Tony war wohl nie ein großer Zähler und hat seine Solos gerne intuitiv konzipiert und sich dann Punkte gemerkt, an denen er wieder "da" sein, also z.B. auf einer Eins ankommen muss.
Das "Supper's Ready-Solo" ist dafür beispielhaft. Er wusste, dass die Anderen da auf ihrem 9/8 laufen, und er selbst hat einfach wild alle möglichen Metren drübergespielt. Zum Teil ist dieses Solo aber auch sehr stereotyp in immer gleichen 4/4-Sequenzen angelegt. Ohne das 9/8-Ostinato würden viele seiner Tonfolgen sich ziemlich banal anhören.
Ich denke, dass es bei RA&B ähnlich lief. Die Anderen gaben ihm einen 7/8 und 3/4 im Wechsel vor, und er fingerte sich nach Gehör irgendwas darüber zurecht.
Schwierig ist das alles nicht, man muss sich das halt merken und sein Lampenfieber im Griff haben.
Ich meine mich zu erinnern, dass Tony das "Riding the scree"-Solo mal zu den schwersten rechnete. Objektivieren kann man das aber nicht.
Und dann gibt's halt das "Lamb"-Intro, dem er live irgendwann aus dem Weg ging. Da sind zwei unangenehme Takte drin, die er z.B. auf "Second's out" auch ziemlich verdaddelt. Ich kenne, glaube ich, keine Live-Aufnahme, auf der er das Intro hinbekommt. Technisch gesehen, ist er ein sehr limitierter Keyboarder.