Star Trek...

    • Offizieller Beitrag

    Oder findet Ihr die zweite Staffel genauso furchtbar wie ich?

    Was soll man denn auch schon von "Alex Kurtzmann / JJ Abrams Star Strek" noch erwarten? Da wird doch schon seit dem 1. Kinofilm dieses Gespanns auf den Kanon gesch... bzw. man merkt, dass die Drehbuchautoren weder Inspiration noch Muße haben, sich mit den bisherigen Geschehnissen innerhalb der großen Gesamt-"Storyline" (kurz dem Kanon) wirklich zu beschäftigen.

    Dennoch hatte ich zumindest mit der 1. Staffel von "Picard" so meinen Spaß, auch wenn sich die Welt, speziell das Verhalten der Sternenflotte, und damit verbunden einige Details (so wie das Geld plötzlich doch wieder eine Rolle spielte) einfach irgendwie falsch anfühlten (in etwa so wie sich unter Abrams plötzlich auch Star Wars irgendwie "falsch" anfühlte, so als würde man einer Traumversion des tatsächlichen Universums folgen).

  • Ich fand die letzten beiden Folgen nicht so schlecht, vor allem ist Jurati deutlich weniger nervig, als in der ersten Staffel oder den ersten beiden Folgen von Staffel 2. Ok, Guinans Auftritt in der vierten Folge war schon etwas grenzwertig, aber was solls. Es ist Science Fiction und keine Dokumentation. Darüber hinaus wurde selbst bei TNG oder DS9 bisweilen derbe auf Logik oder Kanon geschissen.


    Habe im Übrigen ein Selbstexperiment gestartet und eine Folge der vierten Staffel gesehen, deren Namen niemand nennen sollte. Nach 30 Minuten habe ich es dann wieder sein lassen, denn bei jedem Charakter rief ich mir eine Textzeile aus dem Computerspiel "Beneath a steel sky" in den Sinn. "Der Arme hat ja kein Gehirn!" So viel schauspielerisches Unvermögen gepaart mit vollkommen entgeistigten Drehbüchern, ich beginne zu glauben, diese Serie ist eine Satire. Nicht unbedingt auf Star Trek, eher auf Fernsehen im Allgemeinen.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Bei Discovery haben sie in der vorletzten (oder vorvorletzten?) Folge ja tatsächlich für einige Minuten echtes Star Trek gemacht, indem sie sich schrittweise einer völlig andersartigen Kommunikation annähern mussten (eine Kommunikationsform, die noch dazu wesentlich schlüssiger war, als seinerzeit in "Darmok"). Leider haben sie in der Finalfolge dieses bisschen Magie auf armseligste Art völlig pulverisiert, in dem Madame Burnham et al. nach wenigen Minuten Sprache lernen komplette schwülstige Reden in 10C reden konnten (und Saru musste den Hafer in den Stenografen tippen).

    Bei Picard gab es ja durch den neuen Showrunner Hoffnung. Leider haben sie mit zwei Momenten unbeschreiblich viel falsch gemacht. Zum Einen, als die Killerelfe Elnor unter Rafis Beifall völlig unnötig Kehlen aufschlitzte, zum Anderen, als man mit dem Guinan-Reset einen extremen Haufen auf den Kanon setzte, und zwar auf eine der sicherlich bekanntesten Folgen. Damit sind die zwei Dinge zerschellt, die Star Trek ausmachen: Der "advanced human" und der Kanon. Es ist bedauerlich.

  • Nun ja, diese weiterentwickelte Menschheit gab es schon bei DS9 nicht mehr. Siehe Folgen wie "In fahlem Mondlicht", oder Sektion 31. Und auch in den Filmen rückte man davon ab. In Star Trek II verdampft Kirk kurzerhand mit angewidertem Gesicht den "Aal" der aus Chekovs Ohr kriecht, in Star Trek IX ähnelt die Sternenflotte frappierend der, die wir aus Picard kennen.


    Außerdem: Auch TNG hatte seine nervigen Momente. Nehmen wir zum Beispiel "Commander Obvious" Riker. Wie er teilweise an Picards Rockzipfel hing und stets das Offensichtliche verkündete, kann einem nur auf den Geist gehen. Genauso Data, der Android der sein eigenes Lieblingsthema ist. Was immer irgendwem aus dem Gesicht fällt, Data steht bereit um es mit einem ihn betreffenden Vergleich zu kommentieren. Ich bin sicher, hätte er nicht die Kraft von zwanzig Ochsen, die Crew hätte ihm mehrfach eine geschwalbt. Und dann ist da noch Wesley Crusher, die wohl ikonischste Peinlichkeit von Star Trek in den 80ern.


    Ich will Picard nicht auf Biegen und Brechen verteidigen, insbesondere, ich schrob es schon, finde ich Guinan ziemlich misslungen, aber andererseits wurde ich in den letzten Monaten auch schon schlechter unterhalten. Zum Beispiel durch so manche TNG Folge. ;)

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • ...wurde ich in den letzten Monaten auch schon schlechter unterhalten. Zum Beispiel durch so manche TNG Folge. ;)

    Ja, natürlich. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man eine Dauerserie mit 200 (?) Folgen hat, wo selbstverständlich Unrat abfällt, oder eine 10-teilige Event-Serie mit ikonischer Figur und dadurch ikonischen Verpflichtungen. Angeblich ist Roddenberry Jr. ja im Team, um "den Geist von Star Trek" zu überwachen und zu bewahren. Aber wo ist er, wenn ein Sternenflottenkadett weitgehend grundlos Kehlen aufschlitzt und ein Commander dazu Beifall spendet? Dieser eine Moment ist einfach fatal für die Serie, reißt die Grundsätze des Franchise ein

  • Diese widerliche plakative Gewalt gabs ja leider schon in Staffel 1 (armer Icheb). Mir stößt das auch sauer auf. Hat für mich bei Star Trek nichts zu suchen.


    Ansonsten haben mir die ersten drei Folgen Picard der zweiten Staffel ziemlich gut gefallen. Folge 4 war der erste Downer für mich. Guinan ist m.E. völlig falsch besetzt und Out Of Character. Raffi nervt auch durch ihr unprofessionelles Auftreten. Dazu ne Verfolgungsjagd ohne Verfolger. Nett war die Szene mit dem Punk aus Star Trek 4 (gleicher Schauspieler).


    Am interessantesten sind gerade die Psychospiele zwischen der Borgqueen und Jurati. Und Q hat hoffentlich auch noch was spannendes auf der Pfanne. Er könnte ruhig prominenter in Erscheinung treten. Ich stelle mir ein Gespräch zwischen ihm und der Queen ganz interessant vor.

  • Nett war die Szene mit dem Punk aus Star Trek 4 (gleicher Schauspieler).

    Nicht nur gleicher Schauspieler, sondern auch der Dude der das Lied geschrieben hat.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    • Offizieller Beitrag

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  • Gates McFadden? Ich gebe zu, ich bin angenehm überrascht. Wobei Namen allein natürlich nichts aussagen. Man denke nur an die Serie, deren Namen niemand aussprechen sollte. Da hops(t)en auch Spock und Pike über den Bildschirm, was nichts daran ändert, dass es sich bei dieser Veruntreuung von Produktionsgeldern um eine intellektuelle Nahtoderfahrung handelt. Aber auch wenn die zweite Staffel von Picard derzeit ein wenig schwächelt, bin ich guter Dinge.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.