TotW: [07.10.-13.10.2019]: TONY BANKS - A Curious Feeling

  • Oh, der Prophet hat Recht. Auch, weil es das einzige Tony Banks Album ist, das ich durchhören kann. Der Titelsong gefällt mir noch immer ganz gut. Als ich 1979 das Album mit klopfendem Herzen hörte, war ich positiver gestimmt als heute. Es ist alles so spröde, so introvertiert, es fehlen Gastmusiker, die Farbtupfer hätten setzen können: So hat sich das Herzklopfen heute auf ein normales Maß reduziert. Doch, ein Gastmusiker, Kim Beacon, (RIP!) überrascht. Seine spröde, leicht rauhe, fast soulige Stimme passt zu Tonys "And then there is one"-Album und dem TOTW.

    Ein kleines Popliedchen, nicht sehr anspruchsvoll, ruhig dahin plätschernd, ohne großen Keyboardbombast, schöner Rythmus (hier glänzt Chester mit zurückhaltendem Drumming) mit netten, sehr aktuellen Lyrics. Mir fehlt ein Gitarrensolo, der Bass ist ganz okay, selbst der Ausklang macht Spaß. Doch bleibt nix hängen. Wie so oft bei Tony, Chance vertan. Weil, wegen Kim Beacon, einem merkwürdigen Gefühl und 1979 noch 9 Punkte.

  • Tonys Soloschaffen ist mir seit "A chord to far", diesem m. M. durchaus charmanten musikalischen Gemischtwarenladen ein wenig sympathischer geworden. Allerdings fand ich dieses in Relation setzen von Tonys Musik mit Genesis, Gabriel und Collins immer ein wenig übertrieben. Genesis ist ein Gemeinschaftsprojekt, Tony kein Pete Townshend und Gabriel und Collins als Sänger ohnehin im Vorteil. Tony tröstet das vermutlich nur wenig.

    Sein Erstlingsalbum ist eine sehr spezielle Angelegenheit, das für mich eigentlich nur durch die eigentümliche Atmosphäre überzeugen kann. Nicht so meins, aber ich kann verstehen, das es Leute gibt, denen dieses Album viel bedeutet, wie z. B. manch anderen, das ähnlich verschrobene "The Geese and the Ghost"

    Den Titelsong finde ich jetzt unspektakulär, nicht unbedingt schlecht, aber ein gescheiter Liedgitarrist hätte das Ganze schon etwas aufgewertet. Und wie bei den anderen Songs, finde ich zwar Chesters Getrommel zwar gut, frage mich aber trotzdem, wie das Ganze mit Phil klingen würde. 7 Punkte.

    • Offizieller Beitrag

    Allerdings fand ich dieses in Relation setzen von Tonys Musik mit Genesis, Gabriel und Collins immer ein wenig übertrieben. Genesis ist ein Gemeinschaftsprojekt, Tony kein Pete Townshend und Gabriel und Collins als Sänger ohnehin im Vorteil. Tony tröstet das vermutlich nur wenig.

    Nun speziell bei Tony bin zumindest ich immer davon ausgegangen, dass er die von ihm alleine verfassten Genesis Songs auch komplett alleine ausgearbeitet hatte und im Studio den anderen dann quasi nur noch gesagt hatte "Steve, spiel das und jenes; Mike, spiel du da das; Phil, sing das so und so und trommel da folgendes". Also salopp gesagt, als hätte er im Studio wie ein Dirigent den anderen gesagt, was und wie sie seine Songs spielen sollen. Daher hatte ich bei "A Curious Feeling" auch im Vorfeld gedacht, dass es eben wie Tony's Genesis-Songs aus der Ära klingen würde (also salopp gesagt wie ein Potpourri aus Mad Man Moon, One For The Vine, Burning Rope und Cul-de-Sac). Und genau das tat es (mit Ausnahme der Keyboardarrangements) größtenteils überhaupt nicht.


    Was eben auch zeigt, dass der Glaube, Tony hätte wie ein Dirigent die anderen bei seinen Genesis-Songs orchestriert, ein absoluter Fehlglaube war und auch seine Songs nur so klingen wie sie klingen, weil die anderen daran mitgearbeitet hatten.

  • 1979 klingt das auch schon noch ein wenig nach DUKE.

    Das Album hat einige starke Momente, aber dieser Song ist etwas zu poppig, vom Sound her zu breiig.

    Die Textstruktur im Gesang gefällt mir teilweise überhaupt nicht, wirkt einfach nicht rund und harmonisch.

    Dennoch um einiges besser, was Tony sonst noch als Hit verkaufen wollte...

    8 Punkte

    Tippspiel Statistiker :thumbup: - Abbuzze !

  • Ich habe 10 Punkte vergeben. Als das Album rauskam war ich auch enttäuscht und hätte damals sicher maximal 5 vergeben, ich werde wohl altersmilde...

    it's one o'clock and time for lunch ...:kaffee: