustischen Genuss dieser Songs. Auch daher: Dafür würde ich selbst kein Geld ausgeben, aus ähnlichem Grund gehe ich auch nicht mehr zu Konzerten von Fish (seine Neuaufführungen von Misplaced Childhood war angesichts seiner nicht mehr vorhandenen Gesangsstimme eine akkustische Grausamkeit). Kurzgesagt: Ich gebe kein Geld aus um Sänger zu erleben, die nicht mehr singen können.


    Ganz allgemein noch zur Show insgesamt:

    Für mich funktioniert das Gesamtkonzept der Last Domino Show nicht. Auf der einen Seite haben wir eine musikalisch bestens aufgelegte Band wie seit '92 (oder '98) nicht mehr mit einer bombastischen Bühnenshow die in sich so stimmig ist wie vielleicht seit der Mama-Tour nicht mehr.

    Auf der anderen Seite sitzt in Mitten dieser bombastischen Bühnenshow ein Sänger, der kaum mehr richtig singen kann und weder an der Bühnenshow noch instrumentell mit seinen Kollegen interagieren kann und wie ein Fremdkörper in diesem Showkonzept wirkt. Besonders auffällig wird dies auch in den Instrumentalpassagen (wie Cinema Show), wo Mike, Tony & Nic auffällig Spaß an ihren Instrumenten haben während nur wenige Meter davon Phil unbeteiligt und zur Passivität verdammt auf seinem Hocker sitzt, nicht einmal fähig, während dieser Momente wie früher z.B. Peter oder Steve die Bühne zu verlassen zu können. Will sagen: Der auf die Spitze getriebene Showbombast und die Spielfreude der Band stehen zu jeder Zeit diametral dem zu einer eher intimen Show zurück "gestutzen" Collins entgegen. Und genau DAS ergibt für mich kein schlüssiges Ganzes, da fällt das alles für mich in sich zusammen. Da hätte es - IMHO - eher ein intimes Konzept wie seinerzeit bei den MMF Awards benötigt.


    Alles wie gesagt persönliche Eindrücke, keine Verallgemeinerungen. Jeder darf und kann das für sich anders empfinden und dann bei diesen wohl allerletzten Genesis Konzerten seinen Spaß haben.

    Persönlich habe ich 2007 als den perfekten, runden, würdigeren Abschluss von Genesis empfunden (die alte Crew mit Phil, Chester und Daryl wiedervereint, alle noch fähig so zu performen, wie man es kannte). Jetzt so ohne Chester und ohne "richtigen" Sänger / Frontmann ist das irgendwie ein seltsam antiklimaktisches Ende.

  • Was dagegen - für mich - nicht funktioniert, ist das erneute Transponieren der Songs. Gerade Mama ist derart nach unten transponiert, dass es zu einem düsteren Soundbrei verkommt, der nicht mehr die Atmosphäre des Originals verbreiten kann. Bei Domino scheint die Transponierung bei der Gitarre sogar einige Riffs negativ dahingehend zu beeinträchtigen, dass diese nicht mehr originalgetreu korrekt gespielt werden können (die "Now you never did see such a terrible thing" Sektion).

    Ebenso kann ich nicht ganz die Meinungen nachvollziehen, die Mike attestieren, er sei wieder spielfreudig wie lange nicht mehr.

    Kann man so bewerten, und das tun ja auch einige, man kann es aber auch anders sehen: Wenn Du ein Stück originalgetreu korrekt hören willst, kannst Du auch die Platte auflegen und Dir das ticket sparen. Die besten Konzerte gibt's doch, wenn die Musiker mit der Vorlage spielen, etwas damitr anfangem, frischen Wind hineinbringen, mit Respekt vor dem Original freilich, aber doch auch mit Freiheiten. Natürlich muss die Live-Version dann Sinn machen, zwingend sein - aber die Sehnsucht nach "originalgetreu korrekt" kann ich so gar nicht nachvollziehen.


    Im konkreten Fall - abgesehen von der sehr kalkulierten Auswahl der Songs - was ich gehört habe, fand ich recht gelungen, frisch, aber eindeutig Genesis. Und besser als... die drei Touren davor ganz sicher.


    Soli werden meiner Meinung nach überbewertet (wenn es nicht gerade stellare 20 bis 36-minütige Jams von Dead and Company oder Neil Young und seinen Bands sind). Auf zündendes Re-Imagining und dann das Knistern bei Ensemblespiel kommt es m.E. weit mehr an. Der Rutherford ist ein guter Klangmaler, der zusammen mit Tony Banks starke impressionistische Soundscapes schafft. Das ist mehr wert. Natürlich ist das in der Vergangenheit nicht immer gleichermaßen gelungen, aber die aktuellen Schnipsel lassen hoffen. Und der Hackett wird auch überbewertet :)