SdW [19.12.11-01.01.12]: GENESIS - Supper's Ready


  • Ich sage meinen Musikern immer: Noten haben Vorschlagscharakter, macht das so, wie ihr meint und ich sage dann als Dirigent, ob es mir gefällt, was die draus gemacht haben.


    Charmante Herangehensweise. Anders wäre es auch eher Mathematik als Kunst.


    Offtopic-Frage: Kabuki, wen oder was dirigierst du denn?

    I'll never find a better time to be alive than now.

    Peter Hammill (on "X my Heart")

  • Die nachträgliche Notation von Musik ist immer schwierig und stellt den Spagat zwischen "was haben die sich das wohl gedacht oder gefühlt" und wie stelle ich es so dar, dass es nachvollziehbar ist.


    Sehe ich genauso. :topp: Das ist nicht nur schnöde Zählerei.


    der "5er" bei "Momma I want..." wir bei mir seltsamerweise als 3/4 und 4/4 dargestellt (das "now" als Achtel vorgezogen) im SO-Buch als 5/4 und 2x 6/8. :gruebel:


    "Now" als Offbeat finde ich auch wirklich seltsam. Wenn man auf "now" die neue Eins hört, kann man wunderbar zwei 6/8-Takte oder eben zwei shufflige 2/4-Takte durchzählen, bevor die Drums wieder einsetzen.

  • Was würde besser zu Pfingsten passen als eine ausgiebige Besprechung von Supper`s Ready? Ich gönne es mir jedenfalls, zur Feier der Bedeutung dieses für mich sehr wichtigen Tages, denn die Taube (oder Muse) hat mich offenbar gerade geküsst. Supper`s Ready war das letzte Stück, dass ich vor dem Lock-Down live erlebt habe, und zwar von der hier ansässigen Gruppe "Path of Genesis" auf ihrer "Wind and Wuthering"-Tour, sehr gut, wie ich finde.

    Ein längeres und gleichzeitig komplexer arrangiertes Stück verdient eine längere Besprechung. Ich bitte um Vergebung vor dem Herrn, falls ich etwas weiter ausholen muss. Bei Supper`s Ready handelt es sich vermutlich um den am schwersten zugänglichen Text zu der am schwersten zugänglichen Musik der Bandgeschichte. Es ist schon so viel wunderbares, bis ins Detail, hier in diesem Thread verfasst worden! Sogar um mögliche Notierungsarten und Taktzahlen einiger Zwischenstücke tauschte man sich aus. Respekt:thumbup:!

    Gestattet mir eine Einleitung und Hinführung zum Thema... Ich hatte Musik als Abi-Fach und es ging seit der 12. Klasse nur noch um Analysen von Akkorden und Taktarten und deren inhaltliche Interpretation im Kontext der Bedeutung des Werkes. In der 11. Klasse, etwa 11 Jahre nach Erscheinen des Albums, nahm ich Foxtrot in Vinyl mit in den Musikunterricht und der Musiklehrer legte zu meiner Überraschung (auf meine Empfehlung hin) die ganze B-Seite auf. Noch mehr wunderte uns, dass er die Lautstärke sehr hoch aufdrehte (vielleicht weil es recht ruhig beginnt), aber ich hatte überhaupt nichts dagegen, weil die Boxen das auch hergaben ^^. Dass es nachher, vor allem zum Ende hin so laut wurde, konnte er nicht wissen, aber er ließ die Lautstärke so :thumbup:! So hatten die anderen Klassen oder Vorbeigehende wenigstens auch was davon! Der Musiklehrer war übrigens der Bruder von dem Schauspieler Eberhard Feik, der den Tatort-Kommissar Thanner, Kollege von Schimanski, damals spielte. Herr Feik schien die Platte nicht zu kennen (Mama kannte er), war aber, wie man während dieser knappen halben Stunde sehen konnte, sehr angetan, und äußerte sich anschließend verhältnismäßig wertschätzend, im Vergleich zu seiner sonst eher nüchternen Art. Er führte Parallelen zu den bereits bei den Beatles verwendeten Mischtechniken auf und beteuerte, dass Genesis diese hier weiter geführt und perfektioniert hätten. Die Kompositionsarbeit fand er beeindruckend, aber weil er ja auch noch Unterrichtsstoff vermitteln musste, ging er da nicht weiter drauf ein. Als ich ihn testete und von ihm die Taktart zu der Apokalypse wissen wollte (er durfte sich nicht die Bezeichnungen der Untertitel anschauen) meinte er, das wäre ein sehr interessant arrangierter 4/4-Takt. Als ich sagte, es sei ein 9/8-Takt, bestand er weiterhin auf seiner Ansicht. Vielleicht kannte er ja Grendel von Marillion, denn da ist ja so eine ähnliche Stelle in 8/8-Takt. Ich sollte den Takt bei der Apokalypse laut vorzählen, und schließlich war er dann überzeugt, dass es doch ein 9/8-Takt ist. Dann sollte ich noch was zum Text sagen. Ich glaube, ich habe gesagt, dass dieser Song einen psychedelischen Trip eines jungen Paares auf dem Sofa wiedergibt. Heute weiß ich, dass Steve das auch so sieht. Ich kann mir ebenso wie Steve beim besten Willen nicht vorstellen, dass so eine abenteuerliche Bewusstseinsentrückung allein durch die lila Farbe der Wände hervorgerufen wurde :D. Und falls ja, wo gibt es diese Farbe??? Ich hatte vor 10 Jahren mal einen wirklich sehr sehr ähnlichen Trip auf Hawaiian Baby Woodrose, eine Blume, die übrigens auch lila ist. Vielleichte meinte Peter eher so eine Art von Lila-Erfahrung? Egal, wie auch immer, die Eins hatte ich schonmal sicher ;) (aber nicht nur wegen meines guten Musikgeschmacks) und mit meiner Analyse und Interpretation eines Ausschnitts der 12-Tonmusik-Oper "Wozzeck" von Alban Berg als Abi-Klausur hatte ich ihn wohl total umgehauen, so euphorisch hatte ich den guten alten Feik noch nie gesehen. Gehen wir weiter zurück zur siebten Klasse. Supper`s Ready habe ich zum ersten Mal auf der Seconds out als Kassette gehört, die ich mir von meinem Bruder zu meinem 13. Geburtstag schenken ließ. Nach ATOTT, Duke und ATTWT (in dieser Reihenfolge) war das mein viertes Genesis-Album. Einiges kannte ich ja schon von ATOTT. Aber als ich Cinema Show, Firth of Fifth und dann noch Supper`s Ready hörte, war ich im siebten Himmel. Mein Gott, was für ein Geschenk des Himmels das war! Ich war für den Rest des Wochenendes und darüber hinaus total geflasht. Ich hatte großen Respekt vor diesem Stoff und musste damit sorgsam umgehen. Das war für mich irgendwie heilig. Ich hätte es damals wahrscheinlich nicht gut verkraftet, wenn jemand anderes, dem ich diese Musik vorspielen würde, eine abfällige oder gleichgültige Bemerkung dazu gemacht hätte. Gott sei Dank ist so was nie passiert! Ein Klassenkamerad war auch Genesis-Fan und lieh mir kurze Zeit später "The Lamb" sowie "Wind & Wuthering". Immer wenn ich SR wieder hörte, war der Effekt wieder da und ich hörte und verstand es jedes Mal mehr, tiefer und detaillierter. Auch gestern hatte ich es wieder gehört, nach längerer Zeit, und mich dabei verfahren. SR ist für mich das größte, genialste, kreativste und eindringlichste Musikstück der gesamten Rockgeschichte und ich könnte es eher mit Werken der Klassik bzw. ernsten Musik vergleichen als mit anderen "Rocksongs".

    Anders als für einige andere geht SR für mich direkt los, sogar eher zu abrupt. Von der ersten bis zur letzten Sekunde scheint mir nicht eine einzige Millisekunde verschwendet zu sein. Im Vergleich zu den meisten anderen Prog-Epen finde ich darin keinen unnötigen Füllstoff. Alles hat seinen Wert, seinen Platz und seine Berechtigung, auch die Stille!

    Für mich gehört Horizons unbedingt dazu, wie auch das Klavier-Intro von FoF zu Firfh of Fifth gehört. SR ohne Horizons beginnt ähnlich abrupt wie FoF in der Version von Seconds out. Als ich SR zum ersten Mal hörte (auf Seconds out ohne Horizons), hatte Lover`s Leap direkt von Anfang an meine ganze Aufmerksamkeit. Ich musste alles stehen und liegen lassen. Ein kleines Gitarren-Orchester, dachte ich, und diese Arpeggios <3!!!

    Also setzte ich mich hin und hörte nur noch zu, bis zum Finale. Und danach, als ich wieder erschien, war ich meinen Eltern erst einmal unheimlich. Wie gesagt, ich war ja 13. Vielleicht dachten sie, ich hätte Drogen genommen 8o Solche ansprechenden, ungewöhnlichen Akkordfolgen (Lover`s Leap) in einer so stimmigen, vollkommenen Gesamt-Harmonie von Gitarren-Arpeggios und Gesang hatte ich vorher noch nie gehört. Ich kann mir immer noch nicht erklären, wie es Genesis geschafft haben, bei SR und FOF chromatische Akkordwechsel bzw. Halbton-Folgen, wie sonst nur in der 12-Ton-Musik üblich, in so grandiose Harmonien einzufügen, dass das Ganze kein bisschen disharmonisch klingt, sondern im Gegenteil. Das macht ja eben diesen Gänsehaut-Effekt aus. Das konnten Genesis wie niemand anders. Verminderte und erweiterte Akkorde geben sich die Hand. Lover`s Leap ist einfach nur genial, geht direkt ins Herz, auch in klanglicher, harmonischer und handwerklicher Hinsicht ein Meisterwerk! Die wunderbare Gitarrenarbeit! Und dann der melodisch ebenso ansprechende wie anspruchsvolle Gesangspart! Von Genesis konnte ich das nie live zu hören bekommen, aber immerhin von The Musical Box, Steve Hackett`s Band und Path of Genesis. Und da hatte ich jedes Mal feuchte Augen bekommen. Würde ich jetzt noch auf den Rhythmus des Gesangs von Lover`s Leap eingehen, würde das hier aber endgültig den Rahmen sprengen. Der ist ja so was von verschachtelt, verschleppt und schwer notierbar, wie kaum eine andere Gesangspassage, auch wenn man das erstmal gar nicht so raus hört. Großes Lob an Peter!

    "The Guaranteed Eternal Sanctuary Man" (Youuuuuuuuu, can't you see he's fooled you all !!!) bringt ziemlich zu Beginn dieser Rock-Oper eine so immense Dynamik rein, dass man sich fragt, wie denn da noch eine Steigerung möglich sein könnte. Verpulverte Perlen? SR ist ein extremst großzügiges Feuerwerk an Motiven in Überfülle! Heutigen Progrockbands würde es vermutlich ausreichen, allein aus einem dieser vielen Motive aus SR ein mind. 12-minütiges Stück rauszuhauen, mit jede Menge Füllstoff und Jam-Sessions à la Transatlantik. Aber die dramaturgische Steigerung in diesem "TGESM" ist enorm und nimmt schonmal die Schlusssequenz von "As sure as eggs is eggs" vorweg, wie in vielen Symphonien die Ouvertüre das Finale kaleidoskopartig einbaut. Dieses Stilmittel haben später viele Progbands wie auch Transatlantik übernommen. Und dann erklingt unglaublich schön, sanft und mystisch, mit Peters ätherischem Flötenspiel, wieder die Melodie von Lover`s Leap. Da möchte man doch dieser Welt entschweben!!!

    Doch dann kommt das nächste Feuerwerk: "Iknathon and Itsacon and their band of Merry Men". Wieder ist der Übergang so fließend, dass ich nicht sagen kann, an welcher Stelle dieses Stück beginnt. Das Zusammenspiel von Tonys Keyboard-Arpeggios und Steves E-Gitarre ist einzigartig. Marillions Keyboarder Mark Kelly hatte sich für so manches seiner Keyboard-Arpeggios, z.B. auf "Market Square Heroes" oder "Incommunicado", zweifelsohne von Tony seine Anregungen geholt, bewusst oder unbewusst.

    Peter singt "The fight`s begun, they`ve been released, killing foe for peace, Bang bang bang, Bang bang bang". Ich liebe diese Stelle, auch die Parts ohne Gesang! Tony und Steve wären für jede neue Supergroup sowieso mein Traumteam und ich vermute mal dass ich hier von allen derjenige bin, der am meisten darunter leidet, dass Tony und Steve nie wieder etwas zusammen gemacht haben und vermutlich auch nie mehr werden, weil sie einst an ihre Dickköpfe gerieten, Ihr kennt den Rest. Ich höre förmlich das Potenzial von beiden in einer möglichen Zukunft.

    How dare I be so beautiful? Wieder wird es sehr ruhig, und das ist auch nötig, so wird die Aufmerksamkeit wieder geschmeidig, man kann sich entspannen. Das Aufhorchen geschieht automatisch. Die schwebenden, warmen Orgelsounds (oder sind das verfremdete Klavier-Sounds?) bringen erneut eine sehr meditative, diesmal aber melancholischere Stimmung. Peter singt: "Wandering in the chaos the battle has left. We climb up the mountain of human flesh...".

    Nach "A flower?" setzt der Beatles-artige, Stacatto - Rhythmus ein, bei dem abwärts eine interessante Ton- und Akkordfolge erklingt als Überleitung zu "Willow Farm". Der Rhythmus klingt relativ einfach, wie bei einem typischen Beatles-Song, ist er aber nicht. Peters Gesangs-Beat bringt einen genialen treibenden Groove rein, der immer die ersten 3 Achtel betont. Manchmal swingt er auch etwas, so dass der Rhythmus durch seinen Gesang einen Hauch Jazzfeeling erhält ("Open your eyes..."). Die Melodie und auch die Akkorde sind ganz und gar nicht einfach. Auch hier sind wieder chromatische Elemente eingewoben. Besonders chromatisch wird es bei "Oh, there's Mum and Dad, and good and bad. And everyone's happy to beeeeeee here"... und dann wieder bei "Yes, we're happy as fish and gorgeous as geese. And wonderfully clean in the moooooorning"... Und dann wird es richtig verrückt: "We've got everything, we're growing everything. We've got some in, we've got some out. We've got some wild things floating about !!! Everyone, we're changing everyone. You name them all, we've had them here. And the real stars are still to appear !!! (All change!)"

    Musikalisch ist das schon ähnlich experimentell und schräg wie die späteren Klang-Experimente auf "The Lamb", z.B. in "The Waiting Room" oder "Silent Sorrow in empty boats", nur schneller. Was Steve da auf der Gitarre spielt, klingt wie auf einem orientalischen Saiteninstrument. Aber ich habe nachgeschaut, eine Sitar kam nicht zum Einsatz. Ja, dann kommt wieder ein Beatles-Groove zu "Feel your body melt. Mum to mud to mad to dad..." mit der witzigen Zeichentrickfilm-Stimme und danach kehrt das musikalische Thema von Willow Farm wieder. Diese Auflockerung ist auch dringend notwendig an dieser Stelle, denn jetzt wird es richtig ernst!!!

    Apocalypse in 9/8: Für mich der Höhepunkt dieses Meisterwerks! Gänsehaut pur! Zwischendurch war ich mal befangen und das Klischee, das Prog-Gegner hier sehen würden, verstopfte kortikal meine Ohren: Eine künstlich konstruierte, aufgeblasene, theatralisch/manisch überhöhte oder verstrahlte Passage, würden sie vermutlich behaupten, diese Kunstbanausen! Ich würde heute sagen: Wer dieses originäre Motiv der 9/8-Apo von Genesis später nur annähernd kopierte, wie z.B. Marillion mit Grendel, höchstens der machte sich dieses Vorwurfs verdächtig (obwohl ich Grendel zugegebenermaßen gar nicht übel finde ;)), aber bei Genesis war das Pemière und konnte m.E. von keiner anderen Band jemals getoppt werden. Als ich das zum ersten Mal hörte, war ich fassungslos. Erst dachte ich, diese arhythmischen Betonungen wären Zufall, wie es gerade beliebt, aber dann zählte ich mal mit und entdeckte auf eigene Faust den 9/8-Takt. Wie Tony dann auch noch auf diesem krummen, apokalyptischen Rhythmus so eine leicht beschwingte, schwerelose, virtuose Melodie auf seinem Tasteninstrument darauf legte, kam ich mit dem Staunen nicht mehr raus. Wenn ich das heute wieder höre, muss ich immer noch (im übertragenen Sinne) vor ihm auf die Knie gehen! Ich glaube, wenn ich mich entscheiden müsste, wäre diese Passage mein Lieblingssolo von Tony. Die Varianten dieser Bolero- oder auch Toccata-artigen Motive und wie sie mit dem Rhythmus teils gegenläufig tönen und dann immer wieder zusammenkommen, würde den Rahmen hier sprengen.

    Und dann schließlich das Motiv von Lover`s Leap ("And it's hey babe, with your guardian eyes so blue. Hey my baby, don't you know our love is true?") führt hin zum grandiosen Finale:

    As sure as eggs ist eggs: Zurück zum Frühstück, zur Realität? Ein Zen-Meister sagte mal: "Am Anfang sind Flüsse Flüsse und Berge Berge. Dann sind Flüsse keine Flüsse mehr, und Berge keine Berge. Doch dann sind Flüsse wieder Flüsse und Berge Berge." Also alles wieder wie am Anfang? Weit gefehlt. Nur scheinbar. Alles ist verwandelt. Peter und Jill sehen sich gegenseitig und erfahren sich selbst auch vollkommen neu, wie neu geboren. Das Strahlen in den Augen wie von einer transzendenten Quelle. Die Melodie von "Guaranteed Eternal Sanctuary Man" kehrt wieder und wird mit diesem genial verschleppten typischen Genesis-Rhythmus bis ins schier Endlose zelebriert, bei den aktuellen Konzerten von Steve Hackett noch mehr als jemals zuvor! Wenn nicht schon vorher passiert, habe ich hier feuchte Augen. Mehr geht nicht! Dass Steve heutzutage noch längere Gitarrensoli auf dieses Finale legt, dafür liebe ich ihn und bin ihm unendlich dankbar! Und vor dem instrumentalen Höhepunkt noch der spirituelle Höhepunkt des Textes, der aus diesem psychedelischen Trip doch viel mehr macht, als nur eine verstrahlte Bewusstseinsveränderung: "There's an angel standing in the sun. And he's crying with a loud voice. "This is the supper of the mighty one". Lord of Lords, King of Kings. Has returned to lead his children home, to take them to the new Jerusalem"! <3

    Ok, es ist 18:22 Uhr und das Essen ist fertig...

    Danke für`s Zuhören bzw. Lesen und fröhliche Pfingsten ! :)

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Welches Konzert (Lokation) meinst du?

    In Bonn, in der Harmonie. Aber SR war nicht das letzte Stück, sondern Carpet Crawlers. Horizons und SR hatten sie hintereinander gespielt. Ich habe die 2020 zum 5. Mal gesehen. Das war bisher das beste Konzert von denen, vielleicht auch wegen der Setlist.

    https://www.setlist.fm/setlist…onn-germany-5b9b037c.html

    “It doesn`t have to be like this. All we need to do is make sure we keep talking"

    Stephen Hawking

    (Zitat aus dem Song "Keep Talking" von Pink Floyd, mit Stephen Hawking`s Stimme)

  • Nachdem dieser Thread hier vor einigen Tagen wieder ausgegraben wurde, habe ich mir "Supper's Ready" erstmals seit gefühlt zwei Jahren gestern Abend wieder konzentriert auf Kopfhörern in der Studioversion angehört. Hatte mich in der Zwischenzeit oft nur mit der Apokalypse in verschiedenen Live-Varianten zufrieden gegeben.


    Auch wenn dieses Werk vielleicht nicht perfekt sein mag, so komme ich an der vollen Punktzahl einfach nicht vorbei. Jeder Ton nach "Willow Farm", angefangen mit dem wunderschön melancholischen Flötenmotiv kurz vor der Magog-Passage kriegt mich auch nach Jahrzehnten noch. Hier stimmt einfach alles und ist nach meinem Geschmack immer noch Genesis at its best.


    Aufgrund ein paar Momenten in den ersten 15 Minuten des Songs war ich für einige Sekunden versucht, auf 14 Punkte abzurunden, habe diesen Gedanken aber dann doch verworfen. Bürokratisch sollte man es schließlich speziell bei diesem Stück nicht angehen.


    Interessiert habe ich zur Kenntnis genommen, dass mich (wie gesagt natürlich bis auf die Apokalypse inkl. Gable Ratchet) bei "Supper's Ready" die ruhigen Momente noch deutlich mehr beeindrucken und die schnelleren/ lauteren etwas weniger. Die Anfangssequenz ist natürlich großes Kino, und wenn dann nach "it's been a long, long time" die Instrumentalpassage startet, bin ich weiterhin komplett beeindruckt. Da erinnere ich mich zu gern an die "Musical Box" 2007 am Theater am Marientor in Duisburg. Speziell dieses 12-String-Motiv wirkte fast schon hypnotisch. Da hatte ich nach 17 Jahren, die ich den Song damals kannte, das Gefühl, ihn nochmal komplett neu zu erleben und zu empfinden.


    Textlich habe ich mich mit "Supper's Ready" wie bei so vielen Stücken aus der alten Zeit eher weniger beschäftigt. Hier und da interpretiere ich meine eigenen wirren Gedanken mit ein und genieße einfach die Klanglandschaft. Dennoch ist es schon stark, die Entwicklung vom lyrisch bewusst einfach (nahezu trivial) gehaltenen Anfang bis hin zu den Tiefen der Gabrielschen Bewusstseinserweiterung mitzuerleben.

    Einmal editiert, zuletzt von Virgil ()

  • Gehört nicht komplett hier rein, aber gibt es von SR beim NC Event in Duisburg damals oder allgemein vom ganzen Konzert damals irgendwelche Live-Mitschnitte? Weiß da jemand was?