Entwicklung von Ticketpreisen bei Rock-Konzerten

  • Auf NDR 2 hörte ich heute, dass heute die Tour von Sting in München startet. So weit so gut. Dann erzählte Moderator Martin Roschitz, dass die Karten ab 150 € (!) zu erhalten sind. Ich finde da wird der Bogen maßlos überspannt. Inflation hin und steigende Nebenkoster her. Was meint ihr?

    "You've got to go Domino!"

  • ...nun, wenn Herr Sumner noch die Güte hätte dieses zu erklären und bspw. zwei Drittel des "Erlöses" in eins seiner Umweltprojekte fliessen würde (oder ist dies der Fall?!), ja, dann... :rolleyes:
    Aber solch ein "Preisniveau" (insbes. bei den "renomierten") ist ja leider kein Einzelfall.
    Und das bei Künstlern wo man/frau als "Otto-NormalverbraucherIn" doch spontan denkt: "Der sollte das inzwischen doch nicht mehr nötig/ bzw. ausgesorgt haben!". :augenrollen:

    PACKUNGSBEILAGE MIT WARNHINWEISEN:
    Alle hier von mir geposteten Beiträge stellen lediglich meine ganz persönliche und somit subjektive Ansicht dar! ;)


    "...Download love and download war
    Download the shit you didn´t want
    Download the things that make you mad
    Download the live you wish you had..."


    Nordlichter Stargast ´2012 !

  • Also ich glaube, dass da einfach übertrieben wurde. Ich bin am Freitag in Köln dabei und da haben alle Tickets ca. 90 Euro gekostet. Und es gibt auch keine unterschiedlichen Preiskategorien, weil Sting diesmal nur in ganz kleinen Läden spielt. Am Freitag im Kölner E-Werk vor 2000 Leuten.

  • Ich hätte mir den Sting mit kleiner Band auch gern angeschaut, in Frankfurt ist's heute in der Jahrhunderthalle, tolle Halle und mit 4.800 Plätzen auch nicht so groß. Aber bei Preisen zwischen 80 und 90 EUR muss es für mich schon was besonderes sein, so besonders ist Sting dann doch nicht. Bei der Symphonicities Tour war das ähnlich, da waren die Preise nochmal deutlich teurer und die Hallen etwas größer, dafür war ein Orchester dabei.

    Grundsätzlich muss das jeder Musikfreund für sich entscheiden was man als angemessen ansieht.

    Die Künstler müssen heute über Konzertkartenpreise das ausgleichen was beim Verkauf von CDs (und Downloads) nicht mehr reinkommt und außerdem sind die Kosten einer Tour heute deutlich höher als früher. Ich sehe also durchaus ein dass man auf die Kartenpreise von sagen wir mal 1980 nicht nur 2% Inflation p. a. draufrechnen darf. Aber irgendwo ist für mich halt 'ne Grenze erreicht. Preise über 60 EUR zahle ich nur in Ausnahmefällen. Da geh ich lieber mehrmals im Jahr zu Ray Wilson, RPWL oder ähnlich kleinen Acts, das kostet dann z. T. unter 20 EUR.

    Man kann natürlich argumentieren dass die Konzerte von Sting auf der aktuellen Back to Bass Tour sofort ausverkauft waren, die Preise müssen also angemessen gewesen sein.

    Andererseits machen die "Großen" mit solcher Preisgestaltung die "Kleinen" kaputt. Wer ein begrenztes Budget für Musik und Konzerte hat der geht dann nur noch 2 oder 3 Mal im Jahr zu U2, Coldplay und Sting, hat dafür 200 EUR ausgegeben und kein Geld mehr für weitere Konzerte.

  • Auf NDR 2 hörte ich heute, dass heute die Tour von Sting in München startet. So weit so gut. Dann erzählte Moderator Martin Roschitz, dass die Karten ab 150 € (!) zu erhalten sind. Ich finde da wird der Bogen maßlos überspannt. Inflation hin und steigende Nebenkoster her. Was meint ihr?


    nee das stimmt nicht, ich war gestern und hab die karte für 85 eur gekauft, was zwar auch net billig ist, aber angesichts der qualität in ordnung geht

  • nee das stimmt nicht, ich war gestern und hab die karte für 85 eur gekauft, was zwar auch net billig ist, aber angesichts der qualität in ordnung geht


    Ja, finde ich auch. Es ist ja ingesamt schon so, dass man bei einem größeren Konzert zwischen 70 Euro und 100 Euro lassen kann. Wenn ich mir überlege, dass ich Pink Floyd mal für ca 70 DM gesehen habe, ist das schon echt heftig. Aber bei Peter Gabriel weiß ich beispielsweise immer ganz genau, wofür ich das Geld ausgebe. Und wenn ich Sting zusammen mit Vinnie Colaiuta und Dominic Miller in einem kleinen Laden zusammen mit 2000 Konzertbesuchern hören kann, ist das auch eine absolute Besonderheit, die mir persönlich 90 Euro wert ist. Seine Orchester-Tour hätte ich mir nicht angehört. Aber wenn er mit einer kleinen Besetzung unterwegs ist und sogar auf viele große Hits verzichtet, um stattdessen "Demolition Man" oder "The Hounds Of Winter" zu spielen, dann finde ich das sehr cool. Das ist ja schon fast ein Revival der großartigen Tour zu "Ten Summoner's Tales".


    Für mich persönlich gehören solche Konzerte zu den sogenannten "Inseln im Alltag". Das geht bestimmt nicht sehr oft, aber hin und wieder will ich mir das einfach gönnen und dann kaufe ich auch gerne Tickets für die besten Plätze. Wenn ich beispielsweise schon ins Auto steige und 1 1/2 Stunden unterwegs bin, dann will ich nachher nicht das Gefühl haben, auf den hintersten Rängen Ameisen auf einer Streichholzschachtel beobachtet zu haben.

  • Es ist ja bekannt, dass zumindest bei den Live-Topacts seit einigen Jahren die Ticketpreise für ein Livekonzert ziemlich in die Höhe geschnellt sind. Schön, mit LP´s, CD´s oder DVD´s kann man nicht mehr soviel Geld verdienen wie früher, dann muss man das eben mit Livekonzerten verdienen, aber manchmal halte ich das für übertrieben.

    Manchmal arten die Preise so aus, dass das Konzert fast ein elitäres Event wird, zumindest, wenn man einen guten Platz haben will. Wie seht ihr das?

    Gutes Beispiel ist Phil, jedenfalls bei den Shows in Südamerika. Tja, der Phil, wollte er doch lange nicht seine Alben remastert etc. neu rausbringen, da er das gegenüber den Fans für Abzocke hielt. Scheint ihn mittlerweile aber nicht mehr zu stören.

    Ich kann ja nur für São Paulo sprechen, und da kostete ein Ticket vorne etwa knapp einen brasilianischen Mindestlohn. Eine Frechheit, und das mit Frau bukowski mal zwei. Keine Ahnung, wie hoch der Mindestlohn in Germanien ist, aber stellt euch vor, ihr müsstet das für einen guten Platz ausgeben.

    Wenn man also einen guten Platz haben will, beschleicht einen, zumindestens mich, ein ungutes Gefühl einer Art Abzocke. Bin nicht geizig, kann das auch zahlen, aber ein unguter Nachgeschmack bleibt, was machen diejenigen, die weniger Geld haben und Familie mitnehmen wollen, oder die Kinder die Show unbedingt sehen wollen?

    Es ist ja nicht nur Phil, aber ich erwähnte das, da ich ja mit Frau bukowski in São Paulo war, und andere Ausgaben kommen ja noch dazu.

    Generell halte ich die Preise für unverschämt, mindestens, wenn man einen guten Platz haben will. Wie seht ihr das?

    Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel

    Charles Bukowski

  • Ich denke der Phil hat da wenig Einfluss auf die Ticketpreise. Das ist eben eine Managementangelegenheit. Es ist eine grosse Industrie geworden, diese Konzerte. Da verdienen gewisse Leute viel Geld, sehr viel Geld.

    • Offizieller Beitrag

    Fakt ist, dass der lokale Markt am Ende darüber entscheidet, wie teuer die Preise sind für die Tickets. Wenn also keiner mehr hingeht, werden sie auch billiger. Ich meine mich zu erinnern, dass dies auch schon vorgekommen ist (Stones?).


    Heute werden oft Tourneen auch ausgeschrieben, d.h. am Ende bekommt meist der mit dem höchsten Gebot die Tour, der muss dann auch entsprechende Preise nehmen, um das zu refinanzieren.


    Man könnte auch ausschreiben und humane Preise als Bedingung nennen....


    Es gab vor Jahren (ich meine 1996) mal eine Pressekonferenz, da wurde Phil mit den "horrenden Preisen" für die Tickets konfrontiert (damals 60DM glaube ich). Phil zuckte mit den Achseln und gab zu verstehen, dass er gar nicht genau wisse, was seine Shows kosten ...

  • Als Timberlake mit ähnlichen Preisen auf Tour in Deutschland war, war ich nicht bereit dies zu bezahlen. Obwohl ich ihn auch sehr gerne einmal live erleben möchte.


    Phil ist da für mich eine Ausnahme und ich werde diese unverschämt hohen Preise bezahlen


    Das mache ich aber auch nur bei Phil und bei keinem anderen Künstler!

    Denn ein Konzert sollten sich nicht nur die gute Mittel- und Oberschicht leisten können.


    Und ehrlich gesagt, fürchte ich mich schon wieder vor der/dem Schickimicki-Frau/Mann im Konzert neben mir.

    Kennen kaum ein Lied. Bleiben stur sitzen. Klatschen nur, wenn die Hände kalt werden. Und maulen am Ende dann noch, weil Phil ja nur sitzt :motz:

    Aber Hauptsache die Damen und Herren im feinen Zwirn sind dabei gewesen :dumdi:


    Naja, schauen wir mal, ob ich überhaupt Karten bekomme :lol: