Interessante Statements zu einem Stück, das bei mir trotz Omnipräsenz stets eher unter "ferner liefen" rangierte.
Seit dem unvergleichlichen "Who Dunnit?" haben Genesis eigentlich immer – mal mehr, mal weniger gelungen – zuverlässig ein lustiges Stück/Video auf ihren Alben untergebracht, gern auch gepaart mit gesellschaftskritischem Einschlag ("Illegal Alien", "Land Of Confusion"), Ihr erwähntet es. Unterhaltungswert hatte das in jedem Fall, genauso blieb aber die musikalische Halbwertzeit dieser Unternehmungen m.E. sehr beschränkt. Der Aha-Effekt ist schnell dahin, und die Filme kannte man dann halt auch.
"Mutig", weil das hier so oft fiel, scheint mir am ehesten das '81er Album, ansonsten haben sie, glaube ich, weniger über konzeptionelle Revolutionen nachgedacht, sondern einfach Spaß gehabt, der sich durchaus überträgt, wenn man sowas nicht zu oft hört.
Man kann das Blues nennen, aber dann kann man natürlich auch die letzte Mechanics-Scheibe für Soul halten oder "Sussudio" für Funk.
Hätten sie’s 2007 nicht gespielt, wären vermutllich mindestens zwei Drittel des Stadions in Meuterei ausgebrochen. Ich habe ja den Verdacht, es ist schon so ein bißchen mit Blick auf die Arena entstanden.
Man hört die Gitarre, schön und gut. Mir wäre es allerdings lieber gewesen, sie hätten dieses Instrument wieder häufiger ganz im Ernst verwendet. Gab's ja mal.
Und es freut mich immer wieder auf's neue, wie sehr die reinen Prog-Fans das Stück NICHT mögen. Ich mag diese Vielschichtigkeit in einer langen Bandkarriere. Und wenn die Prog-Ära-Fans das Stück hassen, dann muss es eben gut sein
Eine lustige Analyse, bei der Dir geschwind die Herzlein der musikalisch freien Welt zufliegen. Und guck, ein kleiner Wadenbeißer traut sich ganz raus und führt entschlossen die unerschrockene AntiFa an (in geschichtlicher Analogie müßten das dann Punks sein oder so). Endlich wieder zumindest theoretische Stimmung im zuletzt etwas schläfrigen Rund, wenn schon das echte Scharmützel ausbleibt.
Denn wer und wo auch immer die ominösen "reinen Prog-Fans" sein mögen, bei der Abstimmung scheinen sie ja diesmal glücklicherweise vom Fraktionszwang entbunden worden zu sein.
Aber zurück zum Thema. Auf dem Album selbst gibt es m.E. besseres und schlimmeres. Aufgrund der Geschlossenheit von Musik, Text und meinetwegen auch Bild bei unvermeidlicher Berücksichtigung des "Oh nee, das schon wieder"-Faktors bleiben etwas leidenschafts- (und partei)lose 8 P., zuzüglich einem Sonderpunkt für die historische Relevanz, den sich der Song durch TMs eloquente Würdigung verdient hat.