TotW: [30.05.-05.06.2016]: GENESIS - In Too Deep

Es ist schlimm. Gaaaaanz schlimm.

Aber von vorn.

Die frühen Spätachziger, al board weiß noch nicht, dass er sich später mal so nennen wird. Die Behaarung ist einem 12-/13-jährigen, erstaunlich unpickeligem Gesicht angemessen und dennoch, Klein al verspürt schon da den stechenden Schmerz verschmähter Liebe und ist sooo froh darüber, dass es auch Genesis-Balladen gibt. Und so lernt er auch diese 4:58 (im Remaster aber 5:03) lieben und weiß ihren Trost zu schätzen.

30 Jahre später...

Inzwischen sind selbst die beim 12 Jahre alten al noch nicht vorhandenen Haare ergraut, andere vom Hinterkopf auf ... woanders hin gewandert und der stechende Schmerz ist noch immer da.
Hinzu gesellt sich aber auch ein gereifter Musikgeschmack und mit diesem die Frage "W h a t . t h e . f u c k?". DAS habe ich mal gemocht? Oh ich Glücklicher, der ich geläutert wurde und mir nicht mehr freiwillig sämtliche Körperöffnungen mit dieser Art von Zuckerguss zukleistern lasse!

Doch entdecke ich auch an mir die Gabe der Vergebung und sage mir "sie wussten es nicht besser". Auch kommerzielles Kalkül kann ich nicht erkennen, denn es stellt sich die Frage nach der Zielgruppe. Dumme Menschen? Vermutlich, denn immerhin bin ich ja auch mal darauf hereingefallen.

Wie auch immer, in der Erkenntnis meines eigenen Irrens und dem Wissen, dass es im Schaffen der drei Urheber von IN TOO DEEP noch deutlich schlimmere Machwerke gibt...

4 Punkte (weil ich die simple Bridge noch immer mag)

Zitat von al board

Oh ich Glücklicher, der ich geläutert wurde ...

Gehört alles zum Service.

Zitat

Wie auch immer, in der Erkenntnis meines eigenen Irrens und dem Wissen, dass es im Schaffen der drei Urheber von IN TOO DEEP noch deutlich schlimmere Machwerke gibt...

Ich frage mich, welche das sein sollen. Hold on my heart ist zwar genauso mies, aber nicht schlimmer. Way of the world und Tell me why sind ebenso auf diesem Level und den Rest habe ich anscheinend schon wieder ausgeblendet.

Zitat von al board

...denn es stellt sich die Frage nach der Zielgruppe. Dumme Menschen? Vermutlich, ...

Falsch vermutet!

Nein, das gibt mir nichts. Das Album "Invisible Touch" als musikalischer Tiefpunkt einer einst genialen Band gerade weil Songs wie "In too deep" drauf sind. Mal ganz unabhängig vom Zeitgeist oder den verwendeten Sounds (das kann ja heute auch ganz spannend anzuhören sein), finde ich die Komposition dieses Songs absolut nichtssagend und das Arrangement langweilig.

Leider auch wieder ein Beispiel dafür, dass ein begnadeter Musiker wie Tony Banks sein auch spielerisches Talent an der Garderobe des Kommerzes abgegeben zu haben scheint. Das "Keyboard-Solo" in Kindergarten-Manier zeigt das leider wieder. Hoppla, nur nicht zu viele Noten und zu schnell spielen, das könnte die Leute erschrecken. Dann lieber kein Solo...

Wenn das ein Beispiel für die hier gelegentlich erwähnte grandiose "Weiterentwicklung" einer Band sein soll, die früher mal Brunnen besungen hat und in lustigen Kostümen auf der Bühne stand...dann bleib ich lieber bei den Brunnen

Hierfür habe ich leider keine Punkte übrig.

Zitat von PeterM013

Wenn das ein Beispiel für die hier gelegentlich erwähnte grandiose "Weiterentwicklung" einer Band sein soll, die früher mal Brunnen besungen hat und in lustigen Kostümen auf der Bühne stand...dann bleib ich lieber bei den Brunnen

Ich verstehe auch die Pop-Fraktion nie, wenn sie die Vokabel ¨Weiterentwicklung¨ benutzen.
Weiterentwicklung nach 1978 kann doch nur Simplifizierung, Banalakkorde oder Banalmelodien bedeuten, jedenfalls sehr oft, und zwar im Sinne der Pop-Fraktion.
Für mich ist das keine Weiterentwicklung, sondern ein Rückschritt was qualitative Musik angeht.
Natürlich will ich auch keinen zehnten Aufguss von zum Beispiel Supper´s Ready oder The Musical Box. Diese Pop-Entgleisungen wie Hold on my Heart, In too deep, Tell me why, Since I lost you, Congo, Shipwrecked etc, willi ch aber auch nicht.
Genau deshalb war meine Erwartung gross, als Genesis ankündigten beim neuen Album (CAS) zu den Wurzeln zurückzukehren. Was dabei rauskam war absolut enttäuschend:mad:

Zitat von charles bukowski

Ich verstehe auch die Pop-Fraktion nie, wenn sie die Vokabel ¨Weiterentwicklung¨ benutzen.
Weiterentwicklung nach 1978 kann doch nur Simplifizierung, Banalakkorde oder Banalmelodien bedeuten, jedenfalls sehr oft, und zwar im Sinne der Pop-Fraktion.
Für mich ist das keine Weiterentwicklung, sondern ein Rückschritt was qualitative Musik angeht.
Natürlich will ich auch keinen zehnten Aufguss von zum Beispiel Supper´s Ready oder The Musical Box. Diese Pop-Entgleisungen wie Hold on my Heart, In too deep, Tell me why, Since I lost you, Congo, Shipwrecked etc, willi ch aber auch nicht.
Genau deshalb war meine Erwartung gross, als Genesis ankündigten beim neuen Album (CAS) zu den Wurzeln zurückzukehren. Was dabei rauskam war absolut enttäuschend:mad:

Vielleicht wäre die Vokabel "Veränderung" auch angebrachter.
Die Frage ist, wäre eine Weiterentwicklung denn überhaupt möglich gewesen
und wenn ja, wie hätte die dann geklungen.
Es hätte die Möglichkeit bestanden, dass das Ergebnis nicht mehr hörbar gewesen wäre
oder dass es 40 Jahre lang Versuche gewesen wären, so etwas wie Selling oder Foxtrott zu wiederholen.

Zitat von sunrise

Vielleicht wäre die Vokabel "Veränderung" auch angebrachter.

Ja, die stimmt wenigstens.

Zitat von sunrise

Vielleicht wäre die Vokabel "Veränderung" auch angebrachter.
Die Frage ist, wäre eine Weiterentwicklung denn überhaupt möglich gewesen
und wenn ja, wie hätte die dann geklungen.

Ja. kann ich unterstreichen. Für eine Weiterentwicklung könnte man sich das Solowerk von Steve Hackett und Peter Gabriel mit den Einflüssen des Trios vorstellen.....Also, nichts gegen gut gemachte Pop-Musik, aber manchmal träume ich, dass Genesis in der klassischen 5er-Formation weitergemacht hätten, mit allen künstlerischen Freiheiten auch und vor allem für Solo-Aktivitäten....seufz.)
Sorry ?

Von den Schmalz-Bomben ist das mir die liebste

10 Punkte