Was mich nervt und wovon ich euch erzählen muss (Weil keine Freunde) Thread

  • Mich nervt ganz gewaltig die zur Schau getragene Dämlichkeit und peinlich selbstgerechte Haltung einiger Kulturschaffender und Menschen im Publikum auf der diesjährigen Berlinale.

    Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz: "Ich erwarte einfach von kulturschaffenden (sic), auch von internationalen, dass sie politische und geschichtliche Zusammenhänge und Fakten kennen und kontextualisieren können. Dieses Gerede vom Genozid ist im besten Falle naiv + dumm, im schlimmsten Fall einfach offen antisemitisch."

    Danke, dem ist nichts hinzuzufügen.

    Besonders unangenehm ist die Sache natürlich, da man vorher extra die AfD wegen "Kein Platz für Hass" ausgeladen hat, die Wölfe mit ihren perfekt frisierten Föhnfiguren jedoch absurderweise die Hauptprotagonisten des Abends bildeten. Wieso hat niemand der Verantwortlichen auf diese Entgleisungen reagiert?

    Guter Kommentar...

    Israel-Hass auf offener Bühne: Was stimmt mit dieser Kulturbranche nicht?
    Die Abschluss-Gala der Berlinale endet mit frenetischem Applaus für offenen Israel-Hass. Die Berlinale ist damit an ihren eigenen Ansprüchen gescheitert.
    www.google.com

  • Der Mann ist einfach nicht zu stoppen. Natürlich muss man das alles differenziert sehen, und das Streikrecht ist ein hohes Gut. Aber ich glaube, nach der letzten, langen Verhandlung inklusiver 2 Schlichtern mit dem Ergebnis von noch stärkerer Bestrafung von Bahnkunden ist diese recht alte Werbung von "Sixt" aktueller denn je:



    Unabhängig von weiteren weitreichenden Einschnitten für unsere Wirtschaft sowie den vielen Einzelschicksalen (berufliche und private Einschnitte für betroffene Bahnkunden), zu denen ich ausdrücklich nicht gehöre (hatte tatsächlich durch puren Zufall für Donnerstag und Freitag Homeoffice beantragt) - mittlerweile könnte man wirklich den Verdacht kriegen, dass der Mann von der Autolobby geschmiert wird, wenn man sich Aussagen wie die heutige auf der Zunge zergehen lässt:


    "Danach werde es weitere Streiks geben, aber ohne sie mindestens 48 Stunden vorher anzukündigen, sogenannte ,Wellenstreiks´. So werde die Bahn auch keinen Notfahrplan mehr einsetzen können. ,Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr´, so Weselsky."

    GDL kündigt neue Ausstände an
    Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn wollen die Lokführer abermals streiken. Der Streik soll im Güterverkehr am Mittwochabend beginnen, im Personenverkehr…
    www.faz.net


    Hier ein treffender Kommentar: https://www.t-online.de/finanz…tale-chaos-kommentar.html

  • Na ja, wenn man Arbeit für etwas hält, das am Besten nur andere betreffen sollte, dann reicht schon der fadenscheinigste Vorwand.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

  • Ein Streiktag verursacht 100 Mio € volkswirtschaftlichen Schaden.

    Könnte man prima in angemessene Arbeitsbedingungen wie Anpassung der Arbeitszeiten und Löhne investieren.

    al's Lebensweisheiten:

    "Man muss sich seiner Arroganz schon bewusst sein, um sie genießen zu können."

  • Stimmt, wer gerade mal ca. 40000 Euro im Jahr nach Hause trägt und das bei einer unmenschlichen 39 Stunden Woche, dem sollte unter die Arme gegriffen werden. Sitzen und Knöpfe drücken ist ein Knochenjob.


    Sollte jemand nun glauben, ich möchte mal so Urlaub machen, wie ein Lokführer arbeitet, könnte sich derjenige im Recht befinden.

    Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

    Einmal editiert, zuletzt von Herma ()

  • Sitzen und Knöpfe drücken ist ein Knochenjob.


    Sollte jemand nun glauben, ich möchte mal so Urlaub machen, wie ein Lokführer arbeitet, könnte sich derjenige im Recht befinden.

    Naja, die Konzentrationsfähigkeit ist schon extrem gefordert. Personalmangel heute ja auch deshalb, weil der Nachwuchs sich wesentlich schlechter durchgehend 8 Stunden konzentrieren kann als es früher Standard war. ICH mit meinem ADS könnte den Job gar nicht: Die Strecke der letzten Stunden lässt sich nicht schnell mal editieren und mehrmals neu schreiben.

    :stress:

    Aber stimmt, so super gestresst wie Busfahrer oder Mütter sind die Lokführer nicht, mit denen ich fast täglich kurz mal ins Gespräch komme. Sie äußern sich eher gestresst von der schlechten Organisation der Arbeit: Oft miese Disposition, weil gute Disponenten nicht mehr zu finden sind.

    Oft ungeplante Strandungen im Nirgendwo, wenn wieder Loks ausfallen oder Weichen oder Signale ... -dazu die Angst vor Selbstmördern. Das Drumherum ist eher für Masochisten ausgelegt.

    Lokführer und Zugbegleiter im Zwangs.Exil und die Personal-Abrechnung bucht "Freizeit" (obwohl eine Zwangspause in Hintertupfingen mit löchrigen Laken in miesen Absteigen ohne WLAN weit entfernt ist von Erholung). Der Kunde wundert sich über Ansagen wie "Zug fällt aus aufgrund Personalmangels aus vorhergehender Fahrt" - ja, die Crew sitzt fernab der Familie im Nirwana. Verspätungen zerren ja nicht nur an unseren Nerven als Kunden, sie lassen die Männer und Frauen im Cockpit deutlich schneller altern und krank werden. Wollen wir aber nicht vergessen, wer das grundsätzliche Dilemma der Bahn in den letzten 40 Jahren aufgebaut und verursacht hat.


    :zerschlagen:

  • Oft miese Disposition, weil gute Disponenten nicht mehr zu finden sind.

    Oft ungeplante Strandungen im Nirgendwo, wenn wieder Loks ausfallen oder Weichen oder Signale ... -dazu die Angst vor Selbstmördern. Das Drumherum ist eher für Masochisten ausgelegt.

    Alles richtig, und natürlich sind vor allem sowohl die Vorstandschefs der Bahn als auch die letzten Verkehrsminister verantwortlich für den desolaten Zustand der Bahn. (Heute war meine als einstündig geplante Fahrt zur Arbeit dann auch wieder doppelt so lang.)


    Mein Punkt ist derzeit aber die Art und Weise, wie sich die GdL - getrieben von einem offenbar nur noch um sich selbst kreisenden Chef - verhält.

    Das ist weder verantwortungsvoll den Kunden und der Wirtschaft, noch den eigenen Kollegen gegenüber, die nicht in dieser Gewerkschaft organisiert sind und sich als Bordpersonal ohnehin schon genug anhören müssen. Heute tat mir die "Zugchefin" total leid, die dann auch beim Aussteigen zu einem Fahrgast sagte: "Glauben Sie mir, ich wäre heilfroh, wenn der Weselsky endlich zur Vernunft kommt."


    Langsam verdichtet sich der Verdacht, dass dieser nicht mal ansatzweise auf Kompromisse setzt und stattdessen nach guter, alter Geiselnehmermethode vorgeht. Er wird schon wissen, warum er im Grunde immer nur gegen die DB pöbelt, ohne konkret zu werden. Wenn diese Aussagen der beiden Vermittler (man mag zu ihnen politisch stehen wie man will, aber seriös sind die beiden meines Erachtens schon) der Wahrheit entsprechen sollten, ist das vor dem Hintergrund der nun angekündigten weiteren Maßnahmen ein eindeutiger Skandal:


    Bahn-Tarifkonflikt: Vorschlag sah zwei Stunden weniger Arbeitszeit vor
    Die Moderatoren de Maizière und Günther haben ihren Vorschlag für eine Lösung im Bahn-Tarifkonflikt veröffentlicht. Der kommt den Forderungen der GDL recht nah…
    www.tagesschau.de

  • den eigenen Kollegen gegenüber, die nicht in dieser Gewerkschaft organisiert sind und sich als Bordpersonal ohnehin schon genug anhören müssen. Heute tat mir die "Zugchefin" total leid, die dann auch beim Aussteigen zu einem Fahrgast sagte: "Glauben Sie mir, ich wäre heilfroh, wenn der Weselsky endlich zur Vernunft kommt."

    ;) Wie Beisenherz heute sagte: Er fährt momentan nur noch Zug, um das Bordpersonal zu trösten. :)

    >> hier, bei 15:45


    Wem sagst Du das mit den Stunden ... meine Stammstrecken, die sonst so 4-5 Stunden dauern, enden selten unter 8-10 Std ... je nachdem, wie viele Anschlüsse ich verpasse. DAS aber schon OHNE Streiks..


    Wie sollen Wirtschaftsbetriebe damit umgehen, wenn sie mehr als eine Gewerkschaft im Unternehmen haben und diese sich gegenseitig Mitglieder abjagen wollen mit solchen Methoden? Wir sind die Größten - nein wir erreichen am Meisten ... Kindergarden.

    Der Gesetzgeber denkt ja schon nach, dass die Köpfe qualmen. Es erscheint nur etwas sehr frech, dass sich ausgerechnet CDU (Amthor) und CSU derzeit so sehr aus dem Fenster lehnen und statt mit Ideen nur mit "law and order" kommen und das Streikrecht nun verändern wollen.

    Wäre der Begriff nicht so furchtbar verbrannt, wäre hier ein Einsatzgebiet für >>volksschädlich <<.

    Neues unverbranntes Wort dringend gesucht für >> Geiselnahme und Erpressung als politische Grau-Bereichs-Maßmahmen, die vielen vielen Mitgliedern einer Bevölkerung schaden und den Armen ganz besonders stark << bitte ... einsenden