• 48 Jahre nach Ihrem unglücklichen Tod feiert der Januar 2018 ihr Leben: In diesen Tagen wäre sie 75 Jahre alt geworden - wenn Janis sich im Landmark-Motel nicht hätte zu hoch dosiertes Heroin andrehen lassen und nach 6 oder mehr Jahren harter Sucht auf alle Zeiten die Finger von all diesen Dingen hätte lassen können.


    Allerorten erscheinen wunderbare Artikel, getoppt von der einfühlsamen Dokumentation "Little Girl Blue", die den Januar über mehrmals auf Arte gezeigt und in der Mediathek vorgehalten wird.

    Der Titel der Doku leitet sich ab von einem ihrer wichtigsten selbst geschriebenen Songshttps://www.youtube.com/watch?v=FVpDOIPx_sY


    In ihrem selbst geschriebenen Rockblues legte sie ihre Emotionen bloß, konnte aber genau so überzeugend von anderen Künstlern geschriebene Lieder in pure Gefühle veredeln. Unfassbar ihr https://www.youtube.com/watch?v=bn5TNqjuHiU Summertime von Gershwin , es setzte in den Vielen Cover-Versionen neue Standards (zum Vergleich das Original gesungen von Helen Jepson 1936 .). Das Original ist schöner gesungen, ihr Cover weckt mehr Gefühle. Die Musikalität mehr noch als die Stimme von Janis war damals eine Sensation, polarisierte. Später geborene Rockfans mochten diese Rauheit allerdings nicht immer gern.

    Ich war mein Leben lang überzeugt, sie wäre selbst mit Bobby McGee durch die Gegend gezogen und verarbeitete das im Lied, hab erst jetzt durch die Doku erfahren: Kris Kristoffersons Arbeit. Wow.


    Der Hype um sie damals war wichtig. Die Feministen beäugten das alles mit Skepsis, aber es war wichtig.


    Damit's nicht zu lang wird, hier nur als Erinnerung
    > link zu einem (ärgerlich viel zu kurzen) deutschen Wiki


    > link zu einem viel besseren. liebevoll detaillierten englischen Wikipedia-Eintrag


    Mich wunderte, dass wir hier noch keinen Thread über sie haben - oder versteckt der sich?
    Genesisfans - oft auch Fans von Paula Cole bis Kate Bush - fremdeln mit Janis.


    Ach naja, vielleicht ist der jetzige Januar 2018-Hype genauso überzogen wie die Medienparty 1968-70.
    Trotzdem möchte ich Ihren 75sten nicht so ganz unbemerkt übergehen - denn für mich, für meine generation war sie wichtig und ich fand sie sensationell.


    .

  • Ich stimme GitgO voll und ganz zu. :huhu:
    Leider - oder auch glücklicherweise (?) - war auch ich noch zu klein, um Janis Joplin und ihre Musik bewusst mitzuerleben. Mal abgesehen davon, dass in meinem Elternhaus diese Art Musik sowieso nicht gehört wurde.
    Ihre außergewöhnliche Art zu singen hat sich mir erst jetzt durch diese Dokumentation richtig erschlossen. Erstaunlich, bewegend und eindrucksvoll.
    Die Dokumentation "Little Girl Blue" ist auf jeden Fall sehenswert. Ich finde, die Macher haben viel Fingerspitzengefühl und tatsächliches Interesse am Menschen Janis Joplin bewiesen.

  • Ich mag Janis. Summertime wurde ja schon zitiert, und natürlich mag ich auch ¨Oh, Lord won´t you buy me a Mercedes Benz¨
    Ihre Stimme war einzigartig, aber ich kann auch verstehen, dass sie einigen auf den Sack gehen könnte.
    Habe keine dieser Dokus gesehen, aber ich habe mal ein paar Infos über Janis, als sie in Brasilien war. Ob das in irgendeiner Doku erwähnt wurde, weiss ich nicht.
    Am 06.02.1970, also kurz vor Karneval kam Janis nach Rio mit ihrer Freundin Linda Gravanitis. Ziel von Janis war es, den Bölkstoff und die Drogen drastisch einzuschränken, was natürlich völliger Quatsch ist. Wenn man das machen will, geht man zur Rehab, aber doch nicht zum Karneval in Rio.
    Folgerichtig ging das natürlich schwer in die Hose. Janis und ihre Freundin quartierten sich im Copacabana Palace Hotel ein, und Janis besuchte Samba-Veranstaltungen und vergnügte sich am Strand. Abends ging es dann auf die Piste, Nachtklubs in Rio, und irgendwelche Kaschemmen, wo es Live-Musik von brasilianischen Sängern/innen gab.
    Manchmal trat sie auch mal auf der Bühne auf, zum Spass, musste aber A Capella singen, da die Bands die Stücke nicht kannten. Manche Nachtklubs waren eher fragwürdig, vollgestopft mit Seemännern und Nutten, die Turisten abzocken wollten. Ob sie da viel Drogen genommen hat?, vielleicht nicht, aber es wurde immer schwer gesoffen, besonders Wodka.
    Sie mochte die Sängerin Gal Costa, die sie Girl Costa nannte.
    Janis und ihre Freundin flogen nach kurzer Zeit aus dem Copacabana Palace Hotel raus, da Janis im Hotel-Swimmingpool nackt gebadet hatte.
    Ricky Ferreira, der als Fotograph für die brasilianische Ausgabe des Rolling Stone arbeitete, nahm die beiden dann in seiner Wohnung auf. Er fuhr mit Janis zu einigen abgelegeneren Stränden, wo sie sich an einem einen schweren Sonnenbrand zuzog.
    Mit einem Motorrad fuhr Janis dann noch mit einem amerikanischen Freund zu dem Hippiedorf Arembepe, was etwa 50 km von Salvador, Hauptstadt von Bahia, entfernt ist.
    Gesoffen wurde also ständig, und einige Monate später hatte sie es hinter sich, Exitus.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Ich habe überlegt, ob ich den CB-Beitrag als letztes Posting unter einer großen Künstlerin stehen lassen möchte. Die Frau an sich interessiert die Welt nicht sehr, also könnte man's auch lassen.


    Mit einem Motorrad fuhr Janis dann noch mit einem amerikanischen Freund zu dem Hippiedorf Arembepe, was etwa 50 km von Salvador, Hauptstadt von Bahia, entfernt ist.
    Gesoffen wurde also ständig, und einige Monate später hatte sie es hinter sich, Exitus.


    CB hat seine Info vermutlich aus einer Serie von Artikeln, die 2014 - 2016 unter teils wilden Schlagzeilen und manchmal negativem Blickwinkel in Brasilien erschienen. Fotograf Ricky zeigte Janis die wilden Ecken ... https://musica.uol.com.br/noti…aca-e-show-em-puteiro.htm


    Mir ist diese Sichtweise zu einseitig, zu negativ und diskreditierend. Diskreditierend, weil der Mut, die Neugier und die Lebensfreude von Janis in ein mieses Licht gerückt werden.


    Zum einen ist es eher die Norm als die Ausnahme, wenn so schnell gehypte Jungstars unter der Schnelllebigkeit des ersten Erfolgs zu Drogen greifen. Janis war nur die erste Frau, die es öffentlich zelebriert hat und auch ihre Sexualität und Lebensfreude offen zeigte. das wurde ihr von den Puritanern nie verziehen.


    Für Wege aus der Sucht gab es 69-70 wenige Ideen, richtig gute Rehabs für Rockstars kaum. Ihr fester Wille, 1970 vom Heroin wegzukommen wird von vielen Seiten bestätigt und war im Prinzip auch erfolgreich. Und ja, eine Reise in bunte, pralle Lebenslust ist für solche Menschen wesentlich Erfolg versprechender als drei Wochen in einem schnarchigen Hospital.


    Heroin "damals" war völlig anders als dieses Leichenzeugs von heute. Unter anderem sieht man das daran, wie extrem viele Musiker, die in den 60gern abhängig von Heroin waren, heute noch leben und Interviews geben.


    Richtig ist wohl, dass sie zunächst die Droge durch Alkohol ersetzen musste, also keine Form von kaltem Entzug plante. Der Alkohol hatte aber nichts mit ihrem frühen Tod zu tun. Wir Genesisser hatten auch einen schweren Alkoholiker in unseren Reihen und sprechen darüber nicht so despektierlich wie CB über Janis.


    Den von CB zitierten "amerikanischen Freund" lernte sie während des Brasilien-Trips kennen, er wusste nicht, wer sie war, akzeptierte und liebte sie als Frau und wurde ihre große Liebe: David (George) Niehaus.




