2010-2019: Neue Musik aus dem Genesis-Lager - Eure Favoriten?

  • Du hast Billy Joel vergessen ;).


    Was die QUANTITÄT an Output angeht, so ist das in der Tat beachtlich.

    Mir ging es aber um die Frage, wie sehr einen die neu veröffentlichte Musik noch in kreativer Hinsicht beeindrucken kann.

    Nehmen wir nur mal THE WHO. Die haben auch seit Ewigkeiten keine neue Musik gemacht, und dann hauen sie 2019 so ein tolles Album raus. Wenn man mich heute fragen würde, welchem Genesis-Mitglied ich ein solches Alterswerk zutrauen würde, dann müsste ich wohl antworten: Keinem mehr! Und das ist verdammt schade!


    Und was meine Kritik an Coveralben angeht: Natürlich kann man das als Musiker mal machen. Aber wenn, wie bei Collins und Gabriel, innerhalb einer Dekade das Nachspielen von Musik das einzige musikalische Statement ist, dann finde ich das aus kreativer Sicht sehr mager.


    Selbstverständlich mag es für alles Gründe geben. Der eine ist krank, der andere kreativ ausgebrannt, der dritte einfach satt und/oder bequem. Aber dann darf man doch auch mal anmerken, dass da eben keine bemerkenswerten musikalischen Leistungen mehr entstanden sind.

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, dass sowohl Gabriel als auch Collins ein gutes Album machen könnten - wenn sie wöllten. Bei Gabriel halte ich das auch für sehr wahrscheinlich, dass noch mal so ein Album kommt.


    Mike macht sein Mechanics-Ding - und ich muss sagen, dass Let Me Fly bei mir mittlerweile gewachsen ist. Natürlich ist das kein Konzeptalbum, kein Artpop oder sowas - aber es sind schöne Songs, ich bin damit gar nicht so unzufrieden.


    Steve macht seit jahren Platten aus ähnlichem Niveu, welches nach meiner Meinung ein hohes ist. Zum "großen" Album fehlte selten viel (Produktion? Sänger? Mehr Gradlinigkeit?), aber für mich bleibt Darktown sein definitives Spätwerk


    Tonys Klassikplatten kann ich gut hören, mir fällt nur eine Bewertung schwer. Auch bei Ant ist das so eine Sache ...


    Und dann ist da noch "Song For A Friend" .... ist das etwas DAS Album der Genesis-Familie des letzten Jahrzehnts? Es könnte sein ...

  • Was die QUANTITÄT an Output angeht, so ist das in der Tat beachtlich.

    Sehe ich auch so. Mal auf den Punkt gebracht: Es riecht verdammt nach der Redensart "Mehr Masse als Klasse".

    Nehmen wir nur mal THE WHO. Die haben auch seit Ewigkeiten keine neue Musik gemacht, und dann hauen sie 2019 so ein tolles Album raus. Wenn man mich heute fragen würde, welchem Genesis-Mitglied ich ein solches Alterswerk zutrauen würde, dann müsste ich wohl antworten: Keinem mehr! Und das ist verdammt schade!


    Und was meine Kritik an Coveralben angeht: Natürlich kann man das als Musiker mal machen. Aber wenn, wie bei Collins und Gabriel, innerhalb einer Dekade das Nachspielen von Musik das einzige musikalische Statement ist, dann finde ich das aus kreativer Sicht sehr mager.


    Selbstverständlich mag es für alles Gründe geben. Der eine ist krank, der andere kreativ ausgebrannt, der dritte einfach satt und/oder bequem. Aber dann darf man doch auch mal anmerken, dass da eben keine bemerkenswerten musikalischen Leistungen mehr entstanden sind.

    Über das "Who"-Album lese ich auch ständig, dass hier nochmal eine ähnlich betagte Band neues Material auf hohem Niveau rausgebracht hat. Bei Deep Purple war doch auch noch was, oder? Und Robert Plant nicht zu vergessen! Von dessen Alterswerk bin ich insgesamt ja ziemlich angetan.


    Was ich nicht so mag, ist die automatische Gleichsetzung von "Nachspielen ungleich kreativ".


    Aber ansonsten gebe ich dir Recht: Wenn etwas mau ist - egal aus welchem Grund -, dann kann man das auch so benennen.

    • Offizieller Beitrag

    Was ich nicht so mag, ist die automatische Gleichsetzung von "Nachspielen ungleich kreativ".

    Stimme dir da voll und ganz zu. Gerade Scratch My Back ist doch ein Paradebeispiel für gut gemachte Cover.


    Natürlich fände ich neues Material aus eigener Feder vielleicht auch interessanter. Aber das Problem ist hier die Erwartungshaltung vs. dem, was dann tatsächlich kommt. Ich erinnere da nur an Testify. Als damals ein neues Collins-Album angekündigt wurde, war ich erwartungsfroh. Die Realität hat mich dann insgesamt doch enttäuscht.


    Peter macht seit geraumer Zeit den Fehler, durch seine Teaser hier und da eine Erwartungshaltung aufzubauen, der er fast nicht mehr gerecht werden kann. Nicht alles reift wie Wein...


    Dann lieber Mike oder Tony die auf ihre unterschiedliche Art machen, worauf sie Bock haben ohne sich darum zu scheren, wie kommerziell erfolgreich die Werke sind.

  • Was ich nicht so mag, ist die automatische Gleichsetzung von "Nachspielen ungleich kreativ".

    Ich gebe euch recht. Gerade die NEW BLOOD-Arrangements sind schon ziemlich interessant.


    Allerdings muss man dann auch sagen: Die eigentliche kreative Leistung stammt hier nicht von Peter Gabriel, sondern von dem Arrangeur (dessen Name mir gerade entfallen ist...)

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ich gebe euch recht. Gerade die NEW BLOOD-Arrangements sind schon ziemlich interessant.


    Allerdings muss man dann auch sagen: Die eigentliche kreative Leistung stammt hier nicht von Peter Gabriel, sondern von dem Arrangeur (dessen Name mir gerade entfallen ist...)

    Pete war da aber nach meiner Erinnerung sehr stark involviert. Ich finde die Arrangements klasse (und bevorzuge New Blood ggü. SMB wegen der besseren Originalsongs ...) (Topfavorit ist allerdings My Body Is A Cage von der SMB-Bonus-CD!), und sie stellen die Orchester-Arrangements bei Banks (ausgenommen vielleicht Nick Ingman) und Hackett in den Schatten. Anrhony Phillips' eigenes Arrangement von Tarka III hingegen gehört zu meinen all time favourites.

    Understand, Rael: It´s a trick of the tail ...

  • Bleibt Steve. Ja nun, auch da muss ich ehrlicherweise sagen, dass mich nach seinem Solodebut keines seiner Solo-Alben wirklich vom Hocker gerissen hätte. Genesis Revisited 1 fand ich genial, den zweiten Teil schon weniger (weil er es da bei schnödem Neueinspielen belassen hat).

    Soso, schnödes Neueinspielen... schon mal was von Werkstreue gehört? Ausserdem kann man viele Stücke von Genesis nicht besser spielen als sie schon sind. Aber es scheint die Krankheit der nächsten Generation zu sein, sie können nichts von früher stehen lassen und müssen alles verschlimmbessern. z.B. die neue Rechtschreibung, ein total hirnverbranntes Unterfangen.


    Hör Dir "Genesis Revisited 2" nochmal mit einem (guten) Kopfhörer an. Die Stücke sind teilweise dermassen dynamisch gespielt das es dem Fass den Boden raushaut. Was mir besonders gut gefällt, - die phantastischen Gitarrenbegleitungen sind etwas lauter reingemischt. (Steve hatte Regie, nicht Banks)

    Thanks Steve Hackett for this wonderful record.

  • OT: Mein Traum wäre ja, die Drei würden anstatt oder bevor auf Tour zu gehen, was Neues einspielen. Ich weiß, mit neuen Songs ist kein Geld mehr zu machen heutzutage.


    Aber träumen darf ich doch :)

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