Die Politik ist tot, es lebe die Politik! - kleiner politischer Frühschoppen, Live-Ticker, Austicker und was man sonst noch so zur Meinungsbildung braucht - oder auch nicht...

  • Ja.

    Aber.

    Im Politik-Thread einer (bis auf Chester) reinweißen Musikrichtung ...

    Ähem ... woher willst du das wissen?

    Wer ist mit "Chester" gemeint?

    Und was bezweckst du überhaupt mit dieser Feststellung?

    :/

    But we never leave the past behind, we just accumulate...

    "Von jedem Tag will ich was haben

    Was ich nicht vergesse

    Ein Lachen, ein Sieg, eine Träne

    Ein Schlag in die Fresse"

  • Ich habe da so einen Verdacht. ;)

    Ja, es könnte der Thompson sein.

    Aber es gibt oder gab hier im Forum in meiner Erinnerung auch User, die so heißen/hießen.

    Und was soll diese "reinweiße Musikrichtung" sein?

    Genesis ist eine Band, keine Musikrichtung.

    Die Musikrichtung ist dann auch nicht eindeutig, könnte Prog sein, könnte Pop sein.

    Und schon im Genesis-Umfeld gibt es mehr schwarzen Input als diesen einen Musiker, zumal ja gerade Collins und Gabriel nie Berührungsängste mit schwarzer Musik hatten.

    Fazit: Ich kann mit Sinn und Zweck dieser Anspielung nix anfangen.

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    • Offizieller Beitrag

    Im Politik-Thread einer (bis auf Chester) reinweißen Musikrichtung müsste aktuell unsere Haltung in Sachen BLM diskutiert werden (so wie in der Bundesliga erste Symbole aufblitzen).

    Ansonsten reinweiß? (An dem Begriff "Musikrichtung" störe ich mich jetzt einfach mal nicht.) Das ist doch viel zu kurz gedacht! Was ist mit Manu Katché, Arnold McCuller, Andrew Roachford, Ricky Lawson, David Sancious, Amy Keys, Nathan East sowie diversen anderen farbigen Bandmitgliedern und Musikern (u. a. den Phenix Horns, die auch mit Genesis zusammengearbeitet haben) aus dem Genesis-Kosmos? Der Begriff "reinweiß" ist in diesem Zusammenhang daher schlichtweg falsch. Wenn wir das hier vereinfacht mal als Farbenlehre sehen, dann ist der Genesis-Kosmos bunt, wenn auch sicher mit deutlicher Weißtendenz.


    So ziemlich jeder Genesis-Fan, der Konzerte unserer "Helden" gesehen hat (als Band oder solo) dürfte auch schon dunkelhäutigen Musikern applaudiert haben. Wo ist also der Diskussionsbedarf "unserer Haltung in Sachen BLM"? Das verstehe ich nicht. Außerdem habe ich hier im Forum und in anderen Fankreisen noch nie auch nur den Hauch eines Problems mit Rassismus o. ä. wahrgenommen. Ich verstehe auch nicht was du damit meinst, dass man "das nicht stören darf". Was womit genau stören? Für mich redest du (leider) in Rätseln.


    Und diskutieren kann man hier alles. Falls es dafür "noch keinen Ort gibt", eröffnest du einen neuen Thread. Das ist vor allem bei Themen, die aktuell, interessant und relevant sind, durchaus erwünscht!


    Für mich kreierst du hier Probleme, die nicht existieren.

  • Hach zum Glück gibt's diesen Thread noch. Egal wo man hinschaut, es gibt ja im Moment rein gar nix mehr zum Genervtsein.

    [...]

    Nicht mal einen Monat ist es her und schon kann man sicher wieder schön aufregen:

    [...]

    Wenn ich meinen Schutt nicht irgendwo ablade, dann koche ich über.

    [...]

    Die alte, aber zunehmend drängendere Frage ist: Sollte man Kinderschänder kastrieren? Nicht als Strafe, sondern zum Schutz unserer Kinder.

    [...]

    Klar. Und am besten noch eine Elektrokonvulsionstherapie als Ultima Ratio hinterherschieben, oder wie?

    Dabei soll es schon vorgekommen sein, dass sich anschließend Patienten umgebracht haben. Frei nach dem Motto: Operation gelungen, Patient tot. Das ist wohl wie chemische Kastration keine Lösung. Diese könnte allenfalls gegen eine zu hohe allgemeine Population auf der Welt helfen, ist aber natürlich ebenso undenkbar.


    Sch... Menschenrechte? Die sollen zum Glück (oder Unglück) für alle gleich gelten, aber manche sind gleicher. Ansonsten würde ich lieber überlegen, wie man Kinderschänder verhindert und Ursachen bekämpfen.

  • Ich muss Jean hier mal Recht geben. Der gerechte Volkszorn ist - obwohl verständlich - wie so oft auch hier alles andere als ein guter Ratgeber. Selbst wenn man sämtliche Bedenken hinsichtlich der menschenrechtlich mehr als fragwürdigen Methode außer Acht lassen würde, käme man auch rein aus Sicht des Opferschutzes zum Ergebnis, dass Kastration kein sinnvolles Mittel sein kann.


    Erstens ist es wie bereits erwähnt sehr fraglich, ob und inwieweit diese Methoden wirklich helfen können zu verhindern, dass aus jemandem mit pädophiler Neigung ein Täter wird.


    Zweitens - und dies ist aus meiner Sicht sehr viel gravierender - torpedieren solche populistischen Forderungen (und nichts anderes ist eine solche Forderung!) sämtliche Präventationsbemühungen, die verhindern sollen, dass aus Menschen mit entsprechender pädophiler Neigung auch Täter werden. Denn selbst wenn man eine Wirksamkeit der Kastration hier einmal unterstellt, dann würde dies zwar verhindern, dass ein einmal gefasster und verurteilter Täter weitere Taten begehen kann, aber es wäre ein fatales SIgnal an alle Männer (und Frauen), die sich ihre Neigung nicht ausgesucht haben, selbst darunter leiden und alles dafür tun wollen, nicht zum Kinderschänder zu werden. Diese Menschen brauchen Hilfe - in Form von Therapie, Gesprächen, sozialer Kontrolle, Seelsorge. Und viele dieser Menschen suchen genau danach. Stigmation ist hierbei nicht hilfreich, weil sie dazu führt, dass die Leute mit pädophiler Neigung es lieber mit sich selbst ausmachen und sich keine Hilfe suchen, die dringend notwendig wäre. Forderungen nach Kastration von Kinderschändern sind noch weniger hilfreich, wenn man befürchten muss, dass diese vielleicht irgendwann auch mal präventiv eingesetzt wird. Es wird keiner mehr Hilfe beim Therapeuten suchen, wenn er befürchten muss, dass Dr. Diper irgendwann die Patientenakte in die Finger kriegt.


    Drittens: Über Sinn und Unsinn von Strafe, Verhältrnismäßigkeit von Strafmaß etc. sind schon unzählige Bücher geschrieben worden, welche die Bibliotheken in den Abteilungen Psychologie, Soziologie, Philosophie und Jura nicht unwesentlich anreichern. Was den Bereich Sexualdelikte angeht, gilt es als recht sichere Erkenntnis, dass auch ein hohes Strafmaß in der Regel nicht dazu führt, dass potenzielle Täter keine Straftaten begehen. Vielfach ist sogar das Gegenteil der Fall: Um die Sexualstraftat zu vertuschen, wird der Hauptbelastungszeuge = das Opfer ausgeschaltet => Das missbrauchte Kind wird am Schluss umgebracht, damit es den Täter nicht verraten kann. MIssbrauchstäter werden nicht aus Mordlust zum Mörder, sondern weil sie sich in einer auswegslosen Situation sehen. Wenn sie wissen, dass sie im Falle der Entdeckung lebenslang weggesperrt werden, werden sie alles tun, um die Entdeckung zu vermeiden. Die Verurteilung wegen Mordes hätte ja auch keine längere Strafe nach sich gezogen (auch wenn Gefängnis etwas anderes is als die nachträglicher Sicherheitsverwahrung, aus Sicht des Täters macht das zunächst keinen Unterschied). Letztlich gilt: Je höher das Strafmaß, desto auswegsloser die Lage des Täters, der den Missbrauch bereits begangen hat. Eine drohende Kastration im Falle der Entdeckung wird meiner Meinung nach ebenfalls dazu führen, dass Täter alles daran setzen werden, nicht überführt zu werden, was die Opfer in weitere Gefahr bringt.


    Im Podcast ZEIT - Verbrechen wurde dieses Problem vor kurzem thematisiert. So räumt man nach Möglichkeit Entführern immer die Chance auf Haftverkürzung ein, wenn sie die Entführungsopfer am Leben lassen. Man will auf alle Fälle vermeiden, dass die Täter keinen Ausweg mehr sehen bzw. ein Lebenlassen sich für diese nicht lohnen würde.


    In derselben Podcastfolge wurde auch darüber gesprochen, dass die Therapiemöglichkeiten heute schon viel weiter sind und man durch frühzeitige Intervention schon im Kindes- und Jugendalter (durch Schulen, Jugendämter, Sozialarbeit) mittlerweile schon vielen Menschen erfolgreich helfen kann, die vor ein paar Jahrzehnten noch eher durchs Netz fielen. Auch wenn die Medien oft das Gegenteil suggerieren, gibt es heute wohl deutlich weniger Täter als noch vor ein paar Jahrzehnten. Das lässt hoffen, dass mit Betreuung, Therapie und Prävention mehr erreicht werden kann als mit drakonischen Strafen.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

    • Offizieller Beitrag

    Eric : Was verstehst du bzw. dieser Podcast (wenn das die Quelle war; geht aus deinem Beitrag leider nicht klar hervor) unter Tätern, von denen es deutlich weniger als früher geben soll? Das kann ich so nicht glauben in Zeiten von Internet, in dem sich Unmengen Kinderpornografie praktisch für jeden zugänglich befinden und sekündlich exponentiell vermehren und verbreiten. Täter - und das sollte jedem klar sein - ist im Fall von Pädophilie jeder (!), der seine Neigung auslebt, sei es körperlich oder medial! Und da sind wir schon im Teufelskreis. Wohl dem Pädophilen, der wie auch immer seine Neigung im Griff hat (oder zu haben glaubt) und Therapien macht. Aber wir reden über Triebe, denen nachzugeben zwangsläufig eine (zurecht!!!) strafbare Handlung mit sich bringt.


    Hier muss der Opferschutz ganz klar vor dem Täterschutz stehen und das bedingungslos! Wir reden nämlich über die leichtesten und gleichzeitig schützenswertesten Opfer, nämlich Kinder. Da ist mir fast alles recht, was diese unschuldigen Wesen schützt. Der mikroskopischen Minderheit von noch nicht straffällig gewordenen Pädophilen, die therapiebereit sind, möge die größtmögliche Hilfe zuteil werden. Aber alle anderen... naja, hier spare ich mir lieber meine Fantasie für positive Dinge auf.

  • UK76 Ich muss bei dem Podcast nochmal nachrecherchieren, hatte das vor ein paar Wochen gehört, bin mir allerdings nicht sicher, ob ich den Zusammenhang richtig dargestellt habe. Ich werde es mir noch einmal anhören und dann antworten. Ich meine, dass es bei dieser AUssage nicht ausschließlich um Kindesmissbrauch ging, dies aber auch mit beinhaltet war. Aber wie gesagt, ich muss noch einmal reinhören.


    Es war diese Folge:

    https://www.zeit.de/gesellscha…ig-taeter-kriminalpodcast


    Unabhängig von diesem speziellen Fall kann ich diese Podcast-Reihe wärmstens weiterempfehlen.


    Was meinst du mit "mikroskopischen Minerheit von nicht straffällig gewordenen Pädophilen, die therapiebereit sind"? Meinst du, dass die überwiegende Mehrheit von pädophil Veranlagten straffällig wird und nicht therapiebereit ist? Wenn ja, woher kommt diese Einschätzung?


    Mit deiner Aussage, dass Opferschutz vor Täterschutz geht, stimme ich abolut überein. Ich dachte aber eigentlich, dass aus meinem Beitrag hervorgehen würde, dass sich diese beiden Ziele am besten zusammen erreichen lassen und Forderungen nach drastischen Maßnahmen wie Wegsperren oder Kastration keinen besseren Opferschutz bieten, sondern eher das Gegenteil. Stimmst du diesen Aussagen zu oder bist du da anderer Meinung?


    EDIT: Ich habe eben noch einmal reingehört. Ab Minute 21 im Podcast. Es geht bei dieser Aussage in erster Linie um Kinderserienmörder, nicht speziell um Kindesmissbrauch. Ob und inwieweit sich das eine auf das andere übertragen lässt oder nicht, kann ich nicht sagen.

    “THE NIGHT WE TRACKED DOWN PHIL COLLINS, BECAME BEST FRIENDS WITH HIM, AND TALKED HIM INTO REUNITING WITH PETER GABRIEL, AND THEN WE GOT TO SING BACKUP ON THE NEW GENESIS ALBUM AND IT WAS AWESOME!”

    — Barney Stinson, How I Met Your Mother, Season 7, Episode 21 ‘Now We’re Even’

    Einmal editiert, zuletzt von Eric ()

    • Offizieller Beitrag

    Was meinst du mit "mikroskopischen Minerheit von nicht straffällig gewordenen Pädophilen, die therapiebereit sind"? Meinst du, dass die überwiegende Mehrheit von pädophil Veranlagten straffällig wird und nicht therapiebereit ist? Wenn ja, woher kommt diese Einschätzung?

    Erstmal danke für Link und Infos um Podcast. Sollte ich hoffentlich zeitnah mal die Gelegenheit haben, mir das in Ruhe anhören.


    Die grundsätzliche Therapiebereitschaft Pädophiler kann ich nicht einschätzen, zumal hier die Frage ist wieviele Pädophile, die sich in Therapie befinden, diese freiwillig machen. Ich habe mich eher darauf bezogen, dass es bei Pädophilie in der Natur der Sache liegt, dass sich ein Pädophiler zwangsläufig strafbar macht wenn er sich seinen Trieben hingibt. Sei es durch den Besitz von kinderpornografischem Material (Bilder, Videos) oder durch körperliche Annäherung in welcher Form auch immer, von Gewalt (die damit gar nicht zwingend einhergehen muss; Stichwort "Missbrauch Schutzbefohlener") ganz zu schweigen.


    Ich denke (meine rein persönliche Einschätzung ohne jede Form von fundierten Quellen), dass grundsätzlich die meisten Pädophile sich irgendwann in irgendeiner Form schon einmal strafbar gemacht haben. Der Rest ist vermutlich schon relativ klein und davon sind sicher nicht alle therapiebereit. Von daher dürfte die Schnittmenge "bisher nicht straffällig" und "therapiebereit" extrem klein sein. Diese Einschätzung mag falsch sein. Ich kann das sicher nur schwer beurteilen, aber das Leben dieser Menschen muss die Hölle sein und für diese Menschen habe ich sehr viel Verständnis und Mitleid. Es ist zu hoffen, dass man ihnen bestmöglich helfen kann, wobei viele Methoden vor allem wenn sie medikamentös sind, sicher kein Spaziergang sind.


    Mit deiner Aussage, dass Opferschutz vor Täterschutz geht, stimme ich abolut überein. Ich dachte aber eigentlich, dass aus meinem Beitrag hervorgehen würde, dass sich diese beiden Ziele am besten zusammen erreichen lassen und Forderungen nach drastischen Maßnahmen wie Wegsperren oder Kastration keinen besseren Opferschutz bieten, sondern eher das Gegenteil. Stimmst du diesen Aussagen zu oder bist du da anderer Meinung?

    Wenn ich das wüßte! Ich habe keine Ahnung, wie man bestmöglich mit Tätern umgeht, um Opfer nachhaltig zu schützen bzw. Straftaten schon im Vorfeld zu vermeiden. Wir reden hier ja nicht über die Legalisierung von Cannabis sondern einen Weg, wie Menschen ihre Sexualität, die sie sich so nicht ausgesucht haben, ausleben können, obwohl jedwede sexuelle Handlung an Kindern strafbar ist. Das ist ja auch nicht vergleichbar mit der (Gottlob abgeschafften!) Strafbarkeit von Homosexualität. Es ist eben ein sehr spezielles Problem, dem nicht so einfach beizukommen ist. Zudem ist es verständlicherweise auch noch sehr emotionsgeladen. Nicht einfacher wird die Problematik, wenn es um den Umgang mit straffällig gewordenen Pädophilen geht. Die Gefahr des Rückfalls ist vermutlich extrem hoch. Ich möchte da auch nicht in der Haut von Psychotherapeuten stecken, die solchen Straftätern irgendwie den Weg zurück in ein halbwegs normales Leben ermöglichen sollen, aber gleichzeitig weitere potenzielle Opfer schützen müssen. Ein Tanz auf der Rasierklinge!


    Ich finde viele der oben genannten Methoden zur Vermeidung einer Rückfallgefahr auch unmenschlich und sehr fragwürdig. Die Wirksamkeit dieser Methoden kann ich zudem überhaupt nicht einschätzen. Selbst wenn sie wirksam wären, ist die Frage ob selbst ein Kinderschänder so etwas verdient hat. Damit wären wir wieder irgendwo zwischen Mittelalter, Drittem Reich und dem Saudi-Arabien der Neuzeit.


    Von daher kann ich weder sinnvolle noch hilfreiche Vorschläge machen. Das ist einfach eine mir völlig fremde Wissenschaft. Ich hoffe dennoch, dass man irgendwann einen Weg findet, der Tätern und Opfern hilft.