Wenn es dir gefällt, wie der Pawlowsche Hund vorm Rechner zu sitzen und sich an einer Spotify-Playlist zu erfreuen, dann sei es so.
Ich zitiere: "Pawlow hatte im Verlauf seiner mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Experimente zum Zusammenhang von Speichelfluss und Verdauung beobachtet, dass bei Zwingerhunden schon die Schritte des Besitzers Speichelfluss auslösten, obwohl noch gar kein Futter in Sicht war. Er vermutete, dass das Geräusch der Schritte, dem regelmäßig die Fütterung folgte, für die Hunde mit Fressen verbunden war."
Was das ganze nun mit dem hören einer Playlist zu tun hat, hätte ich gern erläutert. Sollte es sich um Dummsülz gehandelt haben würde mich auch diesbezüglich ein kurzer Hinweis freuen.
Was an einer LP ein degeneriertes Statussymbol sein soll, erschließt sich mir beim besten Willen nicht. Alle Vinyl-Sammler, die ich kenne, lieben Musik und sammeln LPs aus Liebe und Leidenschaft zur Musik und zum Künstler.
Ok, das habe ich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte eigentlich "zum Statussymbol degeneriert". Warum: Weil man es zum Musikhören nicht (mehr) braucht. Heute sammelt man Platten, weil man sich am Formfaktor erfreut, gern was Besonderes wäre und generell den Besitz der Platten feiert. Das ist auch ok, andere sammeln Modellbahnlokomotiven. Nur mit der Musik als solches hat das halt nichts zu tun.
Und bevor ich mir irgend eine dusselige Playlist anhöre, setze ich mir lieber in Ruhe hin und höre mir bewusst eine LP oder CD an. Das hat 1000 mal mehr Wert.
Warum? Die Musik ist die Gleiche. Man kann bei einer Platte vorher noch etwas fummeln und sich am Besitz erregen, aber wieder einmal hat das mit der Musik als solche nichts zu tun.
Ich schätze, in deinem Leben spielt Musik keine allzu große Rolle, daher hast du mein Mitleid, bedauernswerter Tor.
Ganz im Gegenteil. Aber ich interessiere mich eben ausschließlich für die Musik. Der / Die Künstler sind mir relativ egal, von mir aus könnten beispielsweise Genesis auch aus Moppi, Pittiplatsch, Herrn Fuchs und Frau Elster bestehen, wenn die Musik die Gleiche wäre. Es ist halt eben ein Unterschied, ob man die Musik um der Musik willen schätzt, oder ob man sich am Besitz irgendwelcher Boxen oder Erdöl- bzw. Siliziumscheiben aufg... äh... erfreut.
Spotify, Napster und wie sie alle heißen sind der Todesstoß für Künstler, die darauf angewiesen sind, dass sie Tonträger verkaufen, aber das nur am Rande.
Nach dieser grandiosen Stammtischlogik hätte der Verkauf gebrauchter Tonträger den Markt schon lange zusammenbrechen lassen. Nichtsdestotrotz wäre ich auch bereit mehr zu zahlen, allein, man will es mir so preiswert unterjubeln. Das könnte ich anprangern, würde aber eine ökonomische Dummheit erfordern, der ich nicht teilhaftig bin.
Stimmt, ziemlich viel Offgetoppel. Der arme Anth. Ich glaube ich werde jetzt über Spotify mal The Geese hören. Einfach so. Ohne nach einer CD oder Platte zu suchen. Obwohl, die hätte ich sogar noch irgendwo im Schrank.