    Seinetwegen wurde sie halbwegs clean, zumindest vom Heroin. Aber zurück in Amerika wurde er von ihrem Umfeld weggemobbt, alle waren eifersüchtig und sahen ihre Pfründe schwimmen. Er verließ sie, als sie unter dem erneuten Druck wieder zur Spritze griff.




    Um ihn wieder zu bekommen wurde sie dann tatsächlich clean (vom Spritzen). Typisch für solche Phasen sind Traurigkeit und Langeweile, sowas ist tödlich für sprudelnde Augen-Ohren-WildeMenschen. Sie schrieb an Niehaus, ob er nict zu ihr zurückkehren könne, sie liebte ihn so. Als sie eines Abends mitten in einer Produktion von Freunden versetzt wurde, mit denen sie Aufregendes geplant hatte, und sie allein im tristen Motel saß, ließ sie sich Heroin kommen. Das war so wie sich ein Mensch auf Diät Pizzas kommen läßt.




    Sie starb nicht am Alkohol. Sie starb, weil das Heroin zu hoch dosiert war (in der gleichen Woche starben diverse Menschen daran) und sie es bereits nicht mehr gewöhnt war. Das empfinde ich als tragisch.




    Noch tragischer: Zur gleichen Zeit war ein Telegramm von Niehaus unterwegs zu ihr, dass er sie liebe und sich auf den Weg mache zurück zu ihr.




    How never-seen-before letters reveal the inner world of Janis Joplin


    Die weibliche Ausnahme-Künstlerin, ihr Bestehen im Männerclub und ihre Einsamkeit, wenn alle Männer sich einfach mal so Groupies abschleppten ...

  • Ihre außergewöhnliche Art zu singen hat sich mir erst jetzt durch diese Dokumentation richtig erschlossen. Erstaunlich, bewegend und eindrucksvoll.
    Die Dokumentation "Little Girl Blue" ist auf jeden Fall sehenswert. Ich finde, die Macher haben viel Fingerspitzengefühl und tatsächliches Interesse am Menschen Janis Joplin bewiesen.



    Hey Kayleigh, schön, mal wieder von Dir zu lesen!


  • Richtig, das war meine Zusammenfassung eines Artikels von Gustavo Autran vom 27.02.2014 in der Tageszeitung O Globo, die im Übrigen als seriös gilt.
    Nicht ich habe despektierlich über Janis geredet, sondern, wenn schon, der Autor Gustavo Autran.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Richtig, das war meine Zusammenfassung eines Artikels von Gustavo Autran vom 27.02.2014 in der Tageszeitung O Globo, die im Übrigen als seriös gilt.
    Nicht ich habe despektierlich über Janis geredet, sondern, wenn schon, der Autor Gustavo Autran.


    Ach Charles ...
    Immerhin hast Du Dich überhaupt befasst, zumindest mal was gelesen über sie.
    Deinen einleitenden Satz fand ich übrigens ganz nett: "Ich mag Janis. Summertime wurde ja schon zitiert, und natürlich mag ich auch ¨Oh, Lord won´t you buy me a Mercedes Benz. Ihre Stimme war einzigartig, ..."


    Pete Townsend war dabei, als sie in Woodstock aufgrund 8-stündiger Verzögerung ihren Auftritt vergeigte. Überliefert ist sein Kommentar: Janis ist sogar an einem schlechten Tag noch mitreissender als alle anderen."

  • "Little Girl Blue" über Janis ist wirklich sehenswert.


    Ihr Leben & ihr Tod erinnert mich immer stark an Amy Winehouse, unbestritten zwei grandiose Stimmen mit zerbrechlicher Psyche.
    Eine fatale Kombination, die aber nötig zu sein
    scheint, um diese Emotionen und diesen Schmerz in die Songs zu legen...



    Tippspiel Statistiker :thumbup: - Abbuzze !

    • Offizieller Beitrag

    Jaja, früher war alles besser, sogar das Heroin. :D


    Ich sag mal so - Janis Joplins Vita ist mir (wie bei den meisten anderen Musikern auch) ziemlich egal. Ich kann mich dumpf an Filmaufnahmen erinnern, da war sie auf der Bühne völlig zugedröhnt - weiß nicht, ob man das mit Charisma verwechseln kann.
    Ich habe grundsätzlich wenig Verständnis für Drogenge- und -missbrauch und ich sehe auch nicht wirklich ein, warum man nur gut sein kann, wenn man sich dabei kaputt macht. Ich denke vielmehr, es ist andersrum - weil die Helden aus dem 27-Club gestorben sind, wird ihr "Vermächtnis" anschließend von den Überlebenden glorifiziert.


    Janis Joplins Musik ist alles, wozu ich etwas sagen kann - und die gefällt mir einfach nicht. Das ist laue Durchschnitts-Covermucke, meist ohne jede harmonische Raffinesse. Zugegeben ordentlich gespielt; insbesondere die Leute von Big Brother and the Holding Co. haben ihr Handwerk durchaus verstanden. Das Timing ist gut, die Instrumente werden beherrscht. Dass die Sounds und Arrangements nur dürftig sind, haben sie mit vielen ihrer Zeitgenossen gemein. Es gab ja damals technisch nicht so viele Möglichkeiten. Joplins musikalisches Talent erscheint in diesem Umfeld doch ziemlich begrenzt, aber auch auf ihren Soloalben befinden sich überwiegend Covers, ihre wenigen "Eigenkompositionen" sind oft geklaut (siehe Mercedes Benz, Down on me).


    Ihre Stimme finde ich alles andere als grandios - halbwegs OK, wenn sie "normal" singt, klingt sie natürlich bei späteren Aufnahmen stark gebrochen, wie sich das für starke Tabakkonsumenten gehört, aber wenn sie schreit, schalte ich ab oder um, das ist für mich unerträglich. Bobby McGee ist ein gutes Beispiel, am Anfang geht's noch (mal davon abgesehen, dass das ein bräsiger Standard-Country-Song ist), aber am Schluss ist es nicht auszuhalten mit diesem heiseren Gekreische und den endlosen Adlibs. Not my cup of tea, thank you very much.


    Mag auch daran liegen, das mich ihre Repertoireauswahl nicht so flasht - ich habe wenig Bezug zur Americana, musikalisch gab es immer schon nur wenig, was mich von jenseits des großen Teichs begeistern konnte. Vielleicht liegt das an dem stärkeren Blues-Einfluss insbesondere auf die Popularmusik der 1950er und 60er Jahre - mit Country, Blues, Gospel, Jazz und Swing hab ich nun mal nix am Hut, und als mit vorwiegend britischem Rock sozialisierter Westeuropäer kann ich auch die damit verbundene Spiritu- und Emotionalität nur begrenzt nachvollziehen.

  • Zitat von paulschlunz

    Amy Winehouse ... fatal ... scheint wohl nötig


    Ja, merkwürdig.
    Extreme Einfühlsamkeit, Empfindsamkeit einerseits, selbstunsichere Persönlichkeiten und Hang zu Bad Company andererseits. Beide kamen aus nicht-reichen Verhältnissen und schossen nach zähen Anfangsjahren steil nach oben, zig TV-Shows, Radio-Interviews, unfassbare Mengen an Geld, Party ohne Ende - und kein durchsetzungsfähiges, strenges, besorgtes, vernünftiges Management. Grace Slick drehte auch gern mal durch (Loreley!!). 10 Jahre später nach ihr hatte Nina Hagen ihren Absturz. Rockbiz hat merkwürdige Nebenwirkungen auf weibliche Stars.


    Zitat von TM

    Heroin ... gegen Drogenmissbrauch...


    Nanu? Du gegen Drogen? :teufelgrins: :P
    Natürlich bin ich auch "gegen Drogenmissbrauch". Aus anderen Gründen als Du, aber dagegen.
    Wollte nur zu bedenken geben, wie anders die Zeit war.


    Richtig ist, dass sie in Woodstock vollgedröhnt war, die Story ist legendär. Aber Du fragst nach Charisma. Ja, ich finde , das springt aus jedem Bild und jedem Film. Selbst im zugedröhnten Zustand dachte sie an andere: sie war eine der wenigen, ich glaube sogar die Erste, die in Woodstock von der Bühne direkte Beziehung zum Publikum aufnahm: Sie kommunizierte, fragte nach den Bedingungen, ob sie alle Platz zum Schlafen hätten. Sie war wirklich besorgt. Und ich glaube, DAS macht Charisma aus. Nicht greifbar, nicht zähl-und messbar in Einheiten wie Exaktheit der Wellen auf den Frequenz-Diagrammen. Ein inneres Vibrieren und - in der Doku sagte es jemand - ein inneres Funkeln.


