GENESIS - The Last Domino? Tour 2021: *** SPOILERS ***

  • Also ich habe hier ein Problem mit dieser Mama Version.

    Fuer mich hat die Magie speziell dieses Tracks grundsaetzlich was mit dem Gesang zu tun, den Phil leider nicht mehr so rueberbringen kann.


    Das live im Konzert zu hoeren, mag sicher ein anderes Thema sein.

    Typos, Grammatik- und Rechtschreibfehler gehoeren dazu...

    Einmal editiert, zuletzt von Cigs ()

  • exakt - und in dieser Version/Variante funktioniert Mama sehr gut.

    Äh... nein. Aber gut, wenn dies das Niveau ist, an dem Konzertbesucher Genesis und Collins messen, dann ist für eben jene ein toller Abend schon mal garantiert. Mir wäre es zu wenig für mein Geld.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Vielleicht solltest Du da nicht zu verkopft rangehen. Machst Du das auf jedem Konzert so? Wäre mir zu anstrengend. Ich will Spaß haben und nicht jeden Song zerlegen…am besten schon vor dem Gig 😂😂

  • Das hat nichts mit verkopft zu tun. Bei den Konzerten, die ich bisher besuchte, musste ich mir keine Sorgen über den Zustand des Sängers machen. Ich wünsche Dir auch den Spaß, den Du haben möchtest, nur für mich wäre es halt immer noch zu wenig.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Das hat nichts mit verkopft zu tun. Bei den Konzerten, die ich bisher besuchte, musste ich mir keine Sorgen über den Zustand des Sängers machen. Ich wünsche Dir auch den Spaß, den Du haben möchtest, nur für mich wäre es halt immer noch zu wenig.

    Fair enough!


    Mir gefallen an der neuen Mama-Version die Keyboard-Sounds und die Gitarrenarbeit ziemlich gut. Klingt beides organischer und differenzierter als 2007. Was den Gesang angeht, denke ich, dass sich einiges noch einschleifen wird (in dem Rehearsal-Take kommt er ja bspw. am Anfang auch nicht ganz runter, verheddert sich im Text etc.). Bin gespannt, ob es im Konzert auch so auffallen wird wie hier bei dieser Soundboard-Aufnahme, dass Phil die „a-aaaahs“ nur so kurz hält. Ansonsten: Bin froh, dass sie das Stück spielen - eines ihrer besten und eines meiner Lieblinge. Phils Performance (Gesamtbild) macht den Song noch mehr „creepy“, als er eh schon ist. Hat schon was. (Flüge sind gebucht.)

  • Fair enough!


    Mir gefallen an der neuen Mama-Version die Keyboard-Sounds und die Gitarrenarbeit ziemlich gut. Klingt beides organischer und differenzierter als 2007. Was den Gesang angeht, denke ich, dass sich einiges noch einschleifen wird (in dem Rehearsal-Take kommt er ja bspw. am Anfang auch nicht ganz runter, verheddert sich im Text etc.). Bin gespannt, ob es im Konzert auch so auffallen wird wie hier bei dieser Soundboard-Aufnahme, dass Phil die „a-aaaahs“ nur so kurz hält. Ansonsten: Bin froh, dass sie das Stück spielen - eines ihrer besten und eines meiner Lieblinge. Phils Performance (Gesamtbild) macht den Song noch mehr „creepy“, als er eh schon ist. Hat schon was. (Flüge sind gebucht.)

    "Mama" steht hier fast schon stellvertretend für meine Eindrücke, die ich vor allem während der längeren Doku gewonnen hatte: Ich finde das Gesehene/Gehörte größtenteils nicht schlechter als die Qualität der letzten Tour. Das bezieht sich sowohl auf die Band exklusive Phil (sein Sohn hingegen ist für mich ausdrücklich eine Bereicherung - gefällt mir besser als der Gedanke, da würde nochmal Chester sitzen) als auch auf die Show. Das Paket hat z.T. wirklich ansprechend gerockt. Es wirkt konzeptionell noch mehr auf den Punkt gebracht und dadurch eindrucksvoller.


    Das exzessive Heruntertransponieren der Stücke gehört aber eher zu den Sachen, die ich mit (erwartetem) Bedauern zur Kenntnis nehme - wobei es einige Passagen sogar (wie zu Beginn von "Mama") reizvoll verdüstert. Aber insgesamt geht das auf Kosten der Brillanz und Energie, die die Songs ausstrahlen. Tja, und dann eben Phil. Wünsche dir natürlich, dass er sängerisch noch zulegt und z.B. die von dir angesprochenen Töne noch länger halten kann. Für meine Ohren ist das aber so weit weg von "einigermaßen anhörbar", dass die ganzen positiven Punkte, die ich auch wahrgenommen habe, davon krass überschattet werden.


    Gänzlich idealistisch gedacht: Ich hätte es passend gefunden, wenn die Ticketpreise Phils künstlerischer Indisposniertheit angepasst worden wären. Das hätte dem Unternehmen eine Glaubwürdigkeit verliehen, die ich dann auch ausdrücklich hätte wertschätzen können (ohne selbst hingehen zu müssen).

  • Mal eine Frage zum besseren Verständnis: es war hier schon mehrfach davon die Rede, dass ein Song (nicht) „funktioniert“. Was ist darunter zu verstehen? Wie kann ein Song funktionieren? Ich tappe da im Dunkeln. Vielleicht mal an einem Beispiel erklären?

    Songs funktionieren dem Wortsinn nach überhaupt nicht mMn. Maschinen funktionieren. Oder auch nicht, ganz objektiv.


    Musik spielt oder hört man, und findet sie gut oder nicht. Ganz subjektiv.

    Genesis

    03.07.1992 Gelsenkirchen | 27.07.1992 Köln | 10.02.1998 Dortmund

    23.06.2007 Hannover | 26.06.2007 Düsseldorf | 05.07.2007 Frankfurt am Main

    13.03.2022 Köln | 14.03.2022 Köln

    Mike + the Mechanics 7x 1989–2023

    Peter Gabriel 6x 1993–2023

    Phil Collins 3x 1994– 2019

    Steve Hackett 24x 1994–2023

    Ray Wilson 20x 2002–2023, Cut_ 1x 1999






  • Also man kann über Phils Zustand sagen was man will, aber er weiss ganz genau was geht und wie er zum Ziel kommt. Die Handarbeit mit Mikrofonabstand zum Mund - das kann nur der Profi. So kann er bei grossen Abstand wesentlich lauter sein um zum Ziel zu kommen. Und gerade das nicht der Technik zu überlassen, weil ja nu auch einige Passagen trotzdem lauter sein sollen, und selbst der cleverste Kompression das nicht weiss - hab nicht oft Sänger mischen dürfen die das so können. Interessant ist damit vor allem die Frage der Lautstärke auf der Bühne. Das Drumkit ist ja hinter Plexiglas.


    Zur neuen Mama Version: Der allererste Keyboardton klingt sehr quäckig, als ob ein Geiger sich 1cm vergriffen hat und dann auf den richtigen Ton rutscht

  • Vielleicht ersetzt man " funktioniert" lieber mit : "so könnte der Song gehen ( gar durchgehen) ".

    Oder " so haut es vielleicht hin "...

    Dam di dam di dam dam.......:huhu:

  • Ab wann ein Song "nicht mehr funktioniert", muss wohl letztlich jeder selbst entscheiden. Ist halt Geschmackssache.


    Fakt ist aber doch: Diese Songs wurden irgendwann einmal für eine bestimmte Tonart und ein bestimmtes Tempo (dazu weiter unten mehr) geschrieben, weil sie so gut klangen.

    Nun ändert man das. Nicht weil man glaubt, dass es so besser ist, sondern weil man es MUSS. Hier liegt der Knackpunkt. Es wurde nicht aktiv eine künstlerische Entscheidung getroffen, sondern man passt sich notgedrungen den gesanglichen Unzulänglichkeiten des Sängers an.


    Viele Stücke erklingen nun 2 Ganztonschritte (oder 4 Halbtöne) tiefer als früher. Das ist schon eine ganze Menge und nimmt hier und da etwas Spannung raus. Und wenn dann, wie prophet anmerkt, ein Gitarrenriff wie bei THE LAST DOMINO vereinfacht oder nicht mehr so gut klingt wie früher (Warum eigentlich? Ist das wirklich so tricky oder der Mike einfach nur zu schlecht oder zu faul?), dann ist das sicher nur eine Kleinigkeit, aber eben auch wieder etwas, was beim letzten Mal noch besser war.


    Nun gut, das alles mag Meckern auf hohem Niveau sein. Das Heruntertransponieren kann ich noch ertragen. Was mich wirklich stört, ist Phils Tempoverschleppung beim Singen, wo er das ursprüngliche Metrum des Textes fast durchweg kaputt haut. Er singt einfach ständig hinter dem Beat, und ich hatte stellenweise den Eindruck, dass die Band dann bewusst oder unbewusst sich ihm anpasst und das Songtempo leicht drosselt.


    Also flugs mal einfach gemessen und anhand von ein paar Beispielen verglichen (die Angaben sind nicht 100% genau, sondern erfolgen nach bestem Hören):


    TURN IT ON AGAIN

    Die Version von 2020 startet bei 130 bpm. Nachdem Phils Gesang einsetzt lässt das Tempo leicht nach. Am Ende liegt man bei 124 bpm, also signifikant langsamer als zu Beginn.

    Interessanterweise ist es bei der Studioversion von 1980 genau umgekehrt. Die startet bei 124 und steigert sich dann im weiteren Verlauf bis zu 130 bpm.

    Und exakt das würde man auch von einer Liveband erwarten.

    Jeder Musiker, der mit Band ohne Click schon mal aufgenommen oder live gespielt hat wird das kennen: Am Ende ist das Tempo oft leicht höher als am Anfang. Dies ist ein Resultat der Energie des Spielens. Gute Bands halten dies im Rahmen. Das aber eine Band langsamer wird, sobald der Gesang einsetzt, ist ungewöhnlich. Ich vermute daher stark, dass hier Phils Gesang hinter dem Takt die Musiker dazu bringt, das Tempo zu drosseln.


    THAT'S ALL

    Ähnliches Bild hier. Nic startet mit 88 bpm, dem gleichen Tempo wie in der Studioversion. Ab Beginn von Strophe 2 ist das Tempo bei 85 bpm angekommen.


    HOME BY THE SEA

    Die Studioversion von 1983 liegt bei 129 bpm. Die Version von 2020 bei nur 125 bpm. Hier ist Phils Gesang nicht zu hören, aber da die Strophen relativ viel Text in kurzer Zeit haben, kann man erahnen, warum auch hier der Song leicht langsamer gespielt wird als früher.


    JESUS HE KNOWS ME

    Auch dieser ist nur instrumental zu hören. Eines der schnellsten Stücke von Genesis, das von seinem hohen Tempo lebt. Das Original liegt bei 190 bpm. Die Version von 2020 hat nur noch 180 bpm, also sage und schreibe 10 bpm weniger. Da muss man sich als Band dann schon fragen, warum man den noch spielt. Umso bitterer, weil es ja nicht der Drummer ist, der das Tempo nicht mehr mitgehen kann (schöner Gruß an Alan White;)), sondern der Sänger.


    Das alles muss für die kommenden Shows nichts heißen. Die Aufnahmen stammen ja alle aus dem letzten Jahr. Vielleicht hat Phil zu einer besseren Form gefunden. Vielleicht flog der eine oder andere Song noch raus. Aber es wird deutlich, dass die Band im letzten Jahr ein Problem hat, das manchen Fans mehr, manchen kaum missfallen könnte.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"