Bundeswehr/NVA. Habt ihr Anekdoten oder Geschichten?

  • Mein Alter steht da so vor der Kaserne, schiebt Wache. Es ist dunkel. Er guckt auf ein Stückchen Wald. Plötzlich sieht er dort Licht! Er ruft. Dem Licht ist das egal. Er ruft lauter, noch immer ist es dem Licht schnuppe. Er ruft noch einmal und ihm wird mulmig. Er kann ja nicht einfach so in der Gegend rumballern wie Arni oder dergleichen. Also ruft er noch einmal. Immer noch keine Reaktion. Also legt mein Vater an (angeblich daneben) und ruft noch einmal. Dann, mein Alter war schon schweißnass, hatte das Licht endlich ein Einsehen und gab sich zu erkennen. Zum Glück, sonst hätte mein alter Herre eiskalt den Mond erschossen. :D


    :D Wieviel Sprit hatte er denn schon drin?:)

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Das kann ich dir nicht beantworten, aber er stand im definitiv im Wald. :rolleyes: :D

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • In der Grundausbildung hatten wir unseren eigenen Block zum pennen. Danach wurden wir auf andere Blöcke verteilt, um Platz für die Neuen zu machen. Dann wusste man schon: Wenn man zum erstenmal in der Mannschaftskantine erschien musste man eine oder zwei Runden schmeissen. Aber das fiese war der sogenannte "Wassermann". Irgendwann bekam jeder neu umgezogene nachts zwei 10-Liter Eimer Wasser ins Bett geschüttet:(. So was blödes.

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    Tja, meine Erfahrungen mit diesen unseren Streitkräften endete kurz nach dem bekannten Musterungs-EKG (genauso beliebt als das "eiskalte Händchen"). Der Musterungstyp reichte mir einen Zettel, auf dem ich ankreuzen sollte, ob ich lieber zur Marine, zum Heer oder zur Luftwaffe wollte. Eine formlose Erklärung unter Verweis auf Art.4.Abs.3 Satz 1 GG weiter war der ganze Senf dann gegessen.
    Meine (damals noch 15 Monate) Zuvieldienst habe ich dann, weil ich zum Semesterbeginn fertig sein wollte/musste, in knapp unter 11 Monaten erledigt, was den Vorteil hatte, dass ich kraft Dienstausweis drei Monate lang kostenlose Bahnfahrten zwischen meinem ostfriesischen Dienstort und meinem Wohnort München in Anspruch nehmen konnte.
    Aus der Zeit als "Harnkellner" 1.Grades (drei gelbe Streifen am Ärmel) habe ich mitgenommen, dass Pflegeberufe richtig hart sind, dass man, wenn der Chef mit Alkoholkonsumkontrollen am Ende der Spätschicht beginnt, besser von Bier auf Wodka-Orange umsteigt, und dass ich manche Familien wegen ihres Verhaltens ihren behinderten Verwandten gegenüber an die Wand klatschen könnte.

  • Trotz meiner traurigen Geschichte, eine lustige habe ich:


    Ich habe ja auf Seite 1 bereits erwähnt, dass mein Stubenkamerad übelst geschnarcht hat und das mich total krank gemacht hat. Ich hatte keine Ohropax (Die Ohrstöpfel halt) parat und nahm dann einfach Klopapier. Ich schob mir das Zeug richtig tief ins Ohr rein bis ich wirklich gar nichts mehr gehört habe. Wie dem aber so ist hat sich ein Druckgefühl gebildet was noch schlimmer als das Schnarchen war.Also zog ich das Klopapier wieder raus. Doch halt, es ging nicht!
    Ich pulte, pulte und pulte bis mein Ohr schon halber geblutet hat. Also nahm ich mein letztes bisschen Schamgefühl zusammen und ging ins UvD-Büro. Der Penner stocherte mir dann mit seinem Taschenmesser im Ohr rum und hat mir letztendlich noch mehr weh getan :D
    Mir blieb also nichts Anderes übrig als bis morgen früh zu warten um in die San-Staffel zu können. Dort haben die es dann schließlich hinbekommen und führen jetzt zu ehren mir diese Story an ihrem Weihnachtsfest auf weil sie sich so köstlich amüsiert hatten die Schweine :D


    Man, das Gefühl aber wieder ohne druck hören zu können war unbeschreiblich!

    It requires that you leave behind everything of human ways, human behaviour, human ignorance, human disinformation.


    Last Chance to evacuate Planet Earth before it is recycled


  • Bei vielen der Stories hier wird mir offenbar, wie richtig es war, den Dienst an der Waffe zu verweigern. In meinem Zivildienst hab ich extrem viel fürs Leben gelernt. Ich wurde in einem zum Altenheim umfunktionierten katholischen Kloster (immer noch ein paar Nonnen im Inventar) in der Haustechnik eingesetzt. Deutsch: ich war Hausmeistergehilfe = Mädchen für alles. Ein Kloster im Rheinland ist witzig, wenn man im Osten geboren wurde und nicht getauft ist. Beim Vorstellungsgespräch war der Heimleiter ganz baff, dass man auch ohne Taufe auf die Idee kommen kann, dass Maximen wie "nicht töten, nicht stehlen, nicht lügen, nicht fremdgehen" ganz dienlich sein können, wenn man nicht ständig auf Stress aus ist...und dass man auch ohne religiösen Hintergrund auf die Idee kommen kann, der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen, indem man sich in einem Kloster etwas nützlich macht. Zumal bestand die Aussicht, den Dienst zusammen mit meinem besten Schulfreund zu leisten. :topp:


    Dort durfte ich dann viele Dinge tun, die zu Hause nicht drin waren, weil sie mir meine Mutter nicht zugetraut/zugemutet hat.


    - Autofahren (Medikamente oder Essen holen, Leute zum Arzt fahren...)
    - Zimmer streichen (immer wenn "Insassen" verblichen sind, griffen wir zum Farbeimer...am liebsten waren uns Raucherzimmer. Da war der Erfolg sichtbarer...)
    - Akkuschrauber & Bohrmaschine benutzen (und viele andere Werkzeuge)
    - ...


    Ganz nebenbei haben wir dann noch Mitarbeiter & Bewohner überzeugen können, dass langhaarige Typen in dunklen T-Shirts auch ganz nette Jungs sein können.


    Aber ihr wolltet ja Bundeswehr/NVA-Anekdoten: Ein Ex-Freund meiner Mutter hat ein bisschen was von der NVA erzählt...oh Wunder: wie sich die Soldaten schikaniert haben. Da gab es wohl die Schildkröte, wo man Arme und Beine angewinkelt hat und zusammengebunden, um dann mit den Ellbogen und Knien in Stahlhelme zu schlüpfen und so über die Flure zu schlittern. Beim Sandmann hat man Ärmel und Hosenbeine fest in die Handschuhe und Stiefel gestopft, festgebunden, dasselbe mit Hemd und Hose und dann am Hals einfach so lange Sand in den Kragen gekippt, bis man sich nicht mehr bewegen konnte. Dann gab es noch was, wo man nen Besenstiel durch die Ärmel geschoben bekommen hat und dann zwischen zwei Schränken zum Rumbaumeln installiert wurde. Boah wie lustig...:gruebel:

  • Aus der Zeit als "Harnkellner" 1.Grades ....


    :D He,hee.., den kannte ich noch nicht. Bei der Bundeswehr wurde der Obergefreite abgekürzt als OG. Oder auch Ohne Gehirn...:)

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte schon befürchtet es hat dir zu gut gefallen und das hast du auch gezeigt:schock2:


    Musst nicht immer von Dir auf andere schließen :)


    :D He,hee.., den kannte ich noch nicht. Bei der Bundeswehr wurde der Obergefreite abgekürzt als OG. Oder auch Ohne Gehirn...:)


    Ich war ja beim Bunten Amt für Zuviel Dienst, da gab's nur die drei Soldstufen. Titel und ähnlichen Quatsch hat's da nicht gebraucht, außer so zweifelhaften Ehrentiteln wie dem genannte.

  • Soso, ich darf hier also nicht mittun, denn ich habe verweigerrt, nicht wahrrr, Charrrrles!?


    HABEN SIE DAS VERRRRSTANDEN, HERRRRR BUKOWSKI??? VERRRWEIGERRRRRT!
    :)
    Na gut, als kleiner Tiser:), ein Buch/Film, das/den eigentlich alle lieben müßten, die Zeitzeugen waren:
    Neue Vahr Süd - der offizielle Trailer - YouTube


    Denn alle Wehrpflichtigen aus meinem Dunstkreis, die die Buchvorlage studiert haben, sagten: genau so war es!

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