    Zitat von TM

    Janis Joplins Musik ist alles, wozu ich etwas sagen kann - und die gefällt mir einfach nicht. Das ist laue Durchschnitts-Covermucke, meist ohne jede harmonische Raffinesse.

    War das alles denn damals auch Durchschnitts-Covermucke?

    Zitat von TM

    Zugegeben ordentlich gespielt; insbesondere die Leute von Big Brother and the Holding Co. haben ihr Handwerk durchaus verstanden.

    Lustig, ihre Zeitgenossen und auch Musikkritiker empfahlen ihr, sich von der Holding Co zu trennen, weil die nicht gut genug seien. Jetzt im Nachhinein wird ihre letzte, selbst zusammengestellt Band als ihre beste und wichtigste angesehen: Die zumeist aus Kanadiern bestehende Full Tilt Boogie Band .


    Ihre Stimme, ja, da kann ich Dich und jeden Musiker und Profi verstehen, ist aus deren Sicht wohl richtig.
    Ich höre sie nicht mehr so oft, selbst wenn man sie mag, kann man alles nur in gewisser Dosis ertragen.
    Auffällig: Je näher man dem heutigen Prog-und Indie- Lager kommt, desto klarer wird die Ablehnung. Obwohl sie ursprünglich dem Psychedelic Rock zugeordnet wurde.


    Durch alle Rauheit und Ungeformtheit schimmerte etwas durch, das bei ihren Fans direkt ins Herz ging.
    Mich Voll-Unmusikalo erreichte dieses Schimmern, diese Wucht von Anfang an. Was wußte ich denn, dass die Songs Cover waren.


    Auf Pearl stammt der erste Track Move Over von ihr. Er zeigt, wie es hätte werden können, mit einem guten Produzenten.


    Mich freute es, zu lesen: Der letzte Produzent jedenfalls erkannte ein Potential in ihrer Stimme.


    (Text Telegraph)
    "She had also started working on an album with a new producer, Paul Rothschild. For all her talent and all her fame, Joplin did not see much future for herself as a singer.
    ‘She gave so much to singing that her expectation was that she’d blow her voice out,’ Cooke says. ‘She said, “When that happens, I’ll buy a bar in Marin County – ‘come to Janis’s’.”’

    But Rothschild offered her a different vision of the future. ‘Paul saw in Janis this greater singer that she didn’t even know about yet,’ Cooke says. ‘And that was a revelation to her.
    ‘He said to her once, “Janis, sing for me like you did in the church choir,” and she came out with this absolutely pure soprano. He wanted her to explore the different voices she had at her command, to consider the dynamic range and to consider using full power more judiciously. He saw the possibility of a singing career that would last far longer than she had expected. He said to her, “Janis, 30 years from now I want you to be making your greatest album, and I want to be making it with you.”


    So schade, dass die Zusammenarbeit mit Rothschild von Universum und Tod gestört wurde.
    Wie selten gibt ein Produzent einem gehypten Star solchen Raum zur persönlichen Entwicklung und Entfaltung der Stimme. Fast erzählt die Story vom Little Girl Blue mehr über das Millionen-Musikbusiness um die 70ger als über dieses kleine freche Mädchen vom Lande.


    Weil so viele Männer ihre Stimme nicht mögen bleibt eine Frage: Weibliche Rocksängerinnen füllen mal grad eine kleine Wikipedia-Seite. Darunter sind nur ganz wenige Topseller wie Tina Turner. Bereits bei Bonnie Tyler spalten sich die Meinungen, ebenso bei Singer-Songwriterinnen wie Baez oder Joni Mitchell oder eine Stufe tiefer bei Pat Benetar und Melissa Etheridge. Entweder man ist Fan oder man kann sie nicht ausstehen. Im Pop ist das ganz anders, dort sind diverse dominante Frauen langjährig oben.
    Verglichen mit den letzten 50 Jahren hat Janis bis heute (nicht nur wegen der Drogen) schon eine spezielle, kaum je wieder erlebte Starposition inne.


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