SdW [23.-29.05.11]: GENESIS - Home By The Sea / Second Home By The Sea

  • HBTS 1 sind 13 Punkte bei mir. Tolles Teil.


    Anders SHBTS (2): Die Simmons-Drums-Figur erinnerte mich am Anfang zu sehr an "Deja Vu" von Spliff. Die Hälfte des Instrumentalteils finde ich auch langweilig, die Rutherford'sche Gitarrenmelodie dagegen überraschend stimmungsvoll und am Schluss hält die Wiederholung der letzten Strophe doch noch beide Teile zusammen, so dass ich beim zweiten Teil mit gutem Willen auf 7 Punkte komme.


    Insgesamt kann ich damit leider nur 10 Punkte geben.


    Home by the Sea/ Second Home by the Sea hat mich nie richtig berührt. Der erste Teil gefällt mir in der Studioversion und einigen Liveversionen (Mama-Tour, TIOA-Tour) eigentlich sehr gut - Nämlich genau dann, wenn er gut gesungen wird, aber der zweite Teil hat mich nie beeindruckt... Klar, es ist cool, diese wuchtigen Drums in den Liveversionen von 2 Schlagzeugern gespielt zu sehen und letztens, als ich das Rom-Konzert geguckt habe, hat mir da auch Phil's Spiel sehr gut gefallen, aber alles in allem gibt mir Second Home by the Sea nix...


    Teil 1 13 Punkte (1-) , Teil 2 9 (3+) Punkte macht 11 Punkte insgesamt (2).


    Ich sehe das sehr ähnlich...Home by the Sea + Peprise in Second Home By The Sea sind für mich erstklassiges Pop-Song-Niveau...da geb ich 13 Punkte


    Second Home By The Sea ist für mich, zumindest auf dem Album, ein Skip-Kandidat...ich kann diesen Plastik-Stampf-Rhythmus einfach nicht ertragen...zwar klingt das live deutlich besser, ist aber dennoch an Eintönigkeit nicht zu überbieten...und der Rest klingt für mich wirklich nach "Jam"...Drum-Computer an und drauf los improvisiert...sieht man SHBTS als "Instrumental" an, so ist es für mich wohl das schwächste Instrumentalstück, was Genesis kreiert haben...(von 7/8 und Phret mal abgesehen)...das kann man einfach nicht mit Cinema Show oder Los Endos vergleichen...


    Viele werfen diesem ja vor, dass er eher wie ein Jam klingt und aus vielen eher wenig zusammenhängenden Teilen besteht. Demgegenüber werfe ich aber ein, dass dies bei vielen längeren Instrumentals von Genesis so ist. Oder will jemand ernsthaft bestreiten, dass der Instrumentalteil von z.B. Cinema Show nicht auch aus einzelnen eher mittelprächtig zusammengehörigen Synthie-Parts besteht und sich eigentlich so gar nicht in den restlichen Song einfügt?


    ...ich will das bestreiten...ich sehe den Instrumentalpart von Cinema Show als von der ersten bis zur letzten Note perfekt durchkomponiert an...wüsste nicht, was man da hätte besser machen können...


    Genau betrachtet sind das gar keine
    richtigen Soli im Instrumental-Teil, sondern eher auf der
    dominanten Rhythmik basierende Phrasen und Floskeln.
    Effekthasche statt Anspruch


    Sehe ich auch so...die Keyboards sind ebenso banal wie die Soli auf CAS...bei Mama zwar auch, da stimmt aber das Gesamtbild...SHBTS ist für mich aufgrund des Schlagzeugs ungenießbar...ach ja: Spliff haben den Rhythmus nach dem Intro aufgelöst und nicht bis zum Schluss durchgestampft...das macht den Unterschied...


    ...gebe für den zweiten Teil 7 Punkte, macht insgesamt 10 Punkte

    • Offizieller Beitrag

    ...ich will das bestreiten...ich sehe den Instrumentalpart von Cinema Show als von der ersten bis zur letzten Note perfekt durchkomponiert an...wüsste nicht, was man da hätte besser machen können...


    Dem halte ich entschieden dagegen:
    Fan-Rosarot-Brille absetzen und mal nüchtern rational Second Home by the Sea mit Cinema Show Instrumental-Teil vergleichen! Und wenn man da mal alle melancholischen die-70er-waren-soviel-besser Gefühle wegstreicht, wird man sich eingestehen müssen, dass große Teile von Cinema Show sich gar nichtmal so sehr von SHBTS unterscheiden. Beide setzen sich aus einzelnen Synthie-Melodiebögen zusammen, die streckenweise wenig bis keinen Zusammenhalt untereinander haben und nur durch das rythmische Grundgerüst zusammengehalten werden - bei Cinema Show ist es Mike's Gitarrenriff, bei SHBTS ist es Phil's Drum-Groove. Wobei die einzelnen Synth-Melodien bei SHBTS sogar mehr Zusammenhalt haben, mehr ineinander übergehen, als dies noch bei Cinema Show der Fall war. Hier waren die einzelnen "Sektionen" noch klar voneinander getrennt, zwischen denen man nur Mike's Riffing hörte bevor Tony wieder loslegte. Und das was er dann spielte, konnte man streckenweise getrost in die Schublade "Tonleiter hoch- und runter mit etwas wuiwuiwui" packen (ohne das abwertend zu meinen). Sprich: technisch sicher anspruchsvoll, aber melodisch doch eher unergiebig. Da gibt SHBTS melodisch doch mehr Substanz her.


    Will sagen: nüchtern betrachtet ist da der Unterschied nun wirklich nicht groß.

  • Fan-Rosarot-Brille absetzen und mal nüchtern rational Second Home by the Sea mit Cinema Show Instrumental-Teil vergleichen!


    Kann man machen, für mich ist Musik aber emotional belegt und da erreicht mich Cinema-Show einfach mehr, als SHBTS. Kann ich nicht erklären, muss ich aber auch nicht. Beides sind tolle Songs, keine Frage!

  • Ich finde Vergleich zwischen den "Phasen" auch immer schwierig - es sind zwar dieselben Menschen, die musizieren, deren Stil und Geschmack verändern sich halt fortlaufend. Ferner fand gerade bei Tasteninstrumenten in den 80ern ein rasanter technologischer Fortschritt statt, den Tony sicher interessiert und kreativ mit gemacht hat...


    Ich schaue mir die SdW Stücke nicht im Vergleich zu anderen an, es geht mir also nicht um besser oder schlechter (da gibt es sicherlich) aber hier haben wir ein starkes Stück Musik von Mike, Tony und Phil. :genesis:
    Guter Gesang, gute drums, songdienliche keyboards, Keyboardsolo im 2. Teil, was will man mehr! (OK ein Gitarrist fehlt der Bande zu der Zeit, ok)
    Gastmusiker wären toll gewesen, wie z.B. Stevie Ray Vaughan :cool: bei Bowie oder Eddie Van Halen :schock2: oder Steve Lukather bei Michael Jackson nur um mal eine Stilbandbreite zu geben.
    Aber vielleicht wollten Tony und Mike das nicht :rolleyes: (Phil hat ja mit allen und jedem gespielt)


    Also 12 Punkte von mir


    kabuki

  • Gastmusiker wären toll gewesen, wie z.B. Stevie Ray Vaughan :cool: bei Bowie oder Eddie Van Halen :schock2: oder Steve Lukather bei Michael Jackson nur um mal eine Stilbandbreite zu geben.
    Aber vielleicht wollten Tony und Mike das nicht :rolleyes: (Phil hat ja mit allen und jedem gespielt)


    kabuki


    Das finde ich einen interessanten Ansatz, zumal ich auch schon das "Fehlen" eines Gitarristen moniert habe.;)


    Mir kommt dann manchmal Pete Townsend in den Sinn. Was er öfter bei The Who zuviel macht, würde Genesissongs (manchmal) helfen. So auch bei HBTS/SHBTS. Aber die Jungs hätten das wohl nie zugelassen. Es war schon unglaublich, echte Bläser bei No Reply At All einzusetzen. Oder die Kühnheit zu haben, auf der CAS-Tour völlig neue Leute einzusetzen. Daryl Stuermer einfach mal machen zu lassen, kam für sie ebenso nicht in Betracht. Warum sollte ein Angestellter auch die Arbeit des Meisters machen?!
    Mike liebt es eben, diskret zu spielen (das meine ich aber durchaus positiv).

    We can help You


  • Mike liebt es eben, diskret zu spielen (das meine ich aber durchaus positiv).


    Davon könnte sich manch einer auch mal ne Scheibe von abschneiden (und damit meine ich z.B. Herrn Stuermer, der einfach nicht songdienlich spielt sondern selbstverliebt). Rutherfords Zurückhaltung ist teilweise wirklich eine gute Sache, auch wenn er es damit oft etwas übertreibt, so wie es Banks mit Vordergründigkeit übertreibt. Was mich auch dazu gebracht hat, der Nummer ne 9 zu geben. Plaste-Drums und Plaste-Keyboards (noch dazu so aufdringliche wie Tony sie spielt [und auch nach den 80ern nicht weggelegt hat]) machen viel zunichte, was auch für andere Songs der Kapelle gilt. Der Song ist live um Längen besser, hat da aber den Nachteil dass (abgesehen vom Solo) die Gitarre noch hintergründiger bzw. schwerer zu erfassen ist, als in der Studioversion. Aber ich kann mich erinnern, dass bei dem Lied im Publikum in Berlin 2007 endlich ein bisschen der Knoten geplatzt ist, also war's doch gut, es zu spielen.

  • Part 1 : einer der besten Pop/Rocksongs, die je geschrieben und interpretiert worden sind. Die Studioversion bietet einer der besten Collins'schen Gesangsleistungen. 1983 war Collins nun mal die coolste Sau im Musikbiz. Nur ein kleines Beispiel: die "sit down"'s singt er jedesmal anders und variiert, daß es nur die Freude ist. (Hätte er mal 1983 ein Motown Tribute Album gemacht...). Diese Gesangsfreude und auch die wunderbare, leicht schwarze Gesangsfärbung, wich leider in den folgenden Jahren zusehends oder hörends dem nun kompletten näselig-quäkigen, was sich auch auf die späteren Live Interpretationen negativ auswirkte.
    Übrigens ist das auch ein Song, den Frauen gut finden, überhaupt, für Genesis nicht kenner ein guter Einstieg. (Gilt auch für Carpet Crawlers und Stagnation...)


    Egal 18 Punkte für Part 1 Studio...


    Part 2 ist so eine schwierige Geschichte, für mich der Beginn von Tonys "geht gar nicht" Solischaffen, was er bis CAS bis zur lächerlichen Unerträglichkeit perfektioniert hat. La la la, la, laaaaaa, lalalalaaaaa. Geht gar nicht. Ich freu mich immer auf die Stelle, wenn die Gitarre kurz vorm Schluß ein Solo andeutet. Das wiederkehrende Thema geht wiederum in Ordnung, live viel besser als Studio. Beste Version tatsächlich auf TWWW. 12 P


    Ich hab mir mal ne Version aus 1.Teil Studio und 2. Teil TWWW gebastelt, ist für mich die beste Version, und die kriegt 15 P Gesamt

  • 1. Teil: Spitzenklasse, Phil auf dem absoluten Höhepunkt!
    2. Teil: nicht schlecht, für mich durch die 80er Drums aber nicht mehr zeitlos und etwas nervend.
    Zusammen: 12 Punkte.