MIKE RUTHERFORD - The Living Years - Buch (15.01.2014)

  • Er ist meines Wissens der einzige Keyboarder in der gesamten Rockgeschichte, der noch nie bei einem Konzert ein improvisiertes Solo hingelegt hat. Ich schätze, bei einer Autobiografie würde er ebenso wenig von der historischen Realität abweichen und improvisieren ;)

    Er ist halt ein Musiker der klassischen Schule und da wird exakt das gespielt was auf dem Notenblatt steht. Das machte die Genesis Kompositionen so kompakt und exakt und das lieben wir ja.

    Wenn die alten Songs von Steves Band zum Teil verändert werden, dann ärgere ich mich manchmal.

    Viel Spielraum für Improvisieren gab Genesis den Songs nicht

    Eine Autobiografie will Tony ja garnicht schreiben,sagte er mal.

    Dam di dam di dam dam.......:huhu:

  • Tony könnte statt eine Autobiografie eine Korrektur aller Fehler der anderen veröffentlichen

    you're the ones we've been waiting for...
    Genesis - 98 München - 07 Linz, Düsseldorf x 2, Berlin, München - 22 Berlin x 2, London x 2

    Einmal editiert, zuletzt von duke77 ()

  • (...) Viel Spielraum für Improvisieren gab Genesis den Songs nicht (...)

    Ich könnte mir das auch nur bei ganz wenigen vorstellen. Aber bei folgenden Stücken würde ein jazzig-bluesiges Piano-Solo passen: You know what I like, That`s all, I can`t dance. Mehr fällt mir gerade auch nicht ein. Aber die typischen Keyboardläufe wie bei Robbery, Cinema Show oder Apocalypse usw. höre ich auch lieber unverändert. Verjazzte Versionen von Genesis-Songs wie bei der Phil Collins Bigband sind überhaupt nicht mein Ding, obwohl Los Endos gar nicht mal übel klang. Wie wohl die Fans reagiert hätten, wenn Genesis Turn it on again genau so aufgeführt hätten? :

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    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • An den vielen Schreibfehlern zumindest in den deutschen Ausgaben von Collins und Rutherford sieht man ja auch, dass schlampig gearbeitet wurde. Da haben die Lektoren ja auch gepennt. Beim Abgleich der Tourdaten haben sie sich einfach die Mühe gänzlich erspart. Die bekamen ihr Geld ja auch so, ich vermute mal nicht allzu viel. Für mehr Arbeit hätten sie jedenfalls nicht mehr Geld bekommen. Die Fehlinformationen von Mike Rutherford scheinen ja bis jetzt eher unerhebliche Dinge zu betreffen, und ihr Ausmaß dürfte viel geringer sein als es bei einer Autobiografie von Trump wäre. Ja stimmt, die Glaubwürdigkeit leidet darunter. Wenn sich Mike schon nicht die Mühe der Überprüfung seiner Erinnerungen bzgl. sehr leicht nachprüfbarer Ereignisse machte, wieviel darf man ihm denn dann überhaupt glauben, fragt man sich dann. Aber um Mike kennen zu lernen, die Welt seiner Gedanken und (subjektiven) Erfahrungen, ist das Buch durchaus geeignet! Ich habe es gerne gelesen, es war kurzweilig, humorvoll, unterhaltsam, wenn auch etwas zu oberflächlich für meinen Geschmack. Aber seine Persönlichkeit kommt zum Ausdruck, auf jeder Seite, ob man die nun mag oder nicht. Und darum geht es ja eigentlich in erster Linie bei einer Autobiografie.


    Ich glaube nicht, dass Lektoren bei der Arbeit an Autobiografien jedes Detail checken. Es geht doch eher um Logik/Verständlichkeit, Übergänge, Stilistik, Grammatik, Rechtschreibung.


    Dass Mike sich nicht die Mühe gemacht hat, gewisse Erinnerungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, ist eigentlich ein geradzu wertvoller Aspekt des Buches. Wir wollen doch ein bisschen über seine Persönlichkeit erfahren (was natürlich ein gewagtes Unterfangen ist). Mich erinnern Fehler - wie der mit Talk Talk (übrigens weltklasse Konzert 84 in Dortmund) - daran, dass jede Autobiografie naturgemäß subjektiv ist. Meine - naja summa summarum - eher positive Sicht auf Mike Rutherford haben die Ungenauigkeiten nicht negativ beeinflusst. Auch für Musiker gilt ja: "Wichtig ist auf dem Platz!" M+M müsste ich ganz und gar nicht haben, aber seine Beiträge zum Genesis-Kanon - vor allem was ich da so in meiner bevorzugten Phase von Lamb bis Abacab höre - sind klasse.


    Und an der Stelle noch eine Beschwerde ;) Seller Of England schrieb anderswo (zumindest sinngemäß und nach meinem Eindruck eher abwertend gemeint), dass Radiohead einfache Musik seien. Das kann ich nicht so stehen lassen:


    Hier ist jemand der meint, dass Radiohead so mit die wichtigste und progressivste Rockmusik der vergangenen 30 Jahre geschaffen haben. Es ist die bislang konsequenteste Verschmelzung von Rock und Elektronik. Die herkömmlichen Songstrukturen haben sie zugunsten intensiver musikalischer streams of consciousness aufgegeben, meisterhaft geschichtet und verlinkt, melodisch, harmonisch und rhythmisch sehr konzentriert. Auf der Gefühlsebene sind das Soundtracks, die das Leben in der modernen Industriegesellschaft spiegeln, Einsamkeit, Reizüberflutung und die Wallflower/Hinterhof-Schönheit der Großstädte. Uff, sorry, nix für ungut, aber jetzt habe ich auch fertig :)

    Einmal editiert, zuletzt von SquireFish () aus folgendem Grund: Sorry, Tipper rausgemacht, man sollte nicht zwischen der Arbeit schreiben.

  • (...) Seller Of England schrieb anderswo (zumindest sinngemäß und nach meinem Eindruck eher abwertend gemeint), dass Radiohead einfache Musik seien. Das kann ich nicht so stehen lassen: (...)

    Ja, ich schrieb: "Und ich hatte mich dabei ertappt, zu denken: Was, so was einfaches gefällt ihm?" Ich kannte zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel von diesen beiden Gruppen, wurde später aber eines besseren belehrt. Wegen Tonys Aussage habe ich mir dann einige CDs von beiden Gruppen zugelegt. Von Radiohead habe ich sogar ziemlich viele, und eine DVD. Tony fand auch, dass die ziemlich progressiv seien. Radiohead ist meiner Auffassung nach zwar kein Progressive-Rock, ebenso wenig Muse, aber egal, dennoch sehr innovativ und experimentell, und auf sehr eigene Weise auch progressiv. Da kann man keine Kategorie drauf anwenden. Progressiver Alternative-Electronic-Pop-Rock? Radiohead gefällt mir besser als Muse.

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Ich würde sagen, Radiohead ist kein Prog, aber progressive Rockmusik. Gerne auch Progressiver Alternative-Electronic-Rock. Pop kann ich zumindest darin nicht entdecken. Und ich finde Pop grundsätzlich nicht weniger aufregend als Rock. Muse würde ich jedenfalls nicht die Klasse von Radiohead bescheinigen.

  • Wie wohl die Fans reagiert hätten, wenn Genesis Turn it on again genau so aufgeführt hätten

    Ich würde mich amüsieren und die Anfangstakte tolerieren...aber es wäre eine Parodie auf ihre eigene Musik. Dann würde ich vehement das Original fordern und pfeifen....

    Dam di dam di dam dam.......:huhu: