• Ich hatte die Band vor ca. 10 Jahren auch mal live erlebt und fand sie ziemlich grauselig. Der Sänger hat über die gesamte Spieldauer krampfhaft versucht, wie Phil Collins zu klingen, was gnadenlos in die Hose gegangen ist. Am Ende war das ein peinliches Gequäke sondergleichen. Dass er mich optisch noch dazu ununterbrochen an Klaus Eberhartinger, dem Sänger der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, erinnert hat hat dem Ganzen natürlich obendrein wenig genützt. Die Band an sich war spieltechnisch allerhöchstens mittelmäßig.


    Selbst die Setlist war mau, was bei Genesis / Collins eigentlich eine sichere Bank sein sollte. Es stimmte damals einfach nicht die Mischung aus Fan-Wünschen, Hits und Überraschungen - zumal auch noch Eigenkompositionen gespielt wurden, die einerseits wenig überzeugend waren, andererseits wie ein Femdkörper wirkten.


    Mich wundert ehrlichgesagt, dass die Band scheinbar noch immer eine hohe Besucherzahl findet.

    • Offizieller Beitrag

    Hier noch ein Video aus Reken: Coverband "Still Collins" im RekenForum borio.tv


    Was die vermeintlich collinsähnliche Stimme des Sängers angeht: er klingt glaub ich einfach wirklich so. 2,5 Stunden lang kann man ohne allergrößte Anstrengung seine Stimme vermutlich nicht so verstellen. Man hört seine normale Sprechstimme auch im Interview kurz. Das gibt zumindest eine Idee, dass es seine normale Stimme ist.


    Die Bandqualität fand ich tatsächlich gut. Gut für das, was ich erwartet habe. Ich hatte sie wie gesagt schonmal gesehen. Es ist eben eine Bierzelt-Coverband (und das ist gar nicht abfällig gemeint), die Genesis & Co. auf einem wie ich finde guten Niveau spielt. Wenn man da The Musical Box oder Martin Levacs Dance Into The Light Shows als Maßstab nimmt, hat "Still Collins" natürlich keine Chance. Das sollte aber jedem klar sein.

  • tom

    Hat den Titel des Themas von „Still Collins“ zu „STILL COLLINS“ geändert.
  • War am Samstagabend beim Still-Collins-Konzert in Köln in der Kantine, die sehr gut besucht war, aber nicht 100 % voll. Ich hege eigentlich immer eine gewisse Skepsis gegenüber Cover-Bands, mal von TMB abgesehen. Am Anfang tat ich mich dann auch etwas schwer, das Ganze anzunehmen. Die Musiker waren gut, bei den Keyboard-Sounds fand ich es nicht so authentisch, aber so nach und nach fand ich's besser, insgesamt machen die das ganz ordentlich. Die Stimme ist Collins nicht unähnlich, aber es ist nicht so, dass man mit geschlossenen Augen glauben könnte, Phil Collins da vorne auf der Bühne stehen zu haben.


    Überrascht haben mich die 1/2 Old Medley (Dance On A Volcano – Lamb Lies Down – The Musical Box closing section) und Carpet Crawlers (im 1999er Arrangement, d.h. auch ohne vierte Strophe). Ansonsten war die Setlist eine Mischung aus Collins-Hits und Collins-Ära-Genesis-Hits. Keine "deep cuts" oder so. Aber nun gut, mit zunehmender Dauer des Konzerts war ich dann doch recht angetan, besonders gut gefallen hat mir die kraftvolle Version von Easy Lover. Für knapp 25 Euro war das ein ganz netter Abend.

    "Whenever sort of Spinal Tap is on or something, and you see these moments, you think, 'I've been in a band like that'...that's Genesis!'"
    Phil Collins in "Sum Of The Parts", 2014