Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

  • Vielleicht, weil ihnen das Haus dann endlich gehört, nachdem sie es 30 Jahre abbezahlt haben? Und weil sie kaum eine andere, altengerechte Wohnung zum Preis ihres Hauses bekommen würden, wenn der Wohnraum sowieso schon so knapp ist? Und weil sie mit ihrer schmalen Rente kaum einen Solidarbeitrag aufbringen können, weil die laufenden Kosten für das Haus (Energiekosten, Instandhaltung etc.) schon hoch genug sind? :/

    Das trifft aber nicht auf jeden Fall zu, oft sind gerade bei älteren Herrschaften nicht unerhebliche, sehr gut abschöpfbare Vermögenssummen vorhanden. Wenn die Betroffen nachweisen können, dass der Beitrag nicht im vollen Umfang geleistet werden kann, nun, dann wird eben ein verminderter Betrag fällig, der sich an der Vermögenssituation orientiert. Überdies haben die armen zu Verpflichtenden ihren Wohlstand einschließlich Abzahlung ihrer Hütte letztlich auch auf dem Rücken des globalen Südens aufgebaut, aus dem nun Menschen zu uns strömen. Würdest du denn einen solchen Beitrag zahlen wollen oder schließt du das komplett aus?

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    Das "Abschöpfen" von Vermögen, das in einer Immobilie gebunden ist, kann nur erfolgen durch den Verkauf der Immobilie. Wie stellst du dir das sonst vor, eclipse ?


    Zudem: Für sehr viele Leute ist das Wohneigentum auch eine finanzielle Rücklage für den Fall, dass sie im Alter pflegebedürftig werden. Dann müssen sie nämlich die Differenz zwischen dem, was die Kasse zahlt, und dem, was das Alten-/Pflegeheim tatsächlich kostet, aus eigener Tasche zahlen. Und müssen dafür das Haus verkaufen.

  • Das "Abschöpfen" von Vermögen, das in einer Immobilie gebunden ist, kann nur erfolgen durch den Verkauf der Immobilie. Wie stellst du dir das sonst vor, eclipse ?


    Zudem: Für sehr viele Leute ist das Wohneigentum auch eine finanzielle Rücklage für den Fall, dass sie im Alter pflegebedürftig werden. Dann müssen sie nämlich die Differenz zwischen dem, was die Kasse zahlt, und dem, was das Alten-/Pflegeheim tatsächlich kostet, aus eigener Tasche zahlen. Und müssen dafür das Haus verkaufen.

    Über die Immobilie hinaus sind gerade bei älteren Herrschaften oft noch üppige finanzielle Rücklagen vorhanden. Zur Not muss man die Immobilie ggf. tatsächlich verkaufen. Ggf. könnte aber aber auch die kostenfreie Unterbringung Bedürftiger in den eigenen "überschüssigen" Räumlichkeiten erfolgen. Um zu helfen, muss eben auch mal auf eigene Privilegien verzichtet werden. Aber dazu ist natürlich nicht jeder bereits, siehe auch die geradezu reflexhafte Abwehr eines solchen Vorschlages durch gewisse selber üppigst privilegierte Herrschaften. Und mein Vorschlag schließt jeden ein, der eine zu große Wohnung mietet oder sein Eigentum nennt. Kein Single benötigt etwa eine 90 qm-Wohnung, warum also sollte er für den überschüssigen Wohnraum also nicht zusätzlich zur Kasse gebeten werden?

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    • Offizieller Beitrag

    Und mein Vorschlag schließt jeden ein, der eine zu große Wohnung mietet oder sein Eigentum nennt. Kein Single benötigt etwa eine 90 qm-Wohnung, warum also sollte er für den überschüssigen Wohnraum also nicht zusätzlich zur Kasse gebeten werden?

    Okay, wie gedenkst du folgende Situation zu handhaben - und ich betone ausdrücklich, dass sie nicht erfunden ist, sondern der Fall meiner ehemaligen Nachbarin:


    Sie wohnt, seit das Mietshaus gebaut wurde, in München in einer Vier-Zimmer-Wohnung, früher mit Mann und Kindern, inzwischen - der Lauf der Zeit - allein. Keine besonders tolle Gegend, aber auch keine Grattler-Gegend, so mittendrin. Sie erzählt selbst: Die Wohnung sei ihr viel zu groß, sie brauche das alles nicht, es sei ja im Gegenteil einfach mühsam, die Wohnung sauberhalten zu müssen, kurz: Sie würde sehr gerne in eine kleinere Wohnung umziehen, ein oder anderthalb Zimmer.

    Der Haken? München. Als Erstbezieherin hat sie immer nur sehr moderate Mieterhöhungen bekommen - für die Wohnungsgröße, die sie sucht, müsste sie mehr (!) zahlen als sie für die Vier-Zimmer-Wohnung zahlt. Und das kann sie sich aufgrund ihrer schmalen Rente nicht leisten.


    Sie erfüllt die Kriterien, die du nennst, müsste also Strafzahlungen leisten. Hat aber nicht das Geld dafür.


    Dein Vorschlag?

  • Nachweis erbringen, dass sie die Zahlungen nicht vollumfänglich aufbringen kann, und zwar jährlich. Daraufhin könnte die Zahlung gemindert, ausgesetzt, gestundet werden… Des Weiteren muss sie ihre Bemühungen nachweisen, eine kleinere Wohnung zu finden, auch über München hinaus, ggf. wird sie dabei unterstützt. Im Allgemeinen ringt mir das Schicksal Geflüchteter überdies mehr Empathie ab als das alteingesessener Privilegierter (oftmals sogenannte Biodeutsche…).

  • Des Weiteren muss sie ihre Bemühungen nachweisen, eine kleinere Wohnung zu finden, auch über München hinaus

    Wie gedenkst Du dies mit Artikel 11 des GG in Einklang zu bringen? Davon abgesehen ist der von Dir vorgeschlagene Weg in meinen Augen lediglich aktivistisches Herumpfuschen an den Symptomen, nicht jedoch am Problem als solches. Wohin die Leute denn ziehen sollen,wenn ca. 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen fehlen (davon ca. 1,4 Millionen für Singlehaushalte) bleibt jedenfalls offen. Aber vielleicht kann der mündige Bürger sich ja irgendwo ein paar Holzhütten bauen.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

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    ... und dann richten wir ein Amt für Wohnungsüberbelegungserkennungsbewertung ein, stellen dafür 20.000 Beamte ab und verbrauchen Geld, dass der Amtsschimmel nur so wiehert.


    Wie wäre es andersrum? Wer Geflüchtete aufnimmt (was ja in sich ehrenwert ist), bekommt auf Antrag eine Art Miete/Untermiete als Anerkennung und zur Abdeckung der steigenden Nebenkosten gezahlt - und kann aus einer Art Prämienkatalog gewisse Vorzüge in Anspruch nehmen.


    Hast du übrigens auch mal überlegt, was das Ganze für die politische Landschaft bedeuten würde? Die Storchweidels und der Größte Höcke aller Zeiten würden sich herzlich bedanken für die großzügige Wahlhilfe!


    Aber vielleicht kann der mündige Bürger sich ja irgendwo ein paar Holzhütten bauen.

    Eine Hütte, herma! Eine. Wir wollen ja nicht kostbaren Wohnraum vergeuden!

  • Wie gedenkst Du dies mit Artikel 11 des GG in Einklang zu bringen? Davon abgesehen ist der von Dir vorgeschlagene Weg in meinen Augen lediglich aktivistisches Herumpfuschen an den Symptomen, nicht jedoch am Problem als solches. Wohin die Leute denn ziehen sollen,wenn ca. 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen fehlen (davon ca. 1,4 Millionen für Singlehaushalte) bleibt jedenfalls offen. Aber vielleicht kann der mündige Bürger sich ja irgendwo ein paar Holzhütten bauen.

    Dein Lösungsvorschlag, bitte.

    • Offizieller Beitrag

    Das trifft aber nicht auf jeden Fall zu, oft sind gerade bei älteren Herrschaften nicht unerhebliche, sehr gut abschöpfbare Vermögenssummen vorhanden. Wenn die Betroffen nachweisen können, dass der Beitrag nicht im vollen Umfang geleistet werden kann, nun, dann wird eben ein verminderter Betrag fällig, der sich an der Vermögenssituation orientiert. Überdies haben die armen zu Verpflichtenden ihren Wohlstand einschließlich Abzahlung ihrer Hütte letztlich auch auf dem Rücken des globalen Südens aufgebaut, aus dem nun Menschen zu uns strömen. Würdest du denn einen solchen Beitrag zahlen wollen oder schließt du das komplett aus?

    Das Argument, unser Wohlstand sei auf dem Rücken der Drittweltländer aufgehäuft worden, trifft global gesehen zwar zu, daraus eine persönliche Verpflichtung für jeden einzelnen abzuleiten, der es im Laufe seines Lebens geschafft hat, etwas auf die Seite zu legen, halte ich dennoch für unredlich.

    Es würde völlig genügen, die Reichen ordentlich zu besteuern und obendrein auch endlich wieder eine Erbschaftssteuer einzuführen, die ihren Namen verdient hat. Erbschaften sind nämlich der Grund, warum Reiche hierzulande reich sind (und immer reicher werden) und Arme eben nicht. Steuern haben den Vorteil, dass sie sich nach der Leistungsfähigkeit des Steuerzahlers richten.

    Meine Steuern zahle ich jedenfalls klaglos und würde es auch gerne tun, wenn ich wüsste, dass ein großer Teil davon in die Entwicklungshilfe ginge und den Leuten vor Ort so geholfen würde, dass sie zuhause ein glückliches Leben führen könnten.

  • Ach Leutchen... ich wollte nur mal sehen, wie hier auf so einen

    Vorschlag reagiert wird. Regt euch ab und schmeißt ne

    doppelte Dosis Coolbleibium ein :mrgreen:.