Selbstfindung durch "Laufen"

Monti · 7. Juli 2015

Seit Thailand bin ich total auf dem Selbstfindungstrip bzw. bin einfach gerne allein.
Schon vor Jahren fand ich die Idee faszinierend sich einfach mit dem Rucksack in ein anderes Land zu begeben und zu laufen. Da gibt es eine wahnsinnig gute Dokumentation drüber, wie viele Leute mehrere tausend Kilometer in wenigen Monaten zurücklegen. Kann man sich gerne und sehr gut mal ansehen. Klick mich bitte!

Da mir 3000 Km doch etwas zuviel sind und ich einfach nicht die Zeit für sowas habe, gebe ich mich mit "lässigen" 800 Km zufrieden. Ich kenne den Jakobsweg in Spanien nun von Hörensagen.

Hat jemand von euch sowas schonmal gemacht? Kennt ihr andere Routen? Was haltet ihr von sowas?

Herma · 7. Juli 2015

Ich finde mich jeden Tag bei einem 15km Marsch quer durch diverse Lagerhallen. Da das nicht ausreicht, laufe ich aller zwei Tage noch um den Kulkwitzer See, was ca. 9km sind. Besonders dabei bin auch ich gern allein, kann das also nachvollziehen. Große metaphysische Erkenntnisse hab ich dabei allerdings keine gewonnen.

Zwecks Routen kann ich Dir nicht helfen, denn alles was 20km übersteigt wird mitm Auto gefahren.

chandelier · 7. Juli 2015

Meine Frau und ich sind vor nun schon fünf Jahren den Rennsteig in Thüringen gewandert. 169,3 km nur wir zwei ohne Gepäck (das wurde transportiert) von Hotel zu Hotel. Innerhalb von knapp zwei Wochen haben wir Tagestouren von bis zu knapp 30 km geschafft. Wir haben diese Zeit im wirklich schönen Thüringer Wald genutzt, um uns zu finden, geht doch im Alltag mit Kindern und Beruf manchmal die Zweisamkeit verloren. Also eben eine Selbstfindung zu Zweit. Wandern Rennsteig - Rennsteigwanderung
Ich denke, man braucht gar nicht tausende Kilometer zurückzulegen, um zu sich zu kommen. Mir genügt auch der tägliche insgesamt (morgens und abends) einstündige Spaziergang von der Bushaltestelle zu uns, zur Arbeit und umgekehrt.....und....ich finde auch beim Eintauchen in gute Musik zu mir selbst.....
Ich möchte einmal den Rheinsteig, https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinsteig , erwandern, da ich die Literatur, Kunst und Musik der Romantik sehr schätze.....Klingt jetzt etwas piefig, oder;-)
Bei dem Wetter kommt noch das Schwimmen im See um die Ecke dazu. Ich mag es nicht schnell und hektisch, ist das Leben schon genug, also ist joggen nix für mich......
Fazit: Wandern ist wirklich gut, ob hier, oder im Ausland, alleine, oder mit Gruppen.

Noch ´ne Buchempfehlung für den Jakobsweg (kennt ihr bestimmt): https://www.youtube.com/watch?v=Adnez5DPKSg und: https://de.wikipedia.org/wiki/Ich_bin_dann_mal_weg

RiverOfChange65 · 7. Juli 2015

Das Wandern/bzw. "gehend-den eigenen-Rythmus-finden", habe auch ich seit Jahren immer wieder genutzt, um "runter-zu-kommen". Sozusagen aus der Hektik des "ganz-normalen-Arbeits-Alltags" einmal auszusteigen und im sprichwörtlichen Sinne "zur-Besinnung" zu kommen.
Damals ebenfalls inspiriert, durch die von Chandelier empfohlene Lektüre (dieser Lese-Empfehlung möchte ich mich hiermit ausdrücklich anschliessen...!), habe ich damals (während einer für mich persönlich nicht so einfachen Zeit) das Wandern als Mittel zur "inneren-Einkehr" entdeckt und bin- da ich nicht bis nach "Santiago de Compostela" gehen wollte- Etappenweise, immer mal wieder Teilstücke des sog "deutschen-Jacobsweges" gegangen. Darüber gibts es im Buchhandel ja ausführliche Wanderführer...
Kann dies nur jedem empfehlen. Als probates "Mittel-zur-Kontemplation" funktioniert´s bei mir jedenfalls prima! ...und für uns heisst´s daher dann auch in zwei Wochen wieder: "Ich bin dann mal weg"....

Aprilfrost · 7. Juli 2015

Wir sind zu zweit den South West Coast Path rund um die Spitze von Cornwall gewandert. Traumhaft. Finden mussten wir uns nicht mehr, aber wir fanden Ruhe, Sonnenschein, lässiges Tempo, Natur und vieles mehr.

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***martinus*** · 7. Juli 2015

Wandern ist ein gutes Mittel, um zu sich selbst zu finden. Die Landschaft um einen herum ändert sich nur sehr allmählich, es gibt also eher wenige Reize von außen. Da fällt man mit der Zeit auf sich selbst zurück. Die stetigen Takte von Schritten und Atmen sind da - wenn man es so esoterisch sehen mag - ein gutes Mantra. Selbst erlebt auf dem Weg von München nach Venedig. Inzwischen er-lebe ich mir diese Ruhe auf dem Fahrrad.
Da dich gerade der Jakobsweg interessiert, darf ich dich auf ein weiteres Buch zum Jakobsweg aufmerksam machen: Die Vieira ist auch nur eine Muschel. Impressionen vom Jakobsweg. Hier ist jemand den Jakobsweg gegangen und hat, wie ich finde, das Ganze weniger aufgeplustert als Kerkeling, dessen Buch mir ungenießbar ist.

charles bukowski · 7. Juli 2015

Ja, mir macht es auch Spass zu Laufen, also nicht Joggen, sondern spaziehrengehen. Zum Beispiel zu den nächsten Kneipen und Getränkeläden hier:p;). Aber Spass beiseite. Rio hat wahrscheinlich eins der grössten Stadtwälder der Welt, nämlich den Tijuca-Wald Da gibt es schon unglaublich viele Routen, die man absolvieren kann. Das kann auch fast den ganzen Tag dauern. Tolle Natur, da kann man live zum Beispiel einige Affenarten, Schmetterlinge, Pfefferfresser, Ameisenbären, Faultiere und Nasenbären sehen, etc:cool:.
Die meisten Wege sind aber leider unsicher, da sie auch Zugang zu einigen Favelas haben, Überfälle auf diesen Wegen sind wahrscheinlich:mad:. Ich kenne den Weg von einem Parkplatz bis zum Pico da Tijuca, dauert Hin und Rück etwa 3 Stunden.
Wer es lockerer haben will: 45 Minuten leichter Weg hin und zurück mit Naturgucken direkt auf der anderen Seite vom Zuckerhut, dem anderen Ende der Praia Vermelha.